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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen zur Behandlung von weiblicher
Harninkontinenz. Insbesondere betrifft die Erfindung intraurethrale
Vorrichtungen zur Steuerung des Harnflusses.
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Hintergrund der Erfindung
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Harninkontinenz
bei Frauen bzw. weibliche Harninkontinenz ist ein verbreiteter medizinischer Zustand
mit weitgehenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Die
Schwierigkeit und die Behinderung, die mit Harninkontinenz einhergehen,
bewirken häufig,
daß die
betroffene Person ihre gesellschaftlichen Aktivitäten einschränkt. In
bestimmten Fällen
werden Kompressen oder Windeln verwendet, um das unkontrollierte
Austreten von Urin zu absorbieren. Diese Absorptionsartikel müssen häufig gewechselt
werden, was eine anhaltende wirtschaftliche Belastung mit sich bringt.
Das Tragen von absorbierender Unterwäsche kann auch die Art oder
Ausführungsform
der Kleidung einschränken,
die die Patientin tragen möchte.
Was noch problematischer ist, es können durch den Verbleib des
aufgefangenen Urins häufig
Hautreizungen oder hygienische Schwierigkeiten an empfindlichen
urogenitalen Gewebestellen entstehen.
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Ein
zusätzliches
Verfahren zur Behandlung von Harninkontinenz ist die Verwendung
von Blasenausflußsteuervorrichtungen,
mitunter als künstliche Schließmuskeln
oder künstliches
Harnröhrenventile bezeichnet.
Eine Blasenausflußsteuervorrichtung kann
in der Harnröhre
einer Patientin positioniert werden, um den Harnfluß aus der
Blase zu steuern. Es ist erwünscht,
daß die
Plazierung der Blasenflußsteuervorrichtung
in der Harnröhre
einfach und nichtchirurgisch erfolgt. Wenn die Blasenflußsteuervorrichtung
plaziert ist, ist es erwünscht,
daß sie
gefahrlos und sicher in der Harnröhre festgehalten wird. Im Optimalfall
bestehen die Oberflächen
der Vorrichtung, die den menschlichen Körper berühren, aus biokompatiblen Materialien,
um die Möglichkeit
einer Entzündung
bei Patientinnen zu verringern.
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Das
US-Patent 5 701 916 offenbart eine intraurethrale Blasenkontrollvorrichtung
mit einer Hülle,
einem distalen Teil und einem Verbindungsteil, wobei das distale
Ende des Verbindungsteils dem proximalen Ende des distalen Teils
und das proximale Ende des Verbindungsteils dem distalen Ende der Hülle zugeordnet
ist. In der Vorrichtung gemäß US-Patent
5 701 916 ist die Achse des distalen Teils mit der Achse der Hülle koaxial.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen zur Behandlung von weiblicher
Harninkontinenz. Insbesondere betrifft die Erfindung eine intraurethrale
Vorrichtung gemäß den Ansprüchen. Die
Vorrichtung weist eine Hülle
mit einem distalen Abschnitt und einem proximalen Abschnitt auf.
Die Hülle
weist eine proximale Halteeinrichtung auf, die nahe ihrem proximalen
Ende angeordnet ist. Die proximale Halteeinrichtung dient dazu,
eine distale Bewegung der Hülle
in die Patientin hinein durch Anlegen an den Harnröhrenlippen
zu verhindern. Die Hülle
weist ferner eine Hüllenwand
auf, die ein mittiges Lumen bildet. Eine Flußsteuerventileinheit ist im
Lumen der Hülle
angeordnet.
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Eine
intraurethrale Vorrichtung gemäß der Erfindung
weist ferner ein distales Teil mit einer distalen Spitze und einem
proximalen Abschnitt auf. Der proximale Abschnitt des distalen Teils
ist am distalen Abschnitt der Hülle
durch eine Verbindungseinrichtung befestigt. In einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Verbindungseinrichtung ein Elastomergelenk
auf. Wenn das Elastomergelenk in einem natürlichen nichtdeformierten Zustand
ist, wird die mittige Achse des distalen Teils der intraurethralen Vorrichtung
in einem Winkel zur mittigen Achse der Hülle positioniert. Das distale
Teil der intrau rethralen Vorrichtung kann durch Verformung des Elastomergelenks
in axiale Ausrichtung mit der Hülle
gebracht werden.
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In
einem gegenwärtig
bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren
der Verwendung wird ein distales Teil während des Einführens der
intraurethralen Vorrichtung in die Harnröhre einer Patientin in axiale
Ausrichtung mit der Hülle
gebracht. In dieser gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
wird die intraurethrale Vorrichtung in die Harnröhre der Patientin eingeführt, bis
das distale Teil eine fehlausgerichtete Position einnehmen kann.
In dieser fehlausgerichteten Position nimmt das Elastomergelenk
seinen natürlichen
nichtdeformierten Zustand an. Wenn das distale Teil der intraurethralen
Vorrichtung diese fehlausgerichtete Position einnimmt, dient das
distale Teil dazu, eine proximale Bewegung der Hülle aus der Patientin heraus
durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Die distale Bewegung der Hülle in die
Patientin hinein wird durch die proximale Halteeinrichtung verhindert,
die am proximalen Ende der Hülle
angeordnet ist. Auf diese Weise wird die intraurethrale Vorrichtung
in der Harnröhre
vom distalen Teil und der proximalen Halteeinrichtung gehalten, die
an entgegengesetzten Enden der Harnröhre wirken.
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Ein
Einführungswerkzeug
zur Verwendung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ebenfalls
beschrieben. Das Einführungswerkzeug
weist einen Schaft mit einem distalen und einem proximalen Ende
auf. Das distale Ende des Schafts ist geeignet, selektiv eine Verbindung
mit einem proximalen Ende der Durchflußsteuerventileinheit zu bilden,
die im Lumen der Hülle
angeordnet ist. Der Schaft des Einführungswerkzeugs bietet eine
Stelle zum bequemen Anfassen der Anordnung. Die Verwendung des Einführungswerkzeugs
minimiert das Infektionsrisiko durch Minimierung des menschlichen
Kontakts mit der intraurethralen Vorrichtung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer intraurethralen Vorrichtung gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung;
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2 ist
eine Seitenansicht einer intraurethralen Vorrichtung gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung;
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3 ist
eine perspektivische Ansicht einer intraurethralen Vorrichtung gemäß einer
exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung;
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4 ist
eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit einem Einführungswerkzeug
und einer intraurethralen Vorrichtung gemäß einer exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung;
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5 ist
eine perspektivische Ansicht einer zusätzlichen Ausführungsform
einer intraurethralen Vorrichtung gemäß der exemplarischen Ausführungsform
der Erfindung; und
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6 ist
eine Seitenansicht einer intraurethralen Vorrichtung, die in der
Harnröhre
einer Patientin angeordnet ist.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
nachstehende ausführliche
Beschreibung sollte mit Bezug auf die Zeichnungen gelesen werden,
in denen gleiche Elemente in verschiedenen Zeichnungen identische
Bezugszeichen haben. Die Zeichnungen, die nicht unbedingt maßstabsgetreu sind,
zeigen ausgewählte
Ausführungsformen
und schränken
den Schutzbereich der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert
ist, nicht ein.
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Beispiele
des Aufbaus, der Materialien, Abmessungen und Herstellungsprozesse
sind für
ausgewählte
Elemente angeführt.
Alle anderen Elemente verwenden das, was dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung ohnehin bekannt ist. Der Fachmann wird anerkennen,
daß viele
der angeführten Beispiele
geeignete Alternativen haben, die auch verwendet werden können.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen intraurethralen Vorrichtung 20. Die
intraurethrale Vorrichtung 20 weist eine Hülle 22 mit
einem distalen Abschnitt 26 und einem proximalen Abschnitt 24 auf.
Die Hülle 22 weist
auch eine proximale Halteeinrichtung 28 auf, die nahe ihrem proximalen
Abschnitt 24 angeordnet ist. Die proximale Halteeinrichtung 28 dient
dazu, eine distale Bewegung der Hül le 22 in die Patientin
hinein durch Anliegen an den Harnröhrenlippen zu verhindern. Die
Hülle 22 weist
eine Hüllenwand 32 auf,
die ein mittiges Lumen 30 bildet.
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Ein
Durchflußsteuerventil 40 ist
im Lumen 30 der Hülle 22 angeordnet.
Zwei Beispiele für
Durchflußsteuerventilanordnungen,
die zur Aufnahme in ein Ventilgehäuse 40 geeignet sind,
sind von Kulisz et al. im US-Patent 5 437 604 mit dem Titel NONSURGICAL
INTRAURETHRAL BLADDER CONTROL DEVICE und in der US-Patentanmeldung 09/207
821 von Migachyov mit dem Titel VALVE FOR BLADDER CONTROL DEVICE
beschrieben. Der Fachmann wird anerkennen, daß andere Durchflußsteuerventile
in Verbindung mit der intraurethralen Vorrichtung 20 verwendet
werden können,
ohne vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen, wie er in den
Ansprüchen
definiert ist.
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Der
proximale Bereich 24 der Hülle 22 weist eine
proximale Verriegelung 42 mit Vertiefungen oder Aushöhlungen 44 auf.
Die Vertiefungen 44 sind geeignet, einen Flanschabschnitt 48 der
Durchflußsteuerventileinheit 40 aufzunehmen.
Ein distaler Anschlag 46 liegt im distalen Bereich 26 der
Hülle 22 zum
Arretieren der distalen Bewegung der Durchflußsteuerventileinheit 40.
Die Hüllenwände 32 sind vorzugsweise
aus einem Elastomermaterial, so daß eine röhrenförmige Durchflußsteuerventileinheit,
die in das Lumen 30 eingeführt ist, teilweise durch Reibeingriff
zwischen den elastisch gedehnten Hüllenwänden 32 und den Außenwänden des
eingeführten
Durchflußsteuerventils
und/oder durch einen medizinisch tauglichen Kleber in Position gehalten
wird.
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Die
intraurethrale Vorrichtung 20 weist auch ein distales Teil 50 mit
einer distalen Spitze 52 und einem proximalen Abschnitt 54 auf.
Der proximale Abschnitt 54 des distalen Teils 50 ist
am distalen Abschnitt 26 der Hülle 22 durch eine
Verbindungseinrichtung 60 befestigt. In der Ausführungsform
in 1 weist die Verbindungseinrichtung 60 ein
Elastomergelenk 62 auf.
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Wenn
keine externe Kraft auf das Elastomergelenk 62 ausgeübt wird,
nimmt die intraurethrale Vorrichtung 20 die Position ein,
die in 1 dargestellt ist. Die intraurethrale Vorrichtung 20 kann
selektiv durch Deformierung des Elastomer gelenks 62 in anderen
Positionen plaziert sein. Beispielsweise kann das distale Teil 50 in
axiale Ausrichtung mit der Hülle 22 gebracht
werden. Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 in der in 1 gezeigten
Position ist, dient das distale Teil 50 dazu, durch Berührung des Blasenbodens
eine proximale Bewegung der Hülle 22 aus
der Patientin heraus zu verhindern. Zwei exemplarische Positionen
des distalen Teils 50 sind am besten in 2 dargestellt.
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2 ist
eine Draufsicht einer intraurethralen Vorrichtung 20, bei
der eine axial ausgerichtete Position des distalen Teils 50 mit
gestrichelten Linien dargestellt ist. Die axial ausgerichtete Position
des distalen Teils 50 ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet.
In einem gegenwärtig
bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren
wird die intraurethrale Vorrichtung 20 in eine Position 100 gebracht,
um die Einführung
der intraurethralen Vorrichtung 20 in eine Harnröhre zu unterstützen. Wenn
keine externen Kräfte
aufgewendet werden, nimmt die intraurethrale Vorrichtung 20 eine
zweite Position 200 ein, wie in 2 gezeigt.
Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 die zweite Position 200 einnimmt, dient
das distale Teil 50 dazu, durch Berührung des Blasenbodens eine
proximale Bewegung der Hülle 22 aus
der Patientin heraus zu verhindern. In diesem gegenwärtig bevorzugten
Verfahren wird die intraurethrale Vorrichtung 20 in die
Harnröhre
einer Patientin eingeführt,
bis das distale Teil 50 eine zweite Position ähnlich der
Position 200 annehmen kann. Der Fachmann wird anerkennen,
daß das
Elastomergelenk 62 in verschiedenen Graden deformiert werden
kann, um eine beliebige Anzahl von zweiten Positionen des distalen
Teils 50 zu erreichen.
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In
einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Hülle 22,
das distale Teil 50 und das Elastomergelenk 62 alle
das gleiche Material auf. Ein gegenwärtig bevorzugtes Verfahren
zur Herstellung dieser bevorzugten Ausführungsform ist Spritzgießen. Materialien,
die für
diese bevorzugte Ausführungsform
geeignet sind, sind u. a. implantationstauglicher Silikonkautschuk
und thermoplastischer Kautschuk. Der einstückige Aufbau vereinfacht die
Zusammenfügung
und reduziert die Möglichkeit, daß sich Komponenten
der Vorrichtung während
des Aufenthalts in der Patientin abtrennen.
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Es
sind auch Ausführungsformen
der intraurethralen Vorrichtung 20 vorstellbar, die eine
Oberflächenschicht 90 aufweisen.
Die Oberflächenschicht 90 kann
ein antimikrobielles chemisches Mittel sein, z. B. Chlorhexidingluconat
(CHG) oder Silberverbindungen, um die Wahrscheinlichkeit von Infektionen während der
Verwendung zu reduzieren. Die Oberflächenschicht 90 kann
auch solche Materialien aufweisen wie etwa Hyaluronsäure, ein
Hydrogel oder andere Materialien, die schleimbildend sind. Die Oberflächenschicht 90 kann
auch ein Gleitmaterial aufweisen, z. B. ein hydrophiles Hydrogel
oder ein hydrophobes Silikon, um das Einführen und Herausnehmen zu erleichtern.
Es ist vorstellbar, daß einer oder
mehrere der oben beschriebenen Flächenschichtmaterialien verwendet
werden können.
Ausführungsformen
der intraurethralen Vorrichtung 20 sind ebenfalls vorstellbar
mit einem distalen Teil 50 und einer Hülle 22, die ein Material
aufweisen, das die oben beschriebenen Materialien aufweist.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht einer intraurethralen Vorrichtung 20 mit
einem distalen Teil 50 in axialer Ausrichtung mit einer
Hülle 22.
In einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
hat das distale Teil 50 vorzugsweise eine abgerundete Form, um
die Einführung
durch die Harnröhre
zu erleichtern. Der Außendurchmesser
des distalen Teils 50 ist außerdem in der gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsform
im wesentlichen identisch mit dem Außendurchmesser der Hülle 22.
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In
einem gegenwärtig
bevorzugten Verfahren wird das distale Teil 50 in die Position 100 gebracht,
wenn die Hülle 22 in
die Harnröhre
eingeführt wird.
Dieses Verfahren kann nunmehr mit Bezug auf 1, 2 und 3 beschrieben
werden. Es versteht sich, daß die
Schritte aus diesem Prozeß weggelassen
werden können
und/oder die Folge der Schritte geändert werden kann, ohne vom
Erfindungsgedanken und vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.
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Ein
gegenwärtig
bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren
beginnt mit dem Schritt des Einführens
des distalen Teils 50 in eine weibliche Harnröhre. Eine
intraurethrale Vorrichtung 20 wird dann in die Position 100 gebracht,
wie in 2 und 3 gezeigt. Der Rest der intraurethralen
Vorrichtung 20 mit der Hülle 22 kann dann in
die weibliche Harnröhre eingeschoben
werden. In vielen Fällen
ist es erwünscht,
vor dem Einführen
ein Gleitmittel auf die äußeren Flächen des
distalen Teils 50 und die Hülle 22 aufzubringen.
Während
dieses Einführschritts
hält die
Harnröhre
die intraurethrale Vorrichtung 20 in der Position 100,
bis der distale Abschnitt 50 in die Blase eintritt. Wenn
der distale Abschnitt 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 in
die Blase eingetreten ist, kann er die Position 200 annehmen.
Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 die erste Position 200 einnimmt, dient
das distale Teil 50 dazu, eine proximale Bewegung der Hülle 22 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Wie bereits erwähnt, ist ein Elastomergelenk 62 vorgespannt,
um den distalen Abschnitt 50 in der ersten Position 200 zu
plazieren.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit einer intraurethralen
Vorrichtung 20 und einem Einführungswerkzeug 400.
Das Einführungswerkzeug 400 weist
einen Schaft 402 mit einem distalen Ende 404 und
einem proximalen Ende 406 auf. In der Ausführungsform
in 4 ist ein distaler Abschnitt 408 des
Einführungswerkzeugs 400 in
einem Lumen 30 der Hülle 22 angeordnet.
Ein Lumen 30 (in 1 gezeigt)
erstreckt sich in den proximalen Abschnitt 54 der Spitze 52.
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Der
proximale Abschnitt 54 des distalen Teils 50 ist
am distalen Abschnitt 26 der Hülle 22 durch eine
Verbindungseinrichtung 60 befestigt. In der Ausführungsform
in 4 weist die Verbindungseinrichtung 60 ein
Elastomergelenk 62 auf. Ein distales Ende 404 des
Einführungswerkzeugs 400 ist
im Lumen 30 des distalen Teils 50 angeordnet.
Wie in 4 gezeigt, wird das distale Teil 50 durch
das Vorhandensein des distalen Endes 404 des Schafts 402 im
Lumen 30 des distalen Teils 50 in axialer Ausrichtung
mit der Hülle 22 gehalten.
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Ein
Verfahren zur Positionierung einer intraurethralen Vorrichtung 20 in
einer Harnröhre
unter Verwendung des Einführungswerkzeugs 400 kann
nunmehr mit Bezug auf 4 beschrieben werden. Ein erster
Schritt, der in bestimmten Anwendungen erwünscht ist, besteht darin, die
Harnröhre
der Patientin vor her einzuschmieren und zu erweitern. Die Verwendung
des Einführungswerkzeugs 400 beginnt
mit dem Schritt des Einführens
des distalen Endes 404 des Schafts 404 in das
Lumen 30 der Hülle 22.
Der distale Abschnitt 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 wird
dann in axiale Ausrichtung mit der Hülle 22 gebracht. Infolgedessen
ist das Lumen 30 des distalen Abschnitts 50 in
axialer Ausrichtung mit dem Lumen 30 der Hülle 22.
Das Einführungswerkzeug 400 kann
dann vorwärts
geschoben werden, so daß das distale
Ende 404 in das Lumen 430 des distalen Abschnitts 50 eintritt.
Die gesamte Anordnung kann nunmehr durch Ergreifen des Schafts 402 des
Einführungswerkzeugs 400 gehalten
werden. Wenn das Einführungswerkzeug 400 im
Lumen 30 der Hülle 22 und
des distalen Abschnitts 50 angeordnet ist, hat es eine
tragende Funktion. Die tragende Funktion, die das Einführungswerkzeug 400 bietet,
verbessert die Schiebbarkeit der Hülle 22 und des distalen
Teils 50. Das distale Teil 50 und die Hülle 22 können nunmehr in
die Harnröhre
eingeführt
werden. In vielen Fällen ist
es erwünscht,
vor dem Einführen
ein Gleitmittel an den äußeren Flächen des
distalen Teils 50 und der Hülle 22 aufzubringen.
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Nachdem
die intraurethrale Vorrichtung 20 in der Harnröhre plaziert
ist, kann nunmehr das Einführungswerkzeug 400 aus
dem Lumen 30 der Hülle 22 entfernt
werden. Dies kann durch Ausübung
einer Zugkraft auf den Schaft 402 des Einführungswerkzeugs 400 erfolgen,
während
eine Schubkraft auf die proximale Halteeinrichtung 28 der
intraurethralen Vorrichtung 20 ausgeübt wird. Wenn das Einführungswerkzeug 400 entfernt
ist, ist der distale Abschnitt 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 in
der Lage, die Position 200 einzunehmen, die in 2 gezeigt
ist. Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 die Position 200 einnimmt,
dient das distale Teil 50 dazu, eine proximale Bewegung
der Hülle 22 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Die distale Bewegung der Hülle 22 in
die Patientin hinein wird durch die proximale Halteeinrichtung 28 verhindert.
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Wenn
die Hülle 22 und
das distale Teil 50 nunmehr in der gewünschten Position sind, kann
die Durchflußsteuerventileinheit 40 nunmehr
in das Lumen 30 der Hülle 22 eingeführt werden.
Ein Verfahren, das zum Einführen
einer Durchflußsteuerventileinheit
in eine Hülle
geeignet ist, wird von Pham im US-Patent 5 871 016 mit dem Titel
BLADDER CONTROL DEVICE RETAINER AND METHOD beschrieben. Dieses US-Patent
ist auf denselben Anmelder übertragen.
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In
dem vorstehenden Verfahren bietet der Schaft 402 des Einführungswerkzeugs 400 eine
Stelle zum bequeme Anfassen mit den Fingern. Die Verwendung des
Einführungswerkzeugs 400 minimiert das
Risiko von Infektionen durch Minimierung des menschlichen Kontakts
mit der intraurethralen Vorrichtung 20.
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Weitere
Ausführungsformen
des Einführungswerkzeugs 400 sind
möglich.
Insbesondere ist das distale Ende 404 des Schafts 402 in
der gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
geeignet, mit dem proximalen Ende der Durchflußsteuerventileinheit 40 lösbar in
Eingriff zu treten. Ein Verfahren zum Einführen einer intraurethralen
Vorrichtung 20 in eine Harnröhre unter Verwendung dieser
gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
des Einführungswerkzeugs 400 kann
nachstehend mit Bezug auf 1 und 4 beschrieben
werden. Dieses Verfahren beginnt normalerweise mit dem Schritt des
Einführens
des Durchflußsteuerventils 40 in
das Lumen 30 der Hülle 22.
Ein zusätzlicher
Schritt in diesem Verfahren ist das lösbare Ineingriffbringen des
distalen Endes 404 des Schafts 402 mit dem proximalen Ende
der Durchflußsteuerventileinheit 40.
In bestimmten Fällen
kann es erwünscht
sein, die Reihenfolge dieser Schritte umzukehren, da das Einführungswerkzeug 400 die
Einführung
der Durchflußsteuerventileinheit 40 in
das Lumen 30 der Hülle 22 unterstützen kann.
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Wenn
das Durchflußsteuerventil 40 vollständig in
das Lumen 30 der Hülle 22 eingeführt ist,
kann der Flansch 48 in die Vertiefungen 44 eingefügt werden.
Wenn das distale Ende des Einführungswerkzeugs 400 mit
dem proximalen Ende der Durchflußsteuerventileinheit 40 in
Eingriff ist, bietet der Schaft 402 des Einführungswerkzeugs 400 eine
Stelle zum bequemen Anfassen der Anordnung. Die Verwendung des Einführungswerkzeugs 400 minimiert
das Risiko von Infektionen durch Minimierung des menschlichen Kontakts
mit der intraurethralen Vorrichtung 20.
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Der
Arzt kann den Schaft 402 des Einführungswerkzeugs 400 mit
den Fingern anfassen, um mit der Einführung der intraurethralen Vorrichtung 20 in
die Harnröhre
zu beginnen. Das distale Teil 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 kann
dann in die Harnröhre
der Patientin eingeführt
werden. Wenn das distale Teil 50 in der Harnröhre positioniert
ist, wird die intraurethrale Vorrichtung 20 dann in die
Position 100 gebracht, wie in 2 und 3 gezeigt.
Der Rest der intraurethralen Vorrichtung 20 mit der Hülle 22 kann
dann in die weibliche Harnröhre
geschoben werden. Während
dieses Einführungsschritts
hält die Harnröhre die
intraurethrale Vorrichtung 20 in der Position 100,
bis der distale Abschnitt 50 in die Blase eintritt. Wenn
der distale Abschnitt 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 in
die Blase eingetreten ist, ist sie in der Lage, die Position 200 einzunehmen.
Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 in der ersten Position 200 ist,
dient das distale Teil 50 dazu, die proximale Bewegung
der Hülle 22 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Wie bereits erwähnt, ist das Elastomergelenk 62 so vorgespannt,
daß der
distale Abschnitt 50 in der ersten Position 200 plaziert
wird.
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Wenn
die intraurethrale Vorrichtung 20 sich in der gewünschten
Position befindet, kann das distale Ende des Einführungswerkzeugs 400 vom
proximalen Ende der Durchflußsteuerventileinheit 40 gelöst werden.
Der Fachmann wird anerkennen, daß zahlreiche Verfahren verwendet
werden können,
um das distale Ende 404 des Schafts 402 mit dem
proximalen Ende der Durchflußsteuerventileinheit 40 lösbar in
Eingriff zu bringen. Beispiele von Verfahren, die für bestimmte
Anwendungen geeignet sind, sind u. a. Schraubengewinde, Bajonettverbindung
und Preßsitz.
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5 ist
eine perspektivische Ansicht einer zusätzlichen erfindungsgemäßen Ausführungsform einer
intraurethralen Vorrichtung 120. Die intraurethrale Vorrichtung 120 weist
eine Hülle 122 mit
einem distalen Abschnitt 126 und einem proximalen Abschnitt 124 auf.
Die Hülle 122 weist
auch eine proximale Halteeinrichtung 128 auf, die nahe
ihrem proximalen Abschnitt 124 angeordnet ist. Die Hülle 122 weist
eine Hüllen wand 132 auf,
die ein mittiges Lumen 130 bildet, wobei ein Fluidstromkanal
von einer distalen Öffnung 136 bis
zu einer proximalen Öffnung 134 im
proximalen Bereich 124 besteht.
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Eine
Durchflußsteuerventileinheit 140 ist
im Lumen 130 der Hülle 122 angeordnet.
Der proximale Bereich 124 weist eine proximale Verriegelung 142 mit
Vertiefungen oder Aushöhlungen 144 auf.
Die Vertiefungen 144 sind geeignet, einen Flanschabschnitt 148 der
Durchflußsteuerventileinheit 140 aufzunehmen.
Ein distaler Anschlag 146 liegt im distalen Bereich 126 zur
Arretierung der distalen Bewegung der Durchflußsteuerventileinheit 140.
Die Hüllenwände 132 sind
vorzugsweise aus einem Elastomermaterial, so daß eine röhrenförmige Durchflußsteuerventileinheit,
die in das Lumen 130 eingefügt ist, teilweise durch Reibeingriff
zwischen den elastisch gedehnten Hüllenwänden 132 und den Außenwänden des
eingefügten
Durchflußsteuerventils
in Position gehalten wird.
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Die
intraurethrale Vorrichtung 120 weist auch ein distales
Teil 150 mit einer distalen Spitze 152 und einem
proximalen Abschnitt 154 auf. Der proximale Abschnitt 154 des
distalen Teils 150 ist durch eine Verbindungseinrichtung 160 am
distalen Abschnitt 126 der Hülle 122 befestigt.
In der Ausführungsform in 5 weist
die Verbindungseinrichtung 160 eine Blattfeder 500 auf.
In einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
ist die Blattfeder 500 aus nichtrostendem Stahl. Der Fachmann
wird anerkennen, daß die
Blattfeder 500 andere Materialien aufweisen kann, ohne
vom Erfindungsgedanken und Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.
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Die
intraurethrale Vorrichtung 120 nimmt die Position ein,
die in 5 dargestellt ist, wenn keine äußeren Kräfte auf die Blattfeder 500 wirken.
Die intraurethrale Vorrichtung 120 kann durch Ausübung einer
Kraft, um die Blattfeder 500 zu deformieren, selektiv in
anderen Positionen plaziert werden. Beispielsweise kann das distale
Teil 150 in axiale Ausrichtung mit der Hülle 122 gebracht
werden. Wenn die intraurethrale Vorrichtung 120 in der
in 5 gezeigten Position ist, dient das distale Teil 150 dazu, den
proximalen Abschnitt der Hülle 122 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Das distale Teil 150 kann
selektiv in axialer Ausrichtung mit der Hülle 122 positioniert
werden.
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In
einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
sind das distale Teil 150 und die Blattfeder 500 unter
Verwendung eines Overmolding-Prozesses (Überspritzverfahren) fest miteinander
verbunden. Bei diesem Herstellungsprozeß wird ein distaler Abschnitt
der Blattfeder 500 in einer Formhöhlung positioniert. Das Material
des distalen Teils 150 wird dann in die Formhöhlung eingespritzt.
Das Material des distalen Teils 150 umgibt den distalen
Abschnitt der Blattfeder 500. Wenn sich das Material verfestigt, bildet
es eine Verbindung mit dem distalen Abschnitt der Blattfeder 500.
Materialien, die für
diese bevorzugte Ausführungsform
geeignet sein können,
sind u. a. duroplastische Materialien, z. B. implantierbarer Silikonkautschuk.
Materialien, die für
diese bevorzugte Ausführungsform
geeignet sind, sind u. a. auch thermoplastische Materialien, z.
B. thermoplastischer Kautschuk. Der Fachmann wird anerkennen, daß weitere
Verfahren zum Anbringen des distalen Abschnitts 502 der
Blattfeder 500 am distalen Teil 150 verwendet
werden können,
ohne vom Erfindungsgedanken und Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.
Beispielsweise kann die mechanische Befestigung oder die Verwendung
von Klebern für
bestimmte Anwendungen geeignet sein.
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In
der Ausführungsform
in 5 ist ein proximaler Abschnitt der Blattfeder 500 an
der Hülle 122 befestigt.
Zahlreiche Verfahren können
verwendet werden, um den proximalen Abschnitt 504 an der Hülle 122 zu
befestigen, einschließlich
Overmolding, Verleimen und mechanische Befestigung. Zusätzliche
Ausführungsformen
sind denkbar, bei denen der proximale Abschnitt der Blattfeder 500 an
der Durchflußsteuerventileinheit 140 befestigt
ist.
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Wenn
das Einführungswerkzeug 400 entfernt
ist, kann der distale Abschnitt 150 der intraurethralen
Vorrichtung 120 die Position 200 einnehmen, wie
in 2 gezeigt. Wenn die intraurethrale Vorrichtung 120 die
Position 200 annimmt, dient das distale Teil 150 dazu,
eine proximale Bewegung der Hülle 122 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Eine distale Bewegung der Hülle 122 in
die Pa tientin hinein wird durch die proximale Halteeinrichtung 128 verhindert.
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Wenn
wir nunmehr 6 betrachten, so ist dort eine
Teilschnittansicht gezeigt, die für eine Harnröhre 600 und
eine Blase 602 einer Patientin repräsentativ ist. In 6 ist
die intraurethrale Vorrichtung 20 nach der Plazierung in
der Harnröhre
der Patientin und nachdem die Plazierungsvorrichtung, welche auch
immer verwendet wurde, entfernt worden ist, und die Harnröhre ist
nicht mehr erweitert, um die Außenfläche der
intraurethralen Vorrichtung 20 zu halten und sich an diese
anzupassen. Man kann erkennen, daß, nachdem die intraurethrale
Vorrichtung 20 in der gewünschten Position ist, der distale
Abschnitt 50 der intraurethralen Vorrichtung 20 eine
Position einnimmt, die nicht in axialer Ausrichtung mit der Hülle 22 ist.
Wenn die intraurethrale Vorrichtung 20 eine solche Position
einnimmt, dient das distale Teil 50 dazu, eine proximale
Bewegung der Hülle 22 aus
der Patientin heraus durch Berührung
des Blasenbodens zu verhindern. Die distale Bewegung der Hülle 22 in die
Patientin hinein wird durch die proximale Halteeinrichtung 28 verhindert,
die die Lippen der Harnröhre
berührt.
Auf diese Weise wird die intraurethrale Vorrichtung 20 in
der Harnröhre
vom distalen Teil 50 und von der proximalen Halteeinrichtung 28 gehalten,
die an entgegengesetzten Enden der Harnröhre wirken.
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Nachdem
die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben worden sind, wird der Fachmann ohne weiteres
anerkennen, daß noch
weitere Ausführungsformen
möglich
sind und im Schutzbereich der hier beigefügten Ansprüche verwendet werden können.
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Zahlreiche
Vorteile der Erfindung, die im diesem Dokument behandelt werden,
sind in der vorstehenden Beschreibung ausgeführt. Es versteht sich jedoch,
daß diese
Offenbarung in vielerlei Hinsicht nur darstellenden Charakter hat. Änderungen
im Detail, insbesondere in Fragen der Form, Größe und Anordnung der Teile
sind möglich,
ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Der Schutzbereich
der Erfindung ist natürlich
in der Sprache definiert, in der die beigefügten Ansprüchen ausgedrückt ist.