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Chiffriervorrichtung mit Chiffrierwalzen Chiffriervorrichtungen mit
Chiffrierwalzen sind bekannt, bei welchen mit dem Chiffrierwalzenkörper ein Schaltglied
für die Weiterschaltung der Chiffrierwalzen starr verbunden. ist. Ein solches Schaltglied
hat bisher zumeist aus einem Ring bestanden, in welchem ein einziger Einschnitt
zum Eingriff einer Schaltklinke oder eine Zahnlücke zum Eingriff eines Antriebsritzels
enthalten war.
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Außerdem war es bekannt, auf den Körpern der Chiffrierwalzen gegen
diese drehbare und einstellbare Zeichenringe anzuordnen, um den Chiffrierschlüssel
auf andere Weise als durch unmittelbar auf dem eigentlichen Walzenkörper angeordnete
Zeichen auszudrücken. Die Weiterschaltung der einzelnen Chiffrierwalzen erfolgte
jedesmal entsprechend der Stellung des Einzeleinschnittes oder der Einzelzahnlücke
in dem Schaltglied zu dem Chiffrierwalzenkörper nach einer ganz bestimmten Schaltung,
wie sie durch die Drahtverbindungen im Innern der Chiffrierwalzen festgelegt ist.
Die Verstellbarkeit des Zeichenringes hat insofern nur geringen Vorteil, da diese
Verstellbarkeit im Chiffrat nicht zum Ausdruck kam, hierdurch neue Umstellungen
der für die Chiffrierung wesentlichen Teile (Tauschalphabetveränderung) nicht vorgenommen
wurden.
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Bei einer solchen Anordnung kann es unter LTtnständen vorkommen, daß
trotz einer Verdrehung des Zeichenringes, also bei einer ganz anderen Schlüsselbezeichnung,
an -der Stellung dieser Chiffrierwalzen gegenüber den anderen Chiffrierwalzen nichts
geändert wird, so daß also eine besondere Möglichkeit zur unbefugten Entzifferung
dadurch geboten wird.
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Erfindungsgemäß ist das Schaltglied mit dem drehbaren und feststellbaren
Zeichenring verbunden. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß nunmehr bei der Verstellung
des Zeichenringes gegenüber dem Chiffrierwalzenkörper nicht nur eine Schlüsselverschleierung
stattfindet, sondern auch der Antrieb der Jeweiligen Nachbarchiffrierwalze grundlegend
geändert wird. Bei einer besonderen Ausführungsform ist dabei Vorkehrung getroffen,
durch Anbringung einer Mehrzahl von Einzeleinschnitten oder Einzelzahnlücken, deren
Anzahl zweckmäßig eine Primzahl ist, eine besonders häufige Schaltung der Nachbarchiffrierwalzen
zu erzielen und somit bei Verstellung der Zeichenringe eine besonders günstige Einstellung
des Schaltmechanismus zu erhalten. Es ist von besonderem Vorteil, daß die verschiedenen
Chiffrierwalzen eine untereinander verschiedene Anzahl von Angriffsstellen für das
Schaltorgan (Einzeleinschnitte, Einzelzahnlücken o. dgl.) aufweisen, wobei es wieder
zweckmäßig ist, für diese Zahlen Primzahlen zu wählen.
Bei einer
weiteren Ausführungsform ist das Schaltglied ferner noch lösbar und gegebenenfalls
austauschbar mit dem Zeichenring verbunden, wodurch weiter eine Steigerung der Chiffriersicherheit
gegeben ist.
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Die Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Fig. i eine Seitenansicht einer Chiffriervorrichtung, teilweise
geschnitten, Fig.2 eine Stirnansicht eines Einzelteiles (Chiffrierwalze), . Fig.
3 diesen Einzelteil teilweise im Querschnitt und teilweise in Seitenansicht, Fig.
4 eine Aufsieht auf eine Chiffriervorrichtung mit etwas anderer Ausführung seiner
Einzelteile, Fig. 5 eine teilweise Stirnansicht eines Einzelteiles der Ausführung
nach Fig.4 (Chiffrierwalze), Fig. 6 diese Einzelteile teilweise im Schnitt und teilweise
in Seitenansicht, Fig.7 die Rückansicht des Gegenstandes nach Fig. 5, Fig.8 einen
teilweisen Querschnitt durch eine Chiffrierwalze in einer etwas anderen Ausführungsform.
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In Fig. i bedeuten i Zeichengeber (Tasten), welche mit den einzelnen
Zeichen, z. B. den Buchstaben des Alphabets, bezeichnet sind. a sind Zeichenanzeiger
(z. B. Glühlampen), welche bei jeweiligem Druck einer Taste i aufleuchten und auf
einer über den Glühlampen angeordneten transparenten Scheibe, welche die gleichen
Bezeichnungen, z. B. Buchstaben wie die Tasten, aufweist, die Zeichen im Chiffrat
oder Dechiffrat erscheinen lassen. Bei ¢ ist eine Mehrzahl von hintereinandergeschalteten
Chiffrierwalzen angedeutet, welche auf beiden Seiten entsprechend der Zeichenzahl
auf den Zeichengebern elektrische Kontakte aufweisen. Die Kontakte der einen Seite
der Chiffrierwalzen sind mit den Kontakten der anderen Seite derselben Chiffrierwalzen
durch möglichst regellos verlegte elektrische Leitungen verbunden. Die hintereinandergeschalteten
Chiffrierwalzen ,stehen durch die Kontakte an ihren Stirnseiten miteinander in elektrisch
leitender Verbindung, so daß bei Tastendruck der elektrische Strom von einer Stromquelle
(nicht gezeichnet) die sämtlichen Walzen gewissermaßen im Zickzackweg durchwandern
muß, ehe er zu den Zeichengebern 2 gelangt und die entsprechende Glühlampe aufleuchten
läßt. Die Schaltung solcher einzelner Chiffrierwalzen hintereinander ist ersichtlich
aus Fig. 4. Solche Einrichtungen sind bereits bekannt, z. B. durch die deutsche
Patentschrift 425 147, die amerikanische Patentschrift 1 533 252 und die
englische Patentschrift 163 357-Während des Chiffriervorganges, d. h. beim Drücken
einer Taste, werden bei solchen Chiffriervorrichtungen die Walzen gegeneinander
verdreht, um auf diese Weise während des Chiffrierens den Chiffrierschlüssel dauernd
zu ändern. In Fig. i bedeutet 5 einen Hebel, welcher bei Druck auf eine der Tasten
x verschwenkt wird, so daß er in die bei 5' angedeutete Lage kommt. An dem Ende
dieses Hebels ist eine Klinke 6 angebracht, welche in verschwenkter Lage bei 6'
angedeutet ist. Diese Klinke ist geeignet, in ein Klinkenrad 7 einzugreifen und
bei Tastendruck eine der Chiffrierwalzen, z. B. die Chiffrierwalze 4., um eine Zahnteilung
in Richtung des Pfeiles A weiterzuschalten. Eine Blockierungsnase 8 ist dabei vorgesehen,
welche bei der Bewegung der Klinke 6 die Chiffrierwalze nur um genau einen Schaltschritt
schalten läßt, indem diese Klinke mit ihrer Kante g sich gegen die Karrten io der
Blockierungsnase anlegt, infolgedessen nicht nach außen ausweichen kann, und die
Kante i i durch Anlegen an eine der Zahnflanken 12 die Weiterbewegung der Chiffrierwalzen
durch Beschleunigung der in ihr enthaltenen Massen über den gewünschten Schaltschritt
hinaus verhindert.
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Die Verstellung der anderen Chiffrierwalzen geschieht entweder dadurch,
daß bei dem Tastendruck ähnliche Klinken in Bewegung gesetzt werden, welche in entsprechende
Klinkeneinschnitte der Nachbarchiffrierwalzen eingreifen, oder indem sie von einer
Chiffrierwalze aus durch beliebige Mittel nach Art der Zehnerschaltung bei Zählwerken
angetrieben werden, z. B. Zahnritzel, welche in Zahnräder der Nachbarchiffrierwalzen
eingreifen und ihrerseits durch Einzelzähne in Bewegung versetzt werden. Eine solche
Weiterschaltung einzelner Chiffrierwalzen 14, i5, 16 von einer Chiffrierwalze 13
aus mittels Zahnritzel 17, 18, i9 ist-in Fig. 4 veranschaulicht. Einzelzähne in
Zahnlücken 2o, 21, 22 für den Antrieb dieser Kitzel sind dort ebenfalls angedeutet.
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Uni einen bestimmten Chiffrierschlüssel bei einer solchen Chiffriervorrichtung
einstellen zu können, sind auf den Chiffrierwalzen selbst oder auf um die Chiffrierwalzen
angeordneten Ringen die Zeichen, z. B. die Buchstaben des Alphabets, angebracht.
Diese Ringe, im nachstehenden Zeichenring genannt, sind dabei gegen die Chiffrierwalzen
drehbar und feststellbar angeordnet, vgl. z. B. das deutsche Patent 411 126. Solche
Zeichenringe sind z. B. in Fig. 4 bei 23, 24, 25 und 26 und in Fig. 3 bei 27 veranschaulicht.
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Zur Einstellung des Chiffrierschlüssels, d. h. Verdrehung der Chiffrierwalzen,
müssen die Chiffrierwalzen gerastet sein, damit die
einzelnen Chiffrierwalzen
untereinander sich genau mit ihren Kontakten berühren und infolgedessen der Durchgang
des elektrischen Stromes unter allen Umständen gesichert ist. Zu diesem Zweck sind
Kastenhebel 28 mit Kastenrollen 29 vorgesehen, welche in Rasten 30 von Kastenrädern
31 eingreifen. Diese Kastenräder sind starr mit den einzelnen Chiffrierwalzen verbunden.
Solche Kastenhebel sind außer in Fig. z auch in Fig. 4 bei 32, 33, 34 35 mit Kastenrollen
36, 37, 38, 39 veranschaulicht. Bei der Fig.4 sind diese Kastenhebel und Kastenrollen
so gezeichnet, daß sie gerade außer Eingriff mit den zugehörigen Kastenrädern 40,
41, 42, 43 sich befinden.
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Erfindungsgemäß sind die Schaltglieder mit den drehbaren und feststellbaren
Zeichenringen verbunden und dadurch selbst einstellbar gemacht. Die Verbindung geschieht
dadurch, daß ein solches Schaltglied in Gestalt eines Ringes 47 durch Schrauben
48 starr mit dem zugehörigen einstellbaren Zeichenring 27 verbunden wird. Eine andere
Ausführung ist in Fig.6 veranschaulicht, wo das Schaltglied aus einem Ring 49 mit
Einzelzahnlücken So zwischen je zwei Zähnen besteht, der mit einem einstellbaren
Zeichenring p ein Stück bildet.
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Bei einer weiteren Ausführung nach Fig. 8 ist zwar ein selbständiger
Ring 52 als Träger für die zwei Zähne mit der Einzelzahnlücke oder mehrere Doppelzähne
mit je einer Zahnlücke vorgesehen, dieser Ring wird aber für gewöhnlich durch eine
Mutter 53 fest gegen einen einstellbaren Zeichenring 54 angepreßt und dadurch starr
mit diesem verbunden. Durch die letzte Ausführung ist auch noch der Ring 52 mit
seinen zwei Zähnen und seiner Einzelzahnlücke gegenüber seinem Zeichenring 54 in
seiner Lage nach Lösen der Mutter 53 einstellbar und nach Abnahme der Mutter 53
gleichzeitig auswechselbar angeordnet, so daß dieser Zeichenring 54 mit einem anderen
Ring 52 mit anders gestalteten, z. B. mehrfach angeordneten Einzelzahnlücken, kombiniert
werden kann.
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Durch diese Anordnung wird der für die Chiffrierung überaus wesentliche
Vorteil erzielt, daß nunmehr durch Verstellung des Zeichenringes nicht nur ein anderer
Chiffrierschlüssel eingestellt wird, sondern die Art der Weiterschaltung der anderen
Chiffrierwalzen geändert und damit auch das Tauschalphabet verändert wird. Dies
bedeutet eine Erhöhung der Sicherheit des Chiffrates gegen unbefugtes Entziffern.
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Während bei den bisher bekannten Chiffriervorrichtungen eines solchen
Typs mit Chiffrierwalzen und einem Schaltglied für das Weiterschalten der Chiffrierwalzen
mittels eines Schaltorgans, z. B. einer Klinke oder eines Kitzels, sowie Zeichenringen
in dem Schaltglied nur eine einzige Angriffsstelle für das Schaltorgan, z. B. ein
einziger Klinkeneinschnitt oder eine einzige auf die Verbindungsritzel wirkende
Einzelzahnlücke, vorgesehen ist, ist ferner erfindungsgemäß das Schaltglied mit
einer Mehrzahl von solchen Angriffsstellen ausgerüstet.
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In den Fig. r und 2 ist dies veranschaulicht, indem drei Angriffsstellen
(Klinkeneinschnitte 55) angedeutet sind.
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In Fig. 7 ist dies veranschaulicht, indem drei Einzelzahnlücken So
an dem Ring 49 angebracht sind, welcher mit seinem zugehörigen einstellbaren Zeichenring
5.1 ein Stück bildet.
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Besonders zweckmäßig wird dabei als Anzahl für diese Angriffsstellen
eine Primzahl gewählt, bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist als Priemzahl
die Zahl 3 verwendet.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Zahl der Angriffsstellen an dem
Schaltglied bei den einzelnen Chiffrierwalzen nicht die gleiche, sondern verschieden
ist.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, dä.ß während des Chiffriervorganges
durch eine Verstellung des einstellbaren Zeichenringes gleichzeitig eine andere
Weiterschaltung, und zwar eine besonders häufige Weiterschaltung der Chiffrierwalzen,
und dadurch ein häufiger Wechsel des Tauschalphabetes erzielt wird, wobei durch
die Verwendung der Primzahl für die Anzahl der Angriffsstellen eine Wiederholung
gleicher Tauschalphabete verhindert wird, wodurch eine Verkürzung der Chiffrierperiode
eintreten würde. ° Die Primzahlen werden dabei so gewählt, daß keine dieser Primzahlen
in die Anzahl der Zeichen auf den Zeichenringen, z. B. die Zahl von 26 Buchstaben,
teilbar ist.
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In den Fig. 5 bis 8 bedeutet 6o den Körper der Chiffrierwalzen, 61
die Kontakte der einen Seite, 62 die Kontakte der anderen Seite, 63 die elektrischen
Verbindungsleitungen, 64 das Kastenrad, 65 einen Zahnkranz, welcher in ein entsprechendes
Zahnritzel eingreift und von diesem angetrieben wird, wie in Fig. 4 veranschaulicht.