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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum direkten elektrolytischen Metallisieren
von elektrisch nichtleitenden Substratoberflächen, bei dem eine Polymere
von Thiophenverbindungen enthaltende Lösung oder Mikroemulsion eingesetzt
wird. Das Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von Leiterplatten
und anderen Schaltungsträgern
einsetzbar. Besonders geeignet ist es zur Metallisierung von Löchern in
den Leiterplatten und Schaltungsträgern, die einen sehr geringen
Durchmesser aufweisen.
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Zur
Erzeugung von Leiterzügen
und anderen elektrisch leitfähigen
Bereichen auf Leiterplatten bzw. anderen Schaltungsträgern werden
galvanotechnische Verfahren eingesetzt. Die Leiterzüge und andere
elektrisch leitfähige
Bereiche werden mit diesen Verfahren aus Kupfer gebildet. Seit einiger
Zeit werden hierzu direkte elektrolytische Verfahren eingesetzt,
bei denen die Kupferschicht auf den elektrisch nichtleitenden Substratoberflächen ohne
stromlose Metallisierung elektrolytisch direkt abgeschieden wird.
Die nichtleitenden Substrate sind beispielsweise aus Epoxidharz.
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Seit
etlichen Jahren sind hierfür
immer wieder Verbesserungen vorgeschlagen worden, deren Grundprinzip
regelmäßig darin
besteht, dass zunächst
eine elektrisch leitfähige
Basisschicht auf den Substratoberflächen gebildet und danach Kupfer
auf der leitfähigen
Schicht elektrolytisch abgeschieden wird. Als elektrisch leitfähige Basisschichten
werden u. a. mittels kolloidaler Palladium/Zinn-Aktivatoren herstellbare
Schichten eingesetzt, die beispielsweise auch durch Nachbehandlung
in Sulfide umgewandelt werden. Eine weitere Alternative besteht
darin, eine Kohlenstoffschicht auf die nichtleitenden Oberflächen als
Basisschicht aufzubringen. Weiterhin ist vorgeschlagen worden, intrinsisch
leitfähige
Polymere einzusetzen, die aus heterozyklischen Monomerverbindungen
durch Oxidation gebildet werden (Handbuch der Leiterplattentechnik,
Band 3, Hrgb. Günther
Herrmann, Eugen G. Leuze Verlag, Deutschland, Seiten 80–89).
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Eine
Möglichkeit
zur Bildung eines elektrisch leitenden Überzuges auf den Bohrlochwandungen
von Leiterplatten ist in
EP
0 731 192 A1 angegeben. Danach werden die Löcher der
Leiterplatten zunächst
hergestellt und durch Entfernen von Harzverschmie rungen, Konditionieren
der Lochwandungen und Ätzen
von Kupferoberflächen
vorbereitet. Danach wird das Substrat mit einer Suspension eines
elektrisch leitfähigen
Polymers in Kontakt gebracht. Die Suspension wird vorzugsweise derart
zubereitet, dass sie auf der konditionierten Wandungsoberfläche gut
adsorbiert. Danach kann das vorbereitete Substrat elektrolytisch
direkt metallisiert werden. Als elektrisch leitfähige Polymere werden beispielsweise
Polyanilin und Polypyrrol verwendet.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Musters von elektrisch leitfähigen Polymeren
auf einer Substratoberfläche
ist in US-A-5,447,824 beschrieben. Lösungen von Anilin oder heterozyklischen
Verbindungen, wie Furan, Pyrrol und Thiophen, insbesondere 3,4-Ethylendioxythiophen,
werden dort zusammen mit einem Oxidationsmittel, beispielsweise
einem Fe(III)-, Cu(II)-, Ce(IV) und Cr(III)salz oder einem organischen
Oxidationsmittel, auf die Substratoberfläche aufgebracht, dort eingetrocknet
und anschließend
beispielsweise mit UV-Strahlung belichtet. In den unbelichteten
Bereichen wird ein leitfähiges
Polymer gebildet, während
die Leitfähigkeit
der belichteten Stellen relativ hoch bleibt.
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Bei
einer weiteren Methode werden die zumeist aus Epoxidharz bestehenden
Oberflächen
von Leiterplatten zur Bildung der intrinsisch leitfähigen Polymerschichten
dadurch vorbereitet, dass auf diesen Oberflächen zunächst eine Braunsteinschicht
hergestellt wird. Die mit der Braunsteinschicht überzogenen Oberflächen werden
dann mit einer Lösung
eines heterozyklischen Monomers in Kontakt gebracht. Als heterozyklisches
Monomer werden Furan, Pyrrol und Thiophen eingesetzt.
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In
WO 89/08375 A ist hierzu ein Verfahren angegeben, bei dem die Substrate
zunächst
beispielsweise in einer Permanganatlösung vorbehandelt werden und
dann die dadurch auf den Oberflächen
gebildete Braunsteinschicht mit Pyrrol, Furan, Thiophen oder deren
Derivaten in Kontakt gebracht wird. Dann wird die Oberfläche mit
einer sauren Lösung
behandelt, dabei bildet sich die leitfähige Polymerschicht. Anschließend können die
Substratoberflächen
elektrolytisch verkupfert werden.
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In
WO 91/08324 A1 ist ein abgewandeltes Verfahren beschrieben, bei
dem die Substratoberflächen mit
einer alkalischen Permanganatlösung
vorbehandelt werden, wobei eine Braunsteinschicht gebildet wird. Diese
Schicht wird dann mit einer sauren Lösung in Kontakt gebracht, die
Monomere oder Oligomere von Furan, Pyrrol, Thiophen oder deren Derivaten
enthält.
Dabei bildet sich die leitfähige
Polymerschicht, die anschließend
elektrolytisch direkt verkupfert werden kann.
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Als
heterozyklische Monomerverbindung zur Bildung einer intrinsisch
leitfähigen
Polymerschicht wurde zunächst
Pyrrol eingesetzt. In jüngerer
Zeit sind auch Beispiele zu Polymerschichten gegeben worden, die aus
Thiophenverbindungen gebildet werden.
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Beispielsweise
ist in US-A-5,575,898 ein Verfahren angegeben, bei dem die Wandungen
von Löchern in
Leiterplatten zunächst
mit einer alkalischen Permanganatlösung vorbehandelt werden. Dann
werden die behandelten Wandungen mit einer Mikroemulsion eines Thiophens
in Kontakt gebracht und die gebildete Thiophenschicht zu einer intrinsisch
leitfähigen
Polymerschicht oxidiert. Hierzu wird das Substrat mit einer Säure in Kontakt
gebracht. Anschließend
kann elektrolytisch direkt verkupfert werden. Alternativ kann die
Säure mit der
Thiophenlösung
vermischt werden, so dass nur ein einziger Verfahrensschritt anstelle
von zwei Verfahrensschritten durchgeführt zu werden braucht. Jedoch
wird erwähnt,
dass die Stabilität
der Mikroemulsion unter diesen Bedingungen schlechter ist, so dass
empfohlen wird, zunächst
mit der Thiophenverbindung und dann mit der Säure separat zu behandeln. Als
Thiophenverbindung wird vorzugsweise ein 3,4-Alkylendioxythiophen,
insbesondere 3,4-Ethylendioxythiophen, vorgeschlagen. Die Mikroemulsion,
die als Emulsion mit einem Tröpfchendurchmesser
von 5–100
nm definiert wird, wird gebildet, indem der Lösung n-Alkyl-(C8–C18)-sulfonate, n-Alkyl-(C8–C18)-benzolsulfonate, n-Alkyl-(C8–C18)-trimethylammoniumsalze, n-Dialkyl-(C8–C18)-diethylammoniumsalze, n-Alkyl-(C8–C18)-carboxylate, Oligoethylenoxidmono-alkylether
(C6-18EO2-30), n-Alkyl-(C8–C18)-dimethylaminoxid, n-Alkyl-(C8–C18)-dimethylphosphinoxide
oder Oligoethylenoxid-mono-arylether als Tenside zugegeben werden.
Außerdem
kann die Mikroemulsion auch Alkohole enthalten. Als Säuren werden
u. a. polymere Polysulfonsäuren,
beispielsweise Polystyrolsulfonsäure
und Polyvinylsulfonsäuren,
eingesetzt.
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Weiterhin
ist ein Verfahren in US-A-6,007,866 angegeben, bei dem Wandungen
von Löchern
in Leiterplatten durch Behandlung mit einer alkalischen Permanganatlösung zunächst mit
einer Braunsteinschicht überzogen
und dann mit einer Mikroemulsion von 3,4-Ethylendioxythiophen auf
wässriger
Grundlage in Kontakt gebracht werden.
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Schließlich wird
eine leitfähige
Polythiophenschicht durch Oxidation gebildet, indem die Wandungen mit
einer Säure
in Kontakt gebracht werden. Danach kann elektrolytisch direkt metallisiert
werden. Als Säure werden
u. a. Polystyrolsulfonsäure,
Naphthalin-1,5-disulfonsäure und
Dodecylbenzolsulfonsäure
vorgeschlagen.
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Ein
weiteres Verfahren, bei dem Pyrrol und/oder Pyrrolderivate verwendet
werden, ist in
EP 0
581 823 B1 angegeben. Bei diesem Verfahren wird eine saure
Alkalipermanganatlösung
zur Bildung der Braunsteinschicht eingesetzt. Die Permanganatlösung hat
vorzugsweise einen pH-Wert von 0–6,0. Der pH-Wert wird durch
Zugabe von Sulfonsäure,
beispielsweise Methansulfonsäure,
Sulfobernsteinsäure
und Isethionsäure, eingestellt.
In diesem Falle wird die Monomerlösung, enthaltend Pyrrol und/oder
dessen Derivate, mit Phosphorsäure
und einem puffernden Zusatz sauer eingestellt.
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In
DE 199 03 108 A1 ist
ferner ein Verfahren angegeben, bei dem die als Oxidationsmittel
benötigte Braunsteinschicht
durch Behandlung mit einer sauren oder alkalischen Permanganatlösung gebildet
wird. Es wird angegeben, dass es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen habe, eine 4–8
Gew.-%ige Kaliumpermanganatlösung
mit einem pH-Wert
zwischen 8 und 10 einzusetzen, wobei akzeptable Ergebnisse auch
mit anderen Konzentrationen und pH-Werten der Kaliumpermanganatlösungen erzielt
werden könnten.
In einem Beispiel wird angegeben, dass die mit den Durchgangsbohrungen
versehenen Leiterplatten in eine Lösung von 70 g/l Kaliumpermanganat
und 10 g/l Borsäure
eingetaucht werden. Die übrigen
Verfahrensschritte entsprechen im wesentlichen den in US-A-5,575,898
angegebenen, wobei auch hier darauf hingewiesen wird, dass die Säure zusammen
mit dem Thiophenderivat angewendet werden könne. Als Säure wird in diesem Falle Phosphorsäure vorgeschlagen.
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In
EP 0 457 180 A2 ist
ein Verfahren zum Metallisieren von Durchgangsbohrungen in Leiterplatten
angegeben, bei dem zunächst
eine Braunsteinschicht auf den Leiterplattenoberflächen gebildet
wird und die Oberflächen
anschließend
mit einer Pyrrole und Methansulfonsäure enthaltenden sauren Lösung behandelt werden.
Die Lösung
kann anstelle von Pyrrol auch Thiophen enthalten. Aufgrund dieser
Behandlung wird eine elektrisch leitfähige Polymerschicht gebildet.
Diese elektrisch leitfähige
Schicht kann dann schließlich
elektrolytisch metallisiert werden. In diesem Dokument wird angegeben,
dass die Verwendung von Thiophen sowie von Anilin anstelle von Pyrrol
nachteilig sei, weil diese Monomere nur schwer mit Erfolg industriell
angewendet werden könnten.
So habe beispielsweise Thiophen eine relativ hohe Toxizität und sowohl
Polyanilin- als auch Polythiophenfilme seien nicht so leitfähig wie
der Polypyrrolfilm, so dass die so entstandene Platte nur schwer metallisiert
werden könne.
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Es
hat sich herausgestellt, dass sich bei Anwendung der bekannten Verfahren
bestimmte Probleme einstellen:
- 1) Die Metallisierbarkeit
von Lochwandungen in Leiterplatten gelingt insbesondere dann nicht
ohne weiteres und befriedigend, wenn die Löcher äußerst klein sind, beispielsweise
wenn sie einen Durchmesser von 50–100 μm aufweisen.
- 2) Die Metallisierbarkeit der Lochwandungen kann teilweise zwar
in annähernd
befriedigender Weise erreicht werden, insbesondere wenn die Löcher einen
größeren Durchmesser
aufweisen. Jedoch ist die Reproduzierbarkeit in diesen Fällen nicht
zufriedenstellend.
- 3) Weiterhin werden sporadisch Fehlstellen in der Metallschicht
an den Lochwandungen beobachtet. Die Ursache konnte nicht festgestellt
werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, die
Probleme der bekannten Verfahren zu vermeiden und insbesondere Mittel
zu finden, mit denen reproduzierbar auch Löcher in Leiterplatten metallisiert
werden können,
ohne dass sich Fehlstellen in der nachfolgend hergestellten Metallschicht
bilden. Das angewendete Verfahren soll insbesondere auch geeignet
sein, Bohrungen mit äußerst kleinen
Löchern gleichmäßig und
reproduzierbar zu beschichten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum direkten
elektrolytischen Metallisieren von elektrisch nichtleitenden Substratoberflächen zu
schaffen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum direkten elektrolytischen Metallisieren von Leiterplattenmaterial
zu schaffen.
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Die
vorliegende Erfindung hat ferner die Aufgabe, ein Verfahren zum
direkten elektrolytischen Metallisieren von Bohrungen in Leiterplatten
zu schaffen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum direkten elektrolytischen Metallisieren von elektrisch nichtleitenden
Substratoberflächen
umfasst die nachfolgenden aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte:
- a. In-Kontakt-Bringen der Substratoberflächen mit
einem wasserlöslichen
Polymer;
- b. Behandeln der Substratoberflächen mit einer Permanganatlösung;
- c. Behandeln der Substratoberflächen mit einer sauren wässrigen
Lösung
oder mit einer sauren Mikroemulsion auf wässriger Grundlage, enthaltend
mindestens eine Thiophenverbindung und mindestens eine Alkansulfonsäure, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure und
Ethandisulfonsäure;
- d. Elektrolytisches Metallisieren der Substratoberflächen.
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Die
Permanganatlösung
ist vorzugsweise sauer, wobei der pH-Wert der Lösung im Bereich von 2,5 bis 7,
vorzugsweise von 3,5 bis 5, eingestellt ist.
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Um
die Permanganatlösung
in den sauren Bereich zu bringen, kann die Lösung mindestens eine Pufferverbindung
zum Einstellen des pH-Werts enthalten, wobei diese Pufferverbindung
ausgewählt
ist aus der Gruppe, umfassend Phosphorsäure, Dihydrogenphosphat und
Hydrogenphosphat.
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Alternativ
hierzu kann die Permanganatlösung
auch alkalisch sein. Unter solchen Umständen kann die Permanganatlösung mindestens
eine Pufferverbindung zum Einstellen des pH-Werts enthalten, wobei
diese Pufferverbindung ausgewählt
ist aus der Gruppe, umfassend Borsäure und Borat.
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Die
saure wässrige
Lösung
oder die saure Mikroemulsion auf wässriger Grundlage enthält mindestens eine
Thiophenverbindung und mindestens eine Alkansulfonsäure, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure und
Ethandisulfonsäure.
Bevorzugt ist Methansulfonsäure.
Soweit in dieser Anmeldung eine Thio phenverbindung oder eine Alkansulfonsäure zur
Anwendung in dieser Lösung oder
Mikroemulsion erwähnt
werden, sind darunter sowohl eine einzelne Thiophenverbindung bzw.
Alkansulfonsäure
als auch mehrere Thiophenverbindungen bzw. Alkansulfonsäuren gemeint.
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Geeignete
Thiophenverbindungen werden durch deren Eignung charakterisiert,
durch Reaktion mit an der Nichtleiteroberfläche adsorbiertem Braunstein
und unter Einwirkung von Alkansulfonsäure einen elektrisch leitfähigen Polymerfilm
spontan zu bilden. Außerdem
darf die Thiophenverbindung nicht spontan in-situ polymerisieren.
Mit der Thiophenverbindung soll unter geeigneten Bedingungen außerdem eine
wässrige
Lösung oder
Mikroemulsion auf wässriger
Grundlage herstellbar sein.
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Die
Konzentration der Alkansulfonsäuren
kann durch Einstellung des pH-Wertes festgelegt werden. Der pH-Wert
in der Lösung
oder Mikroemulsion wird im Bereich von etwa 0 bis etwa 3, vorzugsweise
im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 2,1, eingestellt. Die obere Konzentrationsgrenze
ist dadurch gegeben, dass die Stabilität der Lösung gegen in-situ-Polymerisation
der Thiophenverbindung gewährleistet
sein muss. Je höher nämlich die
Konzentration der Alkansulfonsäure
ist, desto saurer ist die Lösung
oder die Mikroemulsion und desto eher neigt die Thiophenverbindung
zur spontanen in-situ-Polymerisation. Die obere Konzentrationsgrenze
ist von der Art der Thiophenverbindung abhängig und kann daher nicht für alle Thiophenverbindungen
auf den gleichen Wert festgelegt werden. Die untere Konzentrationsgrenze
ist ebenso abhängig
von der Neigung der Thiophenverbindung zur Polymerisation, wobei
in diesem Falle gewährleistet
sein muss, dass sich der Polymerfilm durch Reaktion der Thiophenverbindung
mit dem auf der Substratoberfläche
adsorbierten Braunsteinfilm unter Einwirkung der Säure spontan
und schnell bildet.
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Die
Thiophenverbindung ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
3-heterosubstituierte
Thiophene und 3,4-diheterosubstituierte Thiophene. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist die Thiophenverbindung ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend 3,4-Ethylendioxythiophen, 3-Methoxythiophen,
3-Methyl-4-methoxythiophen und deren Derivate. Grundsätzlich sind
natürlich
auch andere Thiophenderivate einsetzbar. Jedoch richtet sich deren
Auswahl nach der erzielbaren elektrischen Leitfähigkeit der Polymerschicht.
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Die
Konzentration der Thiophenverbindung kann im Bereich von etwa 0,001
mol/l bis etwa 1 mol/l und insbesondere im Bereich von etwa 0,005
mol/l bis etwa 0,05 mol/l, eingestellt werden.
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Die
saure Lösung
oder Mikroemulsion auf wässriger
Grundlage wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum direkten
elektrolytischen Metallisieren von elektrisch nichtleitenden Substratoberflächen eingesetzt.
Mit dem Verfahren und der Lösung
oder Mikroemulsion können
die Probleme bekannter Verfahren vermieden werden:
- 1. Zum einen wird eine Verfahrensfolge eingesetzt, bei der nach
der Bildung einer Braunsteinschicht auf den elektrisch nichtleitenden
Oberflächen
eine intrinsisch leitfähige
Polymerschicht in einem einzigen Verfahrensschritt gebildet wird.
Es ist nicht wie bei vielen anderen vorgeschlagenen Verfahren erforderlich,
die Nichtleiteroberflächen
zunächst
mit der Monomerlösung
zu benetzen und die Substrate mit den benetzten Oberflächen dann
mit einer Säure
in Kontakt zu bringen. Die hiermit verbundenen Vorteile bestehen
in einem verkürzten
Verfahren und somit in geringeren Verfahrenskosten sowie einer besseren
Reproduzierbarkeit, da die Bildung der Polymerschicht in-situ immer
reproduzierbar verläuft,
ohne dass sich Lösung, die
an den Nichtleiteroberflächen
haftet, in bestimmten Oberflächenbereichen
ansammelt und von anderen Bereichen wegläuft.
- 2. Auch in Bohrungen mit einem äußerst geringen Durchmesser,
z. B. von 50–100 μm, können die
Wandungen im Wege der Massenherstellung leicht metallisiert werden,
ohne dass dabei Fehlstellen in der Metallschicht entstehen.
- 3. Ferner ist die elektrische Leitfähigkeit der gebildeten Polymerschicht
außerordentlich
hoch. Sie ist so hoch, dass selbst in engen, langen Bohrungen in
Leiterplatten eine schnelle und zuverlässige Metallisierung der Wandungen
gewährleistet
werden kann.
- 4. Die Stabilität
der zur Bildung der Polymerschicht verwendeten Lösungen und Mikroemulsionen
der Monomere ist selbst unter den gewählten erfindungsgemäßen Bedingungen
(Einsatz einer sauren Monomerlösung
oder -Mikroemulsion) ausreichend hoch. Auch mit gealterten Lösungen und
Mikroemulsionen können
noch Polymerschichten hergestellt werden, die eine ausreichend hohe
elektrische Leitfähigkeit
aufweisen. Die elektrische Leitfähigkeit
der mit den Lösungen
und Mikroemulsionen herstellbaren Polymerschichten liegt auch nach
einer Alterung noch bei mindestens (100 kΩ)–1.
Dagegen steigt der elektrische Widerstand deutlich über diesen
Wert an, wenn die Monomerlösung
oder -Mikroemulsion gealtert ist und wenn nicht die erfindungsgemäßen Bedingungen
eingestellt werden (Beispiele 4, 6, 10–17).
- 5. Auf eine stromlose Metallisierung zur Bildung einer ersten
leitfähigen
Metallschicht wird vorzugsweise verzichtet.
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Es
wird selbstverständlich
gefordert, dass die saure Lösung
oder Mikroemulsion zum Einsatz bei der Produktion von Leiterplatten
eine hohe Standzeit aufweist, bevor ein Neuansatz erforderlich wird.
Auch eine Verfahrensweise, bei der die Behandlungslösung bzw.
Mikroemulsion durch erheblichen Überlauf
und gleichzeitige Ergänzung
mit frischer Lösung
ständig
verjüngt
wird, um die Standzeit des Bades zu erhöhen, stellt keine Lösung dieses
Problems dar. Zwar würde
unter diesen Bedingungen eine Produktionsunterbrechung in kurzen
Zeitintervallen vermieden. Jedoch würden erhebliche Mengen der
relativ teuren Chemikalien verbraucht. Außerdem würde eine große Abwassermenge
erzeugt, die aufwendig behandelt werden müsste.
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Die
Erfindung ist anwendbar für
die Herstellung von Leiterplatten und von anderen Schaltungsträgern, insbesondere
Hybridschaltungsträgern,
auf denen sowohl gehäuste
als auch ungehäuste
Halbleiterkomponenten montiert werden. Es handelt sich hierbei beispielsweise
um sogenannte Multichip-Module, die in der Regel in mehrlagiger
Anordnung Leiterzugebenen aufweisen und die gegebenenfalls wiederum
auf andere Schaltungsträger
montiert werden (mother boards). In der vorliegenden Anmeldung wird
unter dem Begriff Leiterplatte jeder derartige Schaltungsträger verstanden,
wobei allgemein solche Schaltungsträger umfasst sind, die zur Aufnahme
und zur elektrischen Kontaktierung von elektronischen aktiven oder
passiven Komponenten oder Baugruppen sowie zur elektrischen Verbindung
dieser Komponenten und Baugruppen untereinander und mit anderen
Komponenten dienen und die eine elektrische Schaltungsstruktur aufweisen,
um die elektrischen Verbindungen herzustellen. Es kann sich dabei
nicht nur um herkömmliche,
in Laminatbauweise ausgeführte, sondern
auch um im wesentlichen dreidimensional geformte Schaltungsträger, beispielsweise
aus Kunststoff, handeln (sogenannte dreidimensionale Leiterplatten).
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Zur
Herstellung der hochkomplexen Schaltungsträger steht eine große Anzahl
verschiedener Verfahrenstechniken zur Verfügung. Eine Variante besteht
darin, von einer mit einem Dielektrikum (Harz) beschichteten Kupferfolie
(RCC: resin coated copper) auszugehen (Gesamtdicke etwa 40–100 μm) und auf
dieser die einzelnen Verdrahtungsebenen aufzubauen. Dies kann beispielsweise
durch alternierendes Aufbringen einer Dielektrikumsebene und einer
Kupferschicht geschehen, wobei elektrische Verbindungspfade zwischen
den Ebenen durch Erzeugen von Löchern
(micro vias mit einem Durchmesser von 50–150 μm) durch die die zu verbindenden
Leiterebenen trennende Dielektrikumsschicht und Metallisieren der
Lochwände
gebildet werden. In einer besonders günstigen Variante werden die
Löcher
dadurch erzeugt, dass zunächst
Löcher
mit einem Durchmesser von etwa 150–250 μm an den Stellen in der Kupferschicht
gebildet werden, in der die Löcher gebildet
werden sollen (conformal mask). Dann werden die Löcher in
der Mitte des entstandenen kupferfreien Hofes mit einem Laser gebohrt.
Anschließend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt,
um die Löcher
und die korrespondierenden Höfe
zu metallisieren.
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Die
Lösung
oder Mikroemulsion ist wässrig.
Das bedeutet, dass ein wesentlicher Anteil des die Lösung oder
die Mikroemulsion bildenden Lösungsmittels
Wasser ist (mindestens 50 Vol.-%). Zusätzlich können auch andere Lösungsmittel
enthalten sein, insbesondere organische Lösungsmittel, wie Alkohole,
insbesondere niedere aliphatische Alkohole, Ester und Etherester.
Gemäß den korrespondierenden
Ausführungen
in US-A-5,575,898
ist die Mikroemulsion eine Emulsion, die äußerst kleine Tröpfchen enthält (5–100 nm
Durchmesser). Daher sind die Mikroemulsionen optisch transparent.
Sie sind auch thermodynamisch stabil, d. h. es gibt auch nach einem
langen Zeitraum nach deren Herstellung keine Trennung der Mikroemulsion
in zwei sichtbare Phasen. Der Tröpfchendurchmesser
ist unabhängig
vom Leistungseintrag (Mischungsvorgang), mit dem die hydrophobe
Phase in der hydrophilen Phase emulgiert wird. Insoweit werden die
in diesem Dokument enthaltenen Ausführungen und Angaben als Offenbarung
in diese Anmeldung mit aufgenommen.
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Je
nach Art der eingesetzten Thiophenverbindung kann entweder eine
Lösung
oder eine Mikroemulsion gebildet werden. Falls die Thiophenverbindung
eher hydrophoben Charakter aufweist, bildet sich auch eher eine
Mikroemulsion. Im Falle von eher hydrophilen Verbindungen gilt das
Umgekehrte. Ebenso kann das Vorliegen einer Lösung oder einer Mikroemulsion
durch die Zugabe weiterer organischer Lösungsmittel zusätzlich zu
Wasser gesteuert werden, indem diese weiteren Lösungsmittel als Lösungsvermittler
wirken.
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Um
eine Mikroemulsion zu bilden, kann ferner mindestens ein Tensid
in der Emulsion enthalten sein. Soweit in dieser Anmeldung ein Tensid
zur Anwendung in der Lösung
oder Mikroemulsion erwähnt
wird, sind darunter sowohl ein einzelnes Tensid als auch mehrere
Tenside gemeint. Das Tensid stabilisiert die Emulsion. Als besonders
geeignet haben sich Tenside erwiesen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend
Ethoxylat-Tenside. Beispielsweise können in der Emulsion die Ethoxylat-Tenside
enthalten sein, die auch in US-A-5,575,898 aufgeführt sind.
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Die
Tensidverbindungen weisen eine hydrophile Ethoxylatkette und einen
hydrophoben Rest auf. Besonders geeignete Tenside zur Stabilisierung
der Mikroemulsion sind Tristyrolphenolethoxylate. Verbindungen mit
unterschiedlicher Länge
der Ethoxylatkette unterscheiden sich hinsichtlich der Stabilisierungswirkung.
Eine Mikroemulsion von Thiophen in Wasser ist bei Verwendung dieser
Verbindungen nur innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs klar,
während
die Lösung
oberhalb einer oberen Grenztemperatur und unterhalb einer unteren
Grenztemperatur durch Entmischung trübe wird. Es wurde gefunden,
dass Mikroemulsionen mit Tensiden mit einem hydrophoben Rest in
einem Bereich von umso höherer
Temperatur keine Entmischung aufweisen, je größer die Ethoxylatkettenlänge ist.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass eine Verbreiterung des Temperaturintervalls,
in dem eine Entmischung nicht beobachtet wird, durch Zugabe von
Mischungen verschiedener Tenside mit hydrophobem Rest und unterschiedlicher
Kettenlänge
der Ethoxylatkette erreicht werden kann. Einen besonders weiten Temperaturbereich,
in dem die Mikroemulsion nicht zur Entmischung neigt, ist dann erreichbar,
wenn ein erstes Tensid mit einer EO-Kettenlänge von maximal 30 und ein
zweites Tensid mit einer EO-Kettenlänge von mindestens 35 eingesetzt
werden. Diese Beobachtung ist nicht nur auf Thiophen und/oder dessen
Derivate enthaltende wässrige
Mikroemulsionen anwendbar. Vielmehr ist diese Erkenntnis auch auf
Emulsionen anderer in Wasser nicht oder nur beschränkt löslicher
Verbindungen übertragbar.
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Das
Tensid kann insbesondere in einer Konzentration im Bereich von etwa
0,3 g/l bis etwa 250 g/l, vorzugsweise im Bereich von etwa 1,4 g/l
bis etwa 14 g/l, enthalten sein.
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Zusätzlich zu
den genannten Bestandteilen kann ferner auch mindestens ein Salz
der Alkansulfonsäure
enthalten sein. Soweit in dieser Anmeldung ein Salz einer Alkansulfonsäure zur
Anwendung in der Lösung oder
Mikroemulsion erwähnt
wird, sind darunter ein einzelnes Salz einer Alkansulfonsäure, mehrere
Salze einer Alkansulfonsäure
sowie mehrere Salze mehrerer Alkansulfonsäuren gemeint.
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Zur
Bildung des Salzes der Alkansulfonsäure werden bevorzugt Kationen
des Salzes ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Tetraalkylammonium-,
insbesondere Tetramethylammonium-, ferner Zink-, Zinn- und Aluminiumkationen.
Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere Kaliumsalze der Alkansulfonsäure, insbesondere
Kaliummethansulfonat und die entsprechenden höheren Homologen, eine besonders
günstige
Wirkung entfalten.
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Die
Konzentration von Sulfonatanionen in der Lösung oder Mikroemulsion, die
von der Alkansulfonsäure
und von deren Salz stammen, kann im Bereich von etwa 0,001 mol/l
bis etwa 2 mol/l, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,08 mol/l bis
etwa 0,8 mol/l, eingestellt werden. Daraus und aus der Konzentration
der Alkansulfonsäure
in der Lösung
oder Mikroemulsion ergibt sich die Salzkonzentration durch Differenzbildung. Die
Salze können
insbesondere in einer Konzentration im Bereich von etwa 0,001 mol/l
bis etwa 2 mol/l enthalten sein.
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Die
genannten Salze können
entweder separat zur Lösung
oder Mikroemulsion zugegeben werden, oder es kann auch eine entsprechende
Base, also beispielsweise KOH, zu einer Lösung oder Mikroemulsion gegeben
werden, die einen Überschuss
an Alkansulfonsäure
enthält.
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In
der Lösung
oder Mikroemulsion können
weiterhin Netzmittel enthalten sein, die hinsichtlich ihrer Eignung
ausgewählt
sind, die Oberflächenspannung
der Lösung
oder Mikroemulsion möglichst
gering einzustellen. Derartige Lösungen
oder Mikroemulsionen sind insbesondere zur Behandlung von Bohrungen
mit äußerst geringem
Durchmesser geeignet, weil das Innere der Bohrungen leichter durch
die Lösung
oder Mikroemulsion erreichbar ist.
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Die
Lösung
oder Mikroemulsion ist im erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft einsetzbar.
Mit diesem Verfahren ist es problemlos möglich, eine Metallschicht ohne
stromlose Metallisierung in einfacher Weise auf Harzoberflächen aufzubringen.
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Das
Verfahren umfasst folgende aufeinanderfolgende Verfahrensschritte:
- a. In-Kontakt-Bringen der Substratoberflächen mit
einem wasserlöslichen
Polymer;
- b. Bilden einer Braunschicht auf den elektrisch nichtleitenden
Substratoberflächen
mit einer Permanganatlösung;
- c. Behandeln der Substratoberflächen mit der Thiophenlösung oder
-mikroemulsion;
- d. Elektrolytisches Metallisieren der Substratoberflächen.
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Um
eine Braunsteinschicht auf den Harzoberflächen zu bilden (Verfahrensschritt
b.), wird das Substrat mit der Permanganatlösung in Kontakt gebracht.
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Um
die Harzoberflächen
zu konditionieren, wird das Substrat zunächst mit einem wasserlöslichen
Polymer in Kontakt gebracht. Das wasserlösliche Polymer kann als flüssiger Reiniger/Konditionierer
zum Benetzen, Reinigen und Konditionieren der Oberflächen verwendet
werden. Das wasserlösliche
Polymer dient zur gezielten Abscheidung von Braunstein auf den Dielektrikumsflächen durch
Behandlung in der nachfolgenden Permanganatlösung. Da seit einiger Zeit
nicht nur FR4-Basismaterialien (flammhemmendes Epoxidharz/Glasfaser-Composite-Material)
für die
Herstellung von Leiterplatten eingesetzt werden, sondern auch Laminate
mit anderen Verstärkungsmaterialien
als Glasfasern, nämlich
Materialien mit Gewebe, beispielsweise aus Tetrafluorpolymeren,
Aramid und/oder Keramik, sowie Laminate mit Harzmaterialien mit
einer Glasüber gangstemperatur
Tg > 140°C, beispielsweise
bis zu 320°C,
werden derartige wasserlösliche
Polymere benötigt,
die eine sichere und gleichmäßige Erzeugung
der Braunsteinschicht ermöglichen.
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Der
Konditionierer enthält
ein wasserlösliches
Polymer in einer Konzentration im Bereich von vorzugsweise etwa
20 mg/l bis etwa 10 g/l. Als wasserlösliches Polymer kann darin
bevorzugt mindestens ein polymeres Amin und insbesondere eine Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Polyvinylamin, Polyethylenimin, Polyvinylimidazol
und Alkylamin-Ethylenoxid-Copolymere, enthalten sein. Als wasserlösliche Polymere
sind auch die folgenden Verbindungen geeignet: Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol, Copolymere von Ethylenglykol und Propylenglykol,
Polyvinylalkohol, Polyacrylate, Polyacrylamid und Polyvinylpyrrolidon.
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Weiterhin
kann der Konditionierer zusätzlich
zu Wasser ein wasserlösliches
organisches Lösungsmittel
in einer Konzentration im Bereich von etwa 10 ml/l bis etwa 200
ml/l enthalten, wobei das wasserlösliche organische Lösungsmittel
insbesondere mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Halbether
und Halbester von Ethylenglykol, Diethylenglykol und Triethylenglykol,
beispielsweise Diethylenglykolmonoethylether, ist. Geeignet sind
auch folgende Lösungsmittel:
Ethanol, Propanol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Glycerin, Dioxan,
Butyrolacton, N-Methylpyrrolidon, Dimethylformamid und Dimethylacetamid.
Diese Lösungsmittel
können
in reiner Form oder mit Wasser vermischt eingesetzt werden.
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Ferner
kann der Konditionierer mindestens ein Netzmittel enthalten, um
die Benetzungswirkung zu verstärken.
Geeignet sind insbesondere Alkyl- und Arylethoxylate.
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Außerdem kann
ein Alkalisierungsmittel im Konditionierer enthalten sein. Als Alkalisierungsmittel
sind alle üblichen
Alkalisierungsmittel einsetzbar, beispielsweise NaOH, KOH, NH3, N(CH3)4OH, CO3 2– sowie
HCO3.
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Vorzugsweise
wird das Substrat mit dem Konditionierer bei erhöhter Temperatur in Kontakt
gebracht, beispielsweise bei einer Temperatur im Bereich von etwa
25°C bis
zum Siedepunkt des Konditionierers, vorzugsweise im Bereich von
etwa 60°C
bis etwa 85°C.
Die Behandlungszeit beträgt
je nach Intensität
der Flüssigkeitskonvektion
an der zu behandelnden Oberfläche
von etwa 15 sec bis etwa 15 min. Vorzugsweise wird eine Behandlungszeit
im Bereich von etwa 2 min bis etwa 6 min gewählt, wenn die Tauchtechnik
eingesetzt wird, und eine Behandlungszeit im Bereich von etwa 15
sec bis etwa 2 min, wenn die Horizontaltechnik angewendet wird.
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Der
Konditionierer dient nicht nur zur Erleichterung der nachfolgenden
Erzeugung der Braunsteinschicht mit der Permanganatlösung sondern
auch zur Vereinfachung der Benetzung von feinsten Bohrungen, damit
darin enthaltene Luft vollständig
ausgetrieben werden kann.
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Danach
werden die gegebenenfalls angequollenen Harzoberflächen zur
Bildung eines Braunsteinfilmes mit der Permanganatlösung behandelt.
Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere eine saure Permanganatlösung geeignet
ist, eine Braunsteinschicht zu bilden, die sehr kompakt und wenig
porös ist.
Mit einer derartigen Braunsteinschicht kann eine reproduzierbare
Metallisierung der Harzoberflächen
wesentlich leichter erreicht werden als bei Verwendung alkalischer
Permanganatlösungen
zur Bildung der Braunsteinschichten. Offensichtlich ist die kompakte
Braunsteinschicht sehr viel stabiler und neigt weniger dazu, dass
sich bei der Behandlung der Substrate Braunsteinpartikel aus der
Schicht lösen,
in die Lösung
gelangen und dort Probleme verursachen. Nach umfangreichen Untersuchungen
ist außerdem
festgestellt worden, dass die Menge an gebildetem Braunstein bei
Verwendung einer alkalischen Permanganatlösung sehr viel größer ist
als bei Verwendung einer sauren Lösung. Häufig scheint bei der anschließenden Bildung
der leitfähigen
Polymerschicht noch nicht einmal die gesamte Braunsteinschicht zugunsten
der Polymerschicht verbraucht zu werden. Daher können sich auch nach der Umsetzung
des Monomers mit dem Braunstein noch Reste von Braunstein zwischen
der Polymerschicht und der Harzoberfläche befinden. Dies kann zu
mangelhafter Haftfestigkeit der danach aufgebrachten Metallschicht
auf der Harzoberfläche
führen.
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Die
Permanganatlösung
enthält
ein Permanganatsalz, insbesondere ein Alkalipermanganatsalz, beispielsweise
Natriumpermanganat und/oder Kaliumpermanganat. Die Konzentration
von Natriumpermanganat in der Lösung
kann beispielsweise im Bereich von etwa 30 g/l bis etwa 200 g/l,
vorzugsweise im Bereich von etwa 60 g/l bis etwa 100 g/l eingestellt
werden. Wird Permanganat in einer Konzentration bis zu 50 g/l eingesetzt, so
kann das weniger gut lösliche
Kaliumpermanganat verwendet werden. Wegen der besseren Löslichkeit
ist Natriumpermanganat bei höherer
Konzentration vorzuziehen.
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Werden
die Braunsteinschichten mit einer alkalischen Permanganatlösung hergestellt,
so entsteht Manganat (MnO4 2–)
unter gleichzeitiger starker, nicht kontrollierbarer Schlammbildung
(MnO2). Ferner sind die Braunsteinschichten
auch sehr voluminös,
so dass eine Umsetzung der Braunsteinschicht mit den für die Bildung
der leitfähigen
Polymerschicht verwendeten Monomeren wahrscheinlich nicht quantitativ
verläuft.
Die genannten Nachteile führen
dazu, dass die nachfolgend gebildete Polymerschicht keine zufriedenstellend
hohe elektrische Leitfähigkeit
aufweist und dass sich bei weiteren Verfahrensschritten bei der
Herstellung der Leiterplatten, insbesondere bei einer Behandlung
mit Wasserstoffperoxid enthaltenden sauren Lösungen (beispielsweise im Full-Pattern-Aufbau),
Probleme dadurch einstellen, dass Restmengen von Braunstein durch
die sauren reduzierenden Lösungen
unter Sauerstoffbildung aufgelöst
werden. Auf diese Weise können
in der elektrisch leitfähigen
Schicht Schäden
entstehen.
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Im
Gegensatz hierzu wird bei Verwendung einer sauren Permanganatlösung zur
Bildung der Braunsteinschicht eine grau-braune mattglänzende,
feinstkristalline Braunsteinschicht gebildet, die relativ dünn, aber
kompakt ist und die daher hervorragend geeignet ist, um die Polymerschicht
unter Verwendung der Lösung
oder Mikroemulsion zu bilden. Dadurch besteht auch nicht die Gefahr,
dass Reste von Braunstein zurückbleiben,
wenn die Polymerschicht gebildet wird, so dass sich auch keine Probleme
bei weiteren Verfahrensschritten bei der Leiterplattenherstellung
einstellen, bei denen reduzierende Chemikalien verwendet werden. Weiterhin
neigt die Permanganatlösung
nicht zur Bildung von Manganat (MnO4 2–),
das seinerseits wiederum zu MnO2 (Braunstein)
zerfallen (disproportionieren) würde.
Dadurch wird eine starke Schlammbildung vermieden. Das saure Permanganatbad
ist daher deutlich stabiler als ein entsprechendes alkalisches Bad.
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Besonders
hervorzuheben ist die überraschende
Tatsache, dass bei Verwendung einer sauren Permanganatlösung zur
Bildung der Braunsteinschicht anstelle einer alkalischen Lösung eine
Erhöhung
der Leitfähigkeit
der Polymerschicht um eine Zehnerpotenz erreicht wird.
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Als
besonders geeignet haben sich Permanganatlösungen erwiesen, die einen
pH-Wert im Bereich von etwa 2,5 bis etwa 7 aufweisen. Vorzugsweise
wird der pH-Wert im Bereich von etwa 3,5 bis etwa 5 eingestellt.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren zur Herstellung der Braunsteinschicht
mit einer sauren Permanganatlösung
wird vorzugsweise mindestens eine erste Pufferverbindung zum Einstellen
des pH-Wertes als Bestandteil der sauren Permanganatlösung eingesetzt,
wobei die Pufferverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend
Phosphorsäure,
Dihydrogenphosphat, vorzugsweise Alkalidihydrogenphosphat und Hydrogenphosphat,
vorzugsweise Dialkalihydrogenphosphat, wobei Alkali für Lithium,
Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium
steht. Mit Hilfe dieser Verbindungen kann der pH-Wert der Permanganatlösung auf
den vorgenannten Wert von etwa 2,5 bis etwa 7,0 und insbesondere
von etwa 3,5 bis etwa 5,0 eingestellt werden.
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Die
erste Pufferverbindung ist vorzugsweise in einer Konzentration im
Bereich von etwa 1 g/l bis etwa 90 g/l in der sauren Permanganatlösung enthalten.
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Die
saure Permanganatlösung
zum Bilden der Braunsteinschicht kann auch Borsäure oder Borat zum Einstellen
des pH-Wertes enthalten. Die Konzentration dieses Stoffes in der Ätzlösung beträgt vorzugsweise von
etwa 1 g/l bis etwa 20 g/l. Der pH-Wert der Permanganatlösung ist
auf etwa 9 eingestellt, falls nur Borsäure oder Borat als Pufferverbindung
eingesetzt wird und keine erste Pufferverbindung. In diesem Falle
werden allerdings nicht die Vorteile einer sauren Permanganatlösung ausgenutzt.
Borsäure
und Borat können
aber auch in Kombination mit der ersten Pufferverbindung eingesetzt
werden.
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Ferner
können
in der sauren Permanganatlösung
weitere Bestandteile enthalten sein, beispielsweise ein Netzmittel
zur Erniedrigung der Oberflächenspannung
der Lösung.
Besonders geeignet sind fluorierte Netzmittel.
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Die
Temperatur der sauren Permanganatlösung wird insbesondere auf
einen Wert im Bereich von etwa 55°C
bis etwa 95°C,
vorzugsweise im Bereich von etwa 65°C bis etwa 90°C, eingestellt.
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Die
Behandlungsdauer der Substrate in der sauren Permanganatlösung kann
von etwa 30 sec bis etwa 6 min betragen. Bei Anwendung der Tauchtechnik
liegt die Behandlungszeit im Bereich von etwa 2 min bis etwa 6 min
und bei Anwendung der Horizontaltechnik im Bereich von etwa 1 min
bis etwa 3 min.
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Danach
wird das Substrat gespült
und ohne weitere Behandlung mit der sauren Monomerlösung oder -Mikroemulsion
in Kontakt gebracht. Die Lösung
wird auf eine Temperatur nahe Raumtemperatur, also beispielsweise
auf 25°C,
eingestellt. Die Behandlungszeit in dieser Lösung beträgt je nach Verfahrensweise
von etwa 30 sec bis etwa 5 min, insbesondere von etwa 45 sec bis
etwa 2 min.
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Danach
kann das Substrat elektrolytisch metallisiert, insbesondere verkupfert,
werden.
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Grundsätzlich sind
folgende Verfahrensabläufe
denkbar:
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Wird
beispielsweise ein einfaches Leiterplattenmaterial behandelt, das
aus einem glasfaserverstärkten
Epoxidharz (FR4) ohne Kupferinnenlagen besteht, kann folgender Verfahrensablauf
angewendet werden:
- e) Konditionieren
- – Spülen
- f) Bilden der Braunsteinschicht
- – Spülen
- g) Bilden der Polymerschicht mit der Monomerlösung oder
-Mikroemulsion
- – Spülen
- h) Dekapieren
- i) Elektrolytisch metallisieren
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Verfahrensschritt
e) besteht darin, dass die Harzoberflächen mit dem wasserlöslichen
Polymer in einer wässrigen,
gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel
sowie Netzmittel und/oder Alkalisierungsmittel enthaltenden Lösung für die nachfolgende
Permanganatbehandlung vorbereitet werden. Anschließend werden die
Braunsteinschicht (Verfahrensschritt f) und die leitfähige Polymerschicht,
wie beschrieben, gebildet (Verfahrensschritt g). Anschließend können die
Leiterplatten noch mit einem sauren Reiniger behandelt werden, beispielsweise
einer wässrigen
Lösung
von Schwefelsäure
und Wasserstoffperoxid. Danach werden die exponierten Kupferoberflächen dekapiert,
beispielsweise mit 5 Gew.-%iger Schwefelsäurelösung (Verfahrensschritt h).
Zwischen den vorstehenden genannten Verfahrensschritten wird das
Substrat vorzugsweise, wie angegeben, jeweils in deionisiertem Wasser
gespült,
um Reste von anhaftenden Lösungen
der vorangehenden Verfahrensschritte zu entfernen. Zwischen den
Verfahrensschritten f) und g) kann auch dreistufig gespült werden, wobei
der erste und dritte Spülschritt
mit Wasser und der zweite Spülschritt
mit einer sauren wässrigen
Lösung, die
beispielsweise Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und/oder Methansulfonsäure
enthält,
durchgeführt
werden. Durch den zweiten sauren Spülschritt werden vor der Erzeugung
der Polymerschicht evtl. gebildete Kupferoxidschichten auf exponierten
Kupferoberflächen
wieder entfernt. Abschließend
werden die elektrisch leitfähigen
Oberflächen
elektrolytisch metallisiert, insbesondere verkupfert (Verfahrensschritt
i).
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Anstelle
eines Verkupferungsbades können
auch alle anderen geeigneten Metallisierungsbäder eingesetzt werden, beispielsweise
Bäder zum
Abscheiden von Nickel, Zinn, Zink, Blei, Eisen, Gold, Palladium, Silber,
Kobalt, deren Legierungen untereinander sowie mit anderen Elementen.
Vorzugsweise wird das Substrat elektrolytisch verkupfert. Hierzu
kann insbesondere ein schwefelsaures Verkupferungsbad eingesetzt werden,
das zusätzlich
zu Kupfersulfat und Schwefelsäure
auch Chlorid in geringer Menge sowie Zusätze enthält, die die physikalischen
Eigenschaften des Überzuges
beeinflussen. Es handelt sich hierbei beispielsweise um Glanzbildner
und Einebener.
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Werden
hochwertige Schaltungen hergestellt, beispielsweise Mehrlagenleiterplatten
oder Mikrovia-Produkte, wird folgender Verfahrensablauf angewendet:
- A) Desmear-Prozess:
- a) Quellen
- – Spülen
- b) Ätzen
mit einer Permanganatlösung
- – Spülen
- c) Entfernen von Braunstein durch Reduktion
- – Spülen
- B) Vorbehandeln:
- d) Ätzreinigen
- – Spülen
- C) Herstellen des leitfähigen
Polymers (erfindungsgemäßes Verfahren):
- e) Konditionieren
- – Spülen
- f) Bilden von Braunstein
- – Spülen
- g) Bilden des leitfähigen
Polymers
- – Spülen
- h) Dekapieren
- i) Elektrolytisch metallisieren.
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Werden
hochwertige Schaltungen hergestellt, so werden zunächst Harzverunreinigungen
in den Bohrungen durch ein Ätzverfahren
entfernt (Desmear-Verfahren; Verfahrensschritt b). Hierzu werden
die Oberflächen
je nach Art des Dielektrikums geätzt
und/oder gereinigt. Dielektrikumsoberflächen können beispielsweise mit einer
alkalischen, Permanganat enthaltenden, heißen Lösung behandelt werden, um Harzverschmierungen
von gebohrten Epoxidharzbereichen in Bohrungen oder entsprechende
Schichten in mit einem Laser gebohrten Substraten zu entfernen.
Falls nicht der dabei entstehende Braunstein bereits zur nachfolgenden
Bildung der leitfähigen
Polymerschicht genutzt werden soll, muss dieser zunächst wieder
von den Dielektrikumsoberflächen
entfernt werden (Verfahrensschritt c). Diese Behandlung kann mit
einem Reduktionsmittel durchgeführt
werden, beispielsweise mit Sulfit-, Hydroxylammoniumsalzen, Wasserstoffperoxid
oder anderen Reduktionsmitteln, vorzugsweise in einer sauren Lösung. Zum Ätzen mit
Permanganat enthaltenden Lösungen können die
Harzoberflächen
vor dem Ätzschritt
mit einem organischen Quellmittel behandelt werden (Verfahrensschritt
a). Hierzu stehen übliche
Quellmittel zur Verfügung.
Alternativ zu Permanganat als Ätzmittel
können auch
andere Harzätzmittel
eingesetzt werden, beispielsweise konzentrierte Schwefelsäure, Schwefeltrioxid oder
Chromsäure
sowie ein Plasmaverfahren, bei dem vorzugsweise ein oxidierendes
Plasmagas oder ein inerte Gase, wie CF4 und/oder
Ar, enthaltendes Plasmagas eingesetzt wird. Falls das Dielektrikum
nicht auf Basis von Epoxidharz gebildet ist, werden vorzugsweise
andere Ätzmittel
eingesetzt, für
Polyamid beispielsweise Alkalihydroxid enthaltende organische Lösungsmit tel
und für
Keramik beispielsweise eine Salzschmelze sowie für etliche weitere Substratmaterialien
ein Plasmaätzverfahren,
da dieses universell einsetzbar ist.
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Zwischen
den genannten Verfahrensschritten wird vorzugsweise gespült.
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An
den Desmear-Prozess schließt
sich die Vorbehandlung an. Diese besteht darin, exponierte Kupferoberflächen zu
reinigen, indem diese mittels saurer Wasserstoffperoxid- oder Caroatlösung oder
mit saurer Peroxodisulfatlösung,
insbesondere Natrium-, Kalium- oder Ammoniumperoxodisulfatlösung, geätzt und
dabei gereinigt werden (Verfahrensschritt d). Auf diesen Verfahrensschritt
kann allerdings verzichtet werden, falls bereits in Verfahrensschritt
c) Kupfer mit einer schwefelsauren Wasserstoffperoxidlösung ausreichend
gereinigt worden ist.
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Daran
schließt
sich das Verfahren zur Bildung der leitfähigen Polymerschicht an. Verfahrensschritt
e) besteht wiederum darin, dass die Harzoberflächen mit einem wasserlöslichen
Polymer in wässriger,
gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel
sowie Netzmittel und/oder Alkalisierungsmittel enthaltenden Lösung für die nachfolgende
Permanganatbehandlung vorbereitet werden. Anschließend werden
die Braunsteinschicht (Verfahrensschritt f), dann die leitfähige Polymerschicht,
wie beschrieben, gebildet (Verfahrensschritt g). Schließlich wird
Metall elektrolytisch abgeschieden. Hierzu werden exponierte Kupferoberflächen zunächst dekapiert,
beispielsweise mit 5 Gew.-%iger
Schwefelsäurelösung (Verfahrensschritt
h). Anschließend
werden die elektrisch leitfähigen
Oberflächen
elektrolytisch metallisiert, insbesondere verkupfert (Verfahrensschritt
i). Zwischen den Verfahrensschritten kann, wie angegeben, jeweils
mit Wasser gespült
werden. Auch hier kann zwischen den Verfahrensschritten f) und g)
dreistufig gespült
werden, wobei der erste und der dritte Spülschritt jeweils mit Wasser
und der zweite Spülschritt
mit einer sauren wässrigen
Lösung
durchgeführt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sowohl in herkömmlichen
Tauchbadanlagen eingesetzt werden als auch in sogenannten Horizontalanlagen,
bei denen die Leiterplatten in horizontaler Richtung transportiert
und dabei mit den einzelnen Behandlungsflüssigkeiten in Kontakt gebracht
werden.
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In
Tabelle 6 sind typische Bereiche für Behandlungszeiten in den
einzelnen Behandlungsstufen, unterschieden nach Tauchtechnik und
Horizontalfahrweise, angegeben.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
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Beispiele 1 bis 6
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Gebohrtes,
kupferkaschiertes FR4-Leiterplattenmaterial mit einer Dicke von
1,6 mm und mit Bohrungen mit Durchmessern von 0,5 mm bis 0,3 mm
wurde zunächst
nach dem in Tabelle 1A und nass in nass unmittelbar danach mit dem
in Tabelle 1B angegebenen Verfahrensablauf behandelt.
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Der
elektrische Widerstand [kΩ]
der hergestellten Polymerschichten wurde an 5 cm × 5 cm großen, einseitig
mit Kupfer beschichteten FR4-Leiterplattenabschnitten gemessen.
Die Polymerschicht wurde auf der nicht mit Kupfer beschichteten
Seite niedergeschlagen. Der Widerstand wurde parallel zur Polymeroberfläche zwischen
zwei Messpunkten im Abstand von 1 cm ermittelt.
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Die
Zusammensetzungen der Lösungen
sind teilweise in den Tabellen 1A und 1B angegeben. Bezüglich der
Zusammensetzungen der Permanganatbäder P1 und P2 wird auf Tabelle
2 und bezüglich
der Zusammensetzungen der Monomerbäder auf Tabelle 3 verwiesen.
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Die
Monomerbäder
M3 und M4 entsprechen nicht den in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Lösungen
bzw. Mikroemulsionen. Die damit durchgeführten Versuche stellen also
Vergleichsversuche dar (Beispiele 3, 4 und 6). Ferner ist das Permanganatbad
P1 alkalisch und das Permanganatbad P2 sauer. Somit entspricht nur
Beispiel 5, bei dem das Permanganatbad P2 eingesetzt wurde, einer
optimalen Versuchsdurchführung.
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Aus
Tabelle 4 lassen sich folgende Ergebnisse ablesen: Zum einen wird
der Widerstand der gebildeten leitfähigen Polymerschicht parallel
zur Schichtoberfläche
angegeben. Ferner wird die Bedeckung der Bohrungswandungen in den
Leiterplattenabschnitten angegeben, wobei die Angabe "D10" auf eine hervorragende (lückenlose)
Bedeckung mit einer elektrolytisch abgeschiedenen Kupferschicht
auf den Bohrungswandungen und die Angabe "D5" auf
eine nur mäßige Bedeckung
hinweist.
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Es
wurden folgende Ergebnisse erhalten:
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Beispiel
1: Eine frisch hergestellte, erfindungsgemäße Mikroemulsion wurde mit
einer Braunsteinschicht in Kontakt gebracht, die mit einer alkalischen
Permanganatlösung
auf den FR4-Platten gebildet worden war. Die damit erhaltene Polymerschicht
wies einen sehr niedrigen Widerstand auf. Außerdem wurde eine hervorragende
Bedeckung der Bohrungswandungen nach einer relativ kurzen Galvanisierzeit
(2 min) bei der relativ geringen Stromdichte von 2 A/dm2 erhalten.
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Beispiel
2: Dieses hervorragende Ergebnis konnte auch dann bestätigt werden,
nachdem die Monomerlösung
bereits fünf
Tage in Betrieb gewesen war.
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Beispiel
3: Wurde danach anstelle der erfindungsgemäßen Mikroemulsion eine Mikroemulsion
eingesetzt, die anstelle von Methansulfonsäure und dessen Kaliumsalz Polystyrolsulfonsäure enthielt,
so wurde zunächst
ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis hinsichtlich der Leitfähigkeit
der Polymerschicht und hinsichtlich der Bedeckung nach einer galvanischen
Verkupferung erhalten.
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Beispiel
4: Allerdings konnten die hervorragenden Ergebnisse gemäß Beispiel
3 dann nicht mehr erhalten werden, nachdem die Monomeremulsion bereits
fünf Tage
in Betrieb gewesen war.
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Für die Beispiele
5 und 6 wurde die saure Permanganatlösung P2 eingesetzt. Im Falle
des Beispieles 5 wurde eine erfindungsgemäße, Methansulfonsäure enthaltende
gealterte Mikroemulsion verwendet. Unter diesen Bedingungen konnte
der Widerstand der Polymerschicht nochmals um eine Größenordnung
gesenkt werden. Die Bedeckung der Bohrungswandungen mit Kupfer war
bereits nach einer Galvanisierzeit von 1 min hervorragend.
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Bei
Durchführung
desselben Versuchs mit der gealterten Monomerlösung M4 (Beispiel 6), die Polystyrolsulfonsäure anstelle
von Methansulfonsäure
enthielt, wurde nur eine Polymerschicht mit einer mäßigen elektrischen
Leitfähigkeit
erhalten. Eine Erniedrigung des Widerstandes der Polymerschicht
durch den Einsatz der sauren Permanganatlösung anstelle einer alkalischen
Permanganatlösung
wurde in diesem Falle nicht beobachtet. Daraus ist zu schließen, dass
sich die vorteilhafte Wirkung der sauren Permanganatlösung nur
bei gleichzeitiger Verwendung der erfindungsgemäßen Monomerlösungen oder
-Mikroemulsionen einstellt, die Alkansulfonsäuren enthalten. Die Bedeckung
der Bohrungswandungen mit Kupfer war ebenfalls nur unbefriedigend.
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Beispiele 7 bis 17
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Weitere
Versuche wurden durchgeführt,
um Unterschiede bei der Bildung von Polymerschichten zu untersuchen,
die mit verschiedenen Monomeren hergestellt worden waren. In diesem
Falle wurden die Widerstände
unter den zu den Beispielen 1–6
angegebenen Bedingungen zum einen von Polymerschichten ermittelt,
die mit frisch angesetzten Monomer-Mikroemulsionen hergestellt worden
waren, und zum anderen von Polymerschichten, die mit fünf Tage
lang gealterten Monomer-Mikroemulsionen hergestellt worden waren.
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Die
Zusammensetzungen der einzelnen Mikroemulsionen unterschieden sich
lediglich hinsichtlich der Art des Monomeren. Die Konzentrationen
dieses Stoffes, der pH-Wert sowie das der Emulsion zugesetzte Tensid
und dessen Konzentration waren in allen Fällen identisch und entsprachen
den Bedingungen gemäß den Beispielen
1–6.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Danach
konnten lediglich mit Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure und
Ethandisulfonsäure
sowohl dann, wenn das Monomerbad frisch angesetzt war, als auch
dann, wenn das Bad fünf
Tage lang in Betrieb gewesen war, Widerstandswerte von 100 kΩ oder weniger
erhalten werden. Alle anderen Monomere führten zu Polymerschichten mit
einer schlechteren elektrischen Leitfähigkeit zumindest dann, wenn
die entsprechenden Bäder
gealtert waren.
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Beispiele 18 bis 23
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Um
die Temperaturstabilität
einer 3,4-Ethylendioxythiophen enthaltenden Mikroemulsion zu optimieren,
wurden Zusammensetzungen mit unterschiedlichen Tensiden getestet.
Diese Versuche beziehen sich auf Mikroemulsionen, die Alkansulfonsäuren nicht
enthielten und im übrigen
Konzentrate der Alkansulfonsäuren enthaltenden
Lösungen
und Mikroemulsionen darstellen. Derartige Konzentrate werden zum
Ansatz der Lösungen
und Mikroemulsionen eingesetzt und wurden hierzu mit Wasser und
unter Zugabe der Alkansulfonsäuren
und gegebenenfalls weiterer Bestandteile verdünnt.
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Die
Mikroemulsionen enthielten jeweils 8 Gew.-% des Thiophenderivats
in einer rein wässrigen
Emulsion. Den Emulsionen wurden unterschiedliche Tristyrol-phenolethoxylate
zugegeben. Es wurden Mikroemulsionen mit Ethoxylatverbindungen mit
16, 20, 25 und 40 Ethylenoxid-(EO)-Monomereinheiten in der Ethoxylatkette
hergestellt und untersucht. Die jeweiligen Konzentrationen der Ethoxylatverbindungen
in den Mikroemulsionen sowie die Temperaturbereiche, in denen die
Mikroemulsionen klar waren, sind in Tabelle 7 angegeben.
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Aus
Tabelle 7 ergibt sich, dass der Temperaturbereich, in dem eine Mikroemulsion
klar ist, bei umso höherer
Temperatur liegt, je länger
die EO-Kette ist. Außerdem
ist der Tabelle 7 zu entnehmen, dass besonders weite Temperaturbereiche
erhalten werden, wenn eine Mischung von Tensiden mit unterschiedlicher
EO-Kettenlänge
eingesetzt wird.
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Die
hier beschriebenen Beispiele und Ausführungsformen dienen nur der
Erläuterung
der Erfindung, so dass es dem Fachmann überlassen bleibt, die im Rahmen
der beigefügten
Ansprüche
möglichen Änderungen
vorzunehmen und die Merkmale beliebig zu kombinieren.
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Tabelle
3: (Monomerbäder)
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Tabelle
5: (Versuchsergebnisse)
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Tabelle
6: (Behandlungszeiten)
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