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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein auf dicht gesintertem Nanokomposit-Aluminiumoxid
basierendes Keramik-Schneidwerkzeug.
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Die
Mehrheit bestehender kommerzieller Schneidwerkzeuge und Verschleißkomponenten
basieren auf Wolframcarbid, gehärtet
mit Kobalt. Das Bedürfnis
der heutigen Zeit nach einer höheren
Schneidproduktivität
bei geringeren Produktionskosten hat kontinuierliche Anpassungen
bei der Zusammensetzung und Korngrößenverteilung der erforderlichen
Ausgangspulver gebracht und zur Entwicklung schützender Mehrfachbeschichtungen,
basierend auf Titancarbid-, Titannitrid- und Aluminiumoxid-Materialien
geführt.
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(Sinter-)
Hartmetallen fehlt jedoch die Hochtemperaturfestigkeit, erforderlich
für Schneiden
bei höherer Geschwindigkeit,
insbesondere ohne die Zugabe geeigneter Kühlmittel. Potenzielle und sogar
billigere Ersatzstoffe unter Verwendung leichter verfügbarer Rohmaterialien,
wie z.B. Oxid- und Nitrid-Keramiken, sind für bestimmte Anwendungen kommerziell
erhältlich,
sie sind wegen ihrer eingeschränkten
Eigenschaften an Stärke und
Zähigkeit
jedoch nur in Nischenmärkten
angewendet worden.
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Zusätzlich dabei
haben Metallschneidvorgänge
in der Automobilindustrie, in der Stahlverarbeitung und im Maschinenbau
unter der treibenden Kraft der technologischen Entwicklung in der
Werkzeugmaschinenindustrie und in Reaktion auf neue Nachfrage von
den Endbenutzern Innovationen und Fortschritt erfahren. Tatsächlich ist
eine neue Generation von Werkzeugmaschinen mit besseren Charakteristika
hinsichtlich Stabilität, Steifigkeit
und Mehrzweck-Design in Bezug auf ihre Anwendung in Computer Numerically
Controlled CNC-Systemen
entwickelt worden. Solche Werkzeuge erlauben, dass Arbeitsvorgänge unter
Schneidbedingungen durchgeführt
werden, welche zuvor nicht erreichbar waren.
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Die
Möglichkeit,
erfolgreich Keramiken in solchen Systemen für einen breiten Bereich von
Handlungen erfolgreich zu verwenden, erfordert verbesserte Eigenschaften
hinsichtlich Härte,
Zähigkeit,
Bruchfestigkeit, Hochtemperaturcharakteristika und Thermoschockresistenz.
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Aluminiumoxid-
und Aluminiumoxid-/Zirkoniumoxid-Keramiken, die gewöhnlich für Schneidwerkzeuge und
andere mechanische Anwendungen verwendet werden, werden durch Sintern
hergestellt. Das Einschließen
von Teilchen in solche Materialien mit der Absicht, die Härte und
Verschleißfestigkeit
zu verbessern, führt im
Allgemeinen zur Hemmung bzw. Inhibition des Sinterns, wobei die
resultierenden Materialien schlechte Dichte- und mechanische Eigenschaften
aufweisen. Deshalb werden solche Materialien konventionell normalerweise
unter Verwendung von Heißpresstechniken
hergestellt, welche sehr teuer sind.
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Tatsächlich basieren
konventionelle Keramiken zum Bearbeiten von Hartstahl und anderen
Legierungen beispielsweise auf einem Gemisch von Aluminiumoxid und
Titancarbid.
US 4,320,203 offenbart
die alternative Zugabe von TiN oder Ti (C, N).
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Diese
Kombinationen können
wegen der schlechten Reaktivität
konventioneller Keramikpulver nicht auf herkömmliche Weise gesintert werden,
um einen Keramikkörper
mit 1–2 μm Korngröße zu erzielen,
die erforderlich ist, um ein Schneidwerkzeug, ausgestattet mit annehmbarer
Stärke,
zu erhalten. Ein Gemisch von typischerweise Aluminiumoxid- und Titancarbidpulvern
in dem Gewichtsverhältnis
50:50 erfordert die mechanische Unterstützung von Heißpressen,
gewöhnlich
in einer Graphitpressform bei erhöhten Temperaturen. Dies ist
für die
Produktion von Schneidwerkzeugen wegen der Kosten des Bearbeitens
von indexierbaren Standard-ISO-Geometrie-Einsätzen
aus einzelnen Scheiben oder Platten, erreichbar durch Heißpressen, ökonomisch
ungelegen.
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Die
Nanophase-α-Al
2O
3-Materialien können gemäß unterschiedlicher
Verfahren hergestellt werden.
DE
195 15 820 offenbart ein chemisches Nassverfahren, das
Lösungs-/Präzipitationsreaktionen
unter Verwendung von oberflächenblockierenden
Substanzen beeinhaltet, um während
des Trocknens und Calzinierens die Tendenz zu agglomerieren reduziert.
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DE 42 14 724 und
EP 0 282 291 betreffen Gasphasenreaktionsverfahren
unter Verwendung eines Hochtemperaturplasmas, und
GB 2 071 073 offenbart ein konventionelles
Mahlverfahren.
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Zusätzliche
Verfahren zur Herstellung von Keimbildungsgel-Al
2O
3 werden von
DE
42 17 720 und
DE 42
17 721 abgedeckt. Andere Patente, die sich auf das gleiche
Verfahren beziehen, wie z.B.
US
5,520,713 , sind auf die Produktion von polykristallinem
Mahlkies gerichtet und sind nicht zur Pro duktion von Pulvern, geeignet
zur Herstellung von monolithischen Keramiken, geeignet.
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Andere
Verfahren zum Stärken
oder Zähmachen
von Aluminiumoxid-basierten Keramikmaterialien unter Verwendung
von Whiskern einer Hartphase, wie z.B. Carbiden, Nitriden oder Carbonitriden
von Metallen wie z.B. Ti, Zr, Hf, V, Nb oder Ta, werden in
US 4,867,761 und
US 5,141,901 offenbart,
jedoch erfordern auch solche Materialien Heißpressen.
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Verstärkung durch
eine Kombination von SiC-Whiskern und partikulären Hartphasen ist auch in
US 4,507,224 offenbart.
EP 0 607 111 offenbart eine
Verstärkung
von Aluminiumoxid durch SiC-Whisker, kombiniert mit einer nanoskalierten
Dispersion einer partikulären
Hartphase, wie z.B. TiN oder TaN. In beiden Fällen sind mechanisches Heißpressen
und sehr hohe Kosten aufgrund der Verwendung der Whisker-Materialien erforderlich.
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EP-A-0
443 624 offenbart Aluminiumoxid-basierte Keramiken, enthaltend eine
dispergierte Hartphase M(CNO), wobei M ausgewählt ist aus Ti, Zr und Hf,
und einen Metalloxid-Zusatzstoff.
Konventionelle Pulver werden verwendet, welche über einen langen Zeitraum co-vermahlen
werden, um Größen im Sub-Mikrometerbereich
zu erreichen, getrocknet werden und ohne Bindemittel gepresst werden.
Die Verdichtung wird unter Verwendung eines Zweistufen-HIP-Sinterprozesses
bei einem Druck bis zu 2000 bar durchgeführt.
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Deshalb
offenbaren, selbst wenn einige Veröffentlichungen Schneidwerkzeuge
bereits als potenzielle Anwendungen erwähnen, wirklich keine ein Aluminiumoxid-basiertes
Keramik schneidwerkzeug, gekennzeichnet durch hohe Leistungsfähigkeit
und, zur gleichen Zeit, durch ein ökonomisch realisierbares Herstellungsverfahren.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist, Schneidwerkzeuge mit ausgezeichneten
mechanischen Eigenschaften und einer sehr hohen Schneideffizienz
durch ein einfacheres und ökonomischeres
Verfahren herzustellen.
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Angesichts
der Tatsache, dass der Stand der Technik lehrt, dass beim Verwenden
der Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung Sintern nicht angewendet werden kann und es für das Herstellen
eines Schneidwerkzeugs notwendig ist, einen Heißpressschritt durchzuführen, wobei
so ein Heißpressschritt sehr
hohe Produktionskosten für
die Schneidwerkzeuge verursacht, ist sehr überraschend gefunden worden, dass
selbst unter Verwendung dieser speziellen Keramikzusammensetzungen
es möglich
ist, Schneidwerkzeuge durch Sintern herzustellen.
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Folglich
ist der hauptsächliche
Zweck der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des bekannten Stands der
Technik insbesondere durch die Optimierung der Mikrostruktur von
gemischten Oxid/-Nicht-Oxid-basierten Nanokomposit-Schneidwerkzeugen
für Bearbeitungsvorgänge hoher
Effizienz und andere Anwendungen mit verbesserter Leistungsfähigkeit,
und durch die Optimierung der Verfahrensbedingungen zum Herstellen
der Keramikmaterial-Schneidwerkzeuge zu überwinden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein dicht gesintertes Nanokomposit-Aluminiumoxid- und/oder
Aluminiumoxid-/Zirkoniumoxid-Keramik-Schneidwerkzeug, erhältlich durch Kaltverpressen
einer sprühgetrockneten
Suspension eines Nanopulvers aus Aluminiumoxid und/oder Aluminiumoxid-/Zirkoniumoxid mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße unterhalb von 200 nm, enthaltend
1 bis 35 Gew.% einer Hartteilchenphase, bestehend aus TiC, mit einem
Durchmesser kleiner als 200 nm, in Gegenwart von Additiven, bestehend
aus einem Gemisch von Polyethylenglykol- und Polyvinylalkohol-Bindemitteln
zur Herstellung von Formlingen, durch Sintern der so erhaltenen
Formlinge bei einer Maximaltemperatur von 1600°C über einen Zeitraum von 30 bis
90 Minuten in einer inerten Atmosphäre unter erhöhtem Gasdruck
und durch Bearbeiten des so erhaltenen verdichteten gesinterten
Formlings zu einem indexierbaren Standard-Einsatz-Schneidwerkzeug.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
Schneidwerkzeugs nach Anspruch 1 zur Bearbeitung von extrem harten
(50–60
HRC) Legierungen auf Fe-Basis
und anderen Legierungen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung
eines dicht gesinterten Nanokomposit-Aluminiumoxid- und/oder Aluminiumoxid-/Zirkoniumoxid-Keramik-Schneidwerkzeugs,
dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Stufen umfasst:
- a) Kaltverpressen einer sprühgetrockneten Suspension eines
Nanopulvers aus Aluminiumoxid und/oder Aluminiumoxid-/Zirkoniumoxid mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße unterhalb von 200 nm, enthaltend
1 bis 35 Gew.% einer Hartteilchenphase, bestehend aus TiC, mit einem
Durchmesser kleiner als 200 nm, in Gegenwart von Additiven, bestehend aus
einem Gemisch von Polyethylenglykol- und Polyvinylalkohol-Bindemitteln,
- b) Sintern des so erhaltenen Formlings bzw. gepressten Produkts
bei einer Maximaltemperatur von 1600°C über einen Zeitraum von 30 bis
90 Minuten in einer inerten Atmosphäre unter erhöhtem Gasdruck
und
- c) Bearbeiten des so erhaltenen verdichteten gesinterten Formlings
zu einem indexierbaren Standard-Einsatz-Schneidwerkzeug.
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Das
Schneidwerkzeug der vorliegenden Erfindung wird zum Metallschneiden
in der Automobilindustrie, in der Stahlverarbeitung und im Maschinenbau
verwendet.
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Insbesondere
umfasst die Hartteilchenphase TiC, TiN, Ti(C,N) oder andere harte
Carbide, Nitride oder Carbonitride.
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Weiterhin
haben die Hartteilchen in der Hartteilchenphase einen wirksamen
Durchmesser kleiner als 200 nm.
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Das
Schneidwerkzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt eine Härte
im Bereich von 1900 bis 2100 HV5, eine Palmqvist-Zähigkeit
(HV5, Gesamtrisslänge)
im Bereich von 200 bis 250 μm
und ein Flankenabriebsmuster während
des Betriebs, ausgedrückt
als Flankenabriebkratzertiefe, VB max, im Bereich von 0,20 bis 0,70
mm bei Bearbeitung mit gehärtetem
Legierungsstahl (34CrNiMo6V) bei 400 m/min über 500 s auf, bevor das Werkzeug
aufgrund seines Betriebsoberflächenzustands
zurückgewiesen
werden muss.
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Deshalb
werden gemäß der vorliegenden
Erfindung gemischte Oxid/Nicht-Oxid-Keramik-Schneidwerkzeuge, wie
z.B. Al2O3/ZrO2/TiC, basierend auf speziellen Keramikbearbeitungswegen,
erhalten, die spezifisches Sintern unter einem erhöhten Druck
eines inerten Gases einsetzen.
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Weiterhin
können
die Hartteilchen enthaltenden Multiphasen-Keramiken durch Einsatz von Nanopulvern
(< 200 nm) durch
konventionelle Gasdruck-unterstützte
Sinterprozesse verdichtet werden, um Produkte zu erzielen, die für die Verwendung
als Schneidwerkzeuge geeignet sind und andere Artikel zu erzielen,
die Härte
und Abriebbeständigkeit
erfordern.
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Der
Hauptvorteil des Schneidwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, dass es durch solch einen Bearbeitungsweg Endform-nah als gesinterte
Formteile hergestellt wird, welche ein Minimum nachfolgenden Bearbeitens
erfordern, um Schneidwerkzeuge mit ISO-Standardgeometrie zu erlangen.
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Weiterhin
erlaubt die vorliegende Erfindung durch Herstellen einer ultrafeinen
Dispersion der Hauptpulver von Aluminiumoxid und Titancarbid, durch
Kombinieren der Pulver mit einem geeigneten Bindemittel, durch Sprühtrocknen
der Suspension, durch Pressen in einer Pressform, um eine ungesinterte
Form ("green shape") zu bilden, und
durch Sintern in einer inerten Atmosphäre unter erhöhtem Gasdruck,
ein Schneidwerkzeug mit einer Dichte nahe an der theoretischen Dichte
mit einem Minimum an Porosität
zu erzielen.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene Schneidwerkzeug kann durch minimales Bearbeiten eines
gepressten und gesinterten Formteils in einer ISO-Standard-Geometrie
angefertigt werden.
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Solch
ein Material ist mit signifikant reduzierten Produktionskosten in
ISO-Standard-Schneidwerkzeuge umgearbeitet worden.
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Die
folgenden Beispiele sind für
eine bessere Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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BEISPIEL 1
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Aluminiumoxidpulver
wurde hergestellt unter Verwendung des keimgebildeten ("nucleated") Lösungs-Sol-Gel-Verfahrens,
gefolgt von Calzinieren bzw. Aussintern bei 1000°C, um ein Sub-Mikrometer-Pulver zu
erzielen. Für
Zirkoniumoxid wurde ein kommerziell erhältliches Pulver in monoklinischer
Form verwendet. Titancarbidpulver wurde durch carbothermische Reaktion
zwischen Titandioxid und Kohlenstoff unter Verwendung einer Hammermühle, um
Aggregate aufzubrechen, und einer Kugelmühle, um ein Nanometergrößenpulver
zu erzielen, hergestellt.
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Ein
Gemisch, umfassend 20 Gew.-Teile TiC, 76 Gew.-Teile Al2O3 und 4 Gew.-Teile monoklinisches Zirkoniumoxid,
wurde zusammen in einer Reibungsmühle ("attritor mill") vermahlen, um ein Pulver mit spezifischer
Oberfläche
größer 15 m2/g in Suspension zu ergeben. Ein Gemisch
von Polyethylenglykol- und Polyvinylalkohol-Bindemitteln wurde zugegeben,
und das Gemisch wurde sprühgetrocknet,
um ein fließendes
Granulat zu bilden.
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Unter
Verwendung einer gewöhnlichen
Uniaxialpresse bzw. einachsigen Presse wurden Schneidwerkzeug-Vorformen
bei 100 MPa zu einer Rohdichte über
55 % der vollen theoretischen porenfreien keramischen Dichte gepresst.
Die Formen wurden unter Verwendung einer inerten Argonatmosphäre unter
einem Überschussgasdruck
gegenüber
Atmosphärendruck
von 20 Atmosphären
und einer Maximaltemperatur von 1600°C 30 Minuten lang gesintert,
was ein Produkt mit einer Dichte von mehr als 99 % der theoretischen
Dichte ergab.
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Das
so produzierte Keramikmaterial hatte die folgenden Eigenschaften: Biegefestigkeit
(gemäß Testverfahren
EN 843-1, Größe B, 180
Grit bearbeitete Oberflächen,
Vierpunkt-Biegen):
| 521 ± 58 MPa; |
Härte (HV5): | 2055 ± 90; |
Palmqvist-Zähigkeit
(HV5, | |
Gesamtrisslänge): | 223 ± 25 μm |
Dichte: | 4,22
g/cm3; |
Al2O3-Korngröße: | < 0,2 μm. |
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Schneidwerkzeuge
dieses Materials, hergestellt in der ISO RCGX 120700 T4-Geometrie
bzw. -Gestaltung, wurden gegen heißgepresste Konkurrenzmaterialien
für das
Bearbeiten von gehärtetem
UX 200 Cr 13-Legierungsstahl (60HRC) bei der Herstellung von Balken-
bzw. Stangen-Kalibrierungswalzen ("bar calibration rollers") für die Stahlwalzenindustrie
("steel rolling
industry") getestet.
Die folgenden Testbedingungen wurden angewendet:
Oberflächengeschwindigkeit: | 100
m/min; |
Zufuhrrate: | 0,15
mm/rev; |
Schnitttiefe: | 0,2–1,0 mm |
Dauer
des Schneidens: | 80
min; |
Kühlmittel: | keines. |
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Der
Abriebsschaden, der von diesem Bearbeitungsplan produziert wurde,
war minimal, und die Gesamtleistung war nahezu identisch zu der
eines heißgepressten
Al2O3/TiC-Schneidwerkzeugs
des Stands der Technik, verwendet unter identischen Schneidbedingungen.
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BEISPIEL 2
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Schneidwerkzeuge
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, jedoch
in der ISO-Bauweise SNGN 120412 T2. Die Werkzeuge wurden im Vergleich
mit heißgepressten
Al
2O
3/TiC-Schneidwerkzeugen des
Stands der Technik auf einem Balkenarbeitsstück aus 36NiCrMo4-Hartlegierung
getestet. Die Testbedingungen waren:
Oberflächengeschwindigkeit: | 600
m/min; |
Zufuhrrate: | 0,25
mm/rev; |
Schnitttiefe: | 1,5
mm; |
Kontaktzeit: | 30
s; |
Kühlmittel: | ja. |
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Sowohl
in den erfindungsgemäßen Werkzeugen
als auch in den heißgepressten
Schneidwerkzeugen gemäß dem Stand
der Technik wurde nur geringfügiger
Randabrieb festgestellt.
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BEISPIEL 3
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Aluminiumoxidpulver
wurde hergestellt unter Verwendung des keimgebildeten ("nucleated") Lösungs-Sol-Gel-Verfahrens,
gefolgt von Calzinieren bzw. Aussintern bei 1000°C, um ein Sub-Mikrometer-Pulver zu
erzielen. Ein kommerziell erhältliches
Zirkoniumoxidpulver, teilweise stabilisiert durch Yttriumoxid, wurde verwendet.
Titancarbidpulver wurde durch carbothermische Reaktion zwischen
Titanoxid und Kohlenstoff hergestellt, das Produkt wurde mit einer
Hammermühle
behandelt, um Aggregate aufzubrechen, und dann mit einer Kugelmühle behandelt,
um ein feines Nanometergrößenpulver
zu erzielen.
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Ein
Gemisch, umfassend 20 Gew.-Teile TiC, 70 Gew.-Teile Al2O3 und 10 Gew.-Teile partiell mit Yttriumoxid
stabilisiertes Zirkoniumoxid, wurde zusammen in einer Reibungsmühle ("attritor mill") vermahlen, um ein
Pulver zu ergeben, das eine spezifische Oberfläche größer als 15 m2/g
in Suspension aufwies. Ein Gemisch aus Polyethylenglykol mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 400 bis 12.000 und Polyvinylalkohol-Bindemitteln
wurde zugegeben, und das Gemisch wurde sprühgetrocknet, um ein fließendes Granulat
zu bilden. Unter Verwendung einer gewöhnlichen einachsigen Presse
wurden Schneidwerkzeug-Vorformen bei 100 MPa zu einer Rohdichte
bzw. Pressdichte von mehr als 55 % der theoretischen Dichte gepresst.
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Die
Formen wurden unter Verwendung einer inerten Argonatmosphäre unter
einem Überschussgasdruck
gegenüber
Atmosphärendruck
von 20 Atmosphären
und einer Maximaltemperatur von 1600°C 30 Minuten lang gesintert,
was ein Produkt mit einer Dichte von mehr als 99 % der theoretischen
Dichte ergab.
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Das
so hergestellte Keramikmaterial hatte die folgenden Eigenschaften: Biegefestigkeit
(gemäß dem Testverfahren
EN 843-1, Größe B, 180
Grit bearbeitete Oberflächen,
Vierpunkt-Biegen):
| 485 ± 83 MPa; |
Härte (HV5): | 1950 ± 36; |
Palmqvist-Zähigkeit
(HV5, | |
Gesamtrisslänge): | 215 ± 23 μm |
Dichte: | 4,21
g/cm3 |
Al2O3-Korngröße: | < 0,2 μm. |
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Schneidwerkzeuge
aus diesem Material, hergestellt in der ISO RCGX 120700 T4-Geometrie
bzw. -Gestaltung, wurden im Vergleich mit heißgepressten Konkurrenzmaterialien
für das
Bearbeiten eines gehärteten K100-Gusseisens
(55HRC) bei der Herstellung von Kalibrierwalzen ("calibration rollers") getestet. Die folgenden
Testbedingungen wurden angewendet:
Oberflächengeschwindigkeit: | 70
m/min; |
Zufuhrrate: | 0,70
mm/rev; |
Schnitttiefe: | 1,0
mm; |
Dauer
des Schneidens: | 4500
s; |
Anzahl
von Teilen, die pro Schneide ("edge") erfolgreich bearbeitet
wurden: | 3; |
Kühlmittel: | ja. |
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Der
Abriebsschaden, der von diesem Bearbeitungsplan produziert wurde,
war minimal, und die Gesamtleistung war nahezu identisch mit der
eines heißgepressten
Al2O3/TiC-Schneidwerkzeugs
des Stands der Technik, verwendet unter identischen Schneidbedingungen.