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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Epoxidharzzusammensetzungen
vom Einkomponententyp und insbesondere schnell und bei niedrigen
Temperaturen härtende
Epoxidharzformulierungen, die sich zur Verwendung in Prepregs, Verbundstoffen
und Klebefolien eignen.
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Moderne
Verbundwerkstoffe werden in Flugzeugen, Kraftfahrzeugen und Sportartikeln
vermehrt als verstärkende
Komponenten eingesetzt. Üblicherweise
umfassen diese Verbundwerkstoffe eine Verstärkungskomponente, wie etwa
Kohlefasern, die in einer hitzehärtbaren
Harzmatrix eingebettet sind. Aus solchen mit Kohlefasern verstärkten Harzverbundstoffen
werden Komponenten hergestellt, indem gereckte Kohlefasern (in Form
von Kohlefasergewebe oder Endloskohlenstofffilamenten) mit hitzehärtbaren
Harzen imprägniert
und die Kohlefaserfilamente zur Bildung von Prepregs angeordnet
werden. Im Allgemeinen umfassen Prepregs eine Papierverstärkung, worauf
die Faserverstärkung
gelegt wird, und das ausgewählte
Harz wird anschließend
in die Fasern getrieben.
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Hitzehärtbare Harze,
die üblicherweise
einen latenten Härter
aufweisen, der durch Erhöhung
der Harztemperatur über
eine minimale Härtungstemperatur
aktiviert wird, werden häufig
Harzsystemen vom Zweikomponententyp, die beim Vermischen der zwei
Komponenten sehr schnell härten,
vorgezogen. Diese Bevorzugung ist darauf zurückzuführen, dass die hitzehärtbaren
Prepregs während
der Herstellung der Komponenten einfach in der Handhabung sind.
Hitzehärtbare
Prepregs können
in großen
Mengen mit gleichbleibenden Eigenschaften hergestellt und bei kalten
Temperaturen über
einen relativ langen Zeitraum vor der Verwendung gelagert werden.
Die meisten dieser hitzehärtbaren
Prepregs liegen als große
Materialrollen vor, die die Papierverstärkung und die mit Epoxid imprägnierten
Fasern umfassen. Um diese Material zu verwenden, wird der gewünschte Abschnitt
einfach von der Rolle heruntergeschnitten. Im Gegensatz dazu müssen Harzgemische vom
Zweikomponententyp, die zugegebenermaßen häufig über wünschenswerte Eigenschaften
wie rasche Härtungszeiten
verfügen,
unmittelbar nach der Herstellung eingesetzt werden. Somit können Komponentenhersteller
lediglich kleine Chargen an Verbundmaterial herstellen und jede
Charge anschließend
unmittelbar nach deren Vermischung verwenden.
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Zudem
ist das Risiko, am Fließband
des Herstellers eine schlechte Charge von Verbundmaterialien herzustellen,
höher als
dies in einer chemischen Fabrik der Fall wäre, wo der Schwerpunkt in der
einzigen Aufgabe, der Herstellung von Prepregs, liegt. Die Handhabung
von Prepregs ist so einfach, dass diese fast universell zur Herstellung
von verstärkten
Verbundkomponenten bevorzugt werden, sogar obwohl das Härtungsverhalten
von Harzsystemen vom Zweikomponententyp im Allgemeinen besser als
das der hitzehärtbaren Harze
ist.
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Um
eine verstärkende
Komponente aus Prepregs herzustellen, tragen Hersteller im Allgemeinen mehrschichtige
Laminate dieser Prepregs über
bestehende Formen auf. Zur Herstellung eines Stabs oder einer Welle
wird das Prepreg um einen Dorn gewickelt. Nachdem eine ausreichende
Anzahl an Laminationen erreicht worden sind, wird die Form mittels
eines Ofens oder eines Autoklaven auf eine Härtungstemperatur erhitzt, die
zur Aktivierung des latenten Härters
im hitzehärtbaren
Harz erforderlich ist. Im Allgemeinen führt eine höhere Temperatur zu kürzeren Härtungszeiten,
während
eine geringere Temperatur längere
Härtungszeiten
erfordert.
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Geeignete
hitzehärtbare
Epoxidharze weisen üblicherweise
mehr als eine Epoxidgruppe pro Molekül auf. Zusätzlich zum latenten Härter, der
oft ein funktionelles Amin ist, wenden in modernen Verbundstoffen
verwendete Epoxidmatrixharzsysteme nach dem Stand der Technik häufig einen
Katalysator an, wodurch eine Reduktion der Härtungszeiten erreicht wird.
Es wird angemerkt, dass Härtungszeiten
für die
Endanwender von Prepregs wichtig sind, insbesondere wenn die Prepregs
in Verbindung mit Formen verwendet werden. Die Bandbreite von Formen
kann je nach herzustellender Komponente von einfachen bis zu komplexen
Formen reichen. Um einen hohen Grad an Produktionsqualität gewährleisten
zu können,
muss ein Hersteller einiges an Zeit und Mühe investiert werden, damit
sichergestellt ist, dass jede Form identisch ist. Zudem muss jede Form
zur Aktivierung des Prepregs erhitzbar sein, womit für jede Form
zusätzliche
Geräte
erforderlich werden. Im Herstellungsverfahren von Golfschäften müssen herkömmlich verwendete
Prepregs beispielsweise länger als
20 Minuten bei 150 °C
gehärtet
werden, um aus der Form oder vom Dorn ohne Formveränderungen
entfernt werden zu können.
Wenn Hersteller ein Prepreg erhalten können, das über eine halb so lange Härtungszeit
wie gegenwärtig
verwendete Produkte verfügt,
kann die Produktion dadurch verdoppelt werden, ohne zusätzliche
Formen bereitstellen zu müssen.
Deshalb wäre
es wünschenswert,
ein modernes Epoxidharzsystem bereitzustellen, das Härtungszeiten
wesentlich verringert, um Herstellern eine Produktionssteigerung
ohne die Bereitstellung zusätzlicher
Formen zu ermöglichen.
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Da
Prepregs häufig
zur Bildung von verstärkenden
Komponenten, wie z.B. als Teile für Flugzeuge, verwendet werden,
müssen
die resultierenden Komponenten hohen Qualitätsstandards gerecht werden.
Es wird erwünscht,
dass jegliche Reduktion der Härtungszeit
keine negativen Auswirkungen auf die physikalischen Eigenschaften
solcher Verbundkomponenten, wie etwa auf die Zugfestigkeit, ausübt.
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Zusätzlich zur
Bevorzugung von Prepregs mit kürzerer
Härtungszeit
werden von Herstellern von Verbundkomponenten auch Prepregs bevorzugt,
die bei niedrigen Temperaturen härten,
insbesondere von Herstellern, die Verbundkomponenten in großtechnischem
Maßstab
herstellen, wie etwa solche, die im Flugwesen oder für Schiffsanwendungen
(z.B. Bootsrümpfe)
verwendet werden können.
Bei niedrigen Temperaturen härtende
Prepregs sind bei der Herstellung von großen Teilen erwünscht, da
solche geringe Temperaturen weniger hochentwickelte Heizsysteme
erfordern und eine starke Reduzierung von Energiekosten darstellen,
was für
großtechnische
Teile von Bedeutung sein kann. Es wird angemerkt, dass ein Haupthersteller
von Prepregs, Hexcel Corporation aus Dublin, CA, gegenwärtig ein
bei niedrigen Temperaturen härtendes
Prepreg (M34TM) anbietet, das bei 65 °C (16 Stunden
lang) oder bei 75 °C
8 Stunden lang härtet.
Es wäre
wünschenswert,
ein weiterentwickeltes Epoxidharzsystem bereitzustellen, das zu
einer Reduktion der Härtungszeiten
führt,
die unter den Zeiten gegenwärtig
erhältlicher
Prepregs liegt, insbesondere bei geringen Härtungstemperaturen.
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Auf
dem Gebiet der Erfindung sind viele verschiedene Typen von Epoxidharzsystemen
bekannt. Es sind verschiedene Kombinationen von Epoxidharzen, Härtern und Katalysatoren
(auch als Beschleuniger bezeichnet) formuliert worden. Ein Gleichgewicht
aus bevorzugten Eigenschaften für
Prepregs umfasst das Folgende: (1) eine klebrige, teigähnliche
Konsistenz vor dem Härten;
(2) geringes Reaktionsvermögen
bei Raumtemperatur; und (3) hoher Härtungsgrad nach dem Erhitzen über einen
Zeitraum von nicht mehr als 2 Stunden bei weniger als 180 °C. Wie oben
angeführt,
bietet die Bereitstellung eines Prepregs mit reduzierter Härtungszeit
Komponentenherstellern wesentliche Leistungsvorteile. Demzufolge
bestehen in der Prepregindustrie fortlaufende Bemühungen zur
Herstellung eines Prepregs, das die gewünschte Konsistenz und geringes
Reaktionsvermögen
bei Raumtemperatur sowie reduzierte Härtungszeiten bei relativ niedrigen
Temperaturen aufweist.
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Die
nachstehenden Dokumente bieten ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Beispiele für
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte hitzehärtbare Harzzusammensetzungen.
In WO-A-99/36484 wird ein Verbundsystem beschrieben, das ein Epoxidharz
mit zwei oder mehr Epoxidgruppen pro Molekül, einen latenten Härter und zumindest
eine feste organische Säure
umfasst, die in der Harzformulierung im Wesentlichen unlöslich ist.
In US-A-3.759.914 (Simms) wird eine Epoxidharzformulierung offenbart,
die ein Polyepoxid mit einer Vielzahl von Epoxidgruppen, einen latenten
Aminhärter
und einen Beschleuniger mit definierter Formel umfasst. In US-A-3.386.956
(Nawakowski) ist eine Epoxidharzformulierung beschrieben, die einen
aus einer Reihe von Bis- und Polyharnstoffen ausgewählten primären Härter und
einen aus vier Verbindungen ausgewählten Beschleuniger, einschließlich ein
Dicyandiamid (DICY), zur Erhöhung
der Härtungsgeschwindigkeit
bei geringen Temperaturen (unter 187 °F) umfasst. Die beschriebenen
Bisharnstoffe umfassen das im US-Patent 3.386.956 erwähnte 2,4-Di-(N,N-dimethylureido)toluol,
das hier im weiteren Verlauf als 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff bezeichnet
wird. Eine ähnliche
Epoxidformulierung wird in US-A-3.945.971 (Harrison) offenbart,
worin ein Polyaminhärter
und ein Beschleuniger auf Phenylharnstoffbasis angewandt werden
(siehe auch US-A-3.988.257 für
verwandte Verfahren). In US-A-3.956.237 (Doorakian) ist eine Epoxidharzformulierung
beschrieben, die einen latenten Aminhärter und einen latenten Beschleuniger
umfasst. Eine Anzahl von latenten Beschleunigern ist offenbart,
die eine spezifische Mischung aus verschiedenen Isomeren von Toluolbisdimethylharnstoff
darstellt. In US-A-4.569.956 wird eine rasch bei geringer Temperatur
härtende
Epoxidharzklebezusammensetzung offenbart, die ein Polyepoxid, eine
katalytische Menge an HBF4, einen feinzerteilten
Füllstoff
(vorzugsweise einen sauren Füllstoff)
und gegebenenfalls ein Polyalkylenetherglykol umfasst. Eine weitere
Epoxidformulierung ist in US-A-4.783.518
(Goel) offenbart, worin eine schnellhärtende Epoxidzusammensetzung
gelehrt wird, die ein Polyepoxid, einen latenten Aminhärter, ein
neuartiges Thiocyanatsalz des Reaktionsprodukts eines Alkylenpolyamins
(wie z.B. Ethylendiamin) und eines bizyklischen Amidacetals umfasst.
In US-A-5.407.978 (Bymark) ist eine Epoxidformulierung beschrieben,
die zur Erhöhung
der Härtungsgeschwindigkeit
einen zweiwertigen Bisphenolhärter
und einen Beschleuniger auf Imidazolbasis umfasst. Als letztes Beispiel
ist US-A-5.599.629 (Gardner) angeführt, worin eine Epoxidharzformulierung
beschrieben ist, die ein Harz mit zumindest drei Epoxidgruppen pro
Molekül
und einen spezifischen latenten aromatischen Aminhärter umfasst,
wobei die zuvor erwähnte
Formulierung spezifisch zur Herstellung von Prepregs herangezogen
wird.
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Während die
oben angeführten
Verweise alle bekräftigen,
dass eine funktionelle Formulierung mit gewünschten Eigenschaften erzielt
wird, wünschen
sich Hersteller von Verbundkomponenten nach wie vor ein Prepregmaterial
mit schnelleren Härtungszeiten
und/oder eines, das bei niedrigeren Temperaturen härtet. Es wäre wünschenswert,
eine Epoxidformulierung bereitzustellen, die sich von jenen nach
dem Stand der Technik beschriebenen unterscheidet, die adaptiert
werden kann, um als Prepreg angewandt werden zu können, und die
kürzere
Härtungszeiten
bei geringeren Temperaturen als bestehende Prepregs aufweist.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass mehrere verschiedene Verfahren zur
Herstellung von Prepregs herangezogen werden können, die ein lösungsmittelfreies
Heißschmelzimprägnierverfahren
und ein Lösungsmittelverfahren
umfassen. Bei einem typischen Heißschmelzimprägnierverfahren
werden Endlosplatten aus Harzmatrixfolie, die von Trennpapier getragen
werden, in Faserplatten unter Hitze, Druck und Spannung imprägniert.
Die Matrix muss bei der Imprägniertemperatur über eine
bestimmte Viskosität
verfügen,
sodass das Harz die Faser durchfeuchten kann. Zudem sind beim Heiß-schmelzverfahren
spezifische Klebrigkeits-, Drapier- und Lebensdauereigenschaften
erforderlich. Im Gegensatz dazu weist ein lösungsmittelverdünnendes Imprägnierverfahren
keine derart strengen Erfordernisse auf. Dennoch wird ein ausgezeichnetes
Prepreg häufig
durch das Heißschmelzverfahren
erzielt, da es bei Prepregs, die mittels lösungsmittelverdünnendem
Imprägnierverfahren
hergestellt werden, häufig
zu Mikrohohlräumen
kommt, die durch Entgasen von flüchtigen
Lösungsmitteln
verursacht werden. Es wäre
wünschenswert,
ein modernes Epoxidharzsystem bereitzustellen, das zur Herstellung
eines Prepregs adaptiert werden kann, das Härtungszeiten wesentlich reduziert
und entweder mittels Heißschmelzimprägnierverfahren
oder Imprägnierverfahren
auf Lösungsmittelbasis
angewandt werden kann.
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Zudem
wird darauf hingewiesen, dass die für ein Prepreg zum Härten erforderliche
Zeit nicht immer der limitierende Faktor ist, der bestimmt, wann
die gehärteten
Prepregs aus der Form entfernt werden können. Ein herkömmlich verwendetes
Prepregmaterial wird beispielsweise aus einer Epoxidformulierung
hergestellt, die das Epoxidharz A (ein Diglycidylether von Bisphenol
A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 176), das Epoxidharz B (ein Diglycidylether von Bisphenol A
mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 1.200 bis 1.400), ein thermoplastisches Additiv (PVF-Pulver), einen DICY-Härter und
einen Katalysator (3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff, erhältlich als
DYHARD UR200TM, hergestellt von SKW Trostberg)
umfasst. Je nach spezifischem Anteil der obigen angewandten Inhaltsstoffe
ist es möglich,
ein Prepreg herzustellen, dessen Glastemperatur (Tg)
signifikant niedriger (20 °C)
als die optimale Härtungstemperatur
liegt. Hersteller von Verbundschäften
wenden zur Erzielung von schnelleren Härtungszeiten häufig Formtemperaturen
von 300 bis 310 °F
(147 bis 153 °C)
an. Solche Temperatur liegen jedoch im Allgemeinen über der
Tg der Harzkomponente, und während die
Harzkomponente vollständig
gehärtet
wird, bleibt diese zu weich, um aus der Form entfernt zu werden.
In solchen Fällen
muss die Form seitens des Herstellers auf unter die Tg abgekühlt werden,
bevor die gehärtete
Komponente aus der Form entfernt wird. Dieser Kühlungsschritt stellt einen
zusätzlichen,
nicht wünschenswerten
Schritt dar, der die Herstellungszeit einer Komponente erhöht, die
Anzahl an Komponenten, die mittels einer Form während eines Arbeitszyklus hergestellt
werden können,
verringert und die Kosten unerwünschterweise
erhöht.
Es wäre
deshalb wünschenswert,
eine Epoxidharzformulierung bereitzustellen, die sich zur Herstellung
von Prepregs eignet, über
verringerte Härtungszeiten
verfügt
und eine Härtungstemperatur
aufweist, die entweder weniger als oder in etwa (in einem Bereich
von 10 °C)
die Tg des gehärteten Prepreg beträgt. Während Harzsysteme
bekannt sind, die bei hohen Temperaturen härten und eine Härtungstemperatur
aufweisen, die unter der Tg des gehärteten Harzes
liegt, erfordern solche Harzsysteme lange (über 2 Stunden) Härtungszeiten.
Im Stand der Technik werden keine schnellhärtenden Epoxidharzformulierungen
gelehrt oder nahe gelegt, deren Härtungstemperatur ausreichend
nahe bei der Tg des gehärteten Harzes liegen, sodass
das Kühlen
der Form nicht erforderlich ist.
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Es
wäre außerdem wünschenswert,
eine Epoxidharzformulierung bereitzustellen, die sich nicht nur
zur Herstellung von Prepregs eignet, sondern auch vorteilhaft zur
Herstellung von hitzehärtbaren
Harzklebefolienprodukten eingesetzt werden kann, indem eine relativ
dünne Harzschicht
auf ein Trägergewebe
wie z.B. Papier oder Folie beschichtet wird. Ein solches hitzehärtbares
Harzklebefolieprodukt weist vorzugsweise eine gute Verarbeitbarkeit
bei Raumtemperatur auf und wird durch Aussetzen gegenüber geeigneten
Temperaturbedingungen aktiviert.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Harzmatrixzusammensetzung
definiert, die ein Epoxidharz umfasst, das durchschnittlich zumindest
zwei Epoxidgruppen pro Molekül
und einen Katalysator aufweist, der 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff vorzugsweise
in einer Menge, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators,
noch bevorzugter bezogen auf das Gesamtgewicht des Harnstoffkatalysators,
von zumindest 70 Gew.-%, noch bevorzugter von zumindest 95 Gew.-%
des Katalysators, umfasst, und der insbesondere aus 2,4- Toluolbisdimethylharnstoff
besteht. Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung zudem zumindest
einen latenten Härter.
In zumindest einer Ausführungsform
ist der zumindest eine latente Härter
ein Härter vom
Amintyp, vorzugsweise ein Dicyanopolyamid, noch bevorzugter DICY.
Die Viskosität
der Zusammensetzung beträgt
bei etwa 40 °C
vorzugsweise weniger als etwa 20.000 Poise.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Matrixzusammensetzung vorzugsweise zu zumindest
95 % härtbar,
(i) nachdem sie 3 Minuten lang auf 150 °C erhitzt wurde, um eine Zusammensetzung
bereitzustellen, die eine Glastemperatur von zumindest, vorzugsweise
höher als,
140 °C aufweist,
und/oder (ii) nachdem sie 5 Stunden lang auf 80 °C erhitzt wurde, um eine Zusammensetzung
mit einer Glastemperatur von zumindest, vorzugsweise höher als,
100 °C bereitzustellen.
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Solche
Zusammensetzungen können
(a) ein Epoxidharz umfassen, das im Durchschnitt zumindest zwei
Epoxidgruppen pro Molekül
aufweist, wobei das Epoxidharz zumindest ein Bisphenol, vorzugsweise
Bisphenol A, bezogen auf die Epoxidharzkomponente umfasst, wobei
die oder jede Bisphenolkomponente, vorzugsweise Bisphenol A, ein
Epoxidäquivalentgewicht
von 150 bis 1.500, vorzugsweise 170 bis 1.400, aufweist; und (b)
einen Katalysator, worin zumindest 70 Gew.-%, noch bevorzugter zumindest
95 Gew.-%, des Katalysators 2,4-Di-(N,N-dimethylureido)toluol sind.
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In
zumindest einer Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung außerdem
ein thermoplastisches Additiv. Vorzugsweise ist das thermoplastische
Additiv zumindest ein aus Polyvinylformalen (PVFs), (noch bevorzugter)
Polymethylmethacrylaten (PMMAs), Polyarylethersulfonen (PESs), Polysulfonen
(PSFs), Polyimiden (PIs), Polyetherimiden (PEIs) und Polyethylenoxiden
(PEOs) ausgewähltes
Additiv.
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Vorzugsweise
umfasst das in der Zusammensetzung verwendete Epoxidharz zumindest
eine aus Epoxidharzen auf Bisphenolbasis (z.B. Epoxidharze auf Bisphenol-A-Basis oder Epoxidharze
auf Bisphenol-F-Basis), Epoxyphenolnovolaken, trifunktionellen Epoxidharzen,
tetrafunktionellen Epoxidharzen und halogenierten Derivaten davon
ausgewählte
Epoxidharzkomponente. Noch bevorzugter umfasst das Epoxidharz Diglycidylether
von Bisphenolen (als Beispiele dienen Bisphenol A und Bisphenol
F), Epoxyphenolnovolake, trifunktionelle Epoxidharze, tetrafunktionelle Epoxidharze
und halogenierte Derivate davon. Wenn das Epoxidharz zumindest eine
Bisphenol-, insbesondere Bisphenol-A-, Komponente umfasst, weist
die oder jede Komponente vorzugsweise ein Epoxidäquivalentgewicht von etwa 150
bis etwa 1.500, vorzugsweise von etwa 170 bis etwa 1.400, auf. Das
Epoxidharz kann aus einem Bisphenol, insbesondere Bisphenol A, bestehen,
das ein Epoxidäquivalentgewicht
von etwa 150 bis etwa 1.500, vorzugsweise von etwa 170 bis etwa
1.400, aufweist. Alternativ dazu kann das Bisphenol, insbesondere
Bisphenol A, eine Mischung aus einem ersten Bisphenol-Epoxidharz,
insbesondere einem Epoxidharz vom Bisphenol-A-Typ, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
in einem Bereich von etwa 150 bis etwa 1.500, noch bevorzugter von
etwa 170 bis etwa 195, noch bevorzugter von etwa 180 bis etwa 195,
und einem zweiten Bisphenol-Epoxidharz, insbesondere ein Epoxidharz
vom Bisphenol-A-Typ, mit einem Epoxidäquivalentgewicht in einem Bereich
von etwa 400 bis etwa 1.500, noch bevorzugter von etwa 1.200 bis
etwa 1.400 sein, wobei die Menge und das Molekulargewicht des zweiten
Epoxidharzes so sind, dass das gemischte Bisphenolepoxidharz ein
mittleres Epoxidäquivalentgewicht
aufweist, das in einem Bereich von etwa 200 bis etwa 800 liegt und
vorzugsweise über
ein zahlenmittleres Molekulargewicht in einem Bereich von etwa 200
bis etwa 300 verfügt.
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Vorzugsweise
liegt die Menge an in der Zusammensetzung vorliegendem Katalysator
in einem Bereich von etwa 0,5 bis etwa 10 phr (d.h. pro 100 Teile
des Epoxidharzes). Noch bevorzugter reicht die Menge von etwa 2
bis etwa 5 phr.
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In
zumindest einer Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zu zumindest 95 % gehärtet,
nachdem sie zumindest 3 Minuten lang auf 150 °C erhitzt wurde, vorzugsweise
nicht länger
als 5 Minuten, und/oder zu zumindest 95 gehärtet, nachdem sie nicht länger als
20 Minuten auf 120 °C
erhitzt wurde. Vorzugsweise weist die Zusammensetzung, nachdem sie
bei 150 °C
gehärtet
wurde, eine Tg auf, die zumindest vorzugsweise
höher als
140 °C ist,
sodass die Zusammensetzung nicht abgekühlt werden muss bevor sie aus
der Form entfernt wird.
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Eine
bevorzugte Harzmatrixzusammensetzung gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform, die
ein Epoxidharz und vorzugsweise auch einen latenten Aminhärter und
einen Katalysator umfasst, worin zumindest 70 Gew.-%, noch bevorzugter
zumindest 95 Gew.-%, des Katalysators 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
sind, und insbesondere der Katalysator aus 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
besteht, das Epoxidharz aus einem Diglycidylether eines Bisphenols
besteht, das ein mittleres Epoxidäquivalentgewicht von etwa 200
bis etwa 800 aufweist und vorzugsweise über ein mittleres Molekulargewicht
in einem Bereich von etwa 200 bis etwa 300 verfügt.
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In
anderen verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, worin die Harzmatrixzusammensetzung ein Epoxidharz, vorzugsweise
einen latenten Aminhärter
und 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff umfasst, der als Katalysator
verwendet wird,
- (a) wird das Epoxidharz aus
einem Gemisch aus Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere
Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise
von 176, und Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol
A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 1.500, vorzugsweise von 1.200 bis 1.400, hergestellt;
oder
- (b) die Harzmatrixzusammensetzung umfasst eine Epoxidharzkomponente,
die aus einem Gemisch aus Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere
Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise
176, einem Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol
A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 1.500, vorzugsweise 1.200 bis 1.400, und einem
Epoxyphenolnovolakharz mit einer Funktionalität von etwa 2,2 bis 4, üblicherweise
3,6 oder mehr, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 170 bis 190, vorzugsweise 174 bis 180, besteht; oder
- (c) die Harzmatrixzusammensetzung umfasst ein Epoxidharz, das
aus einem Gemisch aus Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere
Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise
176, einem Diglycidylether eines Bisphenols, üblicherweise Bisphenol A, mit
einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 1.500, vorzugsweise 1.200 bis 1.400, und einem
tetrafunktionellen Epoxid mit einem Epoxidäquivalentgewicht (EEW) von
117 bis 134 besteht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Prepreg bereitgestellt,
das eine Epoxidzusammensetzung und eine Verstärkungsfaser umfasst. Die Epoxidzusammensetzung
umfasst ein Epoxidharz mit durchschnittlich zumindest zwei Epoxidgruppen
pro Molekül,
vorzugsweise einen latenten Härter, noch
bevorzugter einen latenten Härter
vom Amintyp, und einen Katalysator, der 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff vorzugsweise
in einer Menge, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators,
noch bevorzugter in einer Menge, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Katalysators vom Harnstofftyp, worin der Katalysator zu zumindest
70 Gew.-%, noch bevorzugter zu zumindest 95 Gew.-%, umfasst, insbesondere
aus 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff besteht. In zumindest einer Ausführungsform
umfasst die Epoxidzusammensetzung weiters ein thermoplastisches
Additiv, das aus PVFs, PMMAs, PESs, PSFs, PIs, PEIs und PEOs ausgewählt ist.
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Ein
bevorzugtes Prepreg, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, umfasst zusätzlich
ein in der Epoxidzusammensetzung gelöstes Polyvinylformal. Die Verstärkungsfaser
eines solchen Prepregs kann zumindest eine aus Glasfasern, Aramidfasern
und Graphitfasern ausgewählte
Verstärkungsfaser
umfassen, wobei die Fasern vorzugsweise in Form zumindest eines
Fasermaterials vorliegen, das aus gewobenen Fasern, mattierten Fasern
und unidirektionalen Fasern ausgewählt ist.
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Ein
bevorzugtes Prepreg, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, das eine Epoxidzusammensetzung aufweist, die
ein Epoxidharz mit zumindest zwei Epoxidgruppen pro Molekül, noch bevorzugter
einen latenten Härter
vom Amintyp, einen wie oben definierten Katalysator zur Reduktion
der Härtungszeit,
bereitgestellt durch den latenten Härter vom Amintyp, und eine
Verstärkungsfaser
um fasst, weist eine Gelzeit von weniger als 1,5 Minuten bei 150 °C und beim
Erhitzen auf 150 °C
eine Glastemperatur von nicht weniger als 140 °C auf. Solche Prepregs können zu
zumindest 95 % härtbar
sein, nachdem sie weniger als 5 Minuten lang auf 150 °C erhitzt
wurden oder nachdem sie weniger als 20 Minuten lang auf 120 °C erhitzt wurden.
Andere bevorzugte Prepregs der vorliegenden Erfindung sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie nicht mehr als 3 Minuten benötigen, um
bei 150 °C
zu 95 härten.
Weiters weisen solche Prepregs eine Glastemperatur von nicht weniger
als 142 °C
auf, wenn sie auf eine Temperatur von 150 °C erhitzt werden.
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Bevorzugte
Prepregs, die eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellen, weisen, wenn sie zu 95 %
gehärtet
sind, eine solche Glastemperatur auf, dass das gehärtete Prepreg
nicht abgekühlt
werden muss, bevor es aus der Form entfernt wird. Dies kann beim
Härten
bei niedrigen sowie hohen Temperaturen erzielt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wodurch die zur Erreichung einer zumindest 95%igen Härtung erforderliche
Zeit für
eine hitzehärtbare
Epoxidharzzusammensetzung verringert werden kann. Das Verfahren
umfasst folgende Schritte: Bereitstellen einer Epoxidzusammensetzung,
umfassend ein Epoxidharz mit zumindest zwei Epoxidgruppen pro Molekül, und vorzugsweise
einen latenten Härter,
noch bevorzugter einen latenten Härter vom Amintyp. Das Verfahren
erfordert die Zugabe von zumindest 0,5 phr eines Katalysators zur
Epoxidzusammensetzung, wobei der Katalysator die zur Erreichung
einer 95%igen Härtung
erforderliche Zeit verkürzt.
Der Katalysator umfasst 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators, vorzugsweise zu
zumindest 70 Gew.-%, noch bevorzugter zu zumindest 95 Gew.-%, und
besteht insbesondere aus 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff. Das resultierende
Gemisch wird sodann auf eine Härtungstemperatur
erhitzt, und die Gegenwart des Katalysators verringert die zum Erreichen
einer 95%igen Härtung
benötigte
Zeit. Vorzugsweise umfasst der Schritt des Erhitzens das Auswählen einer
Härtungstemperatur
in einer Weise, dass die Glastemperatur der Epoxidzusammensetzung
bei 95%iger Härtung
eine zu 95 % gehärtete
Epoxidzusammensetzung ermöglicht,
die aus der Form entfernt werden kann, ohne dass die Zusammensetzung
vor der Entfernung aus der Form abgekühlt werden muss. Noch bevorzugter
ist die Glastemperatur entweder höher als die Härtungstemperatur
oder liegt nicht mehr als 10 °C
unter der Härtungstemperatur.
Im Allgemeinen umfasst die Epoxidzusammensetzung auf eine Verstärkungsfaser.
Die Härtungstemperatur
beträgt
vorzugsweise zumindest 70 °C,
noch bevorzugter zumindest 80 °C,
sogar noch bevorzugter zumindest 120 °C, insbesondere zumindest 150 °C.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Gegenstand,
der aus dem Härten
einer wie oben beschriebenen Zusammensetzung resultiert und vorzugsweise
auch ein Verstärkungsmittel
umfasst. Noch bevorzugter ist das Verstärkungsmittel zumindest eine
Verstärkungsfaserkomponente,
die aus Glasfasern, Aramidfasern und Graphitfasern ausgewählt ist,
wobei die Fasern gegebenenfalls in Form zumindest eines Fasermaterials
vorliegen, das aus gewobenen Fasern, mattierten Fasern und unidirektionalen
Fasern ausgewählt
ist. Sogar noch bevorzugter liegt die Zusammensetzung, wie oben
beschrieben, in Form zumindest eines Prepregs vor.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein kohlefaserverstärkter Epoxidharzgegenstand
bereitgestellt, der über
hervorragende mechanische Eigenschaften verfügt, was auf das Härten der
oben beschriebenen Prepregs zurückzuführen ist.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Klebefolie
bereit, die über
ausgezeichnete Handhabungs- und Härtungseigenschaften verfügt, was
auf das Aufbringen einer dünnen
Schicht der oben beschriebenen Epoxidharzformulierung auf ein Substrat
zurückzuführen ist.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Die
zuvor beschriebenen Aspekte und viele der vorliegenden Vorteile
dieser Erfindung können
anhand von Verweisen auf die nachstehende detaillierte Beschreibung zusammen
mit den begleitenden Zeichnungen zu einem besseren Verständnis führen, worin:
-
die 1A bis 1C (Stand
der Technik) chemische Strukturen von Beispielen für Epoxidhärtungsbeschleuniger
darstellen;
-
1D (Stand
der Technik) die chemische Struktur eines in der Harzzusammensetzung
vorliegender Erfindung verwendeten Katalysators darstellt;
-
2 eine
Graphik zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen Gelzeit und
Katalysatorgehalt darstellt, wenn bevorzugte Harzverbindungen mit
dem Katalysator von 1D gemäß der vorliegenden Erfindung
vermischt werden;
-
3 eine
Graphik zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen Gelzeit und
Härtungstemperatur darstellt,
wobei eine Ausführungsform
der Harzformulierung der vorliegenden Erfindung mit einer Harzformulierung
nach dem Stand der Technik verglichen wird;
-
4 eine
Graphik zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen Glastemperatur
und Härtungstemperatur
darstellt, wobei eine Ausführungsform
der Harzformulierung der vorliegenden Erfindung mit einer Harzformulierung
nach dem Stand der Technik verglichen wird; und
-
5 eine
Graphik zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen Glastemperatur
und Härtungstemperatur
darstellt, wobei eine erste Ausführungsform
der Harzformulierung der vorliegenden Erfindung mit einer zweiten
Ausführungsform
der Harzformulierung der vorliegenden Erfindung verglichen wird.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
-
Übersicht über die vorliegende Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine hitzehärtbare Epoxidharzzusammensetzung
bereit, die ein Epoxidharz, vorzugsweise einen latenten Härtungskatalysator,
noch bevorzugter einen latenten Härter vom Amintyp, und einen
spezifischen Katalysator vom Harnstofftyp umfasst. Die erfindungsgemäße Epoxidzusammensetzung
kann verglichen mit der Härtungszeit
von Epoxidharzzusammensetzungen nach dem Stand der Technik signifikant
verkürzte
Härtungszeiten
bereitstellen. Diese Reduktion der Härtungszeiten kann in einem
weiten Temperaturbereich erfolgen, sodass die vorliegende Erfindung
in einem Härtungsumfeld
mit niedrigen Temperaturen (d.h. nicht über, vorzugsweise weniger als
85 °C) sowie
in einem Härtungsumfeld
mit hohen Temperaturen (d.h. zumindest, vorzugsweise über 140 °C) angewandt
werden kann. Die erfindungsgemäß Epoxidzusammensetzung
eignet sich zur Verwendung als Prepregzusammensetzung. Bei der Verwendung
als Prepreg können
Verstärkungsfasern
sowie spezielle Füller
enthalten sein, um die physikalischen Eigenschaften des gehärteten Harzes
zu verbessern. Signifikant ist, dass die Glastemperatur einer zu
95 % gehärteten Harzzusammensetzung,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, ausreicht, dass das zu 95 % gehärtete Harz
sogar bei Schnellhärtungsanwendungen
bei hohen Temperaturen nicht gekühlt
werden muss bevor es aus der Form entfernt wird. Somit wird es Verbundkomponentenherstellern
durch die Verwendung der gemäß der Erfindung
gebildeten Prepregs ermöglicht,
die Produktionsgeschwindigkeit zu erhöhen, und zwar ohne die Erfordernis
einer Bereitstellung zusätzlicher
Formen, indem verkürzte
Härtungszeiten
bereitgestellt werden, sowie Wegfallen der Notwendigkeit, eine gehärtete Harzkomponenten
vor deren Entfernung aus der Form abkühlen zu müssen.
-
Vorzugsweise
umfasst das Epoxidharz zumindest zwei, noch bevorzugter zwei, Epoxidgruppen
pro Molekül,
und der latente Aminhärter
ist ein Dicyanopolyamid, insbesondere (DICY). Es wird angemerkt,
dass sich Diaminodiphenylsulfon (DDS) sowie Gemische aus DICY und
DDS ebenfalls vorteilhaft als latente Aminhärter eignen.
-
Der
spezifische Katalysator ist 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff. Während andere
Harzzusammensetzungen bekannt sind, worin 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
allein oder zusammen mit zusätzlichen
Katalysatoren verwendet wird, stellt die Verwendung von 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
mit den nachstehend offenbarten spezifischen Epoxidharzen eine bemerkenswerte
und überraschende
Verkürzung
der Härtungszeit
für Prepregs
bereit. Ein Prepreg, das die erfindungsgemäße Epoxidzusammensetzung anwendet,
kann beispielsweise eine 95%ige Härtung in etwa der Hälfte der
Zeit erzielen, die von einem Prepreg benötigt wird, das sich nur durch
den verwendeten Katalysator unterscheidet.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Prepregs werden insbesondere
durch lösungsmittelfreie
Heißschmelzimprägnierverfahren
hergestellt, um die Bildung von durch flüchtige Lösungsmittelrückstände verursachten
Mikrohohlräumen
zu verhindern, was manchmal bei Prepregs der Fall ist, die mittels
eines lösungsmittelverdünnenden
Imprägnierverfahrens
hergestellt werden. Die vorliegende Erfindung kann nichtsdestotrotz
ebenfalls gemäß dem lösungsmittelverdünnenden
Verfahren ausgeführt
werden.
-
Geeignete
Harzzusammensetzungen für
das erfindungsgemäße Prepregmaterial
können
unter den im Nachstehenden angeführten
ausgewählt
werden. Im Allgemeinen weisen geeignete Epoxidharze zumindest zwei
Epoxidgruppen pro Molekül
auf. Solche Harze umfassen beispielsweise Diglycidylether von Bisphenolen,
wie z.B. Bisphenol A und Bisphenol F, Epoxyphenolnovolake, trifunktionelle
Epoxidharze, tetrafunktionelle Epoxidharze sowie halogenierte Derivate
davon. Zur Bildung solcher Derivate werden als Halogene am häufigsten
Chlor und Brom verwendet. Bromiertes Epoxidharz kann der Zusammensetzung
Flammverzögerung
verleihen. Die Epoxidharze umfassen Diglycidylether mit durchschnittlich
weniger als zwei benachbarten Epoxidgruppen pro Molekül.
-
Wie
oben erläutert,
ist der bevorzugte latente Härter
DICY, der in Mengen von etwa 4 bis etwa 8 phr, insbesondere in Mengen
von etwa 5 bis etwa 7 phr, vorliegt. Ein Schlüsselelement der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung eines spezifischen Katalysators oder
eines Beschleunigers auf Harnstoffbasis. Es wird angemerkt, dass
die Bezeichnungen Katalysator und Beschleuniger jeweils auf dem
Gebiet der Erfindung zur Beschreibung eines Bestandteils, der die
Härtungszeit
verkürzt,
verwendet werden. Während
der latente Aminhärter
nach wie vor für
den Härtungsprozess
verantwortlich ist, kann die Gegenwart von geringen Mengen des Katalysators
oder des Beschleunigers die Härtungszeit
signifikant verkürzen.
Daraus geht hervor, dass sich die Bezeichnungen "Katalysator" und "Beschleuniger", wie sie hierin und in den beigelegten
Ansprüchen
verwendet werden, auf ein chemisches Agens beziehen, das die Härtungszeit
verkürzt,
die mit einem Härter
allein erzielt werden kann. Der in vorliegender Erfindung zur Erzielung
der vorher unerwarteten Verkürzung
der Härtungszeit
verwendete spezifische Harnstoffkatalysator ist 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff.
Obwohl dieser Katalysator in Gegenwart eines anderen Katalysators,
insbesondere eines Katalysators vom Harnstofftyp, angewandt werden
kann, wird bevorzugt, dass der Katalysator, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Katalysators, zu zumindest 70 Gew.-%, noch bevorzugter zu zumindest
95 Gew.-%, aus 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
und insbesondere im Wesentlichen nur aus dieser Verbindung besteht.
Diese Verbindung, ob als Katalysatorkomponente oder, wie insbesondere
bevorzugt, als einziger Katalysator, wird vorzugsweise in Mengen
von etwa 0,5 bis etwa 10 phr, noch bevorzugter in Mengen von etwa
2 bis 5 phr, insbesondere in Mengen von etwa 3 bis etwa 5 phr, verwendet.
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Wie
auch oben erwähnt,
können
den Prepregs geeignete thermoplastische Additive zugesetzt werden, die
aus der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
bestehen. Solche thermoplastische Additive können jedes beliebige der folgenden
Additive umfassen: PVFs, PMMAs, PESs, PSFs, PIs, PEIs und PEOs.
Noch bevorzugter umfassen thermoplastische Additive PVFs und PESs.
Die insbesondere bevorzugten thermoplastischen Additive umfassen
PVFs. Die thermoplastischen Additive können, wo vorhanden, in jeder
beliebigen Menge bis zu etwa 8 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht
der Mischungszusammensetzung) verwendet werden. Noch bevorzugtere
Mengen reichen von etwa 1 bis etwa 4 Gew.-%, insbesondere von etwa
2,5 bis etwa 3,5 Gew.-%.
-
Es
ist auch anzumerken, dass elastomere Additive zu den aus der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
bestehenden Prepregs zugesetzt werden können. Solche elastomere Additive
können
jeden beliebigen oder mehrere aus natürlichem Latexkautschuk, synthetischem
Latexkautschuk, Siliconen oder anderen Elastomeren umfassen. Die
elastomeren Additive werden im Allgemeinen in Mengen von nicht mehr
als, vorzugsweise weniger als, 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht
der Mischungszusammensetzung) verwendet.
-
Außerdem können in
den Prepregs gehärtete
hitzehärtbare
Harzadditive enthalten sein. Jedes beliebige oder mehrere solcher
Additive, z.B. thermoplastische Harze, gehärtete hitzehärtbare Harze
und elastomere Additive, können
als organische Teilchen, vorzugsweise organische Feinteilchen, enthaften
sein. Die Teilchengröße beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 100 μm,
vorzugsweise 5 bis 50 μm.
Diese Teilchen bewirken, dass die Zähigkeit des Harzes und die
Schlagfestigkeit des faserverstärkten
Verbundstoffs verbessert wird. Die organischen Teilchen werden im
Allgemeinen in Mengen von nicht mehr als, vorzugsweise weniger als,
20 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischungszusammensetzung)
verwendet.
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Die
vorzugsweise als organische Teilchen verwendbaren thermoplastischen
Harze umfassen Polyamide. Die vorzugsweise verwendbaren hitzehärtbaren
Harze umfassen Epoxidharze und Phenolharze. Bekannte Polyamidteilchen
umfassen SP-500, hergestellt von Toray Industries, Inc., und "Orgasole", hergestellt von
Atochem.
-
Vorzugsweise
verwendbare Elastomerteilchen umfassen vernetzte Kautschukteilchen
und Kautschukteilchen vom Kern/Hülle-Typ,
die mittels Pfropfpolymerisieren eines unterschiedlichen Polymers
auf den Oberflächen
von vernetzten Kautschukteilchen erhalten werden.
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Bekannte
vernetzte Kautschukteilchen umfassen XER-91 (hergestellt von Japan
Synthetic Rubber Co., Ltd.), das ein vernetztes Carboxyl-modifiziertes
Butadien- Acrylonitril-Copolymer
ist, die CX-MN-Serie (Nihon Shokubai K.K.) bzw. die YR-500-Serie (hergestellt
von Tohto Kasei K.K.) für
Acrylkautschukfeinteilchen.
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Bekannte
Kautschukteilchen vom Kern/Hülle-Typ
umfassen "Kureha
Paraloid" EXL-2655 (hergestellt von
Kureha Chemical Industry Co., Ltd.), das ein Butadien-Alkylmethacrylat-Styrol-Copolymer
ist, "Stafiloid" AC-3355 und TR-2122
(hergestellt von Takeda Chemical Industries, Ltd.), die Acrylat-Methacrylat-Copolymere sind,
und "PARALOID" EXL-2611 und EXL-3387
(hergestellt von Rohm & Haas),
die Butylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymere sind.
-
Zudem
können
in der vorliegenden Erfindung zur rheologischen Kontrolle der Harzzusammensetzung anorganische
Feinteilchen, wie z.B. feingemahlenes Silica, in der Harzzusammensetzung
in einem Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 3
Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischungszusammensetzung),
enthalten sein, sodass die Zähigkeit
und Dehnung des gehärteten
Materials nicht verschlechtert wird.
-
Es
ist zu erwarten, dass ein insbesondere nützliches Prepreg erhalten werden
kann, indem zu der Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
ein Verstärkungsmaterial
zugesetzt wird. Geeignete Verstärkungsmaterialien
können
faserförmig
und in Form z.B. eines Gewebes oder als mehrere unidirektionale Fasern
vorliegen. Diese Verstärkungsmaterialien
können
z.B. aus Glasfasern, Aramidfasern oder Kohlefasern hergestellt werden.
-
Wie
oben erläutert,
ist nach dem Stand der Technik die Anwendung von Katalysatoren auf
Harnstoffbasis zur Verkürzung
der Härtungszeit,
die mit latenten Aminhärtern
allein erzielt werden kann, bekannt.
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1A veranschaulicht
eine chemische Struktur 10, die einen solchen Katalysator
auf Harnstoffbasis, 2,6-Toluolbisdimethylharnstoff, darstellt. Die
Verwendung dieses Katalysators wird in US-A-3.956.237 beschrieben.
Zusätzlich
zur Beschreibung der Verwendung von 2,6-Toluolbisdimethylharnstoff
als Katalysator, der allein verwendet wird, ist in diesem Patent
auch die Anwendung einer Kombination aus sowohl 2,6-Toluolbisdimethylharnstoff
als auch 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff als Katalysator offenbart.
Der Verweis lehrt die Verwendung von 35 bis 100 % 2,6-Toluolbisdimethylharnstoff
und von 0 bis 65 % 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff als Katalysator
und veranschaulicht ein 35/65%-Gemisch der 2,6/2,4-Isomere.
-
1B stellt
ein Katalysatorgemisch, das eine chemische Struktur 20 von
2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
sowie eine chemische Struktur 10 von 2,6-Toluolbisdimethylharnstoff
umfasst, und die offenbarten Prozentsätze dar. Signifikant ist jedoch,
dass das US-Patent 3.956.237 die Verwendung eines 100%igen 2,4-Toiuolbisdimethylharnstoffs
als Katalysator nicht offenbart.
-
1C veranschaulicht
eine chemische Struktur 40 für einen anderen nach dem Stand
der Technik bekannten Katalysator, nämlich für 100 % 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff
(DCMU). Dieser Katalysator, der unter der Bezeichnung DYHARD UR200TM von SKW Trostberg (Trostberg, Deutschland)
verkauft wird, wurde zur Herstellung von Kontrollproben verwendet,
die bis auf den verwendeten Katalysator mit einer Testcharge der
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung identisch waren. Wie die nachstehenden Beispiele
zeigen werden, stellt die vorliegende Erfindung Härtungszeiten
bei sowohl hohen wie auch niedrigen Temperaturen bereit, die etwa
die Hälfte
der Härtungszeiten
betragen, die erreicht wurden, wenn DCMU als Katalysator verwendet
wird.
-
1D veranschaulicht
die chemische Struktur eines im Handel erhältlichen Katalysators, der
in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegt, nämlich
100 % 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff. Dieser Katalysator wird als
OMICURE U-24TM von CVC Speciality Chemicals,
Inc., verkauft. US-A-3.386.956 offenbart die Verwendung von 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff
als Katalysator in Kombination mit DICY und Polyepoxiden zur Bereitstellung
einer Harzformulierung, die nach 90 Minuten bei 187 °F (87 °C) zu 76
% härtet.
Signifikant ist jedoch, dass dieses Patent weder lehrt noch vorschlägt, dass
der Einsatz von 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff als Katalysator eine bei
erhöhten
Temperaturen (über
87 °C) schnellhärtende Epoxidharzformulierung
bereitstellt. Während
das Patent offenbart, dass für
den Harzkomponentenanteil der Formulierung, die ein Polyepoxidharz,
DICY und einen 2,4-Toluolbisdimethylharnstoffkatalysator
umfasst, viele Arten von Polyepoxidharzen in Frage kommen, werden
jedoch keine spezifischen Klassen von Epoxidharzen angeführt, die
eine schneller härtende
Epoxidformulierung bereitstellen und die bei sowohl hohen als auch
niedrigen Temperaturen zu einem hohen Grad härtbar sind.
-
Die
vorliegende Erfindung geht auf die Entdeckung zurück, dass
Epoxidharzformulierungen, die ein Polyepoxidharz, DICY und einen
2,4-Toluolbisdimethylharnstoffkatalysator umfassen, zur Bereitstellung
eines bei höheren
als auf dem Gebiet der Erfindung beschriebenen Temperaturen schnellhärtenden
Harzes verwendet werden können
und dass spezifische Polyepoxidmischungen gegenüber der 74%igen Härtung nach
90 Minuten nach dem Stand der Technik eine deutliche Verbesserung
ermöglichen.
-
Zudem
kann sowohl beim Härten
bei niedrigen wie auch insbesondere bei hohen Temperaturen ein gehärtetes Harz
mit einer hohen Tg (zumindest 100 °C beim 5-stündigen
Härten
bei 80 °C
und zumindest 140 °C
beim 3-minütigen
Härten
bei 150 °C)
erhalten werden.
-
Wie
nachstehend detaillierter erläutert
wird, stellt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Epoxidharzformulierung dar, die
eine spezifische Mischung aus Polyepoxiden, DICY und einem 2,4-Toluolbisdimethylharnstoffkatalysator
umfasst, die in 19 Minuten bei 130 °C eine 95%ige Härtung und
bei 150 °C in
lediglich 3 Minuten eine 95%ige Härtung erzielt.
-
Ein
Harzzusammensetzung, die eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt und sich zum Härten bei hohen Temperaturen
eignet, ist beim 3-minütigen
Erhitzen bei 150 °C
härtbar,
um eine Zusammensetzung bereitzustellen, die eine Glastemperatur
von zumindest 140 °C,
vorzugsweise zumindest 142 °C, aufweist.
Somit kann eine solche Harzzusammensetzung bei 150 °C zumindest
3 Minuten lang, vorzugsweise 3 bis 120 Minuten lang, gehärtet werden
und eine Glastemperatur von zumindest 140 °C, vorzugsweise über 140 °C, noch bevorzugter
zumindest 142 °C,
insbesondere 142 bis 150 °C,
erreichen. Noch bevorzugter findet das Härten 3 bis 60 Minuten lang,
insbesondere 3 bis 20 Minuten lang, statt.
-
Eine
Harzzusammensetzung, die eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt und sich zum Härten bei niedrigen Temperaturen
eignet (wobei die Zusammensetzung die gleiche oder eine andere als die
für das
Härten
bei hohen Temperaturen geeignete Zusammensetzung sein kann), ist
beim 5-stündigen
Erhitzen bei 80 °C
härtbar,
um eine Zusammensetzung bereitzustellen, die eine Glastemperatur
von zumindest 100 °C,
noch bevorzugter zumindest 118 °C,
insbesondere über
118 °C,
aufweist. Somit kann eine solche Harzzusammensetzung, die eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, in lediglich 5 Stunden bei
80 °C gehärtet werden,
wobei im Allgemeinen 5 bis 16 Stunden lang, noch bevorzugter 5 bis
12 Stunden lang, insbesondere 5 bis 8 Stunden lang, gehärtet wird,
wodurch eine Glastemperatur von zumindest 100 °C, vorzugsweise über 100 °C, erreicht
werden kann. Darüber
hinaus beinhaltet ein einzigartiger Aspekt der vorliegenden Erfindung
die Fähigkeit,
bei hohen Temperaturen, die fast die Glastemperatur (Tg) der Formulierung aufweisen,
härtbare
Prepregformulierungen herzustellen. In einigen Formulierungen nach
dem Stand der Technik waren die für eine rasche Härtungszeit
erforderlichen hohen Temperaturen so viel höher (mehr als 13 °C) als die
Tg der Formulierungen nach dem Stand der Technik, dass solche Harzzusammensetzungen
für gewöhnlich abgekühlt werden
mussten, bevor sie aus der Form entfernt wurden. Wie die nachstehend
angeführten
Beispiele zeigen, erzielt die vorliegende Erfindung ein schneller
härtendes
Harz (etwa 3 Minuten statt der erforderlichen etwa 7 Minuten unter
Verwendung eines herkömmlichen
Harzes, bei dem als Katalysator DCMU eingesetzt wird) mit einer
geringeren Differenz zwischen Tg und Härtungstemperatur. Somit muss
eine aus dem gehärteten
Harz vorliegender Erfindung hergestellte Komponente nicht zuvor
abgekühlt
werden, bevor diese aus der Form entfernt wird.
-
Es
wird angenommen, dass die bei hohen Temperaturen schnellhärtende Harzzusammensetzung
und Prepregs der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Sportartikeln,
Kraftfahrzeugsbauteilen, Luft- und Raumfahrtskomponenten und Schiffskomponenten
verwendet werden können.
Es wird zudem angenommen, dass die im oben behandelten US-Patent
3.386.956 offenbarte bekannte Epoxidharzformulierung (die die Verwendung
von 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff als Katalysator in Kombination
mit DICY und Polyepoxiden offenbart) bei höheren Temperaturen mit verkürzten Härtungszeiten
angewandt werden kann, als die in vorliegendem Patent offenbarte
76%ige Härtung
nach 90 Minuten (bei 187 °F,
87 °C).
-
Eine
in einer bevorzugten Zusammensetzung, die eine Ausführungsform
vorliegender Erfindung darstellt, vorliegende Klasse von Epoxidharzen
umfasst jene Epoxidharze, die zumindest eine Epoxidharzkomponente
auf Bisphenolbasis enthält,
wobei die oder jede Bisphenolkomponente ein Epoxidäquivalentgewicht
von 150 bis 1.500, noch bevorzugter von 170 bis 1.400, aufweist.
-
Bevorzugte
Subklassen innerhalb dieses Bereichs sind Gemische aus Diglycidylether
eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise von
176, und Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol
A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht (EEW)
von 400 bis 1.500, vorzugsweise von 1.200 bis 1.400; oder
- (b) die Harzmatrixzusammensetzung umfasst eine
Epoxidharzkomponente, die aus einem Gemisch aus Diglycidylether
eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise
176, einem Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere Bisphenol
A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 1.500, vorzugsweise 1.200 bis 1.400, und einem
Epoxyphenolnovolakharz mit einer Funktionalität von etwa 2,2 bis 4, üblicherweise
3,6 oder mehr, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 170 bis 190, vorzugsweise 174 bis 180, besteht; oder
- (c) die Harzmatrixzusammensetzung umfasst ein Epoxidharz, die
aus einem Gemisch aus Diglycidylether eines Bisphenols, insbesondere
Bisphenol A, mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 150 bis 195, üblicherweise
176, einem Diglycidylether eines Bisphenols, üblicherweise Bisphenol A, mit
einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 1.500, vorzugsweise 1.200 bis 1.400, und einem
tetrafunktionellen Epoxid mit einem Epoxidäquivalentgewicht (EEW) von
117 bis 134 besteht.
-
Die
nachstehenden Epoxidharze kommen in den nachstehend erläuterten
Beispielen zum Einsatz. Es wird angemerkt, dass diese spezifischen
Mischungen von Epoxidharzen im Stand der Technik nicht vorgeschlagen
werden und die empirischen Daten darauf schließen lassen, dass diese spezifischen
Mischungen überraschenderweise
schnellere Härtungszeiten
vorweisen, als dies im Stand der Technik bezüglich Epoxidzusammensetzungen,
die verschiedene Epoxidharzzusammensetzungen anwenden, vorgeschlagen
wird. Zudem werden von den nachstehend angeführten Harzformulierungen Viskositäten von
weniger als 20.000 Poise angenommen. Epoxidformulierungen mit weniger
als 20.000 Poise werden aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften, wie
etwa Klebrigkeit, die sich dafür
eignet, dass Zusammensetzungen als Prepregs oder Klebefolien verwendet
werden können,
bevorzugt. Es wird angenommen, dass andere als die nachstehend spezifisch
angeführten
Epoxidformulierungen in vorliegender Erfindung vorteilhaft angewandt
werden können,
wenn diese Formulierungen eine Viskosität von weniger als 20.000 Poise
aufweisen. Zusätzlich
zum Aufweisen einer bestimmten Viskosität verfügen die erfindungsgemäßen Formulierungen
vorzugsweise über
ein mittleres Molekulargewicht von etwa 200 bis 300. Zur Erzielung
dieses gewünschten
Bereichs wird eine Menge relativ hochmolekularen Harzes (d.h. ein
Molekulargewicht von über
1.000) mit einer entsprechenden Menge eines relativ niedermolekularen
Harzes (d.h. ein Molekulargewicht von weniger als 200) vermischt.
-
Das
Epoxidharz A ist ein Diglycidylether von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 176 (verkauft als EponTM 828,
hergestellt von Resolution Per formance Products). Es wird angenommen, dass
sich die Diglycidylether von Bisphenol A mit einem EEW von 170 bis
195 ebenfalls zur Anwendung eignen.
-
Das
Epoxidharz B ist ein Diglycidylether von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 1.200 bis 1.400 (verkauft als EponTM 2005,
hergestellt von Resolution Performance Products).
-
Das
Epoxidharz C ist ein Epoxyphenolnovolakharz mit einer Funktionalität von über 3,6
mit einem EEW von 174 bis 180 (verkauft als EponTM 1050,
hergestellt von Resolution Performance Products).
-
Das
Epoxidharz D ist ein tetrafunktionelles Epoxid mit einem EEW von
117 bis 134 (verkauft als ELM434, hergestellt von Sumitomo Chemical
Co., Ltd.).
-
Das
Epoxidharz E ist ein bromierter Diglycidylether von Bisphenol A
mit einem Epoxidäquivalentgewicht
(EEW) von 380 bis 410 (verkauft als EponTM 1163,
hergestellt von Resolution Performance Products).
-
Das
thermoplastische Additiv ist ein PVF-Pulver (verkauft als VinylekTM Typ K, hergestellt von Chisso K.K.).
-
Der
Härter
ist DICY (verkauft als Amicure® CG1400, hergestellt von
Air Products and Chemicals Inc.).
-
Der
Katalysator ist 2,4-Toluolbisdimethylharnstoff (verkauft als OMICURE
U-24TM, hergestellt von CVC Speciality Chemicals,
Inc.), im Nachstehenden als U24 bezeichnet.
-
Der
Katalysator in der Kontrollharzzusammensetzung ist 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (verkauft
als DYHARD UR200TM, hergestellt von SKW
Trostberg), im Nachstehenden als UR200 bezeichnet.
-
EPOXIDZUSAMMENSETZUNGSBEISPIELE
1 BIS 6
-
Die
in den Beispielen 1 bis 6 beschriebenen Epoxidharzzusammensetzungen
werden durch Einmischen von 100 Gewichtsteilen Epoxidharz A und
B (wie in Tabelle 1 angeführt
verteilt), 3,4 Gewichtsteilen PVF und 5 Gewichtsteilen DICY zu je
0,5, 1, 2, 3, 4 bzw. 5 Gewichtsteilen U-24 hergestellt. Die Gelzeit
jeder Zusammensetzung wurde mittels einer Gelierungsmaschine bei
150 °C bestimmt.
Harzproben jeder Zusammensetzung wurden 15 Minuten lang bei 150 °C in einem
Ofen gehärtet.
Die Tg des gehärteten
Harzes wurde mittels dynamisch-mechanischer Analyse (DMA) an einer
Vorrichtung von Alpha Technologies Modell APA 2000 ermittelt.
-
-
2 stellt
eine Graphik dar, worin die Beziehung zwischen U-24-Gehalt und Gelzeit
angeführt
ist.
-
EPOXIDZUSAMMENSETZUNGSBEISPIEL
7
-
Eine
Epoxidharzzusammensetzung mit nachstehender Formulierung wurde hergestellt,
indem 100 Gewichtsteile Epoxid A und B (deren relative Mengen in
Tabelle 2 angeführt
sind), 3,4 Gewichtsteile PVF und 5 Gewichtsteile DICY zu 4,2 Gewichtsteile
U-24 eingemischt wurden. Die Viskosität des Harzes bzw. des Harzgemischs
wurde mit einem Plattenrheometer vom Rheometric Model ARES bestimmt,
das von etwa 40 °C
bis etwa 160 °C
bei einem Temperaturanstieg von 2 °C/min und einer Frequenz von
10 U/min betrieben wurde. Die Wärmestabilität wurde
mittels Viskositäts erhöhung über der
Zeit bei 70 °C
bestimmt. Die Gelzeit wurde anhand einer Gelbildungsmaschine ermittelt.
Zur Ermittlung der Zeit bis zur Erreichung einer 95%igen Härte wurde
ein digitales Scanning-Kalorimeter verwendet. Die während der
DSC-Messung ermittelte
Gesamtwärme entspricht
der durch die Härtungsreaktion
gebildeten Wärme,
als das Harz bei einer Geschwindigkeit 10 °C/min von 10 °C auf 225 °C erhitzt
wurde. Der Härtungsgrad
wurde vorgegeben durch:

worin ΔHi die vom ungehärteten Harz
erzeugte Wärme
von 10 °C
bis zum vollständig
gehärteten
Harz bei 225 °C
ist und ΔHe
die von einem zu einem bestimmten Grad gehärteten Harz erzeugte Wärme von
10 °C bis
zum vollständig
gehärteten
Harz bei 225 °C
ist.
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Der
Tg-Wert wurde mittels dynamisch-mechanischer Analyse (DMA) an einer
Vorrichtung von Alpha Technologies Modell APA 2000 ermittelt.
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Eine
Harzprobe wurde entgast und in eine Form gegossen, die aus zwei
13 Zoll × 13
Zoll × 0,125
Zoll (330 mm × 330
mm × 3,175
mm) großen
polierten Stahlplatten bestand und mittels 0,125 Zoll (3,175 mm)
langen Siliconkautschukabstandhaltern getrennt war. Die Gießgemische
wurden etwa 120 Minuten lang bei etwa 120 °C härten gelassen. Nach dem Abkühlen wurde
die Gießplatte
entformt und für
Tests mittels folgender Verfahren hergestellt: ASTM D-638 (Zugversuch);
ASTM D-790 (Biegeversuch); und ASTM D-5045 (Bruchzähigkeit).
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KONTROLLEPOXIDZUSAMMENSETZUNG
7
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Es
wurde eine Epoxidharzzusammensetzung mit nachstehender Zusammensetzung
hergestellt, indem 100 Gewichtsteile Epoxid A und B (in den angeführten relativen
Mengen), 3,4 Gewichtsteile PVF und 5 Gewichtsteile DICY zu 4,2 Gewichtsteilen UR200
eingemischt wurden. Die Harze und Harzgemische sowie die Experimentergebnisse
sind in Tabelle 2 angeführt.
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EIGENSCHAFTEN DES EPOXIDZUSAMMENSETZUNGSBEISPIELS
7 UND DER KONTROLLEPOXIDZUSAMMENSETZUNG 7
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Die
Harzzusammensetzungen des Epoxidzusammensetzungsbeispiels 7 und
der Kontrollepoxidzusammensetzung 7 wurden auf isotherme Härtungseigenschaften
bei 176 °F
(80 °C),
212 °F (100 °C), 230 °F (110 °C), 250 °F (121 °C), 270 °F (132 °C) und 300 °F (149 °C) geprüft. Alle
Tests wurden anhand eines Alpha Technologies APA 2000, das mit Parallelplatten
ausgestattet ist, durchgeführt.
Die 3 und 4 zeigen die Gelzeit und die
Tg dieser Harze (Epoxidzusammensetzungsbeispiel 7 und Kontrollepoxidzusammensetzung 7),
die bei den zuvor erwähnten
Temperaturen gehärtet
wurden.
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Als
Nächstes
wurde ein gefrorener Harzblock des Epoxidzusammensetzungsbeispiels
7 eine kurze Zeit bei 70 °C
erhitzt und auf ein Trennpapier beschichtet, um eine Harzfolie zu
erhalten. Diese Harzfolie wurde in eine Prepregmaschine platziert
und in eine Platte mit unidirektional angeordneten Kohlefasern (Typ
T600S, erhältlich
bei Toray Industries, Inc.) imprägniert,
um ein Prepreg mit einem Harzgehalt Wr von 42 % zu erhalten.
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Das
Prepregbeispiel 1 (hergestellt aus dem Epoxidzusammensetzungsbeispiel
7) wurde 2 Stunden lang bei 135 °C
gehärtet
und auf mechanische Eigenschaften getestet. Das Prepregbeispiel
2 (ebenfalls aus dem Epoxidzusammensetzungsbeispiel 7 hergestellt)
wurde 5 Stunden lang bei 80 °C
auf mechanische Eigenschaften getestet. Die Tabelle 3 führt die
Härtungseigenschaften
dieser zwei Prepregbeispiele an.
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Die
Harzzusammensetzung und Prepregs der vorliegenden Erfindung können etwa
doppelt so schnell härten
als die Kontrollmaterialien, weisen eine höhere Tg als die Härtungstemperatur
auf, wenn diese als ein Härtungssystem
von 250 °F
verwendet werden, und deren Haltbarkeit und Lebensdauer (Wärmestabilität) sind gleich
gut wie die der langsam gehärteten
Kontrollmaterialien. Zudem können
die Harzzusammensetzung und Prepregs der vorliegenden Erfindung
in Härtungsanwendungen
bei geringen Temperaturen, wie z.B. zum Härten bei 80 °C, angewandt
werden.
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EPOXIDZUSAMMENSETZUNGSBEISPIELE
8 BIS 11
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Es
wurden Epoxidharzzusammensetzungen 8 bis 11 durch Einmischen von
100 Gewichtsteilen Epoxidharz A, B und G (Beispiele 8 bis 9), A,
B und D (Beispiel 10) oder A, B und E (Beispiel 11) (in den in Tabelle 3
angeführten
relativen Mengen), 3,4 Gewichtsteilen PVF und 5 Gewichtsteilen DICY
zu 4,2 Gewichtsteilen U-24 hergestellt. Die Harzzusammensetzungen
8 bis 11 wurden auf isotherme Härtungseigenschaften
bei 176 °F
(80 °C),
250 °F (121 °C), 270 °F (132 °C) und 300 °F (149 °C) geprüft. Alle
Tests wurden anhand eines Alpha Technologies APA 2000, das mit Parallelplatten
ausgestattet ist, durchgeführt.
Der Tg-Wert wurde mittels dynamisch-mechanischer Analyse (DMA) an
einer Vorrichtung vom Alpha Technologies Modell APA 2000 ermittelt.
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5 zeigt
die Tg dieser Harze, die bei den zuvor erwähnten Temperaturen gehärtet wurden.
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Es
wird angemerkt, dass unter der hierin in der gesamten Beschreibung
verwendeten Bezeichnung "Glastemperatur" (Tg), wie in den
obigen Tabellen angeführt,
der max. G''-Wert zu verstehen
ist, der wie oben beschrieben gemessen wird.