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Waschapparat Bekannt sind Waschapparate mit zwei oder mehr konzentrisch
ineinandersitzenden und in ihrer Achsrichtung gegeneinander verschiebbaren Glocken,
welche zwecks Erzeugung eines Wäsche und Waschlauge durchwirkenden Druck- und Saugluftzuges
in einer Art Stampfbewegung innerhalb des Waschkessels auf und ab bewegt werden.
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Bei sämtlichen Waschapparaten dieser Art sind die Glocken durch elastische
Zwischenglieder, insbesondere durch Federn, gegeneinander abgestützt und durch Schraubverbindungen
miteinander vereinigt. Die elastischen Zwischenglieder unterstützen die Gegeneinanderbewegung
der Glocken, werden jedoch durch die Hitze und -durch die chemische Einwirkung der
Waschlauge nach kurzer Gebrauchsdauer zerstört oder mindestens in ihrer Wirksamkeit
beeinträchtigt. Die Schraubverbindungen u. dgl. lockern sich infolge der dauernden
Beanspruchung des Apparates nach kurzer Zeit, und der Apparat fällt auseinander.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Waschapparat der geschilderten Art,
welcher weder elastische Zwischenglieder noch Schraubverbindungen enthält, also
die geschilderten Mißstände der bekannten Waschapparate nicht aufweist. Die Verbindung
der Glocken erfolgt gemäß .der Erfindung, nämlich lediglich durch in axialen Führungen
der Glocken gleitende Kugeln, Rollen o. dgl. Auf der Zeichnung ist der -Erfindungsgegenstand
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen den Waschapparat -Abb. i und
2 im Axialschnitt bei verschiedenen Stellungen der Glocken, Abb. 3 in Aufsicht bzw.
im Schnitt nach der Linie A-A der Abb. i.
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Der Waschapparat besteht aus zwei mit einem Spiel von etwa 5: mm konzentrisch
ineinanderpassenden Glocken i und 2, von denen die äußere Glocke i einen konischen,
3, und die innere Glocke 2 einen ebenen Deckel 4 enthält. Die äußere Glocke i trägt
oben eine Zwinge 5 zur Aufnahme eines Stieles 6 und ist in der Nähe ihres Randes
7 trichterförmig erweitert, während sich an der Übergangsstelle zwischen Glockenmantel
und Glockenrand ein eingezogener Ringwulst 8 befindet. Der Rand 9 der inneren Glocke
:2 ist ebenfalls trichterförmig erweitert und mit Durchbrechungen io versehen, während
ihr Deckel 4 eine Durchbrechung i i enthält.
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Im Mantel der inneren Glocke :2 befinden sich mehrere in ihrer Achsrichtung
verlaufende und nach innen gedrückte Nuten 12, welche etwas unterhalb ihres Deckels
4 beginnen und bis in die Nähe des trichterförmigen Randes 9 reichen. Innerhalb
jeder Nut 12 liegt eine Kugel 13, und diese Kugeln stellen die Verbindung zwischen
den beiden Glocken i und 2 her, welche sich in axialer Richtung verschieben, nicht
aber voneinander
trennen können, da die Kugeln innerhalb der äußeren
Glocke i nicht über den eingezogenen Ringflansch 8 hinausgleiten können.
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Die Handhabung -und Wirkungsweise des Waschapparates ist folgende:
Ein Waschbottich wird etwa zu zwei Drittel mit Lauge und so weit mit Wäsche gefüllt,
daß der Flüssigkeitsspiegel noch etwa iocmoberhalb derWäsche liegt. Abwechselnd
wird der Waschapparat in die Wäsche hineingestoßen und wieder angehoben mittels
des Stieles 6. Naturgemäß kann die Bewegung des Waschapparates auch durch eine mechanische
Vorrichtung geeigneter Art vermittelt werden.
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Befindet sich der Waschapparat in seiner obersten Stellung, so nehmen
die beiden Glocken i, 2 die Lage der Abb. 2 ein, .d. h. die innere Glocke 2 hängt
an der äußeren Glocke i derart, daß der Mantel der ersten die untere Fortsetzung
des Mantels der letzten bildet. Taucht die untere Glocke 2 in die Waschlauge ein
und berührt ihr Rand 9 die Wäsche, so ist ihre Abwärtsbewegung begrenzt, und die
obere Glocke i schiebt sich bei der weiteren Abwärtsbewegung über die untere Glocke
2, bis die beiden Glocken die Stellung der Abb. i einnehmen, in welcher zwischen
ihren Rändern 7, 9 noch ein Abstand von etwa 2 cm ist. Dadurch wird die Luft innerhalb
der neiden durch die Öffnung i i .miteinander in Verbindung stehenden Glocken verdichtet
bzw. aus den Glocken herausgedrückt. Die aus den Glocken herausgedrückte Luft tritt
durch die Lauge bzw. die Wäsche hindurch ins Freie, und zwar teilweise durch die
Löcher io des Randes 9 der inneren Glocke 2. Infolgedessen wird die Lauge durchwirbelt
und durch die Wäsche hindürchgepreßt. Es erfolgt eine innige Berührung von Wäsche
und Lauge und infolgedessen eine gründliche Reinigung der ersteren.
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Innerhalb der Glocken befindet sich eine gewisse verdichtete Luftmenge,
welche unter dem Druck einer Flüssigkeitssäule steht, die der Differenz zwischen
den Flüssigkeitsspiegeln innerhalb und außerhalb der Glocken 1,:2 entspricht. Bei
der Aufwärtsbewegung des Waschapparates hebt sich zunächst die äußere Glocke i,
während die innere Glocke 2 infolge ihres Gewichtes ihre ursprüngliche Stellung
beibehält. Der Raum innerhalb der Glocken wird .also vergrößert, und die in den
Glocken befindliche Luft wird verdünnt, so daß ein Saugzug entsteht. Dieser Saugzug
bedingt ein Ansaugen der Lauge und damit wiederum eine Durchwirbelung von Lauge
und Wäsche, indem erste wiederum durch letzte hindurchtritt. Es erfolgt also wiederum
eine gründliche Reinigung der Wäsche. Gleichzeitig wird die Wäsche selbst .durch
diese Saugwirkung angehoben. Die Wäsche fällt wieder von den Glocken ab, sobald
die untere Glocke aus der Lauge herausgetreten ist. Dieses Anheben und Wiederzurückfallen
der Wäsche bedingt ebenfalls eine innige Berührung von Lauge und Wäsche und bedingt
ebenfalls eine gründliche Reinigung der letzten.
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Die geschilderten Vorgänge werden periodisch wiederholt bis zur vollständigen
Reinigung der Wäsche. Als Werkstoff für die Glocken werden zweckmäßigerweise Kupfer
oder Messing verwendet, jedoch ist die Herstellung der Glocken auch aus Aluminium
oder einem anderen zweckentsprechenden Material möglich. An Stelle von zwei Glocken
kann man auch drei oder mehr Glocken verwenden. Die innere Glocke kann auch durch
andere Bauart, so z. B. durch einen Kolben, ersetzt werden. Die Verbindung der Glocken
braucht nicht unbedingt durch Kugeln zu erfolgen, sie kann vielmehr auch aus andersgestalteten
Rollkörpern o. dgl. hergestellt sein. Die Nuten für die Kugeln o. dgl. können auch
in der äußeren Glocke vorgesehen werden.