DE535656C

DE535656C - Zugsicherungseinrichtung

Info

Publication number: DE535656C
Application number: DEB136022D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1928-02-19
Filing date: 1928-02-19
Publication date: 1931-10-14

Description

Vorliegende Erfindung hat den Zweck, eine Einrichtung zu schaffen, mit der auf einem Schienenfahrzeug, insbesondere der Lokomotive eines Eisenbahnzuges, der Zustand der Streckensignale angezeigt wird. Bei einer bekannten, zum gleichen Zweck vorgesehenen Einrichtung hat man in die Fahrschiene eine Isolierschiene eingebaut, die aus zwei kurzen, hintereinanderliegenden isolierten Schienenabschnitten besteht. Ferner ist ein Sicherungsstromkreis vorgesehen, der über zwei hintereinanderliegende Fahrzeugräder geschlossen ist und bei Überfahren der zweiteiligen Isolierschiene in Abhängigkeit von der Signalstellung unterbrochen werden kann. Bei dieser Anordnung, muß wenigstens eine Fahrzeugachse isoliert sein, was vom betrieblichen Standpunkt aus ungünstig ist. Außerdem sind ungewollte Kontaktunterbrechungen an Kreuzungen, Schienenstößen usw. nicht ausgeschlossen, wodurch der Sicherungsstromkreis unzeitgemäß unterbrochen werden würde.

Diese Übelstände werden gemäß vorliegender Erfindung -beseitigt durch Anordnung einer nicht unterteilten kurzen Isolierschiene, die zur mechanischen Befestigung ausreichend lang bemessen ist und eine sichere, zeitlich genügende Kontaktgabe ohne die Verwendung isolierter Fahrzeugachsen ermöglicht.

Die Einrichtung besteht im wesentlichen darin, daß eine Kontaktvorrichtung (Stromabnehmer) zwischen zwei Fahrzeugrädern über der Fahrschiene angebracht und dauernd mit derselben in Berührung ist. Dadurch wird ein Stromkreis für ein Ruhestromüberwachungsrelais über ein Fahrzeugrad und die Fahrschiene geschlossen. In die Fahrschiene sind den Signalen zugeordnete isolierte Schienenstücke eingebaut, welche bei Fahrtstellung des Signals geerdet, bei Haltstellung dagegen isoliert sind. Sobald nun der Stromabnehmer mit einer solchen infolge Signalhaltstellung isolierten Schiene, die kürzer ist als der-Abstand der Fahrzeugräder, zwischen denen der Stromabnehmer angebracht ist, in Berührung kommt, wird der obenerwähnte Stromkreis unterbrochen. Durch das voranlaufende Fahrzeugrad werden Kontakthindernisse mit Sicherheit beseitigt.

In der Zeichnung z'eigen Fig. 1 schematisch die auf der Lokomotive angebrachte Einrichtung, Fig. 2 die Schaltung an der Strecke mit Vor- und Hauptsignal.

Erfindungsgemäß ist in der Nähe von Vor- und Hauptsignal je eine kurze Isolierschiene 1,2 angebracht, deren Länge ungefähr entsprechend der Hälfte des Radstandes der Fahrzeugräder bemessen ist, zwischen denen ein solcher Stromabnehmer am Fahrzeug angebracht ist. Außerdem ist die zum Vorsignal gehörige Isolierschiene in die eine, die zum Hauptsignal gehörige Isolierschiene in die andere Fahrschiene des Gleisstranges eingebaut, so daß mittels der auf beiden Seiten der Lokomotive angebrachten Stromabnehmer am Vor- und Hauptsignal verschiedene Wirkungen auf dem Fahrzeug (Warnung und Bremsung) ausgelöst werden können. Die Isolierschiene 1 wird durch die Leitung 3 über dem Kontakt 4 am Vorsignal, die Isolierschiene 2 durch die Leitung 5 über Kontakt 6

am Hauptsignal bei Fahrtstellung des Signals geerdet, bei Haltstellung isoliert.

Die Einrichtung auf der Lokomotive besteht zunächst aus einem zwischen zwei Rädern derselben befindlichen, am Rahmen der Lokomotive isoliert angebrachten Stromabnehmer 7, f bzw. 8, 8', der dauernd mit der Fahrschiene in Berührung steht, wodurch ein Ruhestromkreis zu den Relais 9,10 am Führerstand geschlossen ist. Auf beiden Seiten der Lokomotive ist je ein Stromabnehmer angebracht, und zwar zur Erzielung absolut sicherer Übertragung und zur Vermeidung unbeabsichtigter Kontaktunterbrechung, z. B. bei Schienenstößen nicht einfach, sondern zweifach in Fahrtrichtung hinter-' einanderliegend 7 7' bzw. 8, 8'.

Ferner sind zwei Relais 9, 10 zur Freigabe eines nicht dargestellten Halt- bzw. Warnsignals auf dem Führerstand vorgesehen. Sie werden durch die Stromquelle 11 gespeist und sind normalerweise ständig erregt, also in Ruhestromschaltung.

Bei gewöhnlicher Fahrt auf der Strecke oder im Bahnhof ist der Stromverlauf folgender:

Stromquelle 11, Leiter 12 und 13, Relaiswicklung 9, Kontakt 14, Leiter 15, Stromabnehmer 7, 7', Fahrschiene, Fahrzeugrad, Leiter 17 zurück

- zur Stromquelle 11 einerseits.: Tund anderseits" Stromquelle 11, Leiter12; und 18, .üelaiswicklung to, Kontakt 19, Leiter 20,.Stromabnehmer 8,8', Schiene, Fahrzeugrad, Leiter 17 zurück .zur Stromquelle n. pie Relais .9 un'4 10 sind ' also ständig .angezogen. -

Bei Befahren .der Isolierschiene am Vor- bzw. Hauptsignal bei »Haltstellungcwird der Ruhestromkreis durch den geöffneten Kontakt 4 bzw. 6 für die Dauer des-Bestreicbens der Iso-

• lierschienen durch,den Stromabnehmer jeweils unterbrochen. Die Relais 9 bzw. 10 werden stromlos, wodurch sie die Auslösung eines Signals beliebiger Art auf der Lokomotive be- | wirken. . : '.■ . ' !

Zur Erzielung absoluter Verläßlichkeit in der Signalübertragung bei größter Geschwindigkeit ist in dem Stromkreis der beiden Lokomotivrelais je ein Selbstunterbrecherkontakt io bzw. 19 vorgesehen, so daß ein Wiederanziehen des einmal abgefallenen Ankers nicht möglich ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Zugsicherungseinrichtung, bei der in die Fahrschiene Isolierschienen eingebaut sind, welche bei Fahrtstellung des Signals geerdet, bei Haltstellung isoliert sind, und bei der auf dem Fahrzeug ein Strom-

■; . kreis für ein Ruhestromüberwachungsrelais über ein Fahrzeugrad, die Fahrschiene und eine isolierte, mit der Fahrschjene dauernd in Berührung stehende Kontaktvorrichtung geschlossen ist, welcher unterbrochen wird, sobald die Kontaktvorrichtung mit einer infolge Signalhaltstellung isolierten Schiene in Berührung kommt, so daß das Überwachungsrelais abfällt und die Sicherungsapparate in Tätigkeit treten, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktvorrichtung (7, 7' bzw. 8, 8') zwischen zwei FahrzeügräSern angebracht ist, und daß die Isolierschiene (1 bzw. 2)' kurzer ist als der Abstand der. Fahrzeugräder, - zwischen

λ denett-sich die-Kontaktvorrichtung befindet.

2. Zugsicherungseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einbau der dem oHauptsignal zugeordneten Isolierschiene (2) in die eine und der dem Vorsignal zugeordneten Isolierschiene (1) in die andere Fahrschiene, so daß bei haltzeigendem Hauptsignal das zugehörige Relais (9) über die Kontaktvorrichtung (7, 7') und bei in Warnstellung befindlichem Vorsignal das zugehörige Relais (10) über die Kontaktvorrichtung^. 8'}" betätigt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen''

Berlin. Gedrückt im der reichsdruCkereI