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DE836403C - Verfahren und Ofen zur Gewinnung von Blei - Google Patents

Verfahren und Ofen zur Gewinnung von Blei

Info

Publication number
DE836403C
DE836403C DEJ951A DEJ0000951A DE836403C DE 836403 C DE836403 C DE 836403C DE J951 A DEJ951 A DE J951A DE J0000951 A DEJ0000951 A DE J0000951A DE 836403 C DE836403 C DE 836403C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
iron
furnace
bath
fuel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ951A
Other languages
English (en)
Inventor
Friedrich Johannsen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEJ951A priority Critical patent/DE836403C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE836403C publication Critical patent/DE836403C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/02Obtaining lead by dry processes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren und Ofen zur Gewinnung von Blei Es ist üblich, Bleierze und andere bleihaltige Rohstoffe nach vorheriger Abröstung des Schwefels im Schachtofen mit Koks als Reduktionsmittel und Brennstoff auf ein Werkblei zu verarbeiten. Es ist ferner bekannt, sulfidische Bleiverbindungen in Mischung mit Brennstoffen durch ein Reaktionsschmelzen im Herdofen oder durch ein Niederschlagschmelzen mit metallischem Eisen und Koks als Brennstoff im Schachtofen zu verarbeiten. Bei dem Reaktionsschmelzen und dem Niederschlagsverfahren entstehen verhältnismäßig reiche Rückstände, die die Anwendung des Reaktionsschmelzens stark begrenzen und das Niederschlagsverfahren völlig verdrängt haben.
  • Die Erfindung bezweckt, sulfidische oder oxydische bleihaltige Rohstoffe ohne Kdks oder einen AUSGEGEBEN AM 10. APRIL 1952 anderen kdhlenstoffhaltigen Brennstoff und ohne vorherige Röstung auf Werkblei zu verarbeiten. Dies wird in erster Linie .dadurch erreicht, daB das bleithaltige Gut .unter Verwendung von Eisen als Reduktionsstoff und als einziger Brennstoff in einem Verblaseprozeß direkt auf Werkblei verarbeitet wird. Dabei wird,zweckmäßig die für die Verbrennung des Eisens erforderliche Luft durch die verflüssigte Beschickung hindurchgeleitet, und zwar entweder durch das Werkblei hindurch oder unmittelbar in die sich auf dem Werkblei bildende Steinschicht. Durch die Verbrennung des Eisens, das gegebenenfalls zunächst in Fe S übergeführt wird und dann als solches oxydiert wird, bildet sich eine eisenhaltige Schlacke, die nach Verlassen des Ofens vorzugsweise nach dem Renn-Wälzverfahren im Drehrohrofen-z auf metallisches Eisen weiterverarbeitet wird. Dabei findet gleichzeitig eine Verflüchtigung der in der Schlacke vorhandenen Gehalte an Blei, Zink und-anderer flüchtigen Metalle statt, die aus den Abgasen dieses Ofens als Oxyd gewonnen werden.
  • Die gesamten Umsetzungen finden in dem Verblaseprozeß innerhalb einer sich im ProzeB bildenden Steinschicht statt, in der sich gleichzeitig metallisches Eisen und der bleihaltige Rohstoff befinden. Vermöge ihrer Schwere befinden sich diese Konihonenten an der Grenzschicht Stein-Blei und li'»):en sich zum Teil auch im Stein. Bei der Verarlxittiiig eines Bleiglanzes mit ,70% Pb sind je nach Ofengröße etwa 4o bis ioo kg Eisen erforderlich, um beim Einblasen von kalter Luft durch das Bleibad den Gesamtwärmebedarf des Prozesses zu decken. Es bildet sich dabei aus der Gangart des Erze: und dem oxvdisclien Eisen eine Schlacke, die etwa 20 bis 50% Fe enthält. Der sich oberhalb des 131eibades bildende Stein nimmt den Kupfergehalt des Erzes vollständig auf und kann bei genügender Anreicherung des Kupfers periodisch abgestochen werden. Die Abgase des Prozesses sind sauerstofffrei und enthalten fast die gesamte Menge des Schwefels in dampfförmiger Form und nur kleine Mengen SO.,. Durch Kondensation läßt sich daher elementarer Schwefel gewinnen, Nvobei die Abgase zur Reduktion des noch vorhandenen S02 vorher über glühenden Koks geleitet werden können. Will man die Abgase auf Schwefelsäure oder flüssige schweflige Säure verarbeiten, führt man Luft oberhalb des Bades zu und erhält dann ein Gas mit etwa 12 bis 15% S02. In jedem Fall werden die Abgase zunächst filtriert, um verdampfte Blei-, Antimon-und Arsenverbindungen aufzufangen. Der dabei anfallende Flugstaub geht in den Prozeß zurück, wobei sich die oxydischen Bleiverbindungen des Flugstaubes im Verblaseprozeß mit dem Pb S des Erzes nach Art des Reaktionsschmelzens in Werkblei umsetzen. Durch das Einblasen von Luft in das Bleibad erreicht man gleichzeitig eine Vorraffination des Bleis, d. h. die Gehalte des Bleis an As, Sn und Sb werden aus diesem entfernt und in dem Flugstaub des Verblaseprozesses angereichert. Durch Zurückgabe dieses Flugstaubes läBt sich die Anreicherung an diesen Begleitmetallen gegebenenfalls so weit treiben, daß der periodisch aus dem Prozef! herausgenommene Flugstaub der direkten Herstellung eines reichen Hartbleis usw. zugeführt werden kann. Es ist dabei ein besonderer Vorteil des Prozesses, daß das so hergestellte Hartblei völlig edelmetallfrei ist. Der Zinkgehalt des Erzes geht überwiegend in die Schlacke des Verblaseprozesses und wird im Renn-Wälzofen als gemischtes Bleizinkoxyd gewonnen. Bei genügendem Zinkgehalt des Erzes.oxler bei zeitweiser Rückgabe dieses Oxyds vom Renn-Wälzofen in den Verblaseofen reichert sich das Zink ebenfalls an, so dafl es durch Sintern im Drehrohrofen als bleiarmer Zinkklinker abgesondert werden kann.
  • Das Metallausbringen bei dem Gesamtprozeß ist sehr hoch, da praktisch nur'die Gangart, ohne jeden Zuschlag, als Endschlacke des Renn-Wälzofens anfällt und diese Schlacke nur Metallgehalte von etwa o,i % Pb und Cu und o,i bis 0,3% Zn aufweist. Bei den geringen Gasmengen des Verblaseofens sind außerdem die bei der Filtration der -Gase verlorengehenden Metallmengen außerordentlich gering, woraus sich ein Metallausbringen des Gesamtprozesses von 97 bis 99% für PI), Sb, Zn und 98.5 bis 99,5 % für Cu, A-, :\u ergibt. Außerdem werden alle Nebenbestandteile des Erzes, wie Ab, Cu und Zn, getrennt und in sehr angereicherter Form in den jeweiligen Zwiscbenprodukten gewonnen.
  • Zur Durchführung des Prozesses eignen sich alle Verbiaseöfen, in denen sich ein Bleisumpf bildet, auf dem die Stein- und Schlackenschicht schwimmt. Bei Zuführung von Luft in das Bleibad bildet sich in diesem teilweise Bleioxyd, das aufsteigt und an der Grenzschicht mit dem Stein, dem Fe oder dem Pb-Erz unter Rückbildung von Pb reagiert, wobei der Sauerstoff vorwiegend an Fe gebunden wird. Um bei der Zugabe der Rohmaterialien geringe Verstaubungsverluste zu erhalten, empfiehlt es sich, die Reaktionsstoffe mit Preßluft durch das Bleiibad einzublasen.
  • An Stelle von Blei als blasfähiges Medium, in das die Reaktionsluft eingeblasen wird, läBt sich auch Cu verwenden. In diesem Fall sammelt sich das Bleiunter dem Kupfer an und wird abgestochen oder ständig durch Siphon abgeführt.
  • In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens unter Verwendung von -metallischem Blei als Medium zur Lufteinführung in einem lotrechten Schnitt schematisch veranschaulicht.
  • Auf einem Bleikessel i mit Feuerung 2 befindet sich ein ausgemauerter zylindrischer Reaktionsraum 3 mit Abgasleitung 4 und Aufgabevorrichtung 5. Durch letztere wird zu Beginn des Prozesses der Zündbrennstoff und später der Eisenzuschlag aufgegeben, während die Bleikonzentrate und der Flugstaub mit PreBluft durch das Rdhr 6 in das Bleibad gedrückt werden und vermöge ihres geringeren Gewichtes in den Reaktionsraum aufsteigen. Das Bleibad 7 stellt sich im Kessel und im Reaktionsraum in verschiedener Höhe ein. Auf dem Bleibad bildet sich im Reaktionsraum eine Steinschicht 8 und darüber eine Schlackenschicht 9. Durch das Rohr io und den Verteiler ii wird die Reaktionsluft eingeblasen. Der Abstich der Schlacke erfolgt durch eine Öffnung 12, der des Steins, soweit dieser ,bei genügender Kupferanreicherung entfernt werden soll, durch den Abstich 13.
  • Zur Verringerung des Eisenbedarfs des Prozesses und damit der weiterzuverarbeitenden Schlackenmenge kann an Stelle von Kaltluft auch vorgewärmte Luft oder sauerstoffangereicherte Luft für das Verblasen verwandt werden. An Stelle von metallischem Eisen lassen sich ganz oder teilweise auch Sulfide der Schwermetalle, wie Schwefeleisen, Kupfersulfid oder Zinkblende, insbesondere Eisensulfide, als Brennstoff verwenden. In diesem Fall ist kein oder nur ein geringer Eisenüberschuß im Steinbad, und es findet dann unmittelbar eine Verbrennung des Schwefels zu S 02 statt. Dabei kann es zweckmäßig sein, an Stelle des Renn-Wälzverfahrens zur Aufarbeitung der Schlacke ein Verblasen der Schlacke durch Einführung von Kolileristaub und Luft in das flüssige Schlackenbad durchzuführen, da in diesem Fall auf die Rückgewinnung des Eisens in metallischer Form verzichtet «erden kann.
  • Bei Verarbeitung von oxydischem Bleimaterial, wie Bleiaschen, Akkurückständen usw., dient der Eisengehalt als Brennstoff und als Reduktionsstoff. Der Vorteil des Verfahrens bei diesen Materialien besteht darin, daß auch gemischte metallische und oxydische Rohstoffe ohne vorherige Seigerung verarbeitet werden können und die Verunreinigungen voneinander getrennt in stark angereicherter Form gewonnen werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Blei aus sulfidischen oder oxydischen Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das bleihaltige Gut unter Zusatz von Eisen als Reduktionsmittel und als Brennstoff in einem Verblaseprozeß direkt auf Werkblei verarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Abgasen des Verblaseofens nach Entfernung der darin enthaltenen Metallverbindungen durch Abkühlung elementarer Schwefel gewonnen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft in ein Kupfer- oder Bleibad eingeleitet wird, auf dem sich eine Steinschicht befindet, in der die Reaktionsstoffe schwimmen oder gelöst sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Prozeß gebildete eisenreiche Schlacke nach dem Renn-Wälzverfahren auf Eisen und Metalloxyd aufgearbeitet wird und das so gewonnene Eisen als Brennstoff zum Verblaseprozeß zurückgeht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von metallischem Eisen ganz oder teilweise Pyrit oder Sulfide der Schwermetalle, wie Schwefeleisen, Kupfersulfid oder Zinkblende, zugeschlagen werden.
  6. 6. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden .des Reaktionsgefäßes (3) ein Bleisumpf angeordnet ist, in den die erforderliche Verbrennungsluft durch eingelegte Eisenrohre (io) einsgeleitet wird.
  7. 7. Ofen zur Durchführung des Verfahrend nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rohrleitung (6) vorgesehen ist, durch die der bleihaltige Rohstoff einschließlich des Flugstaubes mit Luft zusammen durch das Bleibad in den Reaktionsraum eingeblasen werden kann.
DEJ951A 1950-05-23 1950-05-23 Verfahren und Ofen zur Gewinnung von Blei Expired DE836403C (de)

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