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Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Patent 540 940 Gegenstand
des Patents 540 940 ist ein Verfahren zur Formgebung von Gegenständen aus geschmolzenem
Quarz, bei dem durch Anordnung von Hohlräumen in der wirksamen Fläche der Form der
Formling während des Formvorganges von dem anhaftenden Sand befreit wird, sowie
eine Form zur Ausführung des Verfahrens, bei der die wirksame Formfläche als Rost
aus- eisernen Platten o. dgl. gebildet ist, der gegen einen festen Formmantel abgestützt
ist, der die auftretenden beträchtlichenDruckbeanspruchungenaufnimmt. Dieser feste
Mantel ist nicht unbedingt notwendig, wenn die eisernen Platten, aus denen sich
der Rost zusammensetzt, selbst ein genügendes Widerstandsmoment besitzen, um die
auftretenden Drücke aushalten zu können.
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Die Form soll daher nach der Erfindung aus einzelnen, unter sich gleichen.
oder ähnlichen zusammenpaBbaren Teilen bestehen, ohne einen äußeren Stützmantel,
wie er Gegenstand des Hauptpatents ist, so daß es möglich ist, durch Vermehren oder
Vermindern bzw. durch Ändern der Stellung der einzelnen Formteile zueinander jede
gewünschte Gestalt der formenden Fläche herzustellen. Hierbei werden diese einzelnen
Formteile durch entsprechend gestalteteKopf-und Bodenstücke bzw. durch Anker, Ringe
usw. in ihrer richtigen Stellung zueinander festgehalten.
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Zweckmäßig wird die wirksame Oberfläche der Form aus einfachen eisernen
Platten zusammengesetzt, die zwischen sich, entsprechend dem Hauptpatent, Zwischenräume
besitzen, die die Rolle der Rillen spielen. Es können auch etwas dickere Eisenplatten,
und zwar von 15 bis 2o mm Stärke, verwendet werden, die sich nicht seitlich verbiegen
und deren der Innenseite der Form zugekehrte Flächen mit Nuten oder Rillen versehen
sind (Abb. 2, 3). Die so gebildeten Platten können dann entweder unmittelbar oder
auch mit einem geeigneten Zwischenraum, der wieder eine Nut bildet und die gleiche
Rolle wie die Nuten in der Formfläche spielt, aneinandergelegt werden. Die gesamte
genutete Fläche dieser Platten in der richtigen Stellung zueinander bildet dann
die wirksame Formfläche. Die Platten müssen einen solchen Querschnitt besitzen,
daß sie die auftretenden Druckbeanpruchungen aushalten, wobei sie nur an ihren Enden
gehalten werden.
In den Abb. i bis 3 werden die Formeinzelteile
nach dem Erfindungsgedanken und in den Abb. q. und 5 eine aus derartigen Einzelteilen
zusammengesetzte Form in einem Beispiel dargestellt.
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Abb. r zeigt in Ansicht und Aufsicht ein Formeinzelteil, welches aus
einem durchgehenden Bolzen besteht, auf dem abwechselnd Platten und Zwischenringe
aufgereiht sind.
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Abb. 2 zeigt ein ähnlich ausgebildetes Formeinzelteil, bei welchem
an Stelle dünner Platten stärkere Stücke mit Quernuten benutzt sind.
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Abb.3 zeigt einen Stab mit Längsrillen, der an seinem oberen und unteren
Ende Haltezapfen besitzt.
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Abb. 4 und 5 zeigen in teilgeschnittener Ansicht und Aufsicht ein
Beispiel der unendlich großen Anzahl solcher, auf diese Art zusammengesetzter Formen.
Für den Zusammenbau dieser zur Herstellung rohrförmiger Körper bestimmten Form sind
Einzelteile nach Abb. ia und nach Abb. 3b verwendet; die Form selbst ist auf einer
Grundplatte c mit vier eingesetzten Tragebolzen d aufgebaut. Auf die Grundplatte
c sind eine Anzahl Formeinzelteile a nach Art der Abb. I aufgelegt und bilden den
rostartigen Boden der Form. Auf diesen Formteilen liegt die gelochte-Platte e, welche
die unteren Zapfen der Teile b aufnimmt, die im einzelnen :der in Abb. 3 gezeigten
Ausführung entsprechen.
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Die Oberplatte f dient ebenfalls zum Halten der Formteile b. Die Platte
ist durch Abstandsrohre g, die über die Haltebolzen d geschoben werden, in ihrer
Lage gehalten und durch Muttern lt befestigt.
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Will man z. B. einen Quarzzylinder blasen, so benutzt .man einen Formboden,
der als Rost ausgebildet ist, d.ll. aus Formteilen a besteht, und so groß ist, daß
er für jeden vorkommenden Gegenstand reicht. Auf diesen Boden legt man eine Platte
e, die an den erforderlichen Stellen Löcher hat, in die die Zapfen der Platten b
.hineinpassen. Die Innenflächen der Formteile b bilden zusammen mit derOberfläche
des Bodens die eigentliche formende Fläche. Darüber kommt die Oberplatte f entsprechender
Gestalt, und zusammengehalten wird das Ganze durch Bolzen oder Anker d und
Abstandsrohre g. Bei Änderung des Durchmessers oder der äußeren Gestalt des
zu blasenden Quarzgegenstandes genügt es, die Platte e und die Oberplatte
f
auszuwechseln unter Vermehrung oder Verminderung der Formteile b um einige
Stücke, falls der Umfang des zu blasenden Gegenstandes dies erforderlich macht.
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Der große Fortschritt dieser Erfindung besteht in dem Umstand, daß
das sonst sehr große Formenlager erheblich verringert werden kann, weil nicht mehr
wie bisher für jeden einzelnen zu erzeugenden Gegenstand eine besondere Form vorrätig
gehalten werden muß, sondern nur eine bestimmte Zahl einfacher Formteile, die jederzeit
zu der erforderlichen Gestalt zusammengesetzt werden können.
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Um von einer Form zur andern überzugehen, genügt es, wie beschrieben,
nur die Boden- und Oberplatten auszuwechseln und je ein Formeinzelteil mit seinen
Zapfen in die Löcher einzufügen, die zu dieseln Zweck vorgesehen sind.