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Hurdenverschiebevorrichtung an Zuckerpressen Die von den Zuckerpressen
hergestellten Zuckerplatten bzw. Gruppen von Zuckerstreifen werden auf Hurden abgelegt,
die in abgesetzter Bewegung selbsttätig an dem Tisch der Presse vorbeibewegt werden.
Auf den Hurden werden zwei, drei oder vier gepreßte Zuckerplattcn bzw. Gruppen von
Zuckerstreifen mit geringem Zwischenraum nebeneinander abgelegt. Die Abb. i der
Zeichnung zeigt z. B. Hurden i, auf denen die vier Zuckerplatten 2 abgelegt sind.
Bei dem selbsttätigen Verschieben der Hurden müssen diese dreimal um die Strecke
II und einmal um die Strecke I II verschoben werden. Die Verschiebung erfolgt durch
Klinken, die im Abstand 1I hintereinander angeordnet sind und unter den Hurden hin
und her bewegt werden. Bei den bisher bekannten Einrichtungen zum Verschieben der
Hurden werden die Klinken stets um den Weg I -,- Il bewegt, wobei dreimal ein toter
Hub I vorhanden ist. Naturgemäß entsteht dabei ein starker Stoß, der das Rutschen
der Zuckerplatten auf den Hurden verursacht. Das Verschieben des Zuckers kann dabei,
besonders wenn man die Presse schneller arbeiten läßt, derart groß werden, daß die
letzte Zuckerplatte nicht mehr Raum genug auf der Hurde findet und somit der gepreßte
Zucker beschädigt wird. Außerdem entstehen bei den bekannten Einrichtungen auch
durch den daran verwandten umständlichen Antrieb starke Erschütterungen, die das
Verschieben des Zuckers auf den Hurden noch begünstigen. Die bekannten Antriebe
für die Hurdenverschiebevorrichtung enthalten nämlich mehrere Zahnräderpaare, einen
Kurbelmechanismus und einen langen Hebel.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen die genannten Übelstände beseitigt
werden. Das Neue besteht darin, daß der Antrieb derselben durch eine unmittelbar
am Hauptzahnrad der Presse angeordnete Kurbel bewirkt wird. Ferner darin, daß der
Hub des Klinkenrahmens und die Entfernung der Klinken voneinander der Mittelentfernung
zweier Zuckerplatten auf einer Hurde entspricht, und daß an den Klinkenrahmen ein
zweiarmiger Hebel angelenkt ist, der die beim Übergang von einer Hurde auf die nächstfolgende
erforderliche zusätzliche Verschiebung der Hurden bei der Rückwärtsbewegung des
Klinkenrahmens bewirkt. -Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung
beispielsweise schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt die Hurden mit den Zuckerformlingen.
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Abb. z, 4, 6 zeigen die Vorrichtung in Seitenansicht in verschiedenen
Stellungen der bewegten Teile.
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Abb.3, 5, 7 zeigen die zugehörigen Stellungen der Antriebskurbel.
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Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt von einem Kurbelzapfen 3, der
an dem Hauptzahnrad ¢ der Presse angeordnet ist. Mit dem Kurbelzapfen 3 ist der
auf der Welle 5 angeordnete Hebel 6 durch eine Pleuelstange
7 verbunden,
deren Enden 8 und 9 als Kugelgelenke ausgebildet sind. Auf der Welle 5 sitzt ferner
Hebel io, der durch Stange i i den Klinkenrahmen 12 antreibt. Dieser läuft auf Rollen
13 in dem Tisch 14 der Vorrichtung.
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Auf dem Klinkenrahmen 12 sitzen in gleichen Abständen bewegliche Klinken
15. Deren Abstände entsprechen der Mittelentfernung II der Zuckerformlinge (Abb.
t.. An den Angriffspunkt der Stange i i am' Klinkenrahmen 12 ist die Stange 16 angelenkt,
die den zweiarmigen Hebel 17 bewegt, der um den Zapfen 18 schwingt.
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Über dem Klinkenrahmen i 2. ist ein Magazin i9 angeordnet, in welchem
die Hurden i aufgespeichert werden. Die Hurden i fallen durch eine besondere Vorrichtung,
die an und für sich bekannt ist, automatisch auf den Tisch 1 ¢ herab und gelangen
so in Eingriff mit der Verschiebevorrichtung.
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Die Einrichtung wirkt folgendermaßen: Das Rad 4 der Presse bewegt
sich in der Pfeilrichtung. Sobald der Kurbelzapfen 3 die Stellung A erreicht hat
(Abb. 3), ist der zweiarmige Hebel 17 so weit -nach rechts bewegt worden, daß er
mit seinem oberen Ende gerade die Hurde i berührt (Abb. 2). Die Klinken 15
liegen dabei waagerecht unter der Hurde i. Bewegt sich die Kurbel 3 weiter bis zum
oberen Totpunkt B (Abb. 5), dann kommen der zweiarmige Hebel 17 sowie auch
der Klinkenrahmen 12 in ihre Totlage. Dabei hat der Hebel 17 mit seinem oberen Ende
die Hurde i um die Strecke I verschoben. Die letzte Klinke 15 wird dadurch frei,
stellt sich auf und faßt hinter die Hurde i. Sobald sich der Kurbelzapfen 3 wieder
nach unten bewegt, dann bewegt sich der Klinkenrahmen nach rechts, und zwar während
des Kurbelweges B-C (Abb.5), entsprechend der Strecke II. Abb. 6 zeigt die Stellung
der Einrichtung, wenn die Kurbel den unteren Totpunkt C (Abb. 7) erreicht hat. Dieser
Vorgang wiederholt sich nun dreimal, wobei der Hebel 17 leer hin. und her
schwingt. Erst dann wieder fällt automatisch eine Hurde herunter, und die Einrichtung
wirkt wieder von neuem in der beschriebenen Weise. Während bei den bekannten Vorrichtungen
der Weg 1-1-- l I auf dem Kurbelweg B-C durch entsprechende Übersetzung erzielt
wird, steht bei der Vorrichtung nach der Erfindung dafür ein längerer Kurbelweg
A-B-C zur Verfügung. Dadurch werden die Beschleunigungen geringer. Außerdem ist
beim Angriff der Klinken an die Hurden kein hoher Hub vorhanden, die Bewegung der
Hurden setzt also allmählich ein und Stöße sind vermieden.