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Verfahren zur Gewinnung von Zink aus Erzen durch Vor- und Sinterröstung
und anschließende Destillation Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Zink aus Erzen durch Vor-und Sinterröstung und anschließende Destillation.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Sinterröststufe Muffelrückstände
von einem vorausgehenden Zinkdestillationsprozeß zugeschlagen werden.
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Bekannt war bereits einerseits die Entschwefelung von Zinkerzen unter
gleichzeitiger Agglomerierung mit Hilfe von Kohlezuschlag zu der zweiten Verfahrensstufe.
Für die Herstellung von Zinkoxyd kannte man ferner den Ersatz des Kohlezuschlages
durch Muffelrückstände.
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Die vorliegende Erfindung schafft nun die Möglichkeit, durch evtl.
wiederholten Zuschlag von Muffelrückständen vorausgegangener Destillationsprozesse
zu der Sinterröststufe die in den Rückständen enthaltenen Mengen an Edelmetallen
soweit anzureichern, daß deren Verarbeitung auf Edelmetalle und Kupfer, evtl. auch
Blei und andere Schwermetalle, lohnend wird. Dabei wird das in den Rückständen enthaltene
Zink als vollwertiges Metall gewonnen, der in den Rückständen enthaltene Brennstoff
nutzbar gemacht und die Menge des auf die Halde gehenden Abfalls verringert. Es
lassen sich auch Haldenbestände älterer Prozesse mit aufarbeiten. .
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Eine Aufbereitung der auf die Halde gehenden Rückstände hat bisher
wohl auch schon stattgefunden, doch waren die fallenden Metallprodukte meist so
geringwertig, daß sie sich für den Bleischachtofenprozeß nicht eigneten und daher
als abgängig auf die Halde gingen. Insbesondere gab man den Zinkgehalt, dessen Anreicherung
durch Aufbereitung nicht möglich war, verloren.
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Lm den Kohle- und Zinkgehalt der Rückstände noch verwerten zu können,
hat man zu Verblaseverfahren gegriffen, bei denen das Zink aber als minderwertiges
Oxyd fiel.
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Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird feines
Zinksulfiderz in bekannter Weise geröstet, und zwar vorzugsweise bis auf einen solch
niedrigen Punkt, wie es wirtschaftlich praktisch ist, und zwar vorzugsweise ohne
dieVerwendung eines anderen Brennstoffes in dem Röstofen als dem in dem Erz selbst
vorhandenen Schwefel. Es wird also ein autogenes Rösten durchgeführt. Auf diese
Weise kann das Zinkerz in wirtschaftlicher Weise bis zu einem Schwefelgehalt geröstet
werden, der zu gering sein würde, um allein genügend Brennstoff zur Durchführung
des nachfolgenden Sinterns des Erzes zu liefern, d. h. 3 % oder q. °/o Schwefel,
der aber zu hoch ist, als daß das geröstete Produkt unmittelbar in dem Destillierofen
verwendet werden kann. Diesem vorgerösteten Erz wird auf die gewöhnliche Weise Wasser
zum Sintern zugesetzt sowie kohlenstoffhaltiges Material. Die Beschickung wird angezündet,
und dadurch, daß Luft durch die Beschickung
geleitet wird, wird
der Kohlenstoff verbrannt und die Beschickung gesintert. Die in dem Röstmaterial
- vorhandenen Sulfate werden von dem- Kohlenstoff sehr schnell und wirksam zersetzt
und aufgespalten. Unter diesen Umständen sintert die Beschickung sehr rasch, und
wegen des verhältnismäßig geringen Schwefelgehalts des dem Sinterapparat zugeführten
Materials sowie der Ver-,vendung von Kohlenstoff, um die für die Durchführung des
Sinterns erforderliche Wärme zu liefern, kann der Schwefel gänzlich aus dem gesinterten
Produkt ausgeschieden werden. Das Sintern der Beschickung von vorgeröstetem Erz,
das kohlenstoffhaltiges Material enthält, kann in den wohlbekannten Sinterapparaten
ausgeführt werden.
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Das kohlenstoffhaltige Material, das zusammen mit dem gerösteten Erz
verwendet wird, um die erforderliche Wärme zum Reduzieren der Sulfate und Sintern
des Materials zu liefern, besteht aus den obenerwähnten Muffelrückständen. Nachdem
das - Material, bestehend aus vorgeröstetem Zinkerz und Muffelrückständen, gesintert
worden ist, kann es mit gewöhnlicher Kohle oder Koks, Salz usw. vermengt und in
die Retorten gebracht und in der üblichen Weise erhitzt werden, wodurch das oxydierte
Zink in dem Sinter zu metallischem Zink reduziert und verflüchtigt wird. Das verflüchtigte
Zink strömt zum Kondensator, wo es zu geschmolzenem metallischen Zink kondensiert
wird, während das Kohlenoxyd durch die Öffnung in dem Kondensator in der üblichen
Weise abgeführt wird. Da das gesinterte Zinkoxyd von Schwefel befreit und sehr porös
ist, so wird dadurch die Destillation der Zinkdämpfe erheblich befördert, während
gleichzeitig ein höherer Prozentsatz vom Zinkgehalt der Erze gewonnen wird, als
es nach den früheren Verfahren möglich war.
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Die Kohlenstoff enthaltenden Zinkrückstände (aus den Retorten), die
bis jetzt bei den Zinkhütten als Abfall angesehen werden, liefern ein ideales, billiges
Material, um den erforderlichen Kohlenstoff zu liefern zur Durchführung des obenerwähnten
Reduzierens der Sulfate und des Sinterns des Erzes.
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Die bei Zinkhütten fallenden Muffelrückstände wechseln erheblich in
der Zusammensetzung. Deshalb sind nicht alle Muffelrückstände, so wie sie fallen,
für den vorliegenden Zweck zu verwenden. Sie können daher durch mechanische, nasse
oder magnetische Aufbereitung geschieden werden. Die Verwendung der Muffelrückstände
liefert insofern weitere Vorteile, als mit ihnen gleichzeitig eine gewisse Menge
nicht destillierten Zinks in die Beschickung eingeführt wird, das in solchen Rückständen
enthalten ist und das für die Gewinnung durch Destillation in den Retorten verwendet
werden kann. Mit anderen Worten, das in den Muffelrückständen enthaltene Zink kann
wiedergewonnen werden, wenn die Rückstände in einem Gemenge mit gerösteten Zinkerzen
verwendet und gesintert werden, da sich bei dem Sinterverfahren das schwer schmelzbare,
nicht destillierte Zink in den Rückständen derart ändert, daß es sich darauf in
einer Retorte verflüchtigt, in der das gesinterte Produkt, das ein solches früher
schwer schmelzbares Zink enthält, behandelt wird.
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Der besondere Vorteil der Verwendung von Zinkrückständen aus Retorten
beim Sintern vor gerösteter Zinkerze besteht darin, daß Zinkerze häufig kleine Mengen
Gold, Silber, Kupfer und andere wertvolle Metalle enthalten, die in den Muffelrückständen
verbleiben, nachdem das Zink destilliert worden ist. Solche Muffelrückstände, wie
sie gewöhnlich fallen, enthalten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in gewöhnlich
zu kleinen Mengen, um die Kosten ihrer Gewinnung zu decken. Bei der Verwendung solcher
Muffelrückstände gemäß vorliegender Erfindung, wonach sie mit einer frischen Beschickung
von vorgeröstetem Zinkerz zum Sintern verwendet werden, werden sich das Gold, Silber,
Kupfer und andere Bestandteile allmählich in den Rückständen anreichern, während
diese ein oder mehrere Male benutzt werden, und zwar bis zu einem Punkte, wo die
Rückstände schließlich genügend edle und andere Metalle enthalten, so daß sich deren
Wiedergewinnung lohnt. In diesem Zeitpunkt werden die angereicherten Rückstände
aus den Retorten herausgenommen, um zur Wiedergewinnung ihrer Wertbestandteile einer
geeigneten Behandlung unterworfen zu werden. An ihrer Stelle werden frische Rückstände
der Beschickung in dem Sinterapparat zugeführt.