DE59672C - Gasmaschine, deren Ventile durch die Gase ohne äufsere mechanische Steuerung bethätigt werden - Google Patents
Gasmaschine, deren Ventile durch die Gase ohne äufsere mechanische Steuerung bethätigt werdenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
werden.
Die Erfindung besteht darin, dafs Luft und Gas dem Cylinder durch Saugventile zugeführt
werden, welche während der Compression der Füllung und während der Arbeits- und Ausblasehübe
der Maschine geschlossen werden. Es kommt' bei der Maschine ein Auslafsventil
zur Anwendung, welches nur am Ende des Arbeitshubes nach einer Explosion geöffnet und
durch eine Feder oder ein Gewicht am Ende des Auspuffhubes geschlossen wird. Ein Regulir-
und ZUndventil, welches durch Gasdruck bethätigt wird, regelt die Zündung in der
Weise, dafs, wenn die Geschwindigkeit der Maschine ein festgesetztes Mafs überschreitet,
eine Zündung nicht mehr eintritt, während die Füllung des nächsten Hubes expandirt, um
wieder comprimirt zu werden u. s. f., wobei schliefslich bei dem ersten Hub nach aufsen,
bei welchem die Geschwindigkeit der Maschine auf oder unter das festgesetzte Mafs gesunken
ist, die Zündung wieder eintritt. Das Auslafsventil, dessen Spindel mit einem zweiten als
Kolben ausgebildeten Auspuffventil verbunden ist, hebt sich von einem Raum ab, der im
Folgenden als Auspuffkammer bezeichnet werden soll, und vermittelt deren Verbindung mit
dem Ende des Arbeitscylinders bezw. der Compressionskammer.
Die Auspuff kammer ist unmittelbar mit dem Cylinder durch einen Kanal verbunden, über welchen der Arbeitskolben
gegen das Ende seines Hubes fortläuft. Das Ventilgehäuse für jenes zweite und direct nach
aufsen führende Auspuffventil ist in die Auspuffkammer eingebaut und die beide Ventile
zu gleicher ßethätigung verbindende Spindel geht durch eine dichtschliefsende Führung oder
Bohrung desselben hindurch. Der in der Auspuffkammer auftretende Druck, wie er sich
nach dem Ueberlaufen bezw. Freilegen des zurückführenden Kanals durch den Arbeitskolben einstellt, hebt und öffnet nach jeder
Explosion das Auslafsventil zunächst zur Auspuffkammer und von hier unter Vermittelung
des zweiten seinen Sitz verlassenden Ventilkolbens ins Freie. Das Auslafsventil wird während
des Ausblasehubes durch den Druck offen gehalten, welcher durch die entweichenden
Gase auf den Ventilkolben ausgeübt wird; die entweichenden Gase werden dabei an diesem
Punkte gedrosselt und das Ventil durch sein Eigengewicht oder eine Feder geschlossen.
Das Speiseventil ist ein einfaches Hubventil, welches Luft direct zuläfst und mit sich das
Gasmischventil hebt. Zwischen den , Zündapparat, der in einem einfachen Glührohrzünder
bestehen kann, und die Compressionskammer wird behufs Regelung des Maschinenganges
ein Ventil eingeschaltet, welches die Oeffnung einer Ausgleichkammer und den Kanal zum Zündrohr abschneidet, wenn die
Geschwindigkeit der Maschine und infolge dessen diejenige der eintretenden Gase ein gewisses
Mafs überschreitet.
Auf beiliegenden Zeichnungen sind:
Fig. i, 2 und 3 Schnitt, Ansicht und Grundrifs des Auslafsventils.
Fig. i, 2 und 3 Schnitt, Ansicht und Grundrifs des Auslafsventils.
Fig. 4, 5 und 6 sind entsprechende Darstellungen des Speiseventils.
Fig. 7, 8 und 9 veranschaulichen die combinirte
Regulir- und Zündvorrichtung, welche
Fig. ι ο in bethätigter Lage (im theilweisen
Schnitt) darstellt.
Fig. 11 ist eine Uebersichtszeichnung im
Schnitt einer mit den der Erfindung zu Grunde liegenden Neuerungen ausgestatteten Maschine.
Fig. 12 ist ein Schnitt durch eine abgeänderte Zusammenstellung der Ventile.
Für das in Fig. 11 angedeutete und in den
Fig. i, 2 und 3 in gröfserem Mafsstabe dargestellte Auslafsventil C gilt Folgendes: Der
Arbeitskolben V überläuft infolge des Explosionsantriebes jedesmal am Ende seines
Hubes einen Kanal W, der bei A in die Auspuffkammer B mündet. Da nun der im Cylinder
noch herrschende Ueberdruck einen Rückschlag der Gase durch den Kanal A in
die Kammer B veranlafst, so wird der Ventilkolben E, der vor dem Auspuffkanal H angeordnet
ist, in seiner cylindrischen Bohrung G nach aufsen geschoben bezw. gehoben, so dafs
auch das mit ihm durch die Spindel D verbundene Tellerventil C geöffnet wird. In
dieser Weise wirkt der beim Hubende vorhandene Druck im Cylinder auf Erhöhung des
Druckes in der Ausputfkammer und vermittelt den Ausgleich von Druck und Gegendruck bei
dem Ventil C, welches nun während des Kolbenrückganges offen gehalten wird, indem
der mit ihm verbundene Ventilkolben E durch den Druck der die Auspuffkammer B durchströmenden
und hier .nach H austretenden Auspuffgase emporgehalten wird. Es ist hiernach
ersichtlich, dafs, wenn sich einmal der Kolben E unter dem steigenden Druck in der
Kammer B genügend gehoben hat, der Auspuff durch das Rohr H freigelegt ist, und dafs
diese Offenstellung beider Ventile so lange anhält, als noch der Ueberdruck über den äufseren
Luftdruck im Stande ist, dem Anzug der auf Schliefsung wirkenden Feder F das Gleichgewicht
zu halten. Das Auslafsventil. C, dessen Hub etwa gleich der Hälfte seines Durchmessers
ist, und der Kolben E nehmen hierbei die in Fig. ι punktirte Stellung ein, und die Auspuffgase
folgen dem durch die Pfeile bezeichneten Weg von dem Cylinder an dem Ventil C
vorbei durch die Kammer B nach der Kolbenbohrung G, um unterhalb des Kolbens E in
den Auspuff H überzutreten. Der Arbeitskolben geht unter diesen Umständen frei
zurück, wobei er die Auspuffgase mit gerade genügendem Druck austreibt, um den Kolben
E in 'der Eröffnungslage entgegen der Wirkung der Feder F zu halten. Der Hub
des Ventils C ist dagegen ausreichend grofs, so dafs eine auf Schliefsung wirkende Kraft
hier nicht auftritt; derselbe bestimmt sich einfach nach der Entfernung zwischen der unteren
Kante E1 des Kolbens E und der oberen Kante G1 der zugehörigen Einpafsbohrung G.
Bevor das Ventil nicht um diesen Abstand E G gehoben ist, können keine Auspuffgase aus der
Auspuffkammer B austreten. Wenn der Kolben den Ausblasehub vollendet hat, so schliefst
die Feder F das Auslafsventil. Um diesen Stofs bei dem schnellen Oeffnen des Ventils C
durch Auftreffen des Kolbens gegen das untere Ende der gebohrten Spindelführung J zu vermeiden,
ist ein Luftkissen oder eine Bremsvorrichtung zwischen dieser und dem Kolben E anzuordnen, welche in diesem Falle
durch eine cylindrische Büchse K am Ventilkolben E gebildet ist. Die Feder F wird
zweckmäfsig, wie dargestellt, in einem entsprechend ausgesparten Deckeltheil L untergebracht,
der mit eingeschliffenem Aufpafsflantsch an das Gehäuse anschliefst.
Die Fig. 4, 5 und 6 veranschaulichen das Einlafsventil für Gas und Luft mit dem Uebergangsventil
M und dem am Ende derselben Spindel O angebrachten Gasventil N. Wenn
sich der Arbeitskolben bei seinem Ansaugehub nach vorn bewegt, so hebt sich das Ventil M
selbsttätig und nimmt das Gasventil N mit, durch Kanäle P tritt Luft nach und vermischt
sich auf dem Wege nach dem Cylinder mit dem Gas, beim Vorübergang an den Löchern
Q Q1 u. s. w., welches bei dem Ventil N aus
dem Zuführungsrohr R in den Raum α übertritt und von dort in den ringförmigen Kanal b,
sowie die Vertheilungslöcher QQ1U-S-W. gelangt.
Das Ventil N ist mit kleinem Spielraum auf der Spindel O verschiebbar, so zwar,
dafs es dasselbe gasdicht umschliefst, und steht unter der Wirkung der Feder c, wobei sich
das Ventil M unabhängig an die Sitzfläche anschliefsen kann. Die Schraubenfeder c bringt
das Gasventil N zum Schlufs, während das Gas- und Luftventil M bis dicht über seinen
Sitz herabbewegt wird.
Die Fig. 7, 8, 9 und 10 veranschaulichen die Einrichtung des nach Fig. 11 am Cylinderende
angeordneten Regulir- und Zündventils. Aus dem Querschnitt, Fig. 7, sowie aus der
Ansicht, Fig. 8, ist der dem Eintrittsstutzen g gegenüberliegende Stutzen und Kanal S ersichtlich,
welcher unter Vermittelung des Ventilkörpers T, der in der cylindrischen Kammer J1
leicht verschiebbar ist, mit dem Rohrzünder if, Fig. 11, Verbindung herstellt.
Die obere ebene Fläche des Ventils T pafst gegen den unteren Theil einer Ausgleichkammer
U, um dieselbe in dem Falle sofort dicht abzuschliefsen, wenn ein auf Hebung des
Ventils wirkender Druck auftritt. In der Mitte des Ventilkörpers T ist eine ringförmige Nuth
oder Auskehlung d angebracht, und unterhalb derselben ist der Bund i um so viel abgedreht,
dafs er einen etwas geringeren Durchmesser zeigt, als wie ihn der Ventilkörper an den an-
deren Stellen hat. So lange das Ventil T sich in der Stellung der Fig. 7 befindet, ist freie
Verbindung hergestellt zwischen dem die Entzündung veranlassenden Glührohr, welches bei
dem Stutzen S anschliefst (in Fig. 7 nicht mit dargestellt), und dem Explosionsraum des Maschinencylinders,
und zwar auf dem Wege durch die Auskehlung d, die Kanäle ef und die weitere Bohrung g; in Fig. 7 eingezeichnete
Pfeile lassen erkennen, wie hiernach das Gasgemisch im Cylinder mit dem bei S anschliefsenden
Rohrzünder in Berührung tritt und wie ein Theil des Gases auch durch den
abgezweigten Kanal h in die Ausgleichkammer U (vor oder über dem Ventil T) gelangt. Der
Querschnitt der Durchschnittskanäle ist so bemessen, dafs er ein freies Hindurchschlagen der
Flamme, ohne dafs dieselbe erlischt, gestattet, und in dieser Weise erfolgt die Zündung
regelmäfsig bei Vollendung jedes Compressionshubes und an der durch die Einrichtung des
Glührohres bedingten Stelle.
Das Glührohr ist in diesem Zusammenhang zu den bekannten Glührohrzündern zu rechnen,
welche dauernd nach dem Cylinderraum offen stehen und bei denen der Zeitpunkt der Zündung
ohne Zuhülfenahme von zur bestimmten Zeit bethätigten Ventilen allein durch die Stellung
des glühenden Theiles des Rohres geregelt wird. Diese Stellung ist derart einzurichten, dafs das Explosionsgemisch den betreffenden
Theil nur erreicht, wenn die Compression eine maximale oder nahezu eine solche ist.
So lange die Geschwindigkeit der Maschine die normale nicht überschreitet, durchströmt
das Gasgemisch während der Compression die Kanäle gf und e, sowie die Auskehlung d,
um bei S in das Zündrohr zu münden. Gleichzeitig strömt das Gasgemisch durch die
Kanäle gf und h zum oberen Theil des Cylinders
7"1 und in die Kammer Z7; es sind
nun, normale Geschwindigkeit vorausgesetzt, diese Löcher weit genüg, um das Gas die
Kammer U fast ebenso schnell ausfüllen zu lassen, wie es. vom Arbeitskolben comprimirt
wird, so dafs der Druck in der Kammer U während des Compressionshubes ziemlich derselbe
bleibt wie im Cylinder, und dafs der Druck über und unter dem Ventil T in praktischer
Hinsicht gleich ist. Das Ventil T bleibt mithin an seiner Stelle oder bewegt sich dort
zu wenig, um Deckung des Kanals e bei der Auskehlung d herbeizuführen. Wenn indessen
die Geschwindigkeit der Maschine das vorbestimmte Mafs überschreiten sollte, so wird
die Geschwindigkeit der Compression so grofs, dafs die Löcher fh, welche die Kammer U
mit der weiteren Bohrung g verbinden, unzureichend werden, um die Kammer U schnell
genug zu speisen; infolge dessen steigt der Druck in g und unter dem Ventil T über
den Druck in der Kammer U, so dafs das
Ventil ·Τ nach oben gedrückt wird und sich gegen den unteren Theil der Kammer anlegt,
wie aus Fig. 10 ersichtlich. Hierdurch wird also die Kammer U geschlossen und der
Druck unter T hält das Ventil gegen den Sitz geprefst, bis die Füllung wieder expandirt und
der rückwirkende Druck in U ausreichend hoch wird, das Ventil niederzudrücken.
Bei der in Fig. 10 gezeichneten Stellung liegt die Auskehlung d über den Kanälen S und e
und der Bund i liegt diesen gegenüber. Der Durchmesser des Ventilkörpers ist an dieser
Stelle, wie erwähnt, etwas geringer, und durch den vorhandenen Spielraum können die entflammbaren
comprimirten Gase aus dem Cylinder nach dem Zündrohr gelangen, um dort
entzündet zu werden. Indessen ist der freie Zwischenraum derart bemessen, dafs die
Flamme, wie sie in dem Zündrohr zu Stande kommt, nicht durch den engen Raum zurücktreten
kann, welcher zwischen der äufseren Wandung des Bundes i und der inneren des
Cylinders gelassen ist. Die Zündung erreicht deshalb nicht die Gase in dem Maschinen-"
cylinder, und so lange das Ventil T in seiner oberen Lage bleibt, wird das Gemisch in dem
Cylinder bei jeder Umdrehung nur comprimirt. Die Zündung ist auf den Raum des Zündrohres
allein beschränkt; der Cylinder aber ist, obwohl eine freie Druckübertragung nach demselben
stattfinden kann, nicht in solcher Verbindung mit dem Zünder, dafs eine Zündung der Cylinderfüllung eintritt. Wenn die Geschwindigkeit
genügend nachläfst, um zu verhindern, dafs das Ventil T gegen seinen oberen
Sitz gedrückt wird, so beginnt die Zündung wieder, das Auslafsventil wird durch den Enddruck
in dem Cylinder bethätigt, worauf der Kolben seinen Arbeitshub vollendet und der
ganze Kreis der Vorgänge vollzogen ist. Ein Antrieb kommt sonach auf je zwei Umdrehungen,
bis die Geschwindigkeit die Grenzen wieder überschreitet und durch Dazwischentreten
des Ventils T die Zündung der Füllung im Cylinder zeitweise gehindert wird. Die
Schraube k, Fig. 7, geht durch die Stopfbüchse
I und dient zur Regelung der Lage des Kolbenventils im Verhältnifs zu dem
Kanal h und dem oberen Sitz. Wenn das Ventil genügend gehoben ist, so dafs der
Kanal h zum Theil gedeckt ist, kann nur wenig comprimirtes Gemisch seinen Weg
durch h nach der Kammer U finden, so dafs eine langsame Compressionsgeschwindigkeit eine
schnelle Steigerung des Druckes unter dem Ventil T veranlafst und dieses schliefslich gegen
den oberen Sitz drückt.
Es kann danach die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine an der Schraube k innerhalb ge-
wisser Grenzen geregelt werden. Die Regelung kann in anderer Weise durch eine Schraube
oder ein Ventil bewirkt werden, durch welches man die Durchtrittsöffnung bei h controlirt;
indem man dieselbe mehr oder weniger schliefst, vermindert man in entsprechendem Grade die
Gasmenge, welche in die Kammer U aus dem Compressionsraum des Cylinders übertreten
kann.
Das Ventil T kann auch durch . Vermittelung einer Feder geregelt werden, welche auf
Abheben des Ventils von dem Sitz wirkt und in ihrer Spannung entsprechend der gewünschten
Geschwindigkeit der Maschine geändert wird.
Fig. 11 veranschaulicht die Gesammteinrichtung
und Anordnung einer nach der Erfindung construirten Maschine, bei welcher auch der
selbsttätige Schmierapparat ersichtlich ist. Der Kolben V hat seine äufserste Lage nach aufsen
inne, in welcher er den Kanal W freigelegt hat, der bei A mit dem Gehäuse A1 des Auslafsventils
in Verbindung steht.
Nach Vollendung des Arbeitshubes wirkt der Druck in dem Cylinder durch die Kanäle W
und A auf den Ventilkolben E, Fig. ι, und öffnet das Auslafsventil C genügend, um die
Verbrennungsproducte bei dem gehobenen Kolben E auszublasen. So lange der Kolben
V seinen Auspuff hub fortsetzt, wird der Ventilkolben E und mit ihm das Ventil C
emporgehalten, wobei die Auspuffgase gerade unter dem dies ermöglichenden Druck austreten.
Wenn der Kolben V seinen Ausblasehub nach innen beendigt, so wird das Auslafsventil
C durch die Feder F, Fig. ι , geschlossen,
und sobald der Ansaugehub anfängt, öffnet sich das Gas- und Lufteinlafsventil M; aus dem Gasventil N und durch die
Kanäle b und Q tritt nun das Gas bei M, mit Luft vermischt, in den Cylinder X über
und bildet hinter dem Arbeitskolben das explosible Gas- und Luftgemisch. Wenn der
Kolben V seinen Compressionshub nach innen beginnt, bleibt das Auslafsventil C geschlossen,
da kein auf Oeffnung wirkender Druck (der ja denjenigen der Atmosphäre überschreiten
mufs) bei Freilegung des Kanals W vorhanden ist. Wenn der Compressionshub ganz oder
. nahezu vollendet ist, so entzündet das Zündrohr Z, Fig. ii, die Füllung auf dem Wege
durch die Kanäle und die Auskehlung bei dem Ventil der Regelungsvorrichtung Y, und dies
ergiebt einen Antrieb bei jeder zweiten Umdrehung der Maschine ununterbrochen so lange,
bis etwa die vorbestimmte Geschwindigkeit überschritten wird. Dann tritt das Kolbenventil
T, Fig. 7, in der Vorrichtung Y derart in Wirksamkeit, dafs die in dem Zündrohr Z
erzeugte Flamme den Cylinderraum nicht erreicht; das Gemisch expandirt also einfach bei
dem Hub nach aufsen und wird bei dem entgegengesetzten Hub compritnirt, bis die Geschwindigkeit
genügend gesunken ist, um wieder Zündung eintreten zu lassen.
Der kühlende Wassermantel ist aus Fig. 11 ersichtlich und die Kurbel und Pleuelstange
sind in dem Gehäuse m eingeschlossen. Der Boden des Gehäuses hat eine derartige Form,
dafs er bei η OeI aufnehmen kann, in welches bei jeder Umdrehung Kurbel und Pleuelstange
tauchen, um dadurch geschmiert zu werden.
Auch wird eine Menge OeI gegen das Gehäuse geschleudert; ein Theil dieses Oeles
fliefst nach dem Napf ο ab, von wo es durch ein Rohr ρ nach dem Schmierbehälter q. gelangt,
den es gefüllt hält, während der.Ueberschufs über den Rand des Napfes ο abtropft.
Die Höhenlage dieses Randes ist derart bemessen, dafs der Schmierbehälter bis zu einem
gewissen Grade gefüllt bleibt. Die Schraube r dient dazu, die Oelzuführung für den Cylinder,
die in sichtbarer Weise erfolgen kann, zu
regeln. Der Cylinder χ ist durch einen Deckel 5 abgeschlossen, um das Ausschleudern
von OeI nach vorn zu verhindern. Die Pleuelstange hat in einem Schlitz des Deckels Spielraum.
In Fig. 12 ist eine Anordnung dargestellt,
bei welcher sich das Speiseventil M nach der Auspuff kammer B öffnet, so dafs die eintretende
Ladung von Gas und Luft aufser durch das Ventil M noch durch das Ventil C
strömt, ehe dieselbe in den Cylinder gelangt, den sie während des Ansaugehubes ausfüllt.
Bei dieser Einrichtung wird erreicht, dafs, wenn der Kolben den Compressionshub macht,
das Ventil C als einziges den Druck aufzunehmen hat, da es dem Speiseventil M vorgeschaltet
ist und dasselbe entlastet. Sobald die Explosion eintritt, wirkt der Explosionsdruck
auch nur auf die eine Ventilfläche anstatt auf zwei, wie es gewöhnlich der Fall ist.
Hierbei ist die Spindel D, wie ersichtlich, zweitheilig auszuführen, um eine unter Saugwirkung
stattfindende Eröffnung des Auslafsventils in- Unabhängigkeit von dem Ventilkolben
E am Spindeltheil D1 zu ermöglichen, wenn ein partielles Vacuum im Cylinder während
des Ladehubes vorhanden ist. Die Ventile C und E sind punktirt als in die Auspuffstellung
gehoben dargestellt, wobei die Pfeile die Ausströmungsrichtung angeben.
Claims (2)
1. ein mit der Spindel eines Ventilkolbens (E)
verbundenes Auslafsventil (C) zwischen dem Cylinderraum einerseits und einer durch
jenen Ventilkolben (E) nach aufsen geschlossen gehaltenen Auspuffkammer (B)
andererseits, welche mittelst eines zum Vorderende des Cylinders führenden Kanals (W) in dem Augenblick, wo derselbe
von dem Arbeitskolben überlaufen bezw. nach dem Arbeitsraum freigelegt wird, den Ueberdruck aufnimmt, der auf
■ Eröffnung des Ventilkolbens (E) nach dem Auspuff und auf gleichzeitige Hebung des
Ventils (C) wirkt, so dafs danach die bei letzterem in die Auspuffkammer übertretenden
Gase, insofern sie bei dem Kolbenrückgang unter Druck stehen, den Auspuff (bei E) bis zur Vollendung des Ausblasehubes
offen halten;
2. das Speiseventil mit dem durch eine gemeinsame Spindel verbundenen Misch- und
Gasventil (M- und N), welch letzteres bei der Ansaugperiode von ersterem mit emporgenommen
wird, um Gas bei der Sitzfläche desselben zu der einströmenden Luft
zutreten zu lassen, während es sich theilweise unabhängig unter Federwirkung
schliefsen kann, wobei dieses Speiseventil eventuell nicht direct mit dem Cylinder in
Verbindung zu bringen, sondern (Fig. 12) an die Auspuffkammer (B) des unter 1.
gekennzeichneten Auslafsventils mit in diesem Falle zweitheiliger Spindel (DD1) in der
Weise anzuschliefsen ist, dafs das Auslafsventil (C) auch zugleich das vorgeschaltete
Eintrittsventil für die frische Füllung bildet und als einziges den Explosions- bezw.
Compressionsdruck auszuhalten hat;
die Regulir- und Zündvorrichtung, bestehend aus einem zwischen dem Cylinder und dem geschlossenen Zündraum (\) eingeschalteten losen Kolbenventil (T), welches einen verzweigten Durchschnittskanal als Schieber und eine mit einem Zweigkanal h desselben normal communicirende Ausgleichkammer (U) mit der ventilartigen Stirnfläche jedesmal dann behufs Auslassung einer oder mehrerer Explosionen schliefst, wenn dasselbe aus der unteren, das freie Zurückschlagen der Flamme ermöglichenden Stellung infolge einer auftretenden gröfseren Durchtrittsgeschwindigkeit der Gase gehoben wird, indem vermöge der verschiedenen Kanalquerschnitte bei der Ausgleichkammer (U) vor dem Ventilkolben ein niedrigerer Druck als hinter demselben wirksam wird, wobei eine Zündung der Cylinderfüllung so lange nicht eintritt, als bei der abwechselnden leergehenden Compression und Expansion derselben die normale Geschwindigkeit nicht erreicht ist.
die Regulir- und Zündvorrichtung, bestehend aus einem zwischen dem Cylinder und dem geschlossenen Zündraum (\) eingeschalteten losen Kolbenventil (T), welches einen verzweigten Durchschnittskanal als Schieber und eine mit einem Zweigkanal h desselben normal communicirende Ausgleichkammer (U) mit der ventilartigen Stirnfläche jedesmal dann behufs Auslassung einer oder mehrerer Explosionen schliefst, wenn dasselbe aus der unteren, das freie Zurückschlagen der Flamme ermöglichenden Stellung infolge einer auftretenden gröfseren Durchtrittsgeschwindigkeit der Gase gehoben wird, indem vermöge der verschiedenen Kanalquerschnitte bei der Ausgleichkammer (U) vor dem Ventilkolben ein niedrigerer Druck als hinter demselben wirksam wird, wobei eine Zündung der Cylinderfüllung so lange nicht eintritt, als bei der abwechselnden leergehenden Compression und Expansion derselben die normale Geschwindigkeit nicht erreicht ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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