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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Sicherheitsschleife
äuf Heftmaschinen mit Kreuzknotenbildung und Greifernadel Die Erfindung bezieht
sich auf Fadenheftmaschinen mit selbsttätiger Knotenbildung, und zwar des bekannten
Kreuzknotens, dessen Herstellung als sogenannter Sicherheitsknoten auf Fadenheftmaschinen,
z. B. in den deutschen Patentschriften q.o 622 und 157 839 beschrieben ist.
Er wird dadurch gebildet, daß ein Nadelgreifer (Greifernadel) durch die von den
Heftnadeln ins Innere der zu heftenden Papierlage geholten einzelnen Fadenschleifen
nacheinander geführt wird, wobei die erste Schleife durch Überschlagen als Doppelschleife
gebildet und die letzte Schleife, die Endschleife, an ihrem losen Ende vom Nadelgreifer
kurz gefaßt und durch die übrigen Heftschleifen gezogen wird. Nachdem, hierauf die
Schlinge zugezogen ist, bewirkt die rückläufige Bewegung des Nadelgreifers das Herausziehen
des kurzen Fadenendes aus ihm und das Zusammenziehen des Knotens.
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Für Heftungen,, die bei Gratulationskarten u. dgl. vorgenommen werden,
genügt dieser Knoten nicht. Des gefälligeren Aussehens wegen verlangt die Industrieleine
Verknotung, hei der das Fadenende nochmals als längere Schleife mit eingeknotet
ist, was bisher maschinell nicht möglich war. Solche Endschleifen für Zierzwecke
wurden bisher durch Verknoten von Hand hergestellt und waren leicht aufziehbar.
Sie maschinell auf Heftmaschinen als Sicherheitsschleife herzustellen und dabei
schwer aufziehbar zu machen, ist Zweck der Erfindung. Das neue Verfahren besteht
darin, daß das lose Ende des Schlußfadens der Endschleife vom Maul der Greifernadel
in solcher Länge erfaßt ist und als Schleife durch die letzte; den Kreuzknoten bildende
Heftschleife durchgezogen wird, daß es beim Durchziehen durch die Knotenschlinge
nicht herausrutscht, sondern als Schleife hängenbleibt und bei der gegenläufigen
Schlußbewegung der Greifernadel nach Zuziehen des Kreuzknotens aus dem Greifermaul
herausschlüpft. Letzteres erfolgt dadurch, daß der lose Schlingenfaden der Sicherheitsschleife
im letzten Teil des Arbeitsganges vor die Greiferspitze geschoben wird; das Maul
der Greifernadel ist hierfür mit einer schrägen Ebene ausgestattet, durch welche
der lose Fadenteil der Sicherheitsschleife zum Herausschlüpfen über die Grei-f
erspitze gebracht wird. Eine auf diese Weise maschinell hergestellte Sicherheitsschleife
hat außerdem den Vorteil, daß sie sich nicht aufziehen kann, wenn man an den Enden
zieht, sondern dadurch eine immer festere Verbindung ergibt im Gegensatz zu dem
bekannten Kreuzknoten, der sich bei bestimmtem Zug an seinen Enden dann aufziehen.
kann, wenn dadurch die übergeworfene Schlinge zurückbewegt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Herstellung einer
derartigen Sicherheitsschleife auf Fadenheftmaschinen nach der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen
Fig. i und 2 die Anordnung einer bekannten Fadenheftmaschine
zur Herstellung eines Kreuzknotens, Fig. 3 und 4` die Greifernadel in ihrer bisherigen
Form, Fig.5 und 6 die Verknotungsschlinge in verschiedenen Stellungen vor dem Zuziehen
zum Knoten, Fig.7 die fertige Verknotung mit Sicherheitsschleife, Fig.8 und 9 die
Form des Maules der neuen Greifernadel, Fig. io bis i3b Einzelheiten der Fadenverschlingung
und den Vorgang des Herausschlüpfens der Sicherheitsschleife aus dem Greif ermaul.
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Der von der Spule kommende Heftfaden i wird in bekannter Weise durch
den Fadenholer 2 ausgezogen und der Reihe nach in die auf und ab steigenden Hakenheftnadeln
3, 4 5 gelegt. Die Schleife der ersten Heftnadel 3 wird länger ausgezogen, in bekannter
Weise zunächst doppelt aufgewickelt, und dann wird das untere Ende nach oben überschlagen
(Fig. 2, rechte Schlinge 7). Die Greifernadel6 tritt dann von rechts nach links
durch alle Heftschleifen hindurch, erfaßt das lose untere Ende der letzten (linken)
Schleife und zieht es beim Rückgang durch alle Heftschleifen hindurch. Die Länge
des Stich- oder Verriegelungsfadens wurde früher durch den veränderlichen Hub des
Fadenholers 2 so geregelt, daß das schließlich beim Zuziehen der Schlinge zum Knoten
im Greifermaul hängende Ende ganz durchgezogen wurde und infolgedessen aus ihm bei
der gegenläufigenGreiferbewegung herausrutschte. Durch die dabei entstehende Reibung
zog sich der Knoten fest.
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Dieser bekannte Vorgang wird nach vorliegender Erfindung dadurch zur
Herstellung einer Dekorations- und Sicherheütsschleife verwendbar gemacht, daß man
die Fadenlänge so einstellt, daß das lose Ende der letzten Heftschleife beim Erfassen
durch das Maul der Greifernadel so lang bleibt, daß das Ende nicht ganz durchgezogen
wird, also als Schleife hängenbleibt. Bei den vorbekannten Greifern ist ein Herausschlüpfen
der Schleife aus dem Maul nicht möglich, ohne daß der Faden reißt. In Fig.3 und
4 ist die bisher bekannte Form der Greifernadel mit Maul dargestellt; daraus ist
zu erkennen, daß eine Nase x den Faden festklemmt . und es im Falle des Durchzugs
des losen Fadenendes als Schleife unmöglich wäre, diese aus dem Maul zu entfernen.
Erst wenn man die Schleifenteile oder einen davon so führt, daß beide auf derselben
Seite der Greifernadel, und zwar zweckmäßig auf der offenen liegen, ist die Möglichkeit
für das Herausschlüpfen der Sicherheitsschleife gegeben. Nach der Erfindung geschieht
dies durch eine besondere Form der Greifernadelspitze, die bei der gegenläufigen
Bewegung der Greifernadel das lose Fadenende nach vorn, also vor die Spitze schiebt.
Es liegt nun auch auf der offenen Greiferseite, und die ganze Sicherheitsschleife
kann nach vorn herausschlüpfen.
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Der Vorgang ist dabei folgender: Nachdem die Greif ernadel6 (Fig.5)
in ihrer rechten Endstellung angelangt ist, liegt das langgefaßte Fadenende a noch
in der Knotenschleife b. Bei der nun erfolgenden gegenläufigen Bewegung (Fig.6)
wird die von dem bekannten HakenH (Fig. 5) gehaltene Knotenschleife herumgeworfen
und dann losgelassen. Es :entsteht dann beim Zuziehen des Kreuzknotens die Sicherheitsschleife
(Fig.7). Das Herausschlüpfen der Schleife aus dem Maul der Greifernadel erfolgt
so, wie in den vergrößerten Figuren i o bis 13 gezeigt ist. Die Greifemadel (Fig.
8 und 9) ist erfindungsgemäß an ihrer Spitze mit einer schrägen Fläche c versehen,
an der die Schleife abrutscht, und auch die Flächend sind etwas schräg gestellt,
um das Abrutschen der Faden beim Gang des Greifers nach links zu erleichtern (Fig.9).
Nachdem die Greifemadel 6 das lose Fadenende der letzten (linken) Heftschleife in
solcher Länge erfaßt hat, daß sich beim gegenläuÄgen Gang der Greifernadel nach
rechts dieser Verriegelungsfaden,a als Schlaufe durch alle Heftschleifen durchgezogen
hat, bleibt @er in der letzten Schleife (rechts) hängen (Fig. 5). Dabei ist das
obere Fadentrumm straff, weil es sich noch in der Lage befindet, während das untere
frei herunterhängt und erst allmählich, wenn die Fadenschlingen zugezogen werden,
straff wird. Dabei rutscht von dem Verriegelungsfadena (Fig. io) das im Maul hängende
Stück x, y infolge der Schräge y, z (Fig ioa) nach vorn ab und schiebt
sich vor die Spitze S der Greifernadel (Fig. i ia), so daß es aus ihrem Bereich
kommt. Bei der gegenläufigen Bewegung der Greifernadel liegt es bereits vor der
Spitze S, und zwar auf derselben Seite wie das Fadentrummb (Fig. 12) und zieht sich
schließlich unter dem Federdruck der Schließbacke ,ganz heraus (Fig. 12 bis i3).
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Aus Fig. 7 ist zu erkennen, daß sich eine solche Schleife nicht wieder
auf, sondern beim Zug an den Fadenenden stets fester ziehen muß.