DE582123C - Kurzschlussfester Lastumschalter - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 9. AUGUST 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 d² GRUPPE 53os

Voigt & Haeffner Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*) Kurzschlußfester Lastumschalter

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1931 ab

Für das stufenweise Umschalten unter Last mit Hilfe von Überschaltwiderständen oder -drosseln sind Schalter bekanntgeworden, bei denen die Umschaltung von einer Stufe zur anderen durch gegenläufig bewegte, mit Vorkontakten ausgerüstete Schalter erfolgt, die in einem einzigen Schaltvorgang eine vollständige Umschaltung, beispielsweise von einer Transformatorenanzapfung zur anderen, her-

xo beiführen. Hierbei sind an die Vorkontakte die Überschaltwiderstände angeschlossen, und es muß Vorsorge getroffen werden, daß die Umschaltzeit möglichst gering ist, damit die Überschaltwiderstände nicht der Gefahr einer Zerstörung durch Überspannungen oder Überstrom ausgesetzt sind. Die Überströme, insbesondere Kurzschlußströme, bilden die weitere Gefahr, daß die Schaltkontakte dynamisch sehr hoch beansprucht werden, und es sind

so hierfür die bekannten Tastkontakte für Lastumschalter nicht geeignet; denn im Kurzschlußfalle verursacht der diese Kontakte durchfließende Kurzschlußstrom ein Anheben und damit die Zerstörung der Kontakte. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, die Schaltkontakte durch Ölschalter zu ersetzen und diese in üblicher Weise mit Vor- und Hauptkontakten auszurüsten. Sollen die Lastumschalter möglichst wenig Raum einnehmen, wie es z. B. der Aufbau auf Transformatoren erfordert, so sind Ölschalter der bekannten Bauart in Anbetracht ihrer Größe nicht verwendbar.

Ein kurzschlußfester Lastumschalter, durch den die vorgenannten Nachteile der bekannten Lastumschalter vermieden werden, ist Gegenstand der Erfindung. Das bewegliche Schaltorgan eines jeden Lastschalters besteht aus zwei zueinander konzentrisch angeordneten Schaltteilen, von denen der eine stiftförmig, der andere rohrförmig ausgebildet ist; beide Schaltteile sind durch einen Überschaltwiderstand miteinander verbunden. Ferner sind die beiden Schaltorgane derart zwangsläufig miteinander gekuppelt, daß die Überschaltwiderstände in den jeweiligen Endstellungen ausgeschaltet bzw. kurzgeschlossen werden. Durch, die Verwendung von runden Kontakten wird bei geringer Raumbeanspruchung eine hohe Kurzschlußfestigkeit erreicht.

Die stift- und rohrförmigen Schaltteüe sind voneinander isoliert. Zweckmäßig arbeitet der stiftförmige Schaltteil als Vorkontakt und der rohrförmige als Hauptkontakt am zugehörigen Lastschalter. In diesem Fall dient der Hauptkontakt gleichzeitig zur Führung des Vorkontaktes. Je nach dem zur Verfügung stehenden Raum können die beiden Lastschalter in axialer Richtung oder parallel zueinander angeordnet sein. Zur Betätigung der beweglichen Schaltorgane der Lastschalter

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Cesare Cippitelli. in Frankfurt a. M.

dient eine der bekannten Schaltvorrichtungen. Die Verbindung der beweglichen rohrförmigen Schaltteile eines jeden Lastschalters mit dem zugehörigen festen Zu- oder Ableitungskontakt erfolgt durch kurzschlußfeste, büchsenartige Kontakte.

Zur Erläuterung der Erfindung dienen die Abbildungen, die einen Lastumschalter zeigen, bei dem die Umschaltung durch gegenläufig· bewegte, in axialer Richtung angeordnete Lastschalter erfolgt, a, b und c sind feste Kontakte. Das Umschalten unter Last soll derart erfolgen, daß an Stelle der Stromverbindung a, c eine solche von b nach c entsteht. d und e sind die beiden gegenläufig bewegten Schaltorgane, die je aus zwei zueinander konzentrisch angeordneten Schaltteilen / und g bzw. h und i bestehen. Die Schaltteile f und h sind stiftförmig ausgebildet und dienen als ,Vorkontakte; die Schaltteileg und / umschließen die Vorkontakte rohrförmig und dienen als Hauptkontakte. Zwischen den Kontakten/ und g ist der Überschaltwiderstand k, zwischen den Kontakten h und / der Überschalt- »5 widerstand I angeordnet. Die Schaltorgane d und e werden durch das hin und her gehende Antriebsorgan m betätigt, das über eine Feder η an dem Kniehebelpunkt ο angreift und bestrebt ist, in den Endlagen entweder das Kniehebelpaar p, q oder das Kniehebelpaar q, r zu strecken. Die Kontakte /, g bzw. k, i sind durch Isoliermaterial s bzw. t fest miteinander verbunden.

Wird das Antriebsorgan tn in Pfeilrichtung (Abb. 1) so weit über den festen Drehpunkt des Hebels q bewegt, daß sich dieser drehen kann, so wird der Kniehebel p, q durchgedrückt (Abb. 2). Die Folge davon ist, daß der Hauptkontakt g des linken Lastschalters sich von dem Kontakte entfernt und an seine Stelle der Vorkontakt / tritt. Hierdurch stehen die Kontakte a, c über den Widerstand k miteinander in Verbindung. Gleichzeitig verbindet aber der Vorkontakt h des anderen Lastschalters den Kontakt b über den Widerstand/ mit dem Kontakte. Kommt das Antriebsorgan/n in seine Endstellung (Abb. 3), so ist das Kniehebelpaar q, r gestreckt und die Feder« gespannt. Ferner ist der Hauptkontakt / in Verbindung mit dem Kontakt b getreten, und der Vorkontakt/ hat den Kontakt« geöffnet. Der eine Stromweg geht nun direkt von b nach c, während der andere von α nach c geöffnet ist.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Kurzschlußfester Lastumschalter mit Überschaltwiderständen oder -drosseln, bei dem die Umschaltung durch, zwei gegenläufig bewegte, mit Vorkontakten ausgerüstete Lastschalter in einem einzigen Schaltvorgang erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Schaltorgan eines jeden Lastschalters zwei zueinander konzentrisch angeordnete Schaltteile (/, g bzw. h, i) besitzt.

2. Lastumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den Schaltteilen (J, g bzw. h,i) der eine stiftförmig, der andere rohrförmig ausgebildet ist und beide über einen Überschaltwiderstand (k bzw. h) miteinander verbunden sind.

3. Lastumschalter nach Anspruch 1 und 2., dadurch gekennzeichnet, daß der stiftförmige Schaltteil als Vorkontakt, der rohrförmige als Hauptkontakt am zugehörigen Lastschalter arbeitet.

4. Lastumschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptkontakt zur Führung des Vorkontaktes dient.

5. Lastumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastschalter hintereinander angeordnet sind.

6. Lastumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastschalter parallel zueinander angeordnet sind.

7. Lastumschalter nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromabnahme durch kurzschlußfeste, büchsenartige Kontakte erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen