DE534129C - Rangierstock fuer Schienenfahrzeuge mit starr verbundenen Klemmbacken und doppelseitigem Bremskeil - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rangierstock für Schienenfahrzeuge, der Hemmschuh und Brechstange in sich vereinigt. Im Eisenbahnbetrieb ist der Hemmschuh das gebräuchlichste, ortsbewegliche Bremsmittel, mit dem jedoch nur eine zum Stillstand des Fahrzeuges führende Bremsung ausgeübt werden kann. Der Betrieb verlangt aber nicht immer eine Stillstandsbremsung, sondern oft lediglich ίο eine Bremsung- zur Regelung der Fahrzeuggeschwindigkeit. Die bekannten Hemmschuhbauarten, die diese Aufgabe lösen, haben im allgemeinen die dem Hemmschuh eigentümliche Zunge und am Schienenkopf angreifende Klemmbacken. Nach Unterbrechung der Bremswirkung bleibt aber die Berührung zwischen Bremsmittel und Rad bestehen, während aus betrieblichen Gründen das Bedürfnis besteht, das Bremsmittel wegzunehmen, damit das Fahrzeug mit verminderter Geschwindigkeit frei weiterlaufen kann. Mit den bekannten Hemmschuhbauarten ist es außerdem nicht möglich, vorzeitig stehengebliebene Fahrzeuge zu verschieben.

Das Neue der Erfindung besteht darin, daß der Rangierstock durch den auf dem Verbindungsteller drehbar angeordneten Bremsteil als Hemmschuh und durch eine mit der Stockachse zusammenfallende Verlängerung als Brechstange verwendbar ist. Hierdurch wird erreicht, daß der Rangierstock zweiseitig und damit für zwei benachbarte Gleise verwendbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Zeichnung, und zwar:

Fig. I^- die Aufsicht auf den Rangierstock, Figl 2 den Schnitt durch den Verbindungsteller nach a-b der Fig. i,

Fig. 3 eine Ansicht bei Verwendung des Rangierstockes als Hemmschuh,

Fig. 4 eine Ansicht bei Verwendung des Rangierstockes als Brechstange und

Fig. 5 eine Ansicht des Rangierstockes mit auswechselbaren Futterstücken.
Der Rangierstock besteht aus dem Verbindungsteller i, der zwei Klemmbacken 2 und 3 verbindet, die den Schienenkopf seitlich fassen. Die Klemmbacke 3 tragt eine mit der Stockachse zusammenfallende Verlängerung4, während sich an die Klemmbacke 2 der Stock 5 anschließt. Der Verbindungsteller 1 trägt den doppelseitigen Bremskeil 6, der mit dem Zapfen 7 drehbar eingesetzt ist. Statt dessen kann der Bremskeil 6 durch den Verbindungsteller ι hindurchgeführt und unmittelbar von der Schiene getragen werden. Um den Verschleiß der Klemmbacken 2 und 3 auszugleichen, können die Klemmbacken 2 und 3 mit auswechselbaren Futterstücken 8 und 9 versehen sein (Fig. 5).

Die Wirkungsweise des Rangierstockes ist folgende: Vor das sich in Pfeilrichtung (Fig. 2) bewegende Fahrzeug wird rechtwinklig zum Gleis der Rangierstock auf die Fahrschiene derart aufgelegt, daß der Verbindungsteiler 1 auf der Lauffläche der Fahrschiene aufliegt und die beiden Klemmbacken 2 und 3 den Kopf der Fahrschiene umschließen. Das auf den Bremskeil 6 auflaufende Rad nimmt das aufliegende Ende des Rangierstockes mit, der mit seinem anderen Ende 5 vom Rangierer gehalten wird.

•Durch Zug am Stockende 5 entgegen der Fahrtrichtung bringt der Rangierer die Klemmbacken 2 und 3 zur Anlage auf den Schienenkopf, so daß infolge der Klemmwirkung Bremskraft erzeugt und damit das Fahrzeug verzögert wird.

Zur Weiterbewegung stehengebliebener Wagen wird der Rangierstock mit der Verlängerung 4 zwischen Radlauffläche und Schienenkopf eingeführt und wie eine Brechstange benutzt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Rangierstock für Schienenfahrzeuge mit starr verbundenen Klemmbacken und

- doppelseitigem Bremskeil, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung durch den auf dem Verbindungsteller (1) drehbar angeordneten Bremskeil (6) als Hemmschuh und durch eine mit der ' Stockachse zusammenfallende Verlängerung (4) als Brechstange verwendbar ist.

2. Rangierstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskeil (6) auf dem Verbindungsteller (1) oder auf der Schiene abstützbar ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen