DE591547C - Kuepen- und Schwefelfarbstoffpraeparate - Google Patents
Kuepen- und SchwefelfarbstoffpraeparateInfo
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- DE591547C DE591547C DEI45187D DEI0045187D DE591547C DE 591547 C DE591547 C DE 591547C DE I45187 D DEI45187 D DE I45187D DE I0045187 D DEI0045187 D DE I0045187D DE 591547 C DE591547 C DE 591547C
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- D06P1/44—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
- D06P1/64—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing low-molecular-weight organic compounds without sulfate or sulfonate groups
- D06P1/651—Compounds without nitrogen
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
23. JANUAR 1934
23. JANUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8η GRUPPE los
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Küpen- und Schwefelfarbstoffpräparate
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. August 1932 ab
Es wurde gefunden, daß Oxydationsprodukte des Thiodiglykols bzw. seiner Homologen
oder Analogen die Eigenschaft besitzen, die Druckfähigkeit von Küpen- und Schwefelfarbstoffen zu verbessern, d. h. sowohl
die Farbstärke heraufzusetzen als auch die Fixierung der Farbstoffe zu beschleunigen.
Gegenüber dem Thiodiglykol selbst haben die erwähnten Oxydationsprodukte neben einer
oft noch besseren Wirksamkeit insbesondere den Vorteil, daß Druckpasten wie auch die
bedruckte Ware ohne Schädigung längere Zeit vor der weiteren Verarbeitung liegengelassen
werden können, als dies bei Thiodiglykol der Fall ist.
Ein weiterer Vorteil der fraglichen Oxydationsprodukte gegenüber Thiodiglykol ist,
daß erstere feste Körper darstellen und somit für trockene, pulverförmige Farbstoffpräparate
Verwendung finden können. Die genannten Oxydationsprodukte können ferner den wässerigen Pasten der Farbstoffe oder
auch den Druckpasten an einem beliebigen Punkt ihrer Herstellung zugesetzt werden.
Der Ausdruck »Farbstoffpräparate« soll somit sowohl einfache Mischungen von Küpenoder
Schwefel farbstoffen als wässerige
Pasten derselben (beide mit oder ohne weitere für Druckzwecke geeignete Zusätze) als
auch fertige Druckpasten umfassen. In allen Fällen übt die Gegenwart der Oxydationsprodukte
des Thiodiglykols oder seiner Homologen (hauptsächlich Thionyldiglykol von der Formel
CH
-CH2OH
CH2-CH2OH
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Hermann Berthold und Dr. Erwin Liese in Leverkusen-L G.-Werk.
oder Homologe desselben) die genannten günstigen Wirkungen bei der Verwendung
der Präparate für Druckzwecke aus.
Das Ausmaß des erzielbaren Effektes ist nicht nur von der Art des zur Verwendung
gelangenden Farbstoffs und den als Zusätzen benutzten Verbindungen abhängig, sondern
auch von der Methode, nach der die Druckpasten aus den Farbstoffpräparaten hergestellt
werden, sowie von den speziellen Druckmethoden. Die hauptsächlich in Frage kommenden
Druckmethoden lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
i. Verfahren »vorreduziert zu drucken«: z. B. 40 bis 200 g Farbstoff in Teig werden
mit 50 g Glycerin, 315 bis 350 g Wasser, 25 bis 50 g Natronlauge (400Be), 20 bis 40 g
Soda calc. und 500 bis 450 g Verdickung, die in 1000 Gewichtsteilen 280 Gewichtsteile
Britishgumpulver, 100 Gewichtsteile Stärke, 20 Gewichtsteile benzylsulf anilsaures Natrium,
600 Gewichtsteile Wasser enthält, angeteigt
und bei jo° C mit 40 bis 90 g Natriumformaldehydsulfoxylat
und 10 bis 40 g Natriumhydrosulfit versetzt. Mit dieser Druckpaste
werden Textilprodukte in üblicher Weise bedruckt, die Drucke z. B. im Mather-Platt
gedämpft und, wie üblich, entwickelt und fertiggemacht.
Enthalten die obigen Druckpasten Oxydationsprodukte des Thiodiglykols oder seiner
Homologen, insbesondere Thionyldiglykol, so erhält man stärkere Drucke bei besserer
Fixation als ohne diese Mittel.
Das Verfahren »vorreduziert zu drucken« kommt hauptsächlich für schwer verküpbare
Farbstoffe und für Pulvermarken zur Anwendung. Es besteht jedoch das Bestreben, dieses Verfahren auch in diesen Fällen durch
2. das Verfahren »nicht vorreduziert zu drucken« zu ersetzen. Hierfür sei folgendes
Beispiel angegeben: Man bereitet die Druckpaste aus 10 bis 20 g Farbstoffpaste, ο bis
10 g Wasser, 80 g Verdickung, die in 1000 Gewichtsteilen 170 Gewichtsteile Tragant
65 : 1000, 160 Gewichtsteile Industriegummi 1:1, 60 Gewichtsteile Weizenstärke, 150 Gewichtsteile
Wasser, 60 Gewichtsteile Britishgum, 100 Gewichtsteile Glycerin, 150 Gewichtsteije
Pottasche, 150 Gewichtsteile Natriumformaldehydsulfoxylat enthält.
Auch die mit derartigen Druckpasten bedruckten Textilprodukte werden zur Entwicklung
des Farbstoffes gedämpft, oxydiert und, wie üblich, fertiggemacht.
Enthalten obige Druckpasten beispielsweise Thionyldiglykol, so fallen nach dieser Vorschrift die Drucke meist kräftiger aus und fixieren besser als ohne diesen Zusatz, wobei es gelingt, auch solche Farbstoffe, die bisher lediglich nach dem ersten Verfahren befriedigende Ergebnisse lieferten, nach dem letzteren Verfahren drucken zu können.
Enthalten obige Druckpasten beispielsweise Thionyldiglykol, so fallen nach dieser Vorschrift die Drucke meist kräftiger aus und fixieren besser als ohne diesen Zusatz, wobei es gelingt, auch solche Farbstoffe, die bisher lediglich nach dem ersten Verfahren befriedigende Ergebnisse lieferten, nach dem letzteren Verfahren drucken zu können.
Es sei ausdrücklich erwähnt, daß diese beiden Hauptgruppen von Druckmethoden zwar
in den meisten Fällen die mit Erfolg anzuwendenden sein werden, jedoch sind auch
Modifikationen dieser Verfahren für das vorliegende abgeänderte Verfahren ohne weiteres
brauchbar.
Der Zusatz von Oxydationsprodukten des Thiodiglykols oder seiner Homologen, insbesondere
Thionyldiglykol oder Homologen derselben, kann, wie schon erwähnt, in jedem beliebigen Stadium der Herstellung der
Druckpasten erfolgen. Z. B.:
a) Der Farbstoff wird als wasserhaltiger Preßkuchen (12 bis 40 °/o Farbstoff gehalt)
mit einer wässerigen Lösung von Thionyldiglykol, gegebenenfalls auch mit Glycerin
bzw. einem anderen wasserlöslichen Alkohol, verrührt. Die Mischung wird gemahlen oder
gesiebt, und man erhält so gleichmäßige glatte Pasten, die nicht eintrocknen, keine
Krusten bilden, nicht absetzen, nicht einfrieren und sich auch nach langer Zeit noch zu
hochwertigen Druckpasten verarbeiten lassen, insbesondere wenn den Pasten noch ein Konservierungsmittel
zugesetzt wurde.
b) Der getrocknete Farbstoff wird fein gemahlen, mit dem ebenfalls fein gemahlenen
Zusatzmittel innig vermischt, wobei ein weiterer Zusatz eines Emulgierungsmittels von
Vorteil sein kann.
c) Der Farbstoff wird in Form einer wässerigen Paste in Gegenwart von Thionyldiglykol
und gegebenenfalls in Gegenwart von Dextrin oder einem Emulgierungsmittel bis zur Trockne eingedampft.
d) Der Farbstoff wird in Gegenwart von Glycerin oder anderen ähnlichen, mit Wasser
mischbaren Alkoholen reduziert unter vorherigem, gleichzeitigem oder nachträglichem
Zusatz von Thionyldiglykol, wobei als Alkali zweckmäßig Ammoniak, Soda, Pottasche, als
Reduktionsmittel Hydrosulfit verwendet werden.
e) Auch der direkte Zusatz der genannten Oxydationsprodukte zur Druckpaste ist imstande,
die Druckfähigkeit der letzteren, insbesondere die Fixation wesentlich zu verbessern.
Z. B. werden 72 g einer Verdickung, die in 1000 Gewichtsteilen 60 Gewichtsteile Weizenstärke,
142 Gewichtsteile Wasser, 60 Gewichtsteile Britishgum, 260 Gewichtsteile Industriegummi
ι : i, 170 Gewichtsteile Tragant 65 : 1000, 150 Gewichtsteile Pottasche
und 150 Gewichtsteile Natriumformaldehydsulfoxylat enthält, mit der wässerigen Farbstoffpaste
und 8 g Glycerin sowie 8 g Thionyldiglykol zu einer Druckpaste angerührt. Diese druckt wesentlich besser als eine Druckpaste,
die mit der gleichen Verdickung und 16 g Glycerin ohne Thionyldiglykol bereitet
wurde.
In allen unter a bis e angeführten Fällen werden Farbstoffpräparate erhalten, die entweder
als solche technische Vorteile bezüglich der Pastenform besitzen (so z. B. die Präparate nach a) oder gegenüber den gleichen
Präparaten ohne die neuen Zusatzmittel verbesserte Druckfähigkeit und Fixation aufweisen.
Über die zweckmäßigerweise zu benutzenden Druckmethoden ist schon oben gesprochen
worden. Die Entwicklung der Drucke kann nach üblichen Verfahren z. B. in folgender
Weise erfolgen. Nach dem Trocknen der bedruckten Ware wird feucht gedämpft und der
Farbstoff mit Chromkaliessigsäure (2 g K2Cr2O7, 5 ecm Essigsäure 3°/oig in il
Wasser) und durch nachfolgendes kochendes Seifen entwickelt.
Beispiel ι
Eine Druckpaste eines der Farbstoffe N-Dihydro-i, 2-1', 2'-anthrachinonazin oder
des in Colour Index unter Nr. 1109 erwähnten Oxyderivates desselben oder 3, 3'-Dichlor-N-dihydro-i,
2-1', i'-anthrachinonazin oder auch Dibenzanthron (Colour Index Nr. 1099),
die in der unter e beschriebenen Weise hergestellt wurde, liefert wesentlich besser
fixierende Drucke von größerer Farbstärke als die entsprechenden Druckpasten ohne Zusatz
von z. B. Thionyldiglykol. Wenn das Dämpfen der bedruckten Ware nicht sofort
•5 erfolgt, sondern erst nach mehrstündigem Verhängen, so wird in der Farbstärkei kein
wesentlicher Rückgang beobachtet, d. h. die
■ Stabilisierung der Druckpaste kommt auch auf der bedruckten Ware zur Geltung.
Auch nach den unter a bis d genannten Methoden lassen sich aus den obengenannten
Farbstoffen wertvolle Druckpräparate herstellen. Für diese Farbstoffe eignet sich besonders
die Methode »nicht vorreduziert zu drucken«.
Die Farbstoffe des Beispiels 1 lassen sich
durch den Farbstoff aus o-Methoxy-3-oxythionaphthen
und 4-Methyl-6-brom-2,3-dihydro - 3 - ketothionaphthen - 2- (p- dimethylamino)-anil,
durch 6,6'-Diäthoxy-2,2'-bisthionaphthenindigo, 6, 6'-Dichlor-4, 4'-dimethylbisthionaphthenindigo,
bromiertes Anthanthron, Dichlorisoviolanthron, Carbazol des 4, 5'-Dibenzoylamino-a, a-anthrimids ersetzen.
Auch andere Farbstoffe der indigoiden und anthrachinoiden Reihe wie auch Schwefelfarbstoffe
lassen sich nach vorliegendem Verfahren mit Vorteil verwenden.
An Stelle von Thionyldiglykol können auch Oxydationsprodukte des dem Thiodiglykol
analogenThiodiglycerols, z.B. Thionyldiglycerol
CH2-Ch-OH-CH2-OH
SO
CH2-CH-OH-CH1-OH
Verwendung finden.
Bezüglich der Handelsnamen Britishgum und Industriegummi verweisen wir auf
Georgievics-Haller, Handbuch des Zeugdrucks, Bd. 1, S. 141 ff.
Claims (1)
- Patentanspruch:Küpen- und Schwefelfarbstoffpräparate, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Oxydationsprodukten des Thiodiglykols und homologer oder analoger Verbindungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI45187D DE591547C (de) | 1932-08-27 | 1932-08-27 | Kuepen- und Schwefelfarbstoffpraeparate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI45187D DE591547C (de) | 1932-08-27 | 1932-08-27 | Kuepen- und Schwefelfarbstoffpraeparate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE591547C true DE591547C (de) | 1934-01-23 |
Family
ID=7191470
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI45187D Expired DE591547C (de) | 1932-08-27 | 1932-08-27 | Kuepen- und Schwefelfarbstoffpraeparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE591547C (de) |
-
1932
- 1932-08-27 DE DEI45187D patent/DE591547C/de not_active Expired
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