DE564994C - Verfahren zur Herstellung von Faserueberzuegen auf Kautschukwaren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Faserüberzügen auf Kautschukwaren Es ist bekannt, Kautschukwaren, besonders gummierte Stoffe, mit losen Fasern zu bekleiden, um ihnen ein filz- bziv. flanellartiges Aussehen zu verleihen. Bei der Herstellung solcher Stoffe wird gewöhnlich so verfahren, daß die losen Fasern auf die zuletzt aufgestrichene, noch etwas Lösungsmittel enthaltende Kautschukschicht aufgestreut oder aufgebürstet werden, wonach der Stoff gegebenenfalls durch einen Glättkalander, der schwach erwärmt sein kann, geführt und dann auf übliche Weise vulkanisiert wird. Um die Haftung von Fasern auf Kautschukartikeln zu verstärken, wurde auch schon vorgeschlagen, Klebmittel zu benutzen. Als solche könnten die bekannten, durch Abschmelzen von Gummi erhaltenen Gummizemente oder Gummikitte verwendet werden, da solche Klebmittel eine größere Haftfähigkeit haben als eine auf übliche Weise aufgestrichene Gummilösung. Die Verwendung von solchen geschmolzenen Kautschuk enthaltenden Gummikitten soll aber zur Befestigung von Fasern auf Kautschukartikeln darum nicht möglich sein, weil ein geschmolzener Kautschuk nicht mehr auf übliche Weise durch Vulkanisation in den festen elastischen Zustand übergeführt werden kann. Die Fasern würden zwar auf einer solchen Schicht gut haften, aber mit derselben zusammen leicht abreibbar sein. Jedenfalls würde die Faserdecke in diesem Falle schon bei ganz leichter Inanspruchnahme stark beschädigt werden, so daß sie für praktische Zwecke ganz ungeeignet wäre.
• Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Faserüberzügen auf Kautschukwaren, das sich vom Bekannten dadurch unterscheidet, daß als Klebmittel Kautschukzersetzungsprodukte verwendet werden, die durch Hitzebehandlung des Kautschuks ohne Abschmelzen desselben hergestellt werden. Solche Produkte sollen ihre Vulkanisationsfähigkeit nicht eingebüßt haben und können daher der Kalt- oder Warmvulkanisation ebenso unterzogen werden wie die gewöhnliche Kautschukmischung. Gleichzeitig sollen auch die aus diesen Produkten hergestellten Kautschuklösungen bei gleicher Konzentration eine viel geringere Zähflüssigkeit haben als die üblichen Kautschuklösungen, so daß man bei dem Kleben sehr konzentrierte Lösungen verwenden kann, ohne dabei dicke Schichten von Kautschuk auftragen zu müssen. Durch Verwendung einer konzentrierten Kleblösung kann nun eine dünne, jedoch zufolge des hohen Klebstaffgehaltes trotzdem stark klebfähige Schicht erzeugt werden, in welche die Fasern stark verankert werden können. Durch die außerordentlich große Klebrigkeit dieser Schicht kann also ein ganz vorzügliches Haften der aufgetragenen Fasern erzielt werden, so daß die erfindungsgemäß hergestellten befas@erten Kautschukartikel z. B. im trockenen oder feuchten Zustande beliebig stark gebürstet werden können, ohne daß eine nennenswerte Beschädigung der Faserbekleidung stattfindet. -Die ohne Abschmelzen des Kautschuks erhaltenen Zersetzungsprodukte ergeben desto bessere Vulkanisate, bei je niedrigerer Temperatur und in je kürzerer Zeit die Klebrigkeit des Kautschuks durch Hitzebehandlung erhalten wurde. Besonders vorteilhaft für den Erfindungszweck sind daher solche Produkte, die durch Erhitzen von Kautschuk während weniger Stunden erhalten werden, dem vor dem Erhitzen eine kleine Menge von Mercaptobenzothiazol zugesetzt wurde. Durch diese Zugabe kann nämlich die Zeitdauer der Hitzebehandlung bei sonst gleichen Versuchsbedingungen erheblich heruntergesetzt werden. Gute Ergebnisse sind z. B. erzielbar, wenn man als Kleblösung eine Gummilösung verwendet, die aus etwa 3o Teilen eines durch Erhitzen mit Mercaptobenzothiazol erhaltenen Gummizersetzungsproduktes und etwa 7o Teilen Benzins besteht. Diese Lösung wird in bekannter Weise auf den Artikel aufgespritzt, aufgestrichen oder sonstwie aufgebracht und, nach teilweiser oder gänzlicher Verdunstung des Lösungsmittels, das Aufbringen und Befestigen der z. B. Baumwollfasern in üblicher Weise vollendet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Faserüberzügen auf Kautschukwaren, die mit einer Kleblösung aus Kautschukzersetzungsprodukten bestrichen und nach erfolgter Verdunstung des Lösungs- oder Dispergierungsmittels mit Fasern bestreut und gegebenenfalls unter Befestigen derselben durch Anpressen vulkanisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleblösung eine konzentrierte Lösung oder Dispersion eines durch Erhitzen, gegebenenfalls bei Gegenwart von Mercaptob,enzothiazol, von Kautschuk ohne Abschmelzen desselben hergestellten Kautschukzersetzungsproduktes verwendet wird, dem gegebenenfalls die üblichen Füllstoffe zugesetzt werden können.