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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Als über die
ersten Entflimmerungen mit internen und externen Elektroden beim
Tier und beim Menschen berichtet wurde, war die benutzte elektrische
Wellenform eine sinusförmige
Wellenform mit 60 Perioden/Sekunde (Hz). Dieser elektrische Schock
wurde erreicht durch Änderung
der verfügbaren
Spannung, typischerweise 110 V(effektiv), etwa durch Herauftransformieren
oder Herabtransformieren der Spannung. Die Dauer war etwa in dem
Bereich von 100 bis 150 Millisekunden (ms). Nachteile dieser Verfahrensweise
waren: Der Defibrillator war sehr groß und nicht leicht transportabel;
der Defibrillator musste in die Wand eingesteckt werden, und die
Patienten mussten daher im Krankenhaus sein; und während des
Schocks erfolgte eine große Stromentnahme,
die Sicherungen durchbrennen ließ und andere Lampen in dem
Stromkreis dämpfte.
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In
den 1960er Jahren entwickelten Edmark und Lown unabhängig neue
Wellenformen zur Entflimmerung, die als RLC-Wellenformen bezeichnet werden. Diese
Wellenformen werden mit einer Schaltung erzeugt, die eine Kapazität (C) eine
Induktivität
(L) und einen Widerstand (R) enthält. Vorteile bei dem Einsatz
dieser Wellenform sind: Der Defibrillator war klein und transportabel;
er konnte durch eine Batterie betrieben und außerhalb des Krankenhauses benutzt
werden; und er zog keine riesigen Strommengen. Diese Wellenformen wurden
schnell der Standard für
transthorakale Entflimmerung und sind noch heute der Industriestandard
für transthorakale
Entflimmerung.
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Als
in den 1970er Jahren der implantierbare Kardioverter/Defibrillator
(ICD) entwickelt wurde [Schuder et al, Trans ASAIO, 16:207–12], war
die Wellenform der Wahl die monophasige gestutzte exponentielle
Wellenform (MTE), da diese ohne eine Induktivität erzeugt werden konnte (die
nicht für
implantierbare Geräte
miniaturisiert werden konnte). Die MTE-Wellenform wurde führend entwickelt durch das
Laboratorium an der Universität
von Missouri [Gold et al, Circ 56:745–50, 1977] und in der ersten
Dekade ihres Einsatzes in die meisten ICDs zur klinischen Anwendung
eingebaut.
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In
einer Reihe von Aufsätzen
in den frühen
1980er Jahren schuf das Laboratorium an der Universität von Missouri
(„MU-Lab") einen neue Klasse
von Wellenformen zur elektrischen Ventrikelentflimmerung, die zweidirektionale
oder zweiphasige Wellenformen genannt wurden. Das MU-Lab zeigte,
dass man die Wirksamkeit der Entflimmerung dramatisch verbessern
konnte, wenn man die Polarität
einer MTE-Wellenform in der zweiten Hälfte der Dauer umkehrte, um
eine zweiphasige gestutzte exponentielle Wellenform (BTE) zu schaffen.
Die MU-Lab-Studien erfassten die Fälle, wo die zweite Phasenamplitude
gleich der ersten Phasenamplitude und konstant war; wo die zweite
Phasenamplitude kleiner als die erste Phasenamplitude und konstant
war; und wo die erste und zweite Phasenamplitude exponentiell abklingen
konnte und die zweite Phasenamplitude kleiner als oder gleich der
ersten Phasenamplitude war. Einige dieser untersuchten Wellenformen
waren die erste Anwendung von Ein-Kapazität-Wellenformen zur Entflimmerung (Wellenformen,
die dadurch erzeugt werden konnten, dass man die Polarität einer
einzigen Kapazität
umschaltete). Diese frühen Studien
benutzten interne und externe Elektroden.
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Die
frühen
Untersuchungen aus dem MU-Lab setzten die erste Phasendauer willkürlich gleich
der zweiten Phasendauer. Im Jahre 1987 veröffentlichten Dixon et al einen
Aufsatz, in dem gefunden wurde, dass man die Wirksamkeit der Entflimmerung
gegenüber
dem Fall verbessern konnte, wo die zweite Phasendauer länger als
die erste Phasendauer war, wenn die erste Phasendauer länger als
die zweite Phasendauer war [Dixon et al, Circ 76: 1176–84]. Die
Gesellschaft, die diese Forschungen finanziell unterstützte (Intermedics, Inc.),
erhielt anschließend
das US-Patent Nr. 4,821,723, das sich auf diese Veränderung
der zweiphasigen Welleform bezog. Zweiphasige gestutzte exponentielle
Wellenformen (BTE) sind nun der Industriestandard für ICDs und
auch für
implantierbare Vorhofdefibrillatoren (IADs).
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Es
wurden mehrere Theorien vorgebracht, um zu verstehen, weshalb zweiphasige
Wellenformen im Allgemeinen für
die elektrische Entflimmerung wirksamer sind als einphasige Wellenformen.
Das Verständnis des
Mechanismus der Überlegenheit
der zweiphasigen Wellenform erlaubt möglicherweise die Ausbildung noch
besserer Wellenformen für
die nächste
Generation von Defibrillatoren. Die dominierende Theorie auf dem Gebiet
ist gegenwärtig
eine Gruppe von Theorien, die zusammen als RC-Schaltungsmodelltheorien bezeichnet
werden können.
Diese Theorien haben das gemeinsame Merkmal, die Herzreaktion auf
einen Entflimmerungsschock als die Antwort einer Widerstand-Kondensator(RC)-Schaltung
auf den gleichen Schock zu modellieren. Diese Theorien teilen auch
die Ansicht, dass die Entflimmerungswirksamkeit durch die maximale Kondensatorspannung
(Modellreaktion) und die Kondensatorendspannung (Modellreaktion)
bestimmt wird. Als Gruppe genommen haben diese Theorien die Forscher
dazu geführt,
für interne
und externe Entflimmerung optimale BTE-Wellenformen zu postulieren.
Zum Beispiel bezieht sich eine PCT-Veröffentlichung von 1997 „Externer
Defibrillator mit niedriger Kapazität und kleiner Zeitkonstante" [WO 97/38754] auf
eine BTE nach einer Version der RC-Schaltungsmodelltheorie. Andere
Entflimmerungstheorien haben in ähnlicher
Weise zu verschiedenen optimalen Wellenformausbildungen geführt.
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Es
gibt drei verschiedene Phänomene,
wo Elektrotherapieschocks wie diese nützlich sind. Die drei Phänomeme sind
Ventrikelentflimmerung, Vorhofentflimmerung und Kardioversion, die
die Behandlung des Ventrikelflimmerns, Vorhofflimmerns und der Vorhof-
und/oder Ventrikeltachykardie durch Elektroschock sind. Jedes dieser
drei Phänomene
kann mit Elektroden angegangen werden, die sich außerhalb
des Körpers
befinden, oder mit Elektroden, die ständig oder vorübergehend
in den Körper
implantiert sind. Die Behandlung nach dem Stand der Technik für alle sechs
Kombinationen dieser Zustände
und Elektroden umfasst gegenwärtig
gewisse Veränderungen
der zweiphasigen Wellenform. Gegenwärtig wird das gleiche Gerät typischerweise
für Ventrikelentflimmerung
und Kardioversion benutzt. Beispielsweise nennt CPI-Guidant ihren
internen Defibrillator einen AUTOMATIC IMPLANTABLE CARDIOVERTER
DEFIBRILLATOR, der ein einziges Gerät mit zwei Funktionen umfasst.
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Die
Wirksamkeit dieser Kardioverter- und/oder Defibrillatorgeräte wird
in der Praxis durch die erzeugte elektrische Wellenform und durch
die Art und Weise bestimmt, in der das Gerät Veränderungen in den Patienten
kompensiert, an die es angelegt ist. Insbesondere variiert die elektrische
Impedanz von Patient zu Patient und mit der Zeit in einem Patienten.
Diese Änderung
ist bei Benutzung externer Elektroden im Betrag viel größer als
wenn interne Elektroden benutzt werden. Infolgedessen ist die Kompensation
für diese
Impedanzänderung
bei externen Defibrillatoren kritischer als bei implantierbaren
Defibrillatoren. Einige Geräte
benutzen eine passive Impedanzausgleichsstrategie, wobei Impedanzänderungen
ohne aktiven Eingriff Veränderungen der
Wellenform veranlassen. Andere Geräte kompensieren aktiv eine
Impedanzänderung
dadurch, dass vor oder während
der Entladung elektrische Parameter, wie Kondensatorspannung, Patientenimpedanz
oder Stromfluss, gemessen werden und aufgrund dieser Messungen die
elektrische Wellenform modifiziert wird.
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Zur
externen Ventrikelentflimmerung und Kardioversion ist die zweiphasige
Wellenform des FORERUNNER®-Geräts von Heartstream Inc. repräsentativ,
und dieses Gerät
bedient sich einer aktiven Impedanzausgleichsstrategie. Für einen
Patienten mit durchschnittlicher Impedanz liefert es eine Ein-Kondensator-BTE-Wellenform mit
einer ersten Phase von 7 ms und einer zweiten Phase von 5 ms unter
Benutzung eines Kondensators von 100 Mikrofarad. In Reaktion auf
Veränderungen
der Impedanz des Patienten ändert
dieses Gerät
die Zeitdauer der beiden Phasen, die Gesamtdauer der Wellenform
und das Verhältnis
der Zeitdauer der beiden Phasen. Das Gerät FIRSTSAVE® AED,
das von SurVivaLink Corporation hergestellt wird, liefert ebenfalls
eine zweiphasige Wellenform und optimiert die Wellenform mittels
einer Ladungsstoßtheorie
der Entflimmerung mit aktivem Ausgleich der Impedanzänderungen.
Eine andere Alternative von Zoll Medical Corporation ist die Defibrillatorwellenform,
die eine sägezahnartige
(ungefähr
konstanter Strom für
alle Impedanzen) erste Phase hat, auf die eine abklingende exponentielle
zweite Phase folgt. Die zweiphasige Wellenform des LIFEPAK®-Geräts der Physio-Control
Corporation unterscheidet sich durch Benutzung einer längeren Zeitkonstante und
daher einer größeren Kapazität (etwa
300 Mikrofarad). Dieses Gerät
benutzt ebenfalls eine aktive Impedanzausgleichsstrategie. Äußere Ventrikeldefibrillatoren
auf dem heutigen Markt ergeben eine einphasige Wellenform (Edmark
oder gestutzt exponentiell) oder eine gewisse Variation der zweiphasigen
Wellenform, gewöhnlich
mit einer zweiten Phase von kürzerer
Dauer und kleinerer Amplitude als der ersten Phase. Bei Anwendungen,
wie dem automatischen externen Defibrillator (AED) ist es sehr erwünscht, einen
Defibrillator so auszulegen, dass er bei allen Impedanzpatienten
gut arbeitet. Bei dieser Anwendung ist Einfachheit der Schaltung
ebenfalls ein Vorteil, um die Kosten des Geräts zu reduzieren und eine größere Verbreitung
zu begünstigen.
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Für die interne
Ventrikelentflimmerung und Kardioversion gibt es mehrere Gesellschaften,
die gegenwärtig
Geräte
herstellen, und die meisten (wenn nicht alle) dieser Geräte liefern
irgendeine Version einer zweiphasigen Wellenform. Es wurden viele
Studien veröffentlicht über den
Versuch, die zweiphasige Wellenform für die interne Ventrikelentflimmerung
zu optimieren. Es ist wichtig, die Wellenform für diese Anwendung zu optimieren,
damit Energieverluste vermieden werden, die zur vorzeitigen Erschöpfung der
Gerätebatterie
führen.
Ferner ist es erwünscht,
den Ausgang des implantierbaren Defibrillators auf den niedrigsten
Ausgangswert zur programmieren, der zuverlässig entflimmert. Dies vermeidet
wiederum Verlust an Batterielebensdauer und minimiert die schädlichen
Wirkungen einer zu hohen Energiezufuhr zum Herzen. Ein Patent, das
die zweiphasige Wellenform abdeckt, ist das US-Patent Nr. 4,821,723
von Baker et al.
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Ein
anderes bedeutendes Patent ist US-Patent Nr. 4,637,397 über eine
dreiphasige Wellenform zur Entflimmerung. Bei diesem Patent zeigen
die Figuren eine erste Phase mit kleiner Amplitude, eine zweite
Phase mit größerer Amplitude
und eine Endphase mit sehr niedriger Amplitude. Dies steht im Einklang
mit der Theorie des Erfinders, dass die erste Phase das Herz konditioniert,
die zweite Phase entflimmert und die Endphase das Herz heilt. Es
gab auch viele andere Untersuchungen einer Vielzahl anderer Wellenformen
einschließlich
vieler verschiedener mehrphasiger Wellenformen, von denen die meisten
nacheinander zwei verschiedenen Elektrodenpaaren zugeführt werden.
Keine dieser Untersuchungen hat aber zu einer Wellenform geführt, die
für elektrische
Ventrikelentflimmerung der zweiphasigen Wellenform eindeutig überlegen
ist.
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Es
hat auch Veröffentlichungen
von Untersuchungen gegeben, die die zweiphasige Wellenform zur Vorhofentflimmerung
optimieren. Der erste Bericht (Cooper et al, Circulation 87:1673–86, 1993)
fand, dass die optimale BTE-Wellenform eine Ein-Kondensator-Wellenform
war, die eine erste Phase von 3 ms und eine zweite Phase von 3 ms
hatte. Studien an Patienten ergaben jedoch, dass diese Wellenform
zu viel Schmerz verursacht und dass eine zweiphasige Wellenform
mit 6 ms plus 6 ms eine Verringerung des Spitzenstrom ermöglichte
und auch die mit dem Schock verbundenen Schmerzen verringerte. Diese
Wellenform ist jedoch noch mit erheblichen Schmerzen verbunden,
die ihre weitverbreitete klinische Akzeptanz behindert hat. Ein Großteil der
gegenwärtigen
Forschung auf diesem Gebiet wird auf Strategien zur AF-Verhinderung
und Schrittmacher-Strategien zur AF-Korrektur konzentriert, wobei
kein Entflimmerungsschock nötig
ist. Viele Ärzte
zögern,
die gegenwärtigen
Vorhofdefibrillatoren zu implantieren, da die Patienten die mit
den Schocks verbundenen Schmerzen nicht tolerieren. Eine Methode,
die AF ohne Schmerz elektrisch behandeln könnte, wäre eine sehr willkommene Ergänzung für die Therapie
mit implantierbaren Geräten.
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Eine
andere bedeutendere Anwendung, für
die Bedarf besteht, ist ein an innere Elektroden angeschlossenes
externes Gerät
für den
Einsatz (z. B.) in der Intensivpflegestation bei Patienten nach
einer Herzoperation. 40% dieser Patienten erfahren ein AF in etwa
der ersten Woche nach der Operation. Da es unerwünscht ist, diese Patienten
einem elektrischen Schock auszusetzen, werden sie typischerweise
ein oder zwei Tage länger
in dem Krankenhaus behalten, bis sich das AF auflöst. Nach
der ersten Woche verschwindet das vermehrte Auftreten von AF, und
daher wird eine implantierte Einheit nicht benötigt. Eine andere Anwendung eines
solchen Gerät
könnte
in dem elektrophysiologischen Labor sein, wo ein vorübergehender
Katheter eingesetzt wird, um ein chronisches Vorhofflimmern zu behandeln.
Bei dieser Anwendung wurden BTE-Wellenformen versucht, aber wiederum
wurde gefunden, dass die mit dem Schock verbundenen Schmerzen für die Patienten
nicht akzeptabel waren. Eine weniger schmerzhafte oder schmerzlose
Therapie wäre
eine sehr willkommene Ergänzung
zu den Behandlungsmöglichkeiten
für diese
Patienten.
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Aus
der Schaltungstheorie wissen wir, dass die Amplitude des Schocks
verringert werden kann und noch die gleiche Energie geliefert wird,
wenn man die Dauer eines Defibrillatorschocks verlängert. Studien zeigten,
dass zweiphasige Wellenformen mit einer Gesamtdauer von 12 ms zur
Vorhofentflimmerung weniger schmerzhaft waren als jene mit einer
Gesamtdauer von 6 ms und dass sie einen geringeren Spitzenstrom
erforderten. Dies führte
viele zu dem Schluss, dass Ströme
hoher Spitze die Schmerzen der Vorhofentflimmerung verursachen.
Es wurden Untersuchungen durchgeführt, um die Dauer der zweiphasigen
Wellenform weiter zu erhöhen
in der Hoffnung, die zur Vorhofentflimmerung erforderliche Spitzenstromamplitude
weiter zu verringern und den damit verbundenen Schmerz weiter zu
verringern. Es wurde jedoch berichtet, und jüngste Studien bestätigten,
dass die zweiphasige Wellenform für die Vorhofentflimmerung ihre
Wirksamkeit verliert, wenn die Dauer erhöht wird. Dieser Verlust an
Wirksamkeit ist bei der Vorhofentflimmerung im Vergleich zu den
zur Ventrikelentflimmerung verwendeten gleichen Wellenformen sehr
ausgeprägt.
Die Optimierung der zweiphasigen Wellenform hat das mit dem Schock
der Vorhofentflimmerung verbundene Schmerzproblem nicht gelöst.
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Seit
vielen Jahren war bekannt, dass die Wirksamkeit eines elektrischen
Entflimmerungsschocks von der Gestalt der elektrischen Wellenform
abhängt.
Mit anderen Worten ist die Art und Weise, wie sich Strom oder Spannung
mit der Zeit ändert,
kritisch für
die Bestimmung, ob der elektrische Schock das Herz mit Erfolg entflimmert.
Diese Beobachtung hat naturgemäß viele
zu dem Schluss geführt,
dass der Schlüssel
zum Verständnis
des Mechanismus der elektrischen Entflimmerung bei Untersuchungen
der elektrischen Wellenformen in der Zeitebene zu finden wäre, wobei
die Schockintensität
als eine Zeitfunktion angegeben wird. Viele der Theorien der Überlegenheit
einer zweiphasigen Wellenform gegenüber einphasigen Wellenformen
nehmen einen zweistufigen Prozess an, bei dem die erste Phase eine
Funktion hat und die zweite Phase eine andere. Und die Theorie der dreiphasigen
Wellenform von Jones postuliert ebenfalls einen Prozess, der in
der Zeit aufeinanderfolgt. Diese Studien in der Zeitebene haben
jedoch einige der auf diesem Gebiet verbliebenen Hauptherausforderungen
nicht gelöst.
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Dokument
EP-A-1 023 920 beschreibt einen Apparat zur Behandlung des Herzflimmerns
oder der Tachykardie mit einer Entladeenergiequelle, zwei zur Herstellung
eines elektrischen Kontakts mit einem Patienten eingerichteten Elektroden,
einem zwischen der Energiequelle und den Elektroden einen elektrischen Stromkreis
bildenden Anschlussmechanismus, und einem den Anschlussmechanismus
betreibenden Regler zur Abgabe von Impulsen elektrischer Energie
von der Energiequelle an die Elektroden, wobei die Impulse eine mehrphasige
Wellenform mit drei oder mehr in der Frequenzebene optimierten Impulsen
haben.
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SUMMARRISCHER ABRISS DER
ERFINDUNG
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Es
existiert jedoch eine parallele Ebene, die Frequenzebene, in die
jede elektrische Wellenform aus der Frequenzebene transformiert
werden kann. Diese Transformation, die mit der Fourier-Transformation durchgeführt werden
kann, ist eine reversible Transformation, was bedeutet, dass die
gesamte in der Zeitebene vorliegende Information auch in der Frequenzebene
vorliegt. Ferner hat der Erfinder gefunden, dass Frequenzbereiche
in der Frequenzebenendarstellung existieren, in denen die Energiezufuhr
mit verstärkter
Wirksamkeit für
elektrische Entflimmerung verbunden ist, und dass diese optimalen
Bereiche bei verschiedenen Anwendungen von Kardioversions- und Entflimmerungsschocks
verschieden sein können.
Hieraus folgt, dass es Frequenzbereiche in der Darstellung der Frequenzebenen
gibt, in denen die Energiezufuhr nicht mit erhöhter Wirksamkeit für elektrische
Entflimmerung verbunden ist. Die Erfindung optimiert Entflimmerungswellenformen
durch Maximierung der in den günstigen
Frequenzen zugeführten
Energiemenge und Minimierung der in den anderen Frequenzen zugeführten Energiemenge.
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Die
vollständige
Beschreibung der Fourier-Transformation erfordert ferner die Information über den Phasenwinkel
der Transformation, und der Erfinder hat gefunden, dass die Entflimmerungswirksamkeit
auch von dem Phasenwinkel abhängt.
Eine solche Auswahl der Wellenform, dass die zugeführte Energie
in optimalen Frequenzbereichen liegt, ist eine andere Bedingung
der Optimierung der Wellenformen in der Frequenzebene; die Auswahl
einer solchen Wellenform, dass eine dominate Frequenz der Wellenform
in der Frequenzebene in einem vorgewählten Bereich liegt, ist eine
andere alternative Bedingung der Optimierung der Wellenformen in
der Frequenzebene; und die Auswahl des optimalen Phasenwinkels der
Transformation der Wellenform in der Frequenzebene ist noch eine
weitere alternative Bedingung der Optimierung der Wellenformen in der
Frequenzebene.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die Wirksamkeit der zur elektrischen
Entflimmerung oder Kardioversion der Vorhöfe oder der Ventrikel benutzten
Schocks durch Maximierung der in einem optimalen Frequenzbereich
und mit dem optimalen Phasenwinkel zugeführten Energiemenge. (Hier wird
Entflimmerung in dem Sinne benutzt, dass sie Kardioversion einschließt). Gegenüber der
zurzeit verfügbaren
Technologie hat die vorliegende Erfindung mehrere Vorteile, die
für die
verschiedenen Anwendungen der Erfindung spezifisch sind.
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Transthorakale
Entflimmerung – Diese
Erfindung kann auf die transthorakale Entflimmerung beim Menschen
angewandt werden, bei der das klinische Gerät mit stark veränderlichen
Impedanzwerten des Patienten konfrontiert wird. Daher wird diese
Erfindung angewandt, um die Wellenform für einen typischen oder durchschnittlichen
Impedanzpatienten zu bilden und auch die Impedanzausgleichsstrategie
zu verfolgen. Die resultierende Wellenform hat den Vorteil der Reaktion
auf unterschiedliche Impedanzen durch Maximierung der zur Ventrikelentflimmerung
in dem optimalen Frequenzbereich zugeführten Energiemenge. Die vorliegende
Erfindung liefert bei dieser Anwendung eine elektrische Wellenform
zur transthorakalen Ventrikelentflimmerung, die sich in Tierversuchen
bei allen simulierten Patientenimpedanzen wirksamer als die Edmark-Industriestandard-Wellenform erwiesen
hat. Und es wurde gezeigt, dass diese Wellenform bei Patienten mit
simulierter niedriger und mittlerer Impedanz so wirksam wie eine
zweiphasige Wellenform des Standes der Technik und bei hoher Patientenimpedanz
wirksamer als diese bekannte BTE-Wellenform ist. Diese Wellenform
lässt sich auch einfacher
generieren und konnte zu kleineren, weniger kostspieligen externen
Defibrillatoren führen. Wenn
die Erfindung auf externe Vorhofentflimmerung angewandt wird, kann
die resultierende optimale Wellenform anders als die Wellenform
für externe
Ventrikelentflimmerung sein, da der optimale Frequenzbereich für Vorhofentflimmerung
in Tierstudien scheinbar von dem optimalen Frequenzbereich für Ventrikelentflimmerung
abweicht.
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Interne
Entflimmerung – Bei
Anwendung auf interne Vorhof- oder
Ventrikelentflimmerung hat die vorliegende Erfindung wiederum den
Vorteil, auf Grundlage der optimalen Frequenzbereiche für diese
Anwendung die elektrische Wellenform für jede Anwendung zu optimieren.
Die vorliegende Erfindung erlaubt auch die Erzeugung einer elektrischen
Wellenform für
interne Vorhofentflimmerung, die bei veränderlichen Patientenimpedanzen
so wirksam wie der Stand der Technik ist und mit einem beträchtlich
geringeren Spitzenstrom als der Stand der Technik entflimmert. Dies
setzt sich wahrscheinlich in eine Wellenform um, die bei Anwendung
auf Vorhofflimmern beim Menschen weniger Schmerz verursacht. Ferner
ermöglicht
diese Erfindung die Ausbildung einer Wellenform, die bei der Reizung
von Schmerzrezeptoren weniger wirksam ist, so dass bei Anwendung
bei Patienten mit Vorhofflimmern weniger Schmerz verursacht wird.
Die vorliegende Erfindung kann auch auf interne Ventrikelentflimmerung
angewandt werden, bei der man durch Maximierung der in dem optimalen
Frequenzbereich zugeführten
Energiemenge die Wirksamkeit der Wellenform über unterschiedliche Patientenimpedanzen
verbessern kann.
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Die
Erfindung ist ein Apparat zur Behandlung des Herzflimmerns oder
der Tachykardie mit
einer Entladeenergiequelle,
zwei zur
Herstellung eines elektrischen Kontaktes mit einem Patienten eingerichtete
Elektroden,
einem zwischen der Energiequelle und den Elektroden
einen elektrischen Stromkreis bildenden Anschlussmechanismus,
einem
den Anschlussmechanismus betreibenden Regler zur Abgabe von Impulsen
elektrischer Energie von der Energiequelle an die Elektroden, wobei
die Impulse eine mehrphasige Wellenform mit drei oder mehr Impulsen
haben und die Wellenform eine ausgewählte Energieverteilung und
einen ausgewählten
Phasenwinkel in der Frequenzebene hat, und
Einrichtungen zur
Auswahl der Energieverteilung und des Phasenwinkels der Wellenform
in der Frequenzebene.
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Der
Apparat ist nützlich
bei der Erzeugung einer Wellenform zur Behandlung des Herzflimmerns
oder der Tachykardie bei einem Patienten, wobei eine Energiequelle über mit
dem Patienten in Kontakt befindliche Elektroden entladen wird, um
von der Energiequelle an die Elektroden elektrische Energie mit
einer mehrphasigen Wellenform zu liefern, und die Wellenform in
der Frequenzebene optimiert wird.
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Andere
Aufgaben und Merkmale werden weiter unten zum Teil offensichtlich
und zum Teil ausgeführt.
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Alle
Ausführungsformen
in Bezug auf Geräte,
die mehrphasige Wellenformen mit weniger als 3 Impulsen liefern,
sind nicht Teil der Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG UND TABELLEN
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1 erläutert eine
einphasige (obere Reihe) und eine zweiphasige (untere Reihe) gestutzte
exponentielle Wellenform, wobei die Darstellung in der Zeitebene
in der linken Spalte und die Darstellung in der Frequenzebene in
der rechten Spalte gezeigt sind.
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1A erläutert eine
einphasige Wellenform nach dem Stand der Technik eines typischen
Edmark-Defibrillators, wobei eine Darstellung in der Zeitebene in
der linken Spalte und ihre Fourier-Transformation in der rechten
Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten)
gezeigt sind.
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1B ist
eine graphische Darstellung, die das RG-Schaltungsmodell der Entflimmerung erläutert, das
als gegeben ansieht, dass sich während
der Entladung eines Entflimmerungsschocks VS auf
einer Membrankapazität
eine Spannung VM aufbaut. Die zweiphasige
Wellenform beseitigt diese Ladung und verbessert dadurch die Wirksamkeit.
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2 erläutert drei
einphasige ungestutzte exponentielle Wellenformen für Thoraximpedanzwerte
von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten) und einen Kondensator
von 100 Mikrofarad.
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3 erläutert eine
manuelle Impedanzausgleichsmethode, die drei zweiphasige gestutzte
exponentielle Wellenformen mit konstanten Phasen- und Gesamtimpulsdauern
mit Darstellung in der Zeitebene in der linken Spalte und Darstellung
in der Frequenzebene in der rechten Spalte für Patientenimpedanzwerte von
38, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten).
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4 erläutert eine
spannungsbasierte (auch automatische genannt) Impedanzausgleichsmethode, die
drei zweiphasige gestutzte exponentielle Wellenformen zeigt, wobei
die Anfangs- und
Endspannung jeder Phase bei Veränderungen
der Impedanz konstant sind, mit Darstellung in der Zeitebene in
der linken Spalte und Darstellung in der Frequenzebene in der rechten
Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 38, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten).
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5 erläutert eine
Abänderung
der automatischen Impedanzausgleichsmethode für ein FORERUNNER®-Gerät von Heartstream,
die drei zweiphasige gestutzte exponentielle Wellenformen zeigt,
wobei die Anfangs- und Endspannung jedes Impulses bei Veränderungen
der Impedanz konstant sind, und nur hier obere und untere Grenzen
auf jede Phasendauer gesetzt sind, bei Darstellung in der Zeitebene
in der linken Spalte und in der Frequenzebene in der rechten Spalte
für Patientenimpedanzwerte
von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten).
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6 erläutert Wellenformen
in der Zeitebene für
die manuelle (linke Spalte), spannungsbasierte oder automatische
(mittlere Spalte) und die FORERUNNER®-Impedanzausgleichsmethode
von Heartstream (rechte Spalte) der 3–5 für Patientenimpedanzwerte
von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten).
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7 zeigt
acht Wellenformen, die an einem Hundemodell der Ventrikelentflimmerung
mit transvenösen
Elektroden und einer pectoralen Topfelektrode studiert wurden. Die
linke Spalte zeigt zweiphasige sinusförmige Wellenformen mit einer
Dauer von 6, 12, 18 und 24 ms (von oben nach unten). Die rechte
Spalte zeigt mehrphasige Wellenformen, bei denen jede einzelne Phasendauer
6 ms beträgt
und die Gesamtimpulsdauern wiederum 6, 12, 18 und 24 ms sind. Die
mehrphasige Wellenform ergab bei 18 und 24 ms deutlich geringere Strom-ED50-Werte,
die anzeigten, dass eine Optimierung der Reizfrequenz wichtiger
ist als eine Optimierung des Aussehens der Wellenform in der Zeitebene.
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8 erläutert eine
mehrphasige Wellenform, die die Darstellung in der Zeitebene in
der linken Spalte und die Darstellung in der Frequenzebene in der
rechten Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten)
zeigt. Dies veranschaulicht eine erste Impedanzausgleichsmethode,
bei der die Einzel- und Gesamtimpulsdauern konstant (und gleich)
gehalten werden und die Reizfrequenz über dem Bereich der Impedanzveränderung
konstant gehalten wird, wobei ein Kondensator von 100 μf angenommen wird.
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9 erläutert eine
mehrphasige Wellenform, die die Darstellung in der Zeitebene in
der linken Spalte und die Darstellung in der Frequenzebene in der
rechten Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten)
zeigt. Dies veranschaulicht eine zweite Impedanzausgleichsmethode,
bei der die Einzel- und Gesamtimpulsdauern konstant (und ungleich)
gehalten werden und die Reizfrequenz über dem Bereich der Impedanzveränderung
in gleichbleibender Weise variiert wird.
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10 zeigt
zehn sinusförmige
Wellenformen von 20 ms Dauer, die an einem Hundemodell der Entflimmerung
mit intravenösen
Elektroden studiert wurde. Die Frequenz wurde von 25 bis 300 Hz
variiert, was eine halbe bis sechs vollständige Perioden darstellt. Die
optimalen Wellenformen entsprechen 75 bis 112 Hz, wobei geringere
und höhere
Frequenzen als dieser Bereich für
die Entflimmerung minderwertig sind.
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11 zeigt
acht sinusförmige
Wellenformen von 40 ms, die an einem Hundemodell der Entflimmerung
mit transthorakalen Elektroden untersucht wurden. Die Frequenz wurde
von 12,5 bis 100 Hz variiert, was eine halbe bis vier vollständige Perioden
darstellt. Die optimalen Wellenformen entsprachen etwa 87,5 Hz,
wobei geringere Frequenzen für
die Entflimmerung minderwertig waren.
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12 zeigt
in ihrem oberen Bild eine sinusförmige
Wellenform mit einer Dauer von 40 ms, wobei die Spitzen der Wellenform
bei 60% des Spitzenstromwertes abgeschnitten wurden. Das untere
Bild zeigt die Energie/Hz-Darstellung der Fourier-Transformation der
Wellenform des oberen Bildes.
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13A zeigt drei Wellenformfamilien, die an einem
Hundemodell externer Ventrikelentflimmerung bei drei Impedanzwerten
(39, 85 und 138 Ohm) untersucht wurden, die zur Simulierung einer
mittleren menschlichen Impedanz und von zwei Extremwerten ausgewählt wurden.
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13B ist eine graphische Darstellung, die die prozentuale
erfolgreiche Entflimmerung auf der y-Achse (vertikale Achse) und
die simulierte Thoraximpedanz auf der x-Achse (horizontale Achse) für die Edmark-,
BTE- und vierphasige gestutzte exponentielle Wellenform (QTE) bei
drei simulierten Impedanzwerten (39, 85 und 138 Ohm) und bei zwei
zugeführten
Energiewerten (18 und 24 Joule) zeigt.
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14 ist
ein Blockdiagramm eines klinischen Geräts nach der Erfindung.
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15A zeigt zwei Familien gestutzter, exponentieller
Wellenformen, zweiphasig und mehrphasig, und mit 4 Dauern von 6,
12, 18 und 24 ms. Diese zwei Wellenformfamilien wurden an einem
Hundemodell der internen Ventrikelentflimmerung und einem Schafmodell
der internen Vorhofentflimmerung studiert.
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15B ist eine graphische Darstellung, die den mittleren
ED50-Spitzenstrom für
die zweiphasige und mehrphasige Wellenform der 15A für
die Behandlung der Vorhofentflimmerung bei einem Schafmodell zeigt.
Die BTE-Wellenform
verliert bei längeren
Dauern ihre Wirksamkeit, während
die mehrphasige Wellenform bei längeren
Dauern und geringeren Spitzenströmen
ihre Wirksamkeit beibehält.
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16 ist
eine graphische Darstellung, die den mittleren ED50-Spitzenstrom
für die
zweiphasige und mehrphasige Wellenform der 15A zur
Behandlung der Ventrikelentflimmerung bei einem Hundemodell zeigt.
Hier behält
die BTE-Wellenform ihre Wirksamkeit bei längeren Dauern bei, aber die
mehrphasige Wellenform erfordert bei längeren Dauern weniger Spitzenstrom
als die BTE-Wellenform.
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17 erläutert zwei
zweiphasige Wellenformen in der oberen Reihe der Figur: Eine hat
eine erste Phase mit einer Amplitude von 35A und eine zweite Phase
mit einer Amplitude von 18A; die zweite hat eine erste Phase mit
einer Amplitude von 18A und eine zweite Phase mit einer Amplitude
von 35A. Die Graphiken in der mittleren Reihe der Figur zeigen die
Amplitude der Fourier-Transformation für jede Wellenform, während die
Graphiken in der unteren Reihe der Figur den Phasenwinkel der Fouriertransformation
jeder Wellenform zeigen.
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18 erläutert verschiedene
Wellenformen, die die gleiche Dauer und Zeitkonstante des Abklingens haben
und in der linken Spalte in der Zeitebene und in der rechten Spalte
in der Frequenzebene gezeigt sind.
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Tabelle
1 zeigt die gemessenen elektrischen Parameter für die Edmark-, BTE- und QTE-Wellenform aus
der Hundestudie der 15 bei drei simulierten
Impedanzwerten (39, 85 und 138 Ohm) und bei zwei zugeführten Energien
(18 und 24 Joule).
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Entsprechende
Bezugszeichen bezeichnen in der Zeichnung entsprechende Teile.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Eine
gute Analogie zur Frequenzanalyse wird bei dem gewöhnlichen
Prisma gesehen, das weißes Licht
in seine Farbbestandteile oder Lichtfrequenzen zerlegt. In ähnlicher
Weise identifiziert die Fourier-Transformation die Frequenzbestandteile,
die in einer beliebigen elektrischen Wellenform vorhanden sind.
Obgleich die Fourier-Analyse für
viele elektrische Ingenieuranwendungen fundamental ist, wurde sie
bis zur jüngsten Zeit
nicht zur Analyse der zur elektrischen Entflimmerung eingesetzten
elektrischen Wellenformen benutzt. Ein Beispiel der Frequenzanalyse
ist in den 1, 1A und 5 zu
finden. In 1 sind zwei Wellenformen zur
Entflimmerung gezeigt, eine einphasige gestutzte exponentielle Wellenform
(MTE) 12 und eine zweiphasige gestutzte exponentielle Wellenform
(BTE) 14 in der Zeitebene auf der linken Seite mit 12T und 14T bezeichnet
und in der Frequenzebene auf der rechten Seite mit 12F und 14F bezeichnet.
Die Darstellungen in der Frequenzebene in der rechten Spalte sind
Darstellungen der zugeführten
Energie als Funktion der Frequenz. Negative Frequenzen und Phasenwinkel
sind hier und in den meisten der folgenden Analysen nicht gezeigt.
Wie in der rechten Spalte dargestellt ist, hat die Umschaltung der
Polarität
in der Zeitebene zur Schaffung einer zweiphasigen Wellenform die
Wirkung, dass der dominante Frequenzzipfel in der Frequenzebene
von 0 Hz nach etwa 100 Hz bewegt wird. Die Frequenzgehalttheorie
nimmt an, dass der Grund, weshalb zweiphasige Wellenformen den einphasigen
Wellenformen überlegen
sind, der ist, dass die Energie in Frequenzen zugeführt wird,
auf die das Herz mehr anspricht. Es gibt einen gewissen experimentellen
Nachweis aus Entflimmerungsstudien und anderen Studien der elektrischen
Reizung erregbarer Gewebe, die nahe legen, dass diese Theorie besser
als die RC-Schaltungsmodelle in der Lage sind, die Erscheinung der
Entflimmerung zu erklären.
Es wurde ein Frequenzbereich von etwa 40 bis 160 Hz identifiziert,
in dem die Energiezufuhr mit einer erhöhten Wirksamkeit für die Entflimmerung
verbunden ist.
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1A zeigt
in ähnlicher
Weise eine einphasige Wellenform eines typischen Edmark-Defibrillators, die
die Darstellung in der Zeitebene in der linken Spalte und ihre Fourier-Transformation
in der rechten Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten)
zeigt. 5 zeigt den Ausgang eines Defibrillators mit einer
zweiphasigen gestutzten exponentiellen (BTE) Wellenform insbesondere
des FORERUNNER®-Defibrillators
von Heartstream, der eine Darstellung in der Zeitebene in der linken
Spalte und ihre Fourier-Transformation in der rechten Spalte für Patientenimpedanzwerte
von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten) zeigt. 18 ist
eine graphische Darstellung, die das RC-Schaltungsmodell der Entflimmerung zeigt,
das als gegeben annimmt, dass sich während der Entladung eines Entflimmerungschocks
VS eine Spannung VM auf
einer Membrankapazität
aufbaut. Die zweiphasige Wellenform entfernt diese Ladung und verbessert
dadurch die Wirksamkeit.
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Die
Benutzung der Frequenzinhaltstheorie zur Optimierung von Entflimmerungswellenformen
nach dieser Erfindung führt
zu sehr anderen Wellenformen als die Optimierung mit den RC-Schaltungsmodellen.
Die RC-Schaltungsmodelle liefern immer zweiphasige Wellenformen,
da man das Modell bis zu einem Maximalwert beladet und dann das
Modell entlädt,
so dass die Endreaktion des Modells sehr nahe bei Null ist. Dies
ist ein zweistufiger Prozess, und daher braucht man nur zwei Phasen.
Bei der Frequenzinhaltstheorie wird jedoch die Wellenform so optimiert,
dass sie die maximale Energie etwa in dem Bereich von 40 bis 160
Hz zur Ventrikelentflimmerung oder Ventrikelkardioversion liefert,
wobei der dominierende Frequenzzipfel vorzugsweise in der Nähe von 100
Hz zentriert ist. Der tatsächliche
Frequenzbereich kann von Patient zu Patient variieren und kann aufgrund
von Faktoren, wie Impedanz und Elektrodenart variieren, so dass
die Mittelfrequenz variieren kann und ihre experimentelle Bestimmung
notwendig sein kann. Die Optimierung der Wellenform zur Vorhofentflimmerung
oder -kardioversion ergibt eine Wellenform, die die Maximalenergie
etwa in dem Bereich von 40 bis 160 Hz zuführt, wobei der dominierende
Frequenzzipfel vorzugsweise in der Nähe von 125 Hz zentriert ist.
Die Optimierung der Wellenform zur Verringerung der Reizung von
Schmerzrezeptoren während
des Schocks zur Vorhofentflimmerung oder Vorhofkardioversion ergibt
eine Wellenform, die die maximale Energie bei höheren Frequenzen zuführt, die
eine experimentelle Bestimmung erfordern, aber in dem Bereich von
1000 bis 2000 Hz sein können.
Der tatsächliche
Frequenzbereich kann von Patient zu Patient variieren und kann aufgrund
solcher Faktoren, wie Impedanz und Elektrodenart variieren, so dass
die Mittelfrequenz variieren kann und experimentell bestimmt werden
muss.
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Dieses
Verfahren schlägt
eine gänzlich
andere Wellenform als die herkömmliche
zweiphasige Wellenform vor. Sie schlägt vielmehr eine mehrphasige
Wellenform (das sind drei oder mehr Impulse) vor, bei der die Polarität etwa an
der gewünschten
Spitze des dominierenden Frequenzzipfels der Darstellung in der
Frequenzebene zurück-
und vorgeschaltet wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Optimierung der in dem gewünschten Frequenzband zugeführten Energiemenge
dann der überdeckende
Auslegungsparameter, der dann mit anderen, für die besondere Anwendung spezifischen
Auslegungsparametern gekoppelt wird, um verschiedene optimale Wellenformen
für verschiedene
Anwendungen zu ergeben.
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Menschliche
transthorakale Entflimmerung
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Bei
der menschlichen transthorakalen Entflimmerung variiert die Impedanz
nachweislich über
einen viel größeren Bereich,
ungefähr
40 bis 140 Ohm oder mehr, als bei der internen Entflimmerung mit
ungefähr 35
bis 65 Ohm. Dies stellt ein besonderes Problem für menschliche transthorakale
Defibrillatoren dar, insbesondere bei jenen, die für den öffentlich
zugänglichen
Entflimmerungsmarkt außerhalb
des Krankenhauses konzipiert sind, wo die Minimierung der Größe und des
Gewichtes des Defibrillators ausschlaggebend ist. Viele dieser Defibrillatoren
auf dem Markt haben generierte einphasige oder zweiphasige gestutzte
exponentielle Wellenformen. Gestutzte exponentielle Wellenformen
haben bei dieser Anwendung gegenüber
traditionellen Wellenformen, etwa der Lown- und Edmark-Wellenform, einen
Vorteil aufgrund dessen, dass sie nicht den Einbau einer Induktivität in der
Schaltung zur Erzeugung der Wellenform erfordern. Der Einbau einer
Induktivität vergrößert Gewicht,
Größe und Kosten
des Defibrillators und macht es erforderlich, dass der Defibrillator
höhere
Spannungen als Geräte
erzeugt, die gestutzte exponentielle Wellenformen benutzen.
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Typische
gestutzte exponentielle Wellenformen werden dadurch erzeugt, dass
man einen Kondensator auf die gewünschte Spannung auflädt und dann
die Entladung durch den Patienten auslöst. Die Abklinggeschwindigkeit
der Kondensatorspannung, Abklingzeitkonstante der Widerstand-Kondensator(RC)-Schaltung genannt,
wird dann durch die Patientenimpedanz oder den Patientenwiderstand
bestimmt. Eine niedrige Patientenimpedanz ergibt eine kurze Zeitkonstante
und ein schnelles Abklingen der Spannung mit der Zeit. Dagegen ergibt
eine hohe Patientenimpedanz eine lange Zeitkonstante und ein langsameres
Abklingen der Spannung mit der Zeit. Typische einphasige ungestutzte
exponentielle Wellenformen 22, 24 und 26 mit
variierenden Thoraximpedanzen von 39, 85 bzw. 138 Ohm unter Benutzung
eines Kondensators typischer Größe (100
Mikrofarad) sind in 2 gezeigt. Diese Figur zeigt
die dramatisch unterschiedlichen Wellenformen der Spannung, wenn
man alle über
mehr als oder gleich fünf
Zeitkonstanten abklingen lässt.
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Zweiphasige
Wellenformen als eine Klasse waren nachweislich bei transthorakaler
und interner Entflimmerung von Tieren durch das MU-Lab in den in
den frühen
1980er Jahren durchgeführten
grundlegenden Studien wirksamer als einphasige Wellenformen. Diese
Wellenformen haben sich seither bei verschiedenen versuchsmäßigen Tiermodellen
und bei Menschen als wirksamer erwiesen. In der letzten Dekade wurden zweiphasige
Wellenformen der Industriestandard für implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD)
für die Anwendung
beim Menschen. Hierbei wurden die Größe und das Gewicht der ICDs
verringert, und die Wirksamkeit der Geräte hat sich verbessert.
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Erst
kürzlich
wurden jedoch zweiphasige Wellenformen zur transthorakalen Entflimmerung
beim Menschen benutzt. Studien am Menschen wurden nun mit zwei verschiedenen
zweiphasigen Wellenformen durchgeführt, der Gurvich-Wellenform
(einer zweiphasigen RLC-Wellenform) und den verschiedenen Versionen
der zweiphasigen gestutzten exponentiellen (BTE)-Wellenform. Es
wurde berichtet, dass beide Wellenformen bei kontrollierten klinischen
Versuchen den einphasigen Wellenformen bei der Entflimmerung von
Menschen überlegen
sind. Die BTE-Wellenfarmen wurden nun in mehrere klinische Geräte eingebaut,
die für
die Anwendung beim Menschen genehmigt wurden. Frühe Berichte über die
Anwendung dieser Geräte
bei Herzstillstand außerhalb
des Krankenhauses waren in Übereinstimmung
mit den Studien aus dem MU-Lab und haben ebenfalls zu dem Schluss
geführt,
dass die BTE-Wellenform
für die
transtharakale Entflimmerung allgemein wirksamer als einphasige
Standard-Wellenformen ist.
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IMPEDANZAUSGLEICHSSTRATEGIEN
-
Wie
in 2 gezeigt, zeigt ein RC-Defibrillator unterschiedliche
Abklinggeschwindigkeiten, wenn er bei Patienten mit unterschiedlichen
Impedanzen angewandt wird. Die Art und Weise, in der sich bei Anwendung
auf unterschiedliche Impedanzen die erzeugte Wellenform ändert, wird
hier die Impedanzausgleichsstrategie genannt. Die Strategien können grob
in passive Strategien, bei denen Wellenformänderung durch die elementare
Schaltungstheorie beschrieben werden können, und aktive Strategien
eingeteilt werden, bei denen ein aktiver Eingriff die elementaren
Wellenformänderungen überlagert.
Eine passive Strategie, die in der ICD-Industrie die manuelle Methode
genannt wird, besteht darin, für
jeden Impuls eine festgelegte Zeitdauer zu programmieren und die
Parameter, wie Endspannung und die Spannung, bei der die Polarität geschaltet wird,
in Abhängigkeit
von der Patientenimpedanz der Veränderung zu überlassen. Repräsentative
BTE-Wellenformen, die man mit der manuellen Methode generieren würde, mit
einer festgelegten Gesamtdauer von 10 ms sind in 3 gezeigt.
Diese Figur zeigt drei BTE-Wellenformen mit konstanter Einzelphase
und konstanten Gesamtimpulsdauern, wobei die Darstellung in der
Zeitebene in der linken Spalte und die Darstellung in der Frequenzebene
in der rechten Spalte für
Patientenimpedanzwerte von 39, 85 und 138 Ohm (von oben nach unten)
dargestellt sind. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass die durch
diese Wellenformen den Patienten in Reaktion auf unterschiedliche
Impedanzen zugeführte
Energiemenge stark variiert.
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Obgleich
die zugeführte
Energie nachweislich kein guter Parameter für die Voraussage des Entflimmerungserfolgs
ist, sind für
einige Anwendungen Geräte
erwünscht,
die die zugeführte
Energie über
die Patientenimpedanzen konstant halten. Eine Impedanzausgleichsstrategie,
die in vielen ICDs und transthorakalen Defibrillatoren mit einphasiger
gestutzter exponentieller Wellenform Anwendung fanden, ist eine
spannungsbasierte Methode, die auch als die automatische Methode
bezeichnet wird. Diese aktive Impedanzausgleichsstrategie legt die
Anfangs- und Endspannung jedes Impulses fest, und daher können diese
auch als Wellenformen mit festgelegter Neigung bezeichnet werden.
Die Neigung ist gewöhnlich
als die prozentuale Änderung der
Spannung oder des Stroms eines gestutzten exponentiellen Impulses
definiert. Eine Veränderung
der automatischen Methode zur Erzeugung von BTE-Wellenformen ist
in 4 gezeigt. Hier wird die Polarität der Entladung
umgeschaltet, wenn die Spannung auf einen Wert abgeklungen ist,
der gleiche Phasendauern ergibt, und die zweite Phase wird beendet,
wenn die Endspannung auf 25% des Anfangswerts der ersten Phase abgeklungen
ist. Diese Strategie ergibt eine konstante zugeführte Energie und konstante
Anfangs- und Endspannnung bei jedem gelieferten Impuls. Ein Nachteil
ist jedoch, dass die Einzel- und Gesamtimpulsdauer direkt mit der
Patientenimpedanz variiert. 4 zeigt,
dass ein Patient mit 39 Ohm bei dieser Strategie eine Wellenform 42T mit
einer Gesamtdauer von 5,4 ms erhalten wird. Ein Patient mit 85 Ohm
jedoch erhält
eine Wellenform 44T mit einer Gesamtdauer von etwa 12 ms,
und ein Patient mit 138 Ohm erhält
eine Wellenform 46T mit einer Gesamtdauer von etwa 19 ms.
Extremere Wellenformimpedanzen als diese Werte werden entsprechend
extremere Werte der Gesamtimpulsdauer ergeben. Ferner ist in 4 die
Energie/Hz-Darstellung 42F, 44F und 46F der
Fourier-Transformation
von jeder Wellenform 42T, 44T bzw. 46T gezeigt.
Wenn die Gesamtdauer abgekürzt
wird, bewegt sich der dominierende Frequenzzipfel der Transformation
zu höheren
Frequenzen hin, und wenn die Gesamtdauer verlängert wird, bewegt sich der
dominierende Frequenzzipfel der Transformation zu niedrigeren Frequenzen
hin. Diese beiden Änderungen
haben den Effekt, weniger Energie in dem optimalen Frequenzbereich
(40 bis 160 Hz) zu übertragen.
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Ein
größerer Nachteil
der automatischen Methode des Impedanzausgleichs bei Anwendung auf
transthorakale Entflimmerung besteht darin, dass einphasige und
zweiphasige Wellenformen nachweislich bei sehr langen und sehr kurzen
Impulsdauern ihre Wirksamkeit verlieren. Wenn daher Patienten extreme menschliche
Impedanzwerte zeigen, wird die Wirksamkeit einer MTE- oder BTE-Wellenform
herabgesetzt. Eine Variation der automatischen Methode wurde von
Heartstream gewählt,
den Herstellern des FORERUNNER®-Geräts, bei der Grenzen für die Impulsdauervariation
gesetzt werden, die in ihrer Version der automatischen Methode des
Impedanzausgleich benutzt wird, die als eine aktive Strategie klassifiziert
werden kann. Nach veröffentlichten
Berichten beschränkt
ihre Methode die Impulsdauer auf einen Bereich von 8 ms bis 20 ms.
Ferner modifiziert dieses Gerät
die Dauer der einzelnen Phasen der BTE-Wellenform und das Verhältnis der
Dauern der zwei Phasen in Reaktion auf die während der Entladung gemessene
Patientenimpedanz. 5 zeigt Wellenformen 52T, 54T und 56T,
die bei dieser Variation der automatischen Impedanzausgleichsmethode
bei 39, 85 und 138 Ohm von oben nach unten erzeugt wurden. In 5 sind
auch die Wellenformen 52F, 54F und 56F der
Energie/Hz-Darstellungen für
jede der zweiphasigen Wellenformen 52T, 54T bzw. 56T gezeigt.
Durch Begrenzung der kürzesten
Dauer auf 8 ms anstatt auf die 5,4 ms der automatischen Methode zeigt
die Wellenform 52F der 5, dass
diese Methode bei dem Patienten niedriger Impedanz mehr Energie in
dem optimalen Frequenzband überträgt. Durch
Verlängerung
der ersten Impulsdauer relativ zu der zweiten bei Patienten mit
hoher Impedanz wird bei dieser Methode der dominierende Frequenzzipfel
zu noch tieferen Frequenzen als bei der automatischen Methode verschoben
und noch weniger Energie in dem gewünschten Frequenzband übertragen,
wie durch die Wellenform 56F gezeigt ist.
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6 zeigt
repräsentative
Wellenformen für
die automatische Methode (linke Spalte), die manuelle Methode (mittlere
Spalte) und die FORERUNNER®-Methode von Heartstream
(rechte Spalte) des Impedanzausgleichs für 39 Ohm (obere Reihe), 85
Ohm (mittlere Reihe) und 138 Ohm (untere Reihe). Diese Figur gibt auch
die Energie in Joule (J) an, die bei jedem der angenommenen Impedanzwerte übertragen
werden würde. Man
kann sehen, dass die automatische Methode (linke Spalte) die beste
Arbeit bei der Übertragung
einer konstanten Energie von etwa 143 J leistet, während die
manuelle Methode (mittlere Spalte) eine konstante Impulsdauer bei
variabler Energie von 153 J bis 126 J ergibt und die FORERUNNER-Methode
von Heartstream (rechte Spalte) Energieimpulse liefert, die von
150 J bis 194 J variieren.
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Daher
ist ein Aspekt dieser Erfindung, dass es besser ist, die Reizfrequenz
anstelle der Erscheinung der Wellenform in der Zeitebene konstant
zu halten. Ich glaube, dass dies immer dann besonders vorteilhaft ist,
wenn Wellenformen von längerer
Dauer erforderlich sind (etwa um einen Spitzenstrom zu reduzieren)
und wenn Wellenformen längerer
Dauer von Patienten mit hoher Impedanz produziert werden. Meine
Theorie ist, dass eine mehrphasige Wellenform, die optimiert wird,
um die Schaltfrequenz bei der optimalen Frequenz zu halten, wirksamer
sein wird als eine zweiphasige Wellenform bei gleichen Dauern, insbesondere
gleichen Dauern bei längeren
Perioden. Eine jüngste
Studie untersuchte die in 7 gezeigten
acht Wellenformen bei einem Hundemodell der Entflimmerung mit transvenösen Elektroden.
Diese Figur zeigt vier zweiphasige Wellenformen 71T, 72T, 73T und 74T auf
der linken Seite mit Zeitdauern von 6, 12, 18 bzw. 24 ms. Auf der
rechten Seite sind vier mehrphasige Wellenformen 75T, 76T, 77T und 78T gezeigt,
wobei jede Phasendauer 6 ms ist und die gesamte Impulsdauer die
gleiche ist, wie bei den Wellenformen auf der linken Seite. Bei
dieser Studie ergab die mehrphasige Wellenform bei 18 und 24 ms
geringere Strom-ED50-Werte als die zweiphasigen, sinusförmigen Wellenformen.
Diese Daten belegen die Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber den
zweiphasigen Wellenformen nach Industriestandard.
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A). REPRÄSENTATIVE
ANWENDUNGEN DIESER ERFINDUNG AUF TRANSTHORAKALE VORHOF- UND/ODER
VENTRIKELENTFLIMMERUNG
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In
der folgenden Diskussion wird ein repräsentative Wellenform angegeben,
bei der eine Kondensatorgröße von 100
Mikrofarad, eine mittlere Thoraximpedanz von 85 Ohm, eine optimale
Schaltfrequenz von 100 Hz und eine maximale Dauer von 20 ms angenommen
wird. Alle diese Parameter müssten
experimentell in Abhängigkeit
von der besonderen Anwendung optimiert werden, und daher sind dies
nur repräsentative
Wellenformen, die nicht den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken sollen.
Desgleichen soll die Erzeugung dieser Wellenformen mit einer RC-Schaltung nicht der
einzige Weg sein, um die in einem gewünschten Frequenzband übertragene
Energie zu maximieren. Der beste Weg, um die bei einer gegebenen
Frequenz übertragene
Energie zu maximieren, ist der durch Erzeugung einer sinusförmigen Wellenform
von langer Dauer. Dies ist keine praktische Wellenform für viele
Anwendungen, aber es können
mehrphasige trapezförmige und
modifizierte sinusförmige
Wellenformen nach den Lehren dieser Erfindung ausgebildet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine gestutzte exponentielle Wellenform als
RC-Schaltung mit einem Kondensator typischer Größe (100 Mikrofarad) generiert,
und die Polarität
der Entladung wird zurück-
und vorgeschaltet, um eine mehrphasige Wellenform mit konstanten
Einzelimpulsdauern zu liefern, die hier zu 5 ms angenommen sind.
Durch Übertragung
von Impulsen von nur 5 ms Dauer wird der dominierende Frequenzzipfel
sehr nahe bei 100 Hz zentriert bleiben, was nahe an der Mitte des
vermutlich optimalen Frequenzbandes ist, welches experimentell bestimmt
wird. Die durch diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erzeugten mehrphasigen Wellenformen sind
in 8 gezeigt, wo die ausgewählten Impedanzwerte wieder
jene sind, die oben benutzt wurden. Die Wellenformen 82T, 84T und 86T sind
Darstellungen in der Zeitebene und die Wellenformen 82F, 84F und 86F sind
ihre entsprechenden Darstellungen in der Frequenzebene für Impedanzen
von 39, 85 bzw. 138 Ohm.
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Zusätzlich zu
der Schaltregel braucht man eine Regel zur Unterbrechung der Entladung.
Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung ist die Unterbrechungsregel auf eine Gesamtimpulsdauer
von 20 ms angesetzt. Daher kann der Kondensator bei Patienten mit
niedriger Impedanz bis auf sehr nahe an 0 Volt entladen werden.
Unser Laboratorium hat früher
gezeigt, dass man eine kurzzeitige konstante einphasige Wellenform nicht
zu stutzen braucht, und dies wird erwartungsgemäß auch bei kurzzeitigen konstanten
mehrphasigen Wellenformen der Fall sein. Bei Patienten mit hoher
Impedanz ist die Abklingzeitkonstante die gleiche wie bei den anderen
Methoden des Impedanzausgleichs, da die Zeitkonstante durch die
Kondensatorgröße und die
Patientenimpedanz bestimmt wird. Durch Konstanthalten der Schaltfrequenz
liefert diese Methode hier eine festgelegte Impulsanzahl (vier in
diesem Beispiel), worauf der Impuls (bei diesem Beispiel) bei einer
Gesamtdauer von 20 ms beendet wird. Dies ist so, da das MU-Laboratorium
früher
gezeigt hat, dass langzeitige konstante, einphasige, gestutzte,
exponentielle Wellenformen zur optimalen Wirksamkeit gestutzt werden
müssen,
und ich erwarte, dass dieser Zusammenhang auch für mehrphasige Wellenformen
zutrifft. In 8 ist auch die Energie/Hz-Darstellung der Fourier-Transformation
für diese
Wellenformen gezeigt. Es ist ersichtlich, dass diese Methode den
dominierenden Frequenzzipfel sehr nahe an dem Ziel von 100 Hz zentriert
hält. Dieses
Ziel von 100 Hz und daher die individuellen Impulsdauern können auf
Basis zukünftiger
experimenteller Ergebnisse an Tiermodellen verändert und tatsächlich für Tier und
Mensch unterschiedlich festgestellt werden.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung wird der Kondensator wieder zu 100 Mikrofarad angenommen,
und die Patientenimpedanz wird von 39 bis 138 Ohm variabel angenommen.
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Die
Einzelimpulsdauer wird wiederum zu 5 ms angenommen, wodurch der
dominierende Frequenzzipfel der Transformation sehr nahe bei 100
Hz festgelegt wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird die
Kondensatorspannung überwacht,
und es werden keine neuen Impulse ausgelöst, wenn die Spannung nach
Messung unter einen Schwellenwert (hier zu 25% der Anfangsspannung
angenommen) gefallen ist, wenn die Messung während des Zeitverzugs zwischen
den Impulsen erfolgte. Wellenformen, die mit dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung generiert wurden, sind nicht gezeigt,
wären aber ähnlich denen in 8 ohne
Impulse mit Anfangsspannungen von weniger als 437,5 Volt. Bei dieser
Ausführungsform
können
Patienten mit der niedrigsten Impedanz nur zwei oder drei Impulse
gegeben werden, aber die Impulsdauern werden konstant gehalten.
Der dominierende Frequenzzipfel wird bei dieser Methode wiederum
konstant gehalten, aber die übertragenen
Energiewerte werden etwas von denen abweichen, die in der ersten
Ausführungsform
dieser Erfindung berechnet wurden. Dieses Ziel von 100 Hz und daher
die Einzelimpulsdauern können
aufgrund von zukünftigen
Versuchsergebnissen bei Tiermodellen verändert und tatsächlich für Tier und Mensch
unterschiedlich gefunden werden.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Einzelimpulsdauern wiederum auf
5 ms festgelegt. Die Unterbrechungsregel wird jedoch nun gewählt, um
alle Impulse zu beenden, wenn die Kondensatorspannung auf 25% ihrer
Anfangsspannung abgeklungen ist. Wellenformen aus dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind nicht gezeigt, würden aber ähnlich denen in 8 sein;
alle Impulse würden
nur gestutzt werden, wenn die Elektrodenspannung auf 25% der Anfangsspannung
der ersten Phase abgefallen ist. Diese Version hat das Unterscheidungsmerkmal,
dass die Endimpulsdauer abgekürzt
wird, wenn die Impedanz den programmierten Schwellenwert erreicht.
Diese Version hat den Vorteil, dass der dominierende Frequenzzipfel
auf der gewünschten
Frequenz zentriert gehalten wird und auch die gesamte übertragene
Energie konstant gehalten wird. Die Gesamtimpulsdauer variiert über einen
kleineren Bereich von Werten als bei der automatischen Methode.
Wiederum würde
der dominierende Frequenzzipfel erwartungsgemäß sehr nahe an dem Ziel von
100 Hz bleiben. Dieses Ziel von 100 Hz und daher die einzelnen Impulsdauern können aufgrund
zukünftiger
Versuchsergebnisse an Tiermodellen verändert und tatsächlich für Tier und Mensch
unterschiedlich gefunden werden.
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Bei
einer vierten Ausführungsform
dieser Erfindung lässt
man die Einzelimpulsdauern in einer vorgeschriebenen Weise variieren,
aber sie werden bei Patienten mit unterschiedlicher Impedanz nicht
verändert. Experimentelle
Studien in der Vergangenheit haben gezeigt, dass es vorteilhaft
ist, wenn die erste Impulsdauer gleich der oder größer als
die zweite Impulsdauer ist. Wenn weitere experimentelle Studien
ein Vorteil für
Impulse mit einer vorgeschriebenen Variation der Einzelimpulsdauern
zeigen, würde
diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Impulsdauern für jeden der generierten Impulse
variieren. 9 zeigt repräsentative Wellenformen, die
nach dieser Methode mit den gleichen Patientenimpedanzen erzeugt
wurden, wie sie oben benutzt wurden. Die Wellenformen 92T, 94T und 96T sind
Darstellungen in der Zeitebene und die Wellenformen 92F, 94F und 96F sind
Darstellungen in der Frequenzebene für Impedanzen von 39, 85 bzw.
138 Ohm. Bei diesem Beispiel sind die Einzelimpulsdauern in der
folgenden Reihenfolge festgelegt: 6 ms, 5,5 ms, 4,5 ms und 4 ms,
aber sie könnten
nach versuchsmässigen
Studien irgendeinen Wert annehmen. Das wichtige, diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unterscheidende Merkmal ist, dass alle
Impulse mit festgelegter Dauer in der vorgeschriebenen Reihenfolge
gegeben werden und die Unterbrechungsregel hier eine Gesamtdauer
von 20 ms ansetzt. Die Energie/Hz-Darstellung aller dieser Wellenformen
ist ebenfalls in 9 gezeigt.
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Bei
einer fünften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Einzelimpulsdauern wie bei der vierten
Ausführungsform
dieser Erfindung in einer vorgeschriebenen Reihenfolge festgelegt.
Jetzt wird die Unterbrechungsregel jedoch so gesetzt, dass keine
neuen Impulse beginnen dürfen,
wenn die Kondensatorspannung kleiner als ein festgelegter programmierter
Wert ist (hier zu 25% der Anfangsspannung angenommen). Dies verhindert
die Einleitung von Impulsen niedriger Amplitude, während bei
Veränderungen
der Patientenimpedanz die Einzelimpulsdauern konstant gehalten werden.
Repräsentative
Wellenformen von dieser Ausführungsform
der Erfindung sind nicht gezeigt, würden aber den in 9 gezeigten
ohne die kleinen Amplitudenphasen sehr ähnlich sein.
-
Bei
einer sechsten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Einzelimpulsdauern wie bei der
vierten Ausführungsform
der Erfindung in einer vorgeschriebenen Reihenfolge festgelegt.
Nun wird jedoch die Unterbrechungsregel so angesetzt, dass bei Abfall
der Kondensatorspannung unter einen programmierten Schwellenwert
(hier 25% der Anfangsspannung) alle Impulse sogleich beendet werden.
Repräsentative
Wellenformen aus dieser Ausführungsform
der Erfindung sind ebenfalls nicht gezeigt, würden aber bei der gleichen
Veränderung
der Patientenimpedanz denen der 9 ähnlich sein.
Diese Ausführungsform
hätte das Merkmal
der Verkürzung
der Endimpulsdauer bei Erreichen der Schwellenspannung.
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B). REPRÄSENTATIVE
ANWENDUNGEN DIESER ERFINDUNG AUF INTERNE VORHOFENTFLIMMERUNG
-
Die
Vorhofentflimmerung wurde durch geringe Patientenakzeptanz des Elektroschocks
behindert, der zur Umkehrung des Vorhofflimmerns erforderlich ist.
Frühe Tierversuche über interne
Vorhofentflimmerung legten für
eine zweiphasige, gestutzte, exponentielle (BTE)-Wellenform optimale
Phasendauern von 3 ms für jede
Phase nahe. Studien am Menschen fanden jedoch, dass Dauern von 6
ms für
jede Phase ebenso gut gingen und von dem Patienten besser vertragen
wurden. Es folgen Beispiele der Anwendung dieser Erfindung, um den
Schmerz der Vorhofentflimmerung zu verringern. Einige dieser Wellenformen
mögen zur
Generierung in implantierbaren Einheiten ungeeignet sein. Eine Anwendung
dieser Grundregeln würde
jedoch interne Vorhofentflimmerungsschocks beinhalten, die durch
einen äußeren Impulsgenerator
erzeugt werden. Bei dieser Anwendung wären viel mehr Wellenformen
als bei implantierbaren Geräten
möglich.
Die folgenden Beispiel sind in zwei Klassen unterteilt.
-
Entflimmern
mit einer mehrphasigen Wellenform längerer Dauer und optimaler
Frequenz
-
Zoll
et al verringerten den Schmerz externer Herzstimulation durch Erhöhung der
Impulsdauer auf 40 ms und Benutzung einer konstanten Stromamplitude.
Zoll kam zu dem Schluss, dass dies den Spitzenstrom unter die Schmerzschwelle
für elektrische
Hautreizung absenkte. Wenn man einen ähnlichen Mechanismus für den Schmerz
bei der Vorhofentflimmerung annimmt, könnte man einen relativ konstanten,
einphasigen Stromschock von längerer
Dauer (zur Verringerung der Stromspitze) für die Entflimmerung benutzen.
Bei Tierversuchen hat sich dies aber nicht als eine sehr wirksame
Wellenform für
die Entflimmerung erwiesen. Unsere frühere Arbeit zur transthorakalen
Ventrikelentflimmerung von Kälbern
zeigte, dass bei konstanten Stromimpulsen von 35 A und 50 A die
Wirksamkeit abnahm, wenn die Impulse von 16 auf 32 ms verlängert wurden.
In einer ähnlichen
Untersuchung von zweiphasigen rechteckigen Wellenformen fand unser
Laboratorium wiederum, dass bei 35 A und 50 A die Wirksamkeit abnahm,
wenn die Impulsdauer von 16 auf 32 ms verlängert wurde.
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In
jüngerer
Zeit wurde auf dem NASPE-Treffen von 1996 eine Zusammenfassung vorgelegt,
bei der zwei verschiedene Kapazitätswerte getestet und die Impulsdauer
(bis zu 52 ms) variiert wurden in dem Bestreben, die zur Vorhofentflimmerung
erforderliche Spitzenspannung zu verringern. Diese Studie ergab,
dass bei Erhöhung
der Impulsdauer eines zweiphasigen Impulses die zur Entflimmerung
erforderliche Spannung gleich bleibt oder ansteigt, was bedeutet,
dass die erforderliche übertragene
Energie bei längeren
Dauern ansteigt. Noch eine andere Studie bei NASPE fand, dass größere Kondensatoren
und längere
Dauern (bis zu 20 ms insgesamt) die Spitzenspannung von dem bei
einer Gesamtdauer von 6 ms gefundenen Wert reduzieren konnten. Jedoch
würden
noch längere
Zeitdauern, die die erforderliche Spitzenspannung oder den erforderlichen Spitzenstrom
weiter reduzieren würden,
als erwünscht
erscheinen. Sehr lange ein- oder
zweiphasige Wellenformen (z. B. 40 bis 50 ms insgesamt), die durch
implantierbare Geräte
erzeugt werden könnten,
haben auch das gemeinsame Merkmal eines langen Nachimpulses, der
mit der Verursachung eines erneuten Flimmerns in Zusammenhang gebracht
wurde. Eine Verlängerung
der Schockdauer zur Verringerung des Stroms (oder der Spannung)
ergibt daher anscheinend nicht eine weniger schmerzhafte und doch
wirksame Wellenform, zumindest bei den zwei zur internen Entflimmerung
am häufigsten
benutzten Wellenformen.
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Während ich
mit einem von NASPE unterstützten
Reisestipendium an der Universität
von Alabama war, wo ich die Anwendung sinusförmiger Wellenformen zur Ventrikelentflimmerung
studierte, habe ich jüngst zwei
Studien durchgeführt.
Obgleich diese Studien zur Aufklärung
des Mechanismus der Entflimmerung durchgeführt wurden, weisen sie darauf
hin, dass mehrphasige sinusförmige
Wellenformen ihre Wirksamkeit beibehalten, wenn die Dauer auf 20
oder 40 ms oder möglicherweise
länger
gesteigert wird. Bei einer Untersuchung mit transvenösen Elektroden
wurden die zehn Wellenformen der 10 an
einem Hundemodell studiert, wobei die Frequenz von 25 bis 300 Hz
variiert wurde. Ich fand, dass das ED50 (50% wirksame Dosis) für Strom mit
einer optimalen Frequenz (75 Hz) bei einer Dauer von 20 ms 3,2 A
war, was eine übertragene
Energie von 7,1 Joule ergibt und mit den Beobachtungen an diesem
Modell mit zweiphasigen Wellenformen vergleichbar ist. Bei 75 Hz
besteht diese sinusförmige
Wellenform aus 1 ½ vollständigen Perioden.
Weitere statistische Analysen dieser Daten brachten die optimale
Frequenz auf etwa 112 Hz, jedoch werden weitere Studien nötig sein, um
die genaue optimale Frequenz herauszufinden.
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In
der anderen bei UAB durchgeführten
Studie mit externen Elektroden untersuchte ich die acht Wellenformen
der 11 auch bei einem Hundemodell. Ich fand, dass
das ED50 für
Strom bei der optimalen Frequenz (etwa 87,5 Hz) für eine zugeführte Energie
von 47 Joule etwa 6,0 A war, was etwas höher als der, aber vergleichbar
mit dem Wert ist, der bei diesem Modell mit zweiphasigen Wellenformen
gesehen wird. Bei 87,5 Hz besteht diese Wellenform aus 3 ½ vollständigen Perioden.
Diese zwei Studien zeigen, dass mehrphasige sinusförmige Wellenformen
Ventrikelentflimmerung bei zugeführten
Energien erreichen können,
die vergleichbar mit denen bei zweiphasigen Wellenformen sind. Weitere
Studien sind nötig,
um die Grenzen der möglichen Dauerzunahme
zu bestimmen, bevor unakzeptable nachteilige Effekte bei der Entflimmerungswirksamkeit sichtbar
werden. Die schon durchgeführten
beiden Studien zeigen jedoch, dass mehrphasige sinusförmige Wellenformen
von bis zu 40 ms wirksame Wellenformen für die elektrische Entflimmerung
der Ventrikel sind und dass sie geringeren Spitzenstrom als gegenwärtig benutzte
Wellenformen erfordern.
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Beim Überblicken
der Literatur über
Vorhofentflimmerung stellt man fest, dass sich die für die Ventrikelentflimmerung
wirksamsten Wellenformen auch als die wirksamsten für die Vorhofentflimmerung
erwiesen haben. Daher ist es vernünftig, Daten von der Ventrikelentflimmerung
zu extrapolieren, um die Wirksamkeit bei der Vorhofentflimmerung
vorauszusagen. Unter dieser Annahme kann ich die Hypothese aufstellen,
dass die Vorhofentflimmerung mit sinusförmigen Wellenformen bei zugeführten Energien
möglich
sein sollte, die mit den bei zweiphasigen Wellenformen beobachteten
vergleichbar sind. Die Anwendung einer zweiphasigen gestutzten exponentiellen
Wellenform zur Vorhofentflimmerung (mit der Standardausbildung einer
RA-CS-Elektrode) erfordert etwa 2,5 Joule oder etwa 220 Volt. Bei
Annahme eines Widerstands von 60 Ohm sind dies für die Stromvorderflanke etwa
3,7 Amp.(A). Die Zuführung
dieser gleichen 2,5 Joule mit einer sinusförmigen Wellenform von 40 ms
würde den
erforderlichen Spitzenstrom auf 1,02 A (eff.) oder 1,4 A (0-Spitze)
erniedrigen. Die Erniedrigung des Spitzenstroms von 3,7 A auf 1,4
A würde
den Strom wahrscheinlich unter die Schmerzschwelle herabsetzen.
Selbst wenn diese Wellenform eine etwas höhere Energie erfordert, wird
der Spitzenstrom noch etwa die Hälfte
von dem bei den besten zweiphasigen Wellenformen sein.
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Die
Erzeugung sinusförmiger
Wellenformen in Geräten,
die klein genug zur Implantierung sind, wäre eine Herausforderung für den Ingenieur.
Die sinusförmigen
Wellenformen könnten
durch ein externes Gerät generiert
werden, das an vorübergehende
interne Elektroden zur internen Vorhofentflimmerung angeschlossen
wurde. Bei dieser Anwendung kann der Spitzenstrom noch weiter dadurch
reduziert werden, dass man die Spitzen der sinusförmigen Wellenform
abschneidet, oder man könnte
eine wechselnde Rechteckwelle mit der gewünschten Frequenz erzeugen. 12 zeigt
eine sinusförmige
Wellenform von 40 ms, bei der jede Spitze bei 60% ihres Maximalstroms
abgeschnitten wurde. Das untere Bild dieser Figur zeigt für diese
abgeschnittene sinusförmige
Wellenform das Energie/Hz-Diagramm, das demonstriert, dass die Energie
in einem sehr engen Band um die Zielfrequenz herum übertragen
wird. Wenn Studien am Menschen beweisen, dass es der Spitzenstrom
ist, der hauptsächlich
für Schmerz
verantwortlich ist, kann die abgeschnittene sinusförmige Wellenform
die maximale Energiemenge in dem gewünschten Frequenzband übertragen
und doch den Spitzenstrom minimieren. Diese Daten der sinusförmigen Wellenform
unterstützen
auch die Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre für die Ausbildung von Wellenformen,
die die in gewünschten
Frequenzbereich übertragene
Energie optimieren.
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Wie
in dem vorhergehenden Abschnitt über
Anwendungen zur transthorakalen Entflimmerung gezeigt wurde, kann
eine mehrphasige, gestutzte, exponentielle Wellenform so ausgebildet
werden, dass sie in dem gewünschten
Frequenzband mehr Energie als eine zweiphasige Wellenform überträgt, insbesondere
bei längeren
Dauern. Für
die Anwendung zur internen Vorhofentflimmerung mit einem implantierbaren
Gerät müsste die
Wellenform mit der zusätzlichen
Bedingung optimiert werden, dass die Wellenform so ist, dass sie
von einem Gerät
implantierbarer Größe erzeugt
werden kann. Bei dieser Anwendung würde man die Wellenformgesamtdauer
durch Benutzung einer größeren Kapazität vergrößern, was
dann eine längere
Zeitkonstante ergibt. Die Polarität dieser konstanten, gestutzten,
exponentiellen Wellenform längerer
Zeitdauer würde
dann mit der gewünschten
Frequenz zurück-
und vorgeschaltet werden, um eine mehrphasige, gestutzte, exponentielle Wellenform
zu erzeugen. Diese Wellenformen wären denen sehr ähnlich,
die in dem vorigen Abschnitt gezeigt wurden, lediglich die Impulsdauer
wäre idealerweise
länger
als die angegebene Dauer von 20 ms. Experimentelle Studien wären nötig, um
die optimale Abklingzeitkonstante, die optimale Impulsdauer und
die optimale Schaltfrequenz für
die interne Vorhofentflimmerung beim Menschen herauszufinden. Untersuchungen
an Tieren haben jedoch gezeigt, dass für die Vorhofentflimmerung eine
höhere
optimale Frequenz als für
die Ventrikelentflimmerung existiert.
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Entflimmern mit einer
Frequenz, die Schmerzrezeptoren nicht reizt
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Es
gibt eine zweite Anwendung dieser Erfindung bei dem Problem der
Verminderung des Schmerzes der Vorhofentflimmerung. Diese besteht
darin, die Vorhöfe
mit einem nicht optimalen Schock zu entflimmern, der zum Erfolg
mehr Energie als gegenwärtig
benutzte Wellenformen erfordern mag, der aber auch weniger als die
gegenwärtig
angewendeten Wellenformen Schmerzrezeptoren reizen kann. Die Lehre
dieser Erfindung ist in idealer Weise aus drei Gründen für diese
Anwendung geeignet 1) Es wurde gezeigt, dass die Fähigkeit, die
Ventrikel mit sinusförmigen
Wellenformen zu entflimmern, frequenzabhängig ist; 2) es wurde gezeigt,
dass die Reizwahrnehmung und die Schmerzschwellen für elektrische
Reizung der Haut und des Skelettmuskels mit sinusförmigen Wellenformen
frequenzabhängig
ist und 3) die diastolische Stimulationssschwelle und Flimmerschwelle
bei sinusförmigen
Wellenformen haben sich ebenfalls als frequenzabhängig gezeigt.
Aus dieser früheren
Erfahrung (im Einzelnen unten ausgeführt) kann ich schlussfolgern,
dass die Eigenschaft, Schmerz durch eine Vorhofentflimmerungsschock
mit sinusförmigen
oder mehrphasigen Wellenformen zu verursachen, sich auch als frequenzabhängig erweisen
wird. Durch Ausbildung einer Wellenform in der Frequenzebene zwecks
Minimierung der bei Schmerz erzeugenden Frequenzen übertragenen
Energie können
wir eine Wellenform schaffen, die die Vorhöfe entflimmern und keinen Schmerz
verursachen wird. Da der Energiebedarf für die Vorhofentflimmerung so
niedrig ist, kann es möglich
sein, einen Schock zu finden, der die zweifache oder sogar vielfache
Energie der besten zweiphasigen Wellenform erfordert, aber diese
Energie bei einer Frequenz überträgt, die
die Schmerzrezeptoren nicht reizt. Ein solcher Schock kann von Patienten
besser toleriert werden.
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1. Frequenzabhängigkeit
zur Entflimmerung
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Bei
den zwei Untersuchungen, die ich bei UAB durchführte, fand ich, dass die Wirksamkeit
der Ventrikelentflimmerung mit sinusförmigen Wellenformen eine Funktion
der Frequenz der Schocks von 20 ms und 40 ms Dauer ist (10 und 11).
Diese Beziehung zeigt, dass sehr niedrige Frequenzen zur Entflimmerung nicht
sehr gut sind und dass die Wirksamkeit bei Erhöhung der Frequenz bis zu einer
maximalen Wirksamkeit bei etwa 75–100 Hz besser wird. Wenn die
Frequenz dann weiter erhöht
wird, geht die Wirksamkeit wieder zurück. Der ED50-Strom zur Entflimmerung
mit einer Wellenform bei 300 Hz ist etwa 60% höher als der für die optimale
Frequenz. Wenn diese Wellenform bei 300 Hz die Schmerzrezeptoren
weniger reizen könnte, wäre die Erhöhung der übertragenen
Energie kein Problem, da die elektrischen Anforderungen für eine Vorhofentflimmerung
so gering sind.
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2. Frequenzabhängigkeit
zu kutaner und skeletaler Muskelreizung
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Die
Kurve bezüglich
der Wahrnehmung kutaner Reizung und Schmerzen durch elektrische
Reizung mit sinusförmigen
Wellenformen ist ebenfalls frequenzabhängig. Die Frequenzabhängigkeit
dieser Wellenformen zeigt ein ähnliches
Verhältnis,
eine Zunahme bis zu einer optimalen Frequenz in dem Bereich von
50–100 Hz
und dann eine Abnahme bei höheren
Frequenzen. Die elektrischen Anforderungen für die Wahrnehmung einer Wellenform
bei 300 Hz sind höher
als für
die optimale Frequenz. Und eine ähnliche
Beziehung gibt es für
die Wahrnehmung skeletaler Muskelreizung mit sinusförmigen Wellenformen.
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3. Frequenzabhängigkeit
zu Herzschrittmacher- und Flimmerschwelle
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Herzstimulierung
durch sinusförmige
Wellenformen zeigte nachweislich eine Frequenzabhängigkeit mit
einer Beziehung, die denen anderer Kurven sehr ähnlich ist mit abnehmender
Wirksamkeit bei sehr niedrigen und hohen Frequenzen. Die Flimmerschwelle
für Stimulierung
durch sinusförmige
Wellenformen zeigte ebenfalls nachweislich eine ähnliche Frequenzabhängigkeit.
Die Vorhofentflimmerung mit einer Wellenform höherer Frequenz würde den
zusätzlichen
Vorteil bieten, dass die Herbeiführung
von Ventrikelflimmern weniger wahrscheinlich als mit den gegenwärtig benutzten
Wellenformen wäre.
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Es
ist wahrscheinlich, dass die Schmerzschwelle der Vorhofentflimmerung
bei sinusförmigen
Wellenformen eine Frequenzabhängigkeit
zeigt, die bei allen diesen Kurven ähnlich ist. Wenn das so ist,
könnte
hypothetisch eine Wellenform von 300, 600, 1000 Hz oder sogar einer
noch höheren
Frequenz entflimmern (wenngleich mit mehr Energie als die optimale
Wellenform), aber wie die optimalen Schocks nicht Schmerzrezeptoren
reizen. Die Zeitdauer dieser Wellenformen kann auch verlängert werden,
um den erforderlichen Spitzenstrom zu verringern, was sich zur Schmerzvermeidung
als wichtig erweisen kann. Daher ist es möglich, dass eine höher frequente
Wellenform von längerer
Dauer bei 6 bis 15 Joule entflimmern kann, aber nicht so schmerzhaft
ist wie eine BTE-Wellenform mit 2 bis 3 Joule. Typische implantierbare
Ventrikel-Defibrillatoren können
25 bis 30 Joule übertragen,
ohne dass sie zu groß für die Implantierung
sind. Daher wird die Energie hier so lange nicht der begrenzende
Faktor sein, wie die Energie bei Frequenzen übertragen wird, die die Vorhöfe entflimmern
und Schmerzrezeptoren nicht reizen.
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Bei
dieser Anwendung der vorliegenden Erfindung wird die Energie wiederum
in einem gezielten Frequenzband übertragen,
nur hat sich das Ziel nun zu höheren,
nicht optimalen Frequenzen verschoben. Diese zuvor veröffentlichten
Untersuchungen legen nahe, dass höhere Frequenzen nicht so schmerzhaft
sind wie Frequenzen um 100 Hz. Und unsere Daten lassen vermuten,
dass höhere
Frequenzen höhere
Ströme
als Frequenzen um 100 Hz erfordern. Daher wird der bestimmende Faktor
die relative Neigung dieser zwei Kurven sein. Wenn die Kurve der
Schmerzschwelle und die ED50-Kurve der Entflimmerung die gleiche
Neigung haben, lässt
sich mit Schocks höherer
Frequenz kein Vorteil erreichen. Wenn diese zwei Kurven jedoch bei
höheren
Frequenzen divergieren, wird es möglich sein, eine mehrphasige
Wellenform aus drei oder mehr Impulsen auszubilden, deren Energie
bei nicht optimalen Frequenzen übertragen
wird und die bei dem Patienten, der den Schock empfängt, weniger
Schmerz verursachen werden. In ähnlicher
Weise wie der, die im Einzelnen in dem folgenden Abschnitt diskutiert
wird, kann es auch möglich
sein, die die Schmerzrezeptoren reizenden Frequenzbereiche zu identifizieren
und diese Frequenzen aus einer wirksamen Wellenform herauszufiltern. Wiederum
wird die Wellenform in der Frequenzebene optimiert und dann in die
Zeitebene zurücktransformiert.
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C). REPRÄSENTATIVE
ANWENDUNGEN DIESER ERFINDUNG AUF INTERNE VENTRIKELENTFLIMMERUNG
-
Eine
Anwendung dieser Erfindung auf interne Ventrikelentflimmerung ist
sehr ähnlich
der zuvor diskutierten Anwendung bei der externen Ventrikelentflimmerung.
Obgleich die Patientenimpedanz bei der internen Ventrikelentflimmerung
nicht so stark variiert wie bei der externen Ventrikelentflimmerung,
gibt es noch einen Bereich der Patientenimpedanz, auf den man sich
einstellen muss. Die Zeitkonstante für den Patienten mit durchschnittlicher
Impedanz muss ferner durch Auswahl der optimalen Kapazität ausgewählt werden,
und die optimale Dauer und Schaltfrequenz muss experimentell bestimmt
werden. Mit den Lehren dieser Erfindung könnte man eine mehrphasige,
gestutzte, exponentielle Wellenform ausbilden, die die maximale
Energiemenge in dem gewünschten
Frequenzband übertragen
würde.
In Reaktion auf eine Impedanzänderung
würde diese
Methode die Reizfrequenz konstant oder bei Angabe variabler Impulsdauern
in der vorbestimmten Sequenz halten (wie zuvor im Abschnitt A diskutiert
wurde).
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Eine
andere Anwendung der Erfindung auf interne Ventrikelentflimmerung
würde die
Identifizierung von Frequenzbändern
umfassen, die zur Entflimmerung wichtig sind und die zur Entflimmerung
nicht wichtig sind. Man könnte
dann ein Filter zur Löschung
der Energie von den Frequenzbändern
ausbilden, die nicht zur Entflimmerung beitragen, was dann eine
Wellenform geringerer Energie mit äquivalenter Entflimmerungswirksamkeit
ermöglicht.
Ich sage vorbehaltlich experimenteller Bestätigung voraus, dass die sehr
niedrigen und höheren
Frequenzen nicht zur Entflimmerungswirksamkeit beitragen werden.
Wenn sich dies als richtig herausstellt, kann die Energie in diesen
Frequenzen aus dem Ausgang herausgefiltert werden, bevor die Wellenform dem
Patienten appliziert wird.
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D). EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN,
DIE DIESE ERFINDUNG BESTÄTIGEN
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Transthorakale Entflimmerung
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Es
wurde eine Untersuchung am Tier durchgeführt, bei der die Ventrikelentflimmerungswirksamkeit der
Edmark-Wellenform nach Industriestandard, der BTE-Wellenform des
FORERUNNER®- Geräts von Heartstream
und einer nach der erfindungsgemäßen Lehre
ausgebildeten, vierphasigen, gestutzten, exponentiellen (QTE)-Wellenform
verglichen wurden. Diese drei Wellenformen wurden auf Entflimmerungswirksamkeit
bei jeder der drei Impedanzwerte getestet, die zur Simulierung der
mittleren menschlichen Impedanz und von zwei Extremwerten ausgewählt wurden.
Die in 13A gezeigten Wellenformen wurden
an einem Hundemodell transthorakaler Entflimmerung getestet. Die
Parameter der QTE-Wellenform, wie Zeitkonstante, Einzelimpulsdauer
und Gesamtimpulsdauer, müssen
in weiteren Tierstudien optimiert werden und können durch Untersuchungen an
Menschen eine weitere Verfeinerung erfordern. Diese Studie weist
jedoch auf einige der Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber dem
Stand der Technik hin. Die Daten aus der Studie sind in Tabelle
1 und in 13B gezeigt und zeigen die überlegene
transthorakale Entflimmerungswirksamkeit der BTE-Wellenform gegenüber der
Edmark-Wellenform über
alle untersuchten simulierten Impedanzwerte (p < 0,0001). Ferner zeigend die Daten,
dass die neue QTE-Wellenform auch gegenüber der Edmark-Wellenform eine überlegene
Entflimmerungswirksamkeit zeigt, die wiederum über alle untersuchten simulierten
Impedanzwerte (p < 0,0001)
klar ersichtlich war. Der direkte Vergleich der BTE- und QTE-Wellenform
zeigte, dass über
die fünf untersuchten
Energie-Impedanz-Kombinationen
insgesamt kein signifikanter Unterschied in der Entflimmerungswirksamkeit
vorlag. Jedoch bei einer Kombination (138 Ω, 24 J) wurde die QTE-Wellenform
als wirksamer als die BTE-Wellenform angesehen (71% gegenüber 49%,
p = 0,011 (Grenzsignifikanz)). Eine ergänzende Studie wurde durchgeführt, um
die BTE- und QTE-Wellenform bei simulierten Patienten hoher Impedanz zu
vergleichen. Diese Studie ergab, dass der Schätzwert des mittleren ED50-Spitzenstroms
der QTE-Wellenform etwa 1 A niedriger war als der, welcher bei der
BTE-Wellenform (p = 0,0049) beobachtet wurde. Die Ergebnisse dieser
Studie lassen vermuten, dass die QTE-Wellenform bei Patienten mit
niedriger und mittlerer Impedanz so wirksam wie die BTE-Wellenform
und bei Patienten mit hoher Impedanz möglicherweise wirksamer ist.
Dies ist klinisch wichtig, weil Patienten mit hoher Impedanz nach
Berichten mit den gegenwärtigen
Defibrillatoren zu schlechteren Ergebnissen kommen. Eine QTE-Wellenform
oder eine ähnliche
von weiteren Studien abhängende
mehrphasige Wellenform könnte
leicht in einem klinisch bedeutsamen Gerät implementiert werden, da
die Schaltungsparameter, wie Kapazität und Spitzenspannung, die
gleichen bleiben würden.
Der Unterschied ist, dass die Ausgangspolarität dreimal umgeschaltet würde anstatt
einmal wie bei der BTE-Wellenform. Ein anderer Vorteil der QTE-Wellenform
ist, dass die Impedanzausgleichsstrategie eine passive Strategie
ist und während
der Stoßentladung
keine elektrischen Parameter des Patienten überwacht werden müssen. Diese Änderung
könnte
möglicherweise
zu kleineren und weniger kostspieligen Defibrillatoren führen, die für die Entwicklung
automatischer externer Defibrillatoren zur öffentlichen Benutzung wichtig
sein könnten. Mehrere öffentliche
Gesundheitsorganisationen haben eine weite Verbreitung von öffentlich
zugänglichen
Defibrillatoren in Gebäuden
und Bereichen befürwortet,
die von großen
Personenzahlen frequentiert werden. Um diese Ziele zu erreichen,
müssen
die Defibrillatoren einfach zu benutzen und weniger kostspielig
als die gegenwärtig
verfügbaren
Modelle sein. Diese Untersuchung hat gezeigt, dass eine Entflimmerungswellenform nach
den Grundlagen dieser Erfindung eine Wellenform ergibt, die wirksamer
als der Stand der Technik ist, und mit einem einfacheren und wahrscheinlich
weniger kostspieligen Defibrillator erzeugt werden kann.
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Tabelle
1 Gemessene
elektrische Parameter (Mittelwert ± Standardabweichung) aus
dem Hauptteil dieser Untersuchung. Für jede Wellenformklasse (Edmark,
BTE und QTE) wurden drei simulierte Impedanzwerte (39, 85 und 138 Ω) bei zwei
verschiedenen Zielenergiewerten (18 und 24J) untersucht.
-
- * BTE- und QTE-Erfolg waren > Endmark-Erfolg über alle Behandlungen (p < 0,0001). BTE- und
QTE-Erfolg waren nicht verschieden, ausgenommen bei 138 Ω – 24 J (p
= 0,011, siehe Text).
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14 ist
ein Blockdiagramm eines klinischen Geräts nach der Erfindung. In dieser
Form umfasst die Erfindung einen Apparat zur Behandlung des Flimmerns
oder der Tachykardie. Die Erfindung umfasst eine Entladungsenergiequelle 141 zur
Energiespeicherung, etwa eine Reihe von Kondensatoren, zwei Patientenelektroden 142,
die zur Herstellung eines elektrischen Kontakts mit dem Patienten
eingerichtet sind, und einen Anschlussmechanismus, der zwischen
der Energiequelle und den Elektroden und einem Regler eine elektrische Schaltung
bildet. Der Anschlussmechanismus kann aus Drähten 143 bestehen,
die die Energiequelle mit Schaltern 144 verbinden, die über Patientenkabel 145 an
die Patientenelektroden 142 angeschlossen sind. Ein Regler 146 steuert
den Anschlussmechanismus so, dass durch Öffnen und Schließen der
Schalter 144 von der Energiequelle 141 den Patientenelektroden 142 Impulse
elektrischer Energie zugeführt
werden. Nach einer Form der Erfindung bilden die Impulse eine mehrphasige
Wellenform mit drei oder mehr in der Frequenzebene optimierten Impulsen.
Nach einer anderen Form der Erfindung betätigt der Regler 146 den
Anschlussmechanismus so, dass von der Energiequelle an die Elektroden
elektrische Energie in einer besonderen von mehreren Wellenformen
(z. B. einphasig, zweiphasig und/oder mehrphasig) geliefert wird,
von denen jede in der Frequenzebene optimiert ist.
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Die
Erfindung ist auch in einer Methode der Erzeugung einer Wellenform
zur Behandlung des Herzflimmerns oder der Tachykardie bei einem
Patienten verkörpert,
bei dem man
die Energiequelle 141 über die mit dem Patienten in
Kontakt befindlichen Patientenelektroden 142 (etwa durch Schließen der
Schalter 144) entlädt,
um aus der Energiequelle 141 elektrische Energie an die
Elektroden 142 zu liefern, und
die Wellenform in der
Frequenzebene optimiert.
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Interne Vorhof-
und Ventrikelentflimmerung
-
15B ist eine graphische Darstellung, die den mittleren
ED50-Spitzenstrom zeigt, der zur Vorhofentflimmerung mit zweiphasiger
und mehrphasiger Wellenform bei der gleichen Zeitkonstanten und
Gesamtdauer innerhalb der Paare wie in 15A gezeigt
erforderlich ist. Diese Daten sind aus einer Untersuchung, die mit
Epikardelektroden an einem Schafmodell der Vorhofentflimmerung durchgeführt wurde. 16 ist
eine graphische Darstellung, die den mittleren ED50-Spitzenstrom
zeigt, der mit zweiphasigen und mehrphasigen Wellenformen mit der
gleichen Zeitkonstanten und Gesamtdauer innerhalb der Paare wie
in 15A gezeigt, zur Ventrikelentflimmerung erforderlich
ist. Die Wellenformen, die die Daten in 15 ergaben,
sind identisch mit den Wellenformen, die die Daten in 16 lieferten.
Diese graphischen Darstellungen zeigen folgendes. Erstens verliert
die zweiphasige Wellenform mit zunehmender Dauer ihre Wirksamkeit
für Vorhofentflimmerung
sehr dramatisch, während
sie ihre Wirksamkeit für
Ventrikelentflimmerung beibehält;
dies ist ein sehr wichtiger Unterschied, der auf einen eigentümlichen
Unterschied des Vorhof- und Ventrikelgewebes hinweist. Zweitens
behält
die mehrphasige Wellenform ihre Wirksamkeit für Vorhof- und Ventrikelentflimmerung
mit zunehmender Dauer bei. Drittens ermöglichen mehrphasige Wellenformen
längerer
Dauer bei optimierten Schaltfrequenzen in der Frequenzebene eine
Verringerung des für
Vorhof- und Ventrikelentflimmerung erforderlichen Spitzenstroms.
Eine noch stärkere
Verringerung des zur Vorhofentflimmerung beim Menschen erforderlichen
Spitzenstroms als hier angegeben ist nach Optimierung der Reizfrequenz
und Wellenformdauer möglich,
und dies sollte eine schmerzfreie elektrische Therapie für die Vorhofentflimmerung
ergeben.
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Summarischer Abriss experimenteller
Daten
-
Die
Anwendung der Erfindung auf Ventrikelentflimmerung mit externen
Elektroden war Gegenstand einer in den 13A und 13B zusammengefassten Untersuchung, die zeigte,
dass eine mehrphasige Wellenform eine ausgeprägte Verbesserung gegenüber der
Edmark-Wellenform und eine Verbesserung gegenüber der zweiphasigen Wellenform
des FORERUNNER®-Geräts von Heartstream
bei Patienten mit hoher Impedanz ergab. Da die Patientenimpedanz
bei externer Entflimmerung so viel mehr als bei interner Entflimmerung
variiert, ist der Impedanzausgleich bei externen Defibrillatoren
sehr wichtig. Meine Tieruntersuchung lassen darauf schließen, dass
eine mehrphasige Wellenform bei menschlichen Patienten hoher Impedanz
der zweiphasigen Wellenform überlegen
ist. Vorteile der mehrphasigen Wellenform der vorliegenden Erfindung
gegenüber
dem Stand der Technik sind passiver Impedanzausgleich, keine Notwendigkeit
irgendwelcher Impedanzmessungen während der Stoßentladung,
bei Patienten mit hoher Impedanz größere Wirksamkeit als bei aktiver
Impedanzausgleichsstrategie des FORERUNNER®-Geräts von Heartstream,
und nach Beendigung des Stoßes
weniger auf dem Kondensator zurückgebliebene
Energie, die irgendwo entladen werden muss. Alle diese Vorteile
resultieren in einem kleineren, weniger komplizierten, weniger kostspieligen,
wirksameren externen Defibrillator.
-
Die
Anwendung dieser Erfindung auf Vorhof- und Ventrikelentflimmerung
mit internen Elektroden war Gegenstand von Untersuchungen, die in
den 15 und 16 zusammengefasst
wurden. Unsere Untersuchungen fanden, dass die mehrphasige Wellenform
bei Erhöhung
der Dauer auf 24 ms ihre Wirksamkeit für Vorhofentflimmerung beibehält, wenn
bei einer Schaltfrequenz von 83 Hz die Einzelimpulsdauern 6 ms waren. Als
die gleichen Wellenformen bei interner Ventrikelentflimmerung untersucht
wurden, behielt die zweiphasige Wellenform ihre Wirksamkeit über längere Dauern
bei, aber selbst dann erforderte die mehrphasige Wellenform weniger
Spitzenstrom als die zweiphasige Wellenform. Eine andere Untersuchung,
bei der die Schaltfrequenz der mehrphasigen gestutzten exponentiellen
Wellenformen variiert wurden, ergab, dass hohe Frequenzen von 138
Hz geringere Spitzenströme
als die Wellenform mit 83 Hz erforderten. Für die Vorhofentflimmerung werden
weitere Studien bei noch höheren
Frequenzen als 138 Hz benötigt.
Auf jeden Fall lassen die bisherigen Daten darauf schließen, dass
die Vorhöfe
höhere
Reizfrequenzen als die Ventrikel bevorzugen. Wir erwarten, dass
Dauern hinaus bis 50 oder 100 ms eine weitere Reduzierung des zur
Vorhofentflimmerung erforderlichen Spitzenstroms zeigen werden.
Die Gesellschaft Incontrol berichtete, dass ein 1/3 ihrer Patienten damit
vertraut gemacht werden konnten, ihren BTE-Schock von 12 ms Gesamtdauer
zu tolerieren, 1/3 ihrer Patienten wünschten ein Beruhigungsmittel,
um dem Schmerz während
des Schocks die Spitze zu nehmen, und ein 1/3 ihrer Patienten wünschte vor
Anwendung des Schocks betäubt
zu werden. Wenn wir annehmen, dass es der Spitzenstrom (oder die
Spitzenspannung) ist, der in direkter Beziehung zu dem mit der Vorhofentflimmerung
verbundenen Schmerz steht, und wenn die Lehre dieser Erfindung diesen
erforderlichen Spitzenstrom (oder die Spitzenspannung) um 20% verringern
kann, wäre
das wahrscheinlich eine signifikante Verbesserung gegenüber dem
Stand der Technik. Denn dies würde
wahrscheinlich bedeuten, dass vielleicht 50% der Patienten die Behandlung
aushalten können
anstatt der 1/3, die es gegenwärtig
können.
Wenn die vorliegende Erfindung den Spitzenstrom jedoch auf etwa
die Hälfte
dessen reduzieren kann, der jetzt erforderlich ist, werden wir eine
Wellenform haben, die schmerzlos die Vorhöfe mit internen Elektroden
entflimmern kann.
-
Wenn
weitere experimentelle Untersuchungen feststellen, dass eine Reduzierung
des Spitzenstroms nicht ausreicht, um den Schmerz der Vorhofentflimmerung
zu reduzieren, dann kann es möglich
sein, eine nicht optimale Schockwellenform zu definieren, die zwei-
oder dreimal so viel Energie wie ein optimaler Schock erfordert,
aber noch keinen Schmerz verursacht. Der Grund hierfür ist, dass
es für
den Schmerz durch elektrische Reizung ein Frequenzabhängigkeit
gibt. Es gibt auch eine ähnliche
Frequenzabhängigkeit
für die
Fähigkeit,
die Vorhöfe
zu entflimmern. Dies lässt
erwarten, dass ein Schock von 400 bis 600 Hz, der erheblich mehr Energie
als eine optimale BTE-Wellenform
erfordern mag, die Schmerzrezeptoren weniger reizen kann und daher
weniger Schmerz verursachen wird. Selbst höhere Frequenzen, wie etwa 1000
bis 2000 Hz, werden noch weniger in der Lage sein, die Schmerzrezeptoren
zu reizen, aber weitere Studien werden nötig sein, um zu bestätigen, dass
die Vorhöfe
mit diesen Frequenzen entflimmert werden können. Auf jeden Fall werden
die Wellenformen in der Frequenzebene optimiert, um die in günstigen
Frequenzbanden zugeführte
Energie zu maximieren und die in anderen Frequenzbanden zugeführte Energie
zu minimieren.
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17 erläutert die
Wichtigkeit des Phasenwinkels der Fourier-Transformation bei der
Bestimmung der Entflimmerungswirksamkeit einer elektrischen Wellenform.
Zwei zweiphasige Wellenformen sind in der oberen Reihe der Figur
gezeigt Eine Wellenformen sind in der oberen Reihe der Figur gezeigt:
Eine hat eine erste Phase mit einer Amplitude von 35 A und eine
zweite Phase mit einer Amplitude von 18 A; die zweite hat eine erste
Phase mit einer Amplitude von 18 A und eine zweite Phase mit einer
Amplitude von 35 A. Alle Phasendauern bei beiden Wellenformen sind
4 ms. Die graphischen Darstellungen in der mittleren Reihe der Figur zeigen
die Amplitude der Fourier-Transformation
für jede
Wellenform, während
die graphischen Darstellungen in der unteren Reihe der Figur die
Phasenwinkel der Fourier-Transformation jeder Wellenform zeigen.
Als das MU-Labor
diese Wellenformen bei der Ventrikelentflimmerung von Kälbern mit
externen Elektroden untersuchte, war die erste zu 75% erfolgreich,
während
die zweite nur zu 23% erfolgreich war. Da die Fourier-Transformation
eine reversible Transformation ist, ist die in den Wellenformen
in der Zeitebene enthaltene gesamte Information auch bei Darstellung
in der Frequenzebene enthalten. Da die graphischen Darstellungen
der Amplitude der Fourier-Transformation dieser beiden Wellenformen
identisch sind, muss der Unterschied in der Wirksamkeit auf die
Unterschiede in den graphischen Darstellungen des Phasenwinkels
zurückzuführen sein. Die
Wellenform wird in der Frequenzebene dadurch optimiert, dass man
eine Wellenform so auswählt,
dass eine dominierende Frequenz der Fourier-Transformation der Wellenform
in der Frequenzebene in einem vorgewählten Bereich ist, und den
optimalen Phasenwinkel der Transformation der Wellenform in der
Frequenzebene auswählt.
Mit anderen Worten wird die Wellenform in der Frequenzebene dadurch
ausgebildet, dass man eine Energieverteilung und einen Phasenwinkel
in der Frequenzebene auswählt
und eine Fourier-Rücktransformation
erzeugt, um die Wellenform in der Zeitebene zu definieren.
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18 erläutert, wie
die Schaltfrequenz der gestutzten exponentiellen Wellenform den
dominanten Frequenzzipfel der Fourier-Transformation beeinflusst.
Alle Wellenformen haben die gleiche Dauer und Abklingzeitkonstante
und sind in der linken Spalte in der Zeitebene und in der rechten
Spalte in der Frequenzebene dargestellt. Die oberste Wellenform
ist einphasig, und der dominante Frequenzzipfel ist etwa 0 Hz. Die zweite
Wellenform ist zweiphasig, und der dominante Frequenzzipfel ist etwa
40 Hz. Die Fourier-Transformation der dreiphasigen Wellenform hat
eine dominante Frequenz von etwa 75 Hz. Die dominante Frequenz der vierphasigen
Wellenform ist etwa 100 Hz. Und die dominante Frequenz der fünfphasigen
Wellenform ist etwa 120 Hz. Durch Auswahl der Schaltfrequenz kann
der dominante Frequenzzipfel der Fourier-Transformation auf eine
optimale Frequenz gesetzt werden.
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Im
Hinblick auf das oben Gesagte ist ersichtlich, dass die verschiedenen
Ziele der Erfindung erreicht und andere vorteilhafte Ergebnisse
erzielt werden.
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Da
verschiedene Änderungen
an den obigen Produkten und Methoden vorgenommen werden können, ohne
den Erfindungsumfang zu verlassen, soll die gesamte, in der obigen
Beschreibung enthaltene und in der beigefügten Zeichnung dargestellte
Materie als beispielhaft und nicht in einem einschränkenden
Sinne interpretiert werden.