-
Verfahren und -Maschine zur Herstellung eines Behälters für Zigaretten
u. dgl. Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Maschine zur Herstellung
eines Behälters für Zigaretten u. dgl., wobei eine innere und eine äußere Hülle
nacheinander über einem Dorn zu einem zweiwandigen, an einem Ende geschlossenen
Behälter gefaltet werden.
-
Beim Formen der Endfalten der inneren Hülle und äußeren Tasche sind
gewöhnlich acht verschiedene Faltvorgänge sowie acht Faltelemente erforderlich,
welche die vier auswärts stehenden Endlappen der beiden Hüllelemente getrennt falten.
Zur Vereinfachung der Maschine und des Faltverfahrens hat man versucht, die entsprechenden
Lappen der Hülle und der Tasche gleichzeitig als eine Einheit zu falten. Dies hat
sich jedoch als mehr oder weniger unbefriedigend erwiesen. Die Lappen griffen nämlich
derart ineinander ein, daß es unmöglich war, die etwa von Stanniol umhüllte Zigarettengruppe
aus der Tasche herauszuziehen, um die Güte der Faltung des Stanniols und der Hülle
innen nachzuprüfen, was von 'den Aufsehern in den Zigarettenfabriken häufig vorgenommen
werden muß. Eine andere Schwierigkeit ergab sich daraus, daß das Stanniol zwischen
diejenigen Lappen der Tasche eintrat, die miteinander verklebt werden sollten, wodurch
ein genaues und ordnungsmäßiges Verschließen unmöglich gemacht wurde. Überdies hatte
das gefaltete Ende das Bestreben, aufzuspringen, wenn eine gefüllte Packung von
dem Dorn von innen her abgestoßen wurde.
-
Bei einem bekannten Verfahren wird der mit einem Ende geschlossene
Innenbehälter vollständig fertiggemacht, bevor die Außenhülle angebracht wird. Die
Außenhülle wird dann in gleicher Weise vollständig gefaltet.
-
Im Gegensatz dazu kennzeichnet sich das Verfahren gemäß der Erfindung
dadurch, daß nach dem schlauchförmigen Falten der inneren Hülle rings um den Dorn
zunächst nur zwei entgegengesetzte überhängende Lappen dieser Hüllen gegen das eine
Ende des Dorns umgelegt werden, wobei die übrigen Endlappen aufgerichtet stehenbleib@en,
daß dann die äußere Hülle rings um den Dorn und die innere Hülle gefaltet wird;
die beiden noch aufrecht stehenden Lappen der inneren Hülle und die entsprechenden
Endlappen der äußeren Hülle gemeinsam niedergelegt und schließlich die übrigen überhängenden
Endlappen der äußeren Hülle umgefaltet werden.
-
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die Anzahl der Hauptfaltvorgänge
von acht auf sechs herabgemindert, also eine wesentliche Vereinfachung erzielt.
Infolgedessen fällt auch die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besonders
einfach aus. Trotzdem greifen die Lappen der beiden Hüllen nicht gegenseitig ineinander
ein, so daß die Innenhülle aus der Außenhülle herausgezogen werden kann.
Die
Maschine zur Durchführung des Verfahrens besitzt in an sich bekannter Weise Getriebe
zum Falten der inneren und der äußeren Hülle rings um einen Dorn und zum Falten
der Hüllenenden. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Falteinrichtungen zum Falten
des Endes der inneren Hülle nur zum Falten zweier gegenüberliegender Endlappen eingerichtet
sind, während erst nach dem schlauchförmigen Umlegen der äußeren Hülle zusätzliche
Faltgetriebe mit Falzern tätig werden, um gleichzeitig die noch aufstehenden Endlappen
der inneren Hülle und die entsprechenden Lappen der äußeren Hülle zu falten, vor
der Arbeit der Falzer zum Falten der übrigen Endlappen der äußeren Hülle.
-
In den Zeichnungen ist eine Maschine dargestellt, an welcher die Erfindung
verwirklicht ist; es sind: Fig. i Teilansicht einer Vorrichtung, wobei einige Teile
weggebrochen sind, Fig. 2 Ansicht einer Einzelheit zu Fig. i, Fig. 3 Aufsicht auf
eine Einzelheit der Vorrichtung der Fig. i gemäß der Stellung II und der Linie 3-3,
Fig.4 Vorderansicht des in Fig.3 dargestellten Teils, Fig. 5 bis 13 Schaubilder
der aufeinanderfolgenden Stufen des Verfahrens nach der Erfindung.
-
In Fig. i bis 4 ist die Verpackungsdrehscheibe 15 der Maschine der
Erfindung veranschaulicht. Die Drehscheibe wird absatzweise in zeitlicher Übereinstimmung
mit den arbeitenden Teilen der verschiedenen Faltvorrichtungen angetrieben, die
an den Arbeitsstellen wirksam sind. Die Scheibe IS trägt eine Anzahl hohler Dorne
in symmetrischen Abständen. Die Dorne entsprechen der Gestalt und Abmessung der
herzustellenden Verpackungen. Zu jedem Dorn 16 gehören ein den Saum der Hülle klemmender
Arm 17 und ein Falt- oder Klemmarm i8. Der Arm 18 hat die Aufgabe, die an einer
Stelle eintretende Stanniolhülle gegen den Dorn 16 festzuklemmen, ebenso an einer
anderen Stelle die äußere Hülle. Außerdem bedient der Hebel i8 die Vorrichtung,
welche die erste Seitenfalte legt.
-
Die zwölf Stationen der Drehscheibe sind mit römischen Ziffern, entsprechend
dem Uhrzeigersinne, bezeichnet.
-
Auf der Station XII, wo die fertige Pakkung ausgeworfen und außerdem
die Stanniolhülle aufgenommen wird, wird das mit Stanniol überzogene Papier F von
einer Vorratsrolle durch die Lieferwalzen ig in eine senkrechte Führung 2o zugeführt,
in der eine für eine Verpackung ausreichende Länge von dem Streifen F durch ein
Messer 21 abgeschnitten wird; der abgeschnittene Stanniolrohling F wird durch eine
Klemmplatte 22, die von dem Arm 18 bedient wird, ,gegen die Wand des Dorns 16 gedrückt.
Die Platte 22 ist auf Stiften 23 befestigt, die mit Spannfedern 24 ausgerüstet sind,
die von dem Arm 18 getragen werden. Der Arm 18 besitzt in einem Ansatz 25 einen
Stift 26, um den eine Faltplatte 27 drehbar ist. Diese faßt an ihrem oberen Ende
zwischen die Spannfedern 24 und die Klemmplatte 22, während ihr unteres Ende bei
27a so gebogen ist, daß es die Stanniolhülle um die untere Seite des Dorns 16 faltet,
sobald das Stanniolblatt abgeschnitten und gegen den Dorn geklemmt ist. Bei seinem
Vorgang gegen den Dorn drückt der Arm 18 zuerst die Klemmplatte gegen das Stanniolblatt,
worauf durch die gegenseitige Bewegung der Klemmplatte und des Arms 18 infolge des
Klemmdrucks eine Schwingung der Faltplatte 27 hervorgerufen wird, so daß diese die
Stanniolhülle um den Boden des Dorns 16 faltet (Fig. 5). Bevor die Station I erreicht
ist, trifft das noch vorstehende obere Ende des Stanniolblattes auf die feststehende
Stange 28, wodurch dieses Ende gegen die obere Seite des Dorns 16 umgelegt wird.
-
Bei der Ankunft an der Station I treffen feststehende Bürsten 29 auf
die soeben gefaltete Seite, wodurch diese glatt angelegt und in ihrer Stellung gehalten
wird. Gleichzeitig vollenden die Platten 30 und 31, die an den schwingenden
Armen 32 und 33 sitzen, die Faltung des Stanniols rund um den Dorn herum, indem
sie die abstehenden Enden des Stanniolblatts F auf die Rückseite des Dorns 16 niederlegen
(Fig. 6). Der Klemmarm 17 hat sich in der Zwischenzeit aus der Bahn herausbewegt,
damit diese Faltung vor sich gehen kann. Sobald die Faltung vollendet ist, bewegt
sich der Arm 17, der federnde Platten 34 trägt, wieder auf den Dorn zurück und hält
den Saum des gefalteten Stanniols fest am Dorn. Die bisher beschriebenen Vorrichtungen
bilden keinen Teil der zu schützenden Erfindung.
-
Bei Station II wird die Bodenfaltung E vorgenommen, und zwar erfindungsgemäß
nur zu einem Teil. In der Ruhestellung des Dorns an dieser Station trifft eine schwingbare
Platte 35 den breiten rückwärtigen Endlappen, wie in Fig. 3 ersichtlich ist.- In
dieser Figur ist die Affenstellung der Platte entsprechend der Fig. i in punktierten
Linien veranschaulicht. Die Packung hat an dieser Stelle die in Fig. 7 veranschaulichte
Gestalt. In der Stellung Ha, (Fig. 3) wird nach Verlassen der Station II die andere
Seite der Bodenfalte durch einen breiten feststehenden Block 36" des feststehenden
Falzers 36 von dreieckigem Querschnitt eingeschlagen. Die
Kanten
36b des Blocks kniffen die Grundkanten der beiden abstehenden dreieckigen Ohren
E ein, sobald diese durch die Führungen 36, hindurchgehen (Fig. 8). Nachdem
die Ohren eingekniffen sind, stehen sie so, daß sie sich nicht mehr geradlinig von
der Packung nach außen erstrecken, sondern einen kleinen Winkel nach dem Boden der
Packung hin bilden. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dö.ß die schon in der Richtung
der endgültigen Faltung geknifften Ohren eine scharfkantige rechtwinklige Ecke liefern,
wenn die Ohren nachher gleichzeitig mit dem entsprechenden Lappen der Außenhülle
umgelegt werden.
-
Bei Station III wird die Außenhülle L aufgebracht. Sie wird in der
gleichen Weise wie das Stanniol F bei Station XII geklemmt und gefaltet. Die Packung
erhält auf dieser Station die in Fig. 9 veranschaulichte Form.
-
Auf Station IV werden die Seitenfaltungen der Deckhülle L hergestellt.
Dazu dienen ein feststehender Falzer 28' und eine feststehende Bürste 29' in der
gleichen Weise wie die Falzer der Stannielhülle auf der Station I (vgl. Fig. io).
Auf dieser Station ist eine weitere Klemmvorrichtung für die Stanniolhülle vorgesehen,
welche das bereits gefaltete Stanniol an Stelle der Klemme 34 zu klemmen und dicht
zu halten hat, während die Seite der Deckhülle um den Kern gelegt wird. Dazu ist
erforderlich, daß der Klemmarm 17 solange geöffnet wird. Die Vorrichtung, die statt
dessen das Stanniolblatt festzuklemmen hat, besteht aus einem Klemmstreifen 37,
der an einem bei 39 drehbaren Arm befestigt ist. Dieser Streifen erfaßt denjenigen
Teil des Stanniols, der über die Deckhülle nach der Grundfläche des Kerns hin übersteht.
Der Arm 38 besitzt eine Verlängerung 4o, die einen Stift 41 trägt, und ist mit einer
Spannfeder 42 ausgerüstet. Auf der Welle 39, die von einem nicht gezeichneten Antrieb
eine Schwingbewegung erfährt, ist ein Hebel 43 befestigt,- der einen Stift 44 trägt.
Dieser arbeitet mit einem Lenker 45 zusammen, der um einen Stift 4.6 drehbar ist
und an seinem freien Ende einen Stift 47 trägt, der den Hebel 38 antreibt. Zum Festklemmen
des Stanniollappens wirkt diese Vorrichtung, die wiederum keinen Teil der zu schützenden
Erfindung bildet, folgendermaßen: Der Hebel 43 wird durch die Bewegung der Welle
39 nach rückwärts verstellt und veranlaßt dadurch den Stift 44, den Lenker 45 freizugeben,
der sich unter dem Druck der Feder 42 ebenfalls rückwärts bewegt. Die Feder 42 wirkt
durch den Hebel 38 und den Stift 41 auf den Stift 47 des Lenkers 45. Wenn der Hebel
43 rückwärts schwingt, schwingt der Hebel 38, der die Klemme 37 trägt, vorwärts
und klemmt den Stanniollappen jenseits der Kante der Deckhülle fest. Damit auf die
Klemme 37 gerade die richtige Pressung ausgeübt wird, ist eine feste Anschlagstange
48 vorgesehen, die den Stift 47 erfaßt und verhütet, daß der Hebel 38 zu
weit nach rückwärts geht. Dadurch wird die Bewegung des Armes 38 und der Klemme
37 begrenzt. Damit die Klemme 37 schnell freigegeben wird und den Stanniollappen
loslößt, nachdem der Klemmarm 17 wieder in seine Eingriffsstellung zurückgekehrt
ist, wirkt der Lenker 45 durch das Auftreffen des Stifts 44 auf ihn als ein kurzer
Hebelarie.
-
Auf der Station V wird erfindungsgemäß die Bodenfaltung der Deckhülle
L hergestellt und gleichzeitig diejenige der Innenhülle vollendet. Zuerst bewegen
sich die Seitenfalzer 4.9 aufeinander zu, bis dicht an das vordere Ende des Dorns
16, wodurch die Seiten der Deckhülle einwärts über den Dorn geschlagen und durch
denselben Arbeitsgang einheitlich damit die dreieckigen abstehenden Ohren der Stanniolhülle
umgefaltet werden (Fig. i i). Alsdann wird die Faltplatte 50 in der Drehrichtung
der Scheibe 15 durch einen Arm 51 vorwärts bewegt, wodurch der rückwärtige Lappen
der Deckhülle über das Ende des Dorns 16 gelegt wird (Fig. 12). Beim Verlassen dieser
Station wird der übrigbleibende Lappen der Deckhülle, auf dessen Innenseite zuvor
Klebstoff aufgetragen wird, mit der feststehenden Rolle 52 zusammengebracht, die
in der Gabel 53 gehalten ist. Dadurch wird der letzte Lappen über den zuvor
gefalteten rückwärtigen Lappen gelegt und so die Bodenfaltung der - Packung vollendet
(Fig. 13). Die Packung bildet jetzt eine vollständige Tasche, die an einem Ende
offen und am Boden und auf ihren Seiten verschlossen ist. Die Tasche ist an den
übrigen Stationen zur Aufnahme der Zigaretten C durch das offene Ende bereit. Diese
Stationen sind im übrigen Leerlaufstationen. Die mit Zigaretten gefüllte Tasche
wird bei Station XII von der Verpackungsscheibe 15 ausgestoßen.
-
Durch das beschriebene Faltverfahren werden vier Lappen durch einen
einzigen Arbeitsgang von zwei einfachen Falzern 49 niedergelegt, und zwar geschieht
dies; ohne daß sich die Bodenlappen ineinander verhaken oder mit der Klebschicht
in Berührung kommen. Außerdem bilden die dreieckigen umgeknifften Ohren eine Versteifung
der Ecken der Packung und bilden eine besondere Sicherung dagegen, d'aß sich die
frisch verklebte Packung durch einen auf ihren Boden von innen ausgeübten Druck
öffnet, wenn die Packung von dem Dorn abgestoßen wird.
Bevor nämlich
die Stanniolenden sich öffnen, müßten zuerst die dreieckigen Ohren angehoben werden,
und ein leichter Widerstand der Deckhülle gegen die Spitzen der Ohren hält diese
gegen einen beträchtlichen Druck an ihren Grundkanten zurück. Ein anderer Vorteil
der beschriebenen Faltweise ist der, daß bei solchen Maschinen, bei denen die Deckhülle
axial oder vom Ende des Dorns her zugeführt wird, eine Führung durch die dreieckigen
geknifften Ohren gebildet wird, die bewirkt, daß die Deckhülle zwischen den Dorn
und die Klemmplatte ohne Verhakung eintritt,