DE566036C - Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure - Google Patents
Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und BlausaeureInfo
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Description
- Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausäure Rohe Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, enthalten vielfach Schwefelwasserstoff und Blausäure. Man hat zwar schon vorgeschlagen, Benzolkohlenwasserstoffe durch Waschen mit konzentriertem Ammoniakwässer von ihrem Gehalt an Blausäure und Schwefelwasserstoff zu befreien. Hierbei gehen die genannten Verunreinigungen in das relativ unbeständige Ammoniumcyanid, NHICN, und das ebenso unbeständige Ammoniumsulfid, (N H4)=S, über, deren Entfernung wegen ihrer Unbeständigkeit Schwierigkeiten bereitet. Außerdem erfordert das Verfahren einen gewaltigen überschuß an Ammoniak, das in konzentrierter Form anzuwenden ist. Alle diese Unzuträglichkeiten werden durch die vorliegende Erfindung vermieden. Es wurde nämlich gefunden, daß man die Reinigung schwefelwasserstoffhaltiger Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, in einfachster Weise und in kürzester Zeit dadurch bewirken kann, daß man den Sch"vefelwasserstoff der rohen Kohlenwasserstoffgemische unter Behandlung mit Luft in Gegenwart einer entsprechenden Menge NH3 als Thiosulfat restlos beseitigt, indem man dem Kohlenwasserstoffgemisch verhältnismäßig geringe, zur Absättigung der sauren Verunreinigungen ausreichende Mengen von Ammoniak gasförmig oder als wäßrige Lösung zusetzt. Da sich Ammoniumsulfid in Gegenwarf von Luft bekanntlich leicht über Polysulfid in Thiosulfat oxydiert, so kann die Wirkungsweise auf folgendeReaktionsgleichungen zurückgeführt werden:
:2(NH4)2S+ 0 =(NH4)2S2+2NH3+H20 (N H4)2 S2 +3 0 - (NH4)2S203 2 (NH4)2S +" 2 02- (N H4)25203' 2 N H3 +H20 - Gleichzeitig mit dem Schwefelwasserstoff wird auch die etwa vorhandene Blausäure entfernt. Die Blausäure geht dabei in der ammoniakalischen Lösung unter der Einwirkung des vorübergehend gebildeten Ammoniumpolysulfids gemäß folgender Gleichung in Ammoniumrhodanid über: HCN + + NH3 =NH4CNS+ (NH4)2S(x_1) .
- Zu den Versuchen, auf welche die nachstehenden zahlenmäßig belegten Ausführungsbeispiele gestützt sind, wurde Rohbenzol genommen, wie es beim Abtreiben des Waschöls mit Wasserdampf anfällt. Das Produkt war bräunlichgelb gefärbt, reagierte auf angefeuchtetes Lackmuspapier schwach sauer und roch unangenehm nach Schwefelwasserstoff. Die qualitative Untersuchung zeigte neben einer sehr starken Schwefelwasserstoffreaktion auch deutlich die Anwesenheit von Blausäure.
- Beispiel i zoo ccm Rohbenzol mit einem Gehalt von 1,2 g H2 S/1 wurden mit 5o ccm- Ammoniakwasser (Gehalt 3 g NH3) in einer z-1-Flasche gut geschüttelt. Schon nach z1/2 Stunden konnte mit alkalischer Bleiacetatlösung Schwefelwasserstoff im Rohbenzol nicht mehr nachgewiesen werden. Eine Probe des Ammoniakwassers enthielt zwar noch Schwefelwasserstoff, der aber nach längerem Schütteln quantitativ in Ammoniumthiosalfat umgewandelt war. Die Blausäure war im Rohbenzol völlig verschwunden und konnte in der wäßrigen Lösung des Ammoniumthiosulfats als Ammonrhodanid nachgewiesen werden.
- Beispilel z i oo ccm feuchtes Rohbenzol mit einem Gehalt von 1,z g H,.S/l, das jedoch kein Wasser tropfbarflüssig absetzte, wurde in einer Flasche von 25o ccm Inhalt mit der zur Bindung des Schwefelwasserstoffs als Ammoniumsulfid erforderlichen Menge gasförmigen Ammoniaks versetzt und das Gemisch unter häufigem Umschütteln gut verschlossen aufbewahrt. Nach 3stündigem Stehen war- im Rohbenzol mittels alkalischer Bleiacetatlösung noch sehr deutlich Schwefelwasserstoff nachweisbar; nach iostündigem Stehen in der verschlossenen Flasche waren der Schwefelwasserstoff und die Blausäure im Rohbenzol völlig verschwunden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, von Schwefelwasserstoff und Blausäure, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten oder im Bedarfsfalle angefeuchteten Kohlenwasserstoffgemische mit verhältnismäßig geringen, zur Absättigung der genannten sauren Verunreinigungen ausreichenden Mengen von gasförmigem oder wassergelöstem Ammoniak versetzt und hierauf mit Luft behandelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE566036T | 1930-11-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE566036C true DE566036C (de) | 1932-12-15 |
Family
ID=6567459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930566036D Expired DE566036C (de) | 1930-11-18 | 1930-11-18 | Verfahren zum Reinigen roher Kohlenwasserstoffgemische von Schwefelwasserstoff und Blausaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE566036C (de) |
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1930
- 1930-11-18 DE DE1930566036D patent/DE566036C/de not_active Expired
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