DE540150C - Verfahren zum Entgasen von Elektroden in Vakuumgefaessen - Google Patents

Description

Die Kontakte von Vakuumgefäßen müssen bekanntlich weitgehend entgast werden, damit nicht durch das Freiwerden von eingeschlossenen Gasen die Atmosphäre des Vakuumgefäßes verschleehtert werden kann. Es ist nun bekannt, dieses Entgasen der Kontakte durch einen dauernden Lichtbogen auszuführen, wobei die Stromstärke ein Mehrfaches der normalen Durchgangsstromstärke sein soll. Die Kontakte werden zu diesem Zwecke miteinander in Berührung gebracht und wieder durch Ziehen eines Lichtbogens voneinander entfernt. Diese Methode wird dann angewandt, wenn eine der Elektroden elastisch eingeführt ist oder Bewegungen im Innern ausführen kann, wie es namentlich bei Vakuumschaltern der Fall ist.

Hierbei besteht nun die Gefahr, daß infolge allzu plötzlicher Gasausbrüche der Lichtbogen so intensiv wird, daß die Elektrode oder das

ao Glasgefäß leidet. Man hat daher bereits eine Anordnung getroffen, bei der in Reihe mit dem zu entgasenden Schalter weitere Schalter vorgesehen sind, die Unterbrechungsstellen in den Stromkreis einfügen, um so zu verhüten, daß der Lichtbogen längere Zeit stehenbleibt. Eine derartige Anordnung der Entgasung von Kontakten durch einen wiederholt unterbrochenen Lichtbogen ist aber sehr umständlich und erfordert eine große Anzahl von Schalt- und Steuerapparaten.

Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die Elektroden so weit einander genähert werden, daß sie infolge der elektrostatischen Kräfte bis zur Berührung angezogen und dann unter der Einwirkung der Elastizität der Einführungen oder der Ausschaltfeder wieder so weit getrennt werden, daß ein Lichtbogen entsteht und der Vorgang sich dauernd selbsttätig wiederholt.

Nach einer genügenden Evakuierung des Vakuumgefäßes und bei einem genügend kleinen Abstand der Elektroden entstehen nämlich, wenn eine entsprechend hohe Gleich- oder Wechselspannung an die Elektroden gelegt wird, elektrostatische Kräfte, die ein Anziehen der Elektroden entgegen der natürlichen Elastizität der Einführungen oder der Ausschaltfeder bewirken. Sobald aber das elektrostatische Feld beim Berühren der Elektroden verschwindet, trennen sich diese wieder, und der nachfließende Strom bildet einen kleinen Lichtbogen. Infolge des kleinen Wertes dieses Lichtbogens, was durch einen entsprechend bemessenen Vorschaltwiderstand erreicht werden kann, tritt bald wieder eine völlige Unterbrechung ein. Die frei werdende Wärmeenergie ist jedoch infolge der hohen Spannung sehr groß. Nach dem Erlöschen des Lichtbogens beginnt die Kontaktschließung infolge des wiedergebildeten elektrostatischen Feldes von neuem; ihr folgt wieder ein Öffnen, und der Vorgang wiederholt sich mit recht hoher Frequenz, so daß in kurzer Zeit die Kontakte zum Glühen kommen. Der Vorgang stellt ein elektrostatisches Gegenstück zum Wagnerschen

Hammer dar, bei dem bekanntlich die Selbstunterbrechung eines -Stromes auf magnetisehem Wege erzielt wird. _" *

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zum Entgasen von Elektroden in Vakuumgefäßen mit mindestens einer beweglichen Elektrode- insbesonder-ebei Vakuumschaltern, mit Hilfe eines bei einer angelegten 'Spannung infoige" 'des Näherns und Entfemens "der Elektroden entstehenden Schaltlichtbogens, dadurch gekennzeichnet, daß dieElektroden einander so nahe eingestellt werden, daß sie sich infolge der ' elektrostatischen Kräfte bis zur Berührung anziehen und dann unter der Einwirkung der Elastizität der Einführungen oder der Ausschaltfeder wieder so weit trennen, daß ein Lichtbogen entsteht und der Vorgang sich dauernd selbsttätig wiederholt.

   ■ -2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erzeugung ge-"nügender" elektrostatischer Kräfte- ausreichende Spannung an die Elektroden über einen Widerstand gelegt ist, um den Strom auf einen zulässigen Wert zu begrenzen.