-
Lagerung für kippbare Öfen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung,
die das Kippen von kippbaren Öfen, insbesondere von Schmelzöfen, erleichtert. Um
bei derartigen Öfen das zum Kippen erforderliche Drehmoment möglichst klein zu machen,
ordnet man häufig die Drehachse so an, daß sie nahezu durch den Schwerpunkt des
Ofens geht. Die Lage des Schwerpunktes ändert sich jedoch mit den im Betrieb eintretenden
Änderungen des Gewichtes des Ausmaüerungsmaterials, das im Laufe des Betriebes Schmelzgut
aufnehmen kann, oder des spezifischen Gewichtes und der Menge des Einsatzgutes.
Auch andere Ursachen können unter Umständen eine Verlagerung des Schwerpunktes bewirken.
Daher kann die Drehachse, wenn sie fest am Ofen angebracht ist, im Betrieb sehr
ungünstig zum Schwerpunkt zu liegen kommen.
-
Der Zweck der Erfindung ist, diesen Übelstand durch eine möglichst
einfach zu bedienende Einrichtung zu beseitigen.
-
Gemäß der Erfindung sind die Drehzapfen in ihrem Befestigungspunkt
am Ofen veränderlich angeordnet. Vorzugsweise ist jeder Zapfen mit Hilfe eines Schildes
aus starkem Blech am Ofen befestigt und dieses Schild derart am Ofen angebracht,
daß seine Lage gegenüber dem Ofen leicht verändert werden kann. Dadurch, daß der
Drehzapfen geeignet (z. B. exzentrisch) am Schild befestigt ist, verändert sich
gleichzeitig mit der Lage des Schildes auch die Lage des Drehzapfens zum Ofen.
-
Einige Ausführungsbeispiele, durch die sich der Erfindungsgedanke
verwirklichen läßt, seien an Hand der Abbildungen beschrieben. Die Abb. i a bis
i d, 2, 3 a bis 3 d, 5 a, 6, 7, 8, g, iob und iia stellen Draufsichten auf verschiedene
Formen des Lagerschildes dar; die Abb. q.a bis q.d zeigen zwei Ofen in Draufsicht
und Vorderansicht; Abb. 5b zeigt die zu Abb. 5a gehörige Seitenansicht; Abb. ioa
ist die Seitenansicht von iob, teilweise im Schnitt längs I-1, und i i b ist ein
Schnitt längs II-II der Abb. i i a.
-
Das Lagerschild a der Abb. i a wird mit Hilfe von Bolzen b, die in
den Ecken eines Quadrates angeordnet sind, am Ofen befestigt. Senkrecht auf dem
Schild ist der Zapfen c angebracht, an dem der Ofen drehbar in seinem Gestell hängt.
Dieser Zapfen befindet sich in Abb. i a etwas oberhalb der Mitte des Schildes. Das
Schild kann nun in drei weiteren Stellungen, die durch Drehung um je 9o° auseinander
hervorgehen, am Ofen befestigt werden (s. Abb. i b bis i d), so daß die Kippachse
je nach Bedarf gehoben oder gesenkt weiter nach vorn oder nach hinten gebracht werden
kann. Der Zapfen c kann
natürlich auch, wie in Abb. 2 gezeigt ist,
außerhalb der beiden- m Symmetrieachsen x und y des Quadrates liegen. Um dem Schild
einen größeren Halt am Ofen zu geben, als es nur mit Hilfe von Schraubenbolzen möglich
ist, gibt man dem Schild auch die Form eines Quadrate' und bringt am Ofen Halter
d (Abb. i a) oder Rahmen g (Abb. 2) fest an, so daß das Schild in seinen verschiedenen
Stellungen genau in diese Halter oder Rahmen paßt.
-
Die Abb. 3 a bis 3 d zeigen ein rechteckiges Schild mit rechteckiger
Bolzenanordnung. Die Stellungen 3a und 3b gehen durch Drehung des Schildes um i8o°
auseinander hervor, während 3 c und 3 d zu 3 a bzw. 3 b spiegelsymmetrisch sind,
so daß man das Schild nicht durch Drehung aus der Stellung 3a oder 3 b in die Stellung
3 c oder 3 d überführen kann. Will man also mit diesem Schild von der durch die
Abb.4a und 4b dargestellten Ofenanordnung zu der durch Abb.4c und 4d dargestellten
übergehen, bei der die Höhe des Zapfens die gleiche, aber sein Abstand von der Ausgußschnauze
ein anderer ist, so muß man die rechts und links am Ofen angebrachten Schilder e
und f vertauschen.
-
Natürlich muß man darauf achten, daß die Zapfen z. B. durch passende
Anordnung von Nuten so gestaltet sind, daß sich zum Kippen des Ofens dienende Teile,
wie z. B. Hebel-oder Schneckenräder, in jeder Stellung des Lagerschildes am Zapfen
befestigen lassen.
-
Unwesentlich ist, ob z. B. bei dem Lagerschild der Abb.3 vier Bolzen
in rechteckiger Anordnung vorhanden sind oder ob man mehrere Bolzen so anordnet,
wie es z. B. die Abb. 5 a und 5 b zeigen. Wichtig ist nur, daß die Symmetrie der
Anordnung der Bolzen dieselbe ist, wie wenn nur vier Bolzen in den Ecken eines Rechteckes
stehen. Auch bei der quadratischen Anordnung kann natürlich die Zahl und Anordnung
der Bolzen beliebig abgeändert werden, wenn nur die Symmetrie erhalten bleibt, die
hier darin besteht, daß das Schild nach Drehung um 9o° immer wieder auf die Bolzen
paßt, daß also vierzählige Symmetrie vorliegt. Auch höher zählige SyTumetrien, wie
z. B. die durch das sechseckige Schild in Abb. f und das runde Schild in Abb. 7,
können brauchbar sein. Man kann natürlich auch auf das Anbringen von Haltern oder
Rahmen am Ofen verzichten, wenn die Bolzen allein genügen, um das Schild zu halten
und es aus irgendeinem Grunde vorteilhaft sein sollte, dem Schild eine unsymmetrische
Form zu geben.
-
Andere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens sind in der Abb.
8 und 9 dargestellt. Gemäß Abb. 8 ist eine größere Anzahl von Bolzen so am Ofen
angebracht, daß sie ein quadratisches Netz (punktiert) bilden. Das Lagerschild kann
dann entweder so, wie es die ausgezogene oder wie es eine der gestrichelten Zeichnungen
zeigt, befestigt werden. Man kann bei dieser Anordnung den Zapfen in der Mitte des
Quadrates oder, so wie es in der Abb. 8 gezeigt ist, exzentrisch anbringen. In Abb.9
ist das quadratische Netz durch ein dreieckiges ersetzt. Auch bei den Anordnungen
nach Abb. 8 und 9 kommt es natürlich auf die genaue Zahl der Bolzen nicht an, sondern
nur darauf, daß deren Anordnung so getroffen ist, daß man die Schilder am Ofen versetzen
kann.
-
Ein weiteres Beispiel zur Ausführung des Erfindungsgedankens zeigen
die Abb. ioa und iob. Das kreisförmige Lagerschild a wird von dem ringförmigen Rahmen
k am Ofen gehalten und durch die Schrauben L daran gehindert, sich im Rahmen zu
drehen. Der Zapfen c ist exzentrisch am Schild befestigt und das Schild mit mehreren
radialen Bohrungen m an seiner Peripherie versehen, so daß es in verschiedenen Lagen
festgestellt werden kann. Eine .Lasche h dient zum Einstecken einer Stange, um das
Schild zu drehen. Die hier beschriebenen Vorrichtungen zum Festhalten und Drehen
des Schildes können natürlich auch durch andere ähnliche Einrichtungen ersetzt werden.
-
Schließlich ist in Abb. i i a und z i b ein im wesentlichen rechteckiges
Lagerschild a dargestellt mit exzentrisch aufgesetztem Drehzapfen c, welches mit
Hilfe von Bolzen zt in der gewünschten Lage festgeklemmt werden kann. Durch einfaches
Verschrauben dieser Bolzen kann die Lage des Schildes und damit der Drehachse verändert
werden. Auch hier kann die Zahl und Anordnung der Bolzen sinngemäß abgeändert werden.
-
In jedem der Ausführungsbeispiele läßt sich bei Veränderung der Schwerpunktlage
des Ofens durch Verstellung des Lagerschildes die Kippachse -wieder ganz oder annähernd
durch den neuen Schwerpunkt legen.