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DE566036C - Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure - Google Patents

Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure

Info

Publication number
DE566036C
DE566036C DE1930566036D DE566036DD DE566036C DE 566036 C DE566036 C DE 566036C DE 1930566036 D DE1930566036 D DE 1930566036D DE 566036D D DE566036D D DE 566036DD DE 566036 C DE566036 C DE 566036C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen sulfide
hydrocarbon mixtures
purification
hydrocyanic acid
crude hydrocarbon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930566036D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Konrad Keller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH filed Critical Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Application granted granted Critical
Publication of DE566036C publication Critical patent/DE566036C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/14858Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with inorganic compounds not provided for before

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausäure Rohe Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, enthalten vielfach Schwefelwasserstoff und Blausäure. Man hat zwar schon vorgeschlagen, Benzolkohlenwasserstoffe durch Waschen mit konzentriertem Ammoniakwässer von ihrem Gehalt an Blausäure und Schwefelwasserstoff zu befreien. Hierbei gehen die genannten Verunreinigungen in das relativ unbeständige Ammoniumcyanid, NHICN, und das ebenso unbeständige Ammoniumsulfid, (N H4)=S, über, deren Entfernung wegen ihrer Unbeständigkeit Schwierigkeiten bereitet. Außerdem erfordert das Verfahren einen gewaltigen überschuß an Ammoniak, das in konzentrierter Form anzuwenden ist. Alle diese Unzuträglichkeiten werden durch die vorliegende Erfindung vermieden. Es wurde nämlich gefunden, daß man die Reinigung schwefelwasserstoffhaltiger Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, in einfachster Weise und in kürzester Zeit dadurch bewirken kann, daß man den Sch"vefelwasserstoff der rohen Kohlenwasserstoffgemische unter Behandlung mit Luft in Gegenwart einer entsprechenden Menge NH3 als Thiosulfat restlos beseitigt, indem man dem Kohlenwasserstoffgemisch verhältnismäßig geringe, zur Absättigung der sauren Verunreinigungen ausreichende Mengen von Ammoniak gasförmig oder als wäßrige Lösung zusetzt. Da sich Ammoniumsulfid in Gegenwarf von Luft bekanntlich leicht über Polysulfid in Thiosulfat oxydiert, so kann die Wirkungsweise auf folgendeReaktionsgleichungen zurückgeführt werden:
    :2(NH4)2S+ 0 =(NH4)2S2+2NH3+H20
    (N H4)2 S2 +3 0 - (NH4)2S203
    2 (NH4)2S +" 2 02- (N H4)25203' 2 N H3 +H20
    Erforderlich ist, daß die Lösungsmittel einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen.
  • Gleichzeitig mit dem Schwefelwasserstoff wird auch die etwa vorhandene Blausäure entfernt. Die Blausäure geht dabei in der ammoniakalischen Lösung unter der Einwirkung des vorübergehend gebildeten Ammoniumpolysulfids gemäß folgender Gleichung in Ammoniumrhodanid über: HCN + + NH3 =NH4CNS+ (NH4)2S(x_1) .
  • Zu den Versuchen, auf welche die nachstehenden zahlenmäßig belegten Ausführungsbeispiele gestützt sind, wurde Rohbenzol genommen, wie es beim Abtreiben des Waschöls mit Wasserdampf anfällt. Das Produkt war bräunlichgelb gefärbt, reagierte auf angefeuchtetes Lackmuspapier schwach sauer und roch unangenehm nach Schwefelwasserstoff. Die qualitative Untersuchung zeigte neben einer sehr starken Schwefelwasserstoffreaktion auch deutlich die Anwesenheit von Blausäure.
  • Beispiel i zoo ccm Rohbenzol mit einem Gehalt von 1,2 g H2 S/1 wurden mit 5o ccm- Ammoniakwasser (Gehalt 3 g NH3) in einer z-1-Flasche gut geschüttelt. Schon nach z1/2 Stunden konnte mit alkalischer Bleiacetatlösung Schwefelwasserstoff im Rohbenzol nicht mehr nachgewiesen werden. Eine Probe des Ammoniakwassers enthielt zwar noch Schwefelwasserstoff, der aber nach längerem Schütteln quantitativ in Ammoniumthiosalfat umgewandelt war. Die Blausäure war im Rohbenzol völlig verschwunden und konnte in der wäßrigen Lösung des Ammoniumthiosulfats als Ammonrhodanid nachgewiesen werden.
  • Beispilel z i oo ccm feuchtes Rohbenzol mit einem Gehalt von 1,z g H,.S/l, das jedoch kein Wasser tropfbarflüssig absetzte, wurde in einer Flasche von 25o ccm Inhalt mit der zur Bindung des Schwefelwasserstoffs als Ammoniumsulfid erforderlichen Menge gasförmigen Ammoniaks versetzt und das Gemisch unter häufigem Umschütteln gut verschlossen aufbewahrt. Nach 3stündigem Stehen war- im Rohbenzol mittels alkalischer Bleiacetatlösung noch sehr deutlich Schwefelwasserstoff nachweisbar; nach iostündigem Stehen in der verschlossenen Flasche waren der Schwefelwasserstoff und die Blausäure im Rohbenzol völlig verschwunden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, von Schwefelwasserstoff und Blausäure, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten oder im Bedarfsfalle angefeuchteten Kohlenwasserstoffgemische mit verhältnismäßig geringen, zur Absättigung der genannten sauren Verunreinigungen ausreichenden Mengen von gasförmigem oder wassergelöstem Ammoniak versetzt und hierauf mit Luft behandelt werden.
DE1930566036D 1930-11-18 1930-11-18 Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure Expired DE566036C (de)

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DE566036C true DE566036C (de) 1932-12-15

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DE1930566036D Expired DE566036C (de) 1930-11-18 1930-11-18 Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure

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