DE522272C - Verfahren zur Darstellung von Pyracridon - Google Patents

Description

• Verfahren zur Darstellung von Pyracridon Vor längerer Zeit hat R e i s s e r t (vgl. Berichte der deutschen Chem. Ges. 28 [t895], Seite 119) berichtet, daß er bei der Einwirkung von 2-Chlorpyridin-5-carbonsäuremethylester auf Anthranilsäure eine Verbindung erhalten hat, die er als ein Derivat des Pyracridons ansprach. In letzterer Zeit hat Seide (Annalen 440 [19241, Seite 311) nachzuweisen versucht, daß die von R e i s s e r t angenommene Konstitution zu Unrecht besteht.
• Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise und aus leicht zugänglichen Ausgangsstoffen zu einem Pyracridon der von R e i s s e r t angenommenen Zusammensetzung gelangt, wenn man Anthranilsäure mit 2-Halogenpyridinen bei einer Temperatur von von etwa 15o bis 16o° behandelt. Während in dem 2-Chlorpyridin-5-carbonsäuremethylester eine Verbindung zur Umsetzung gelangte, deren a-ständiges Halogenatom durch den in 5-Stellung befindlichen negativen Substituenten -neben der Carboxylgruppe kommt auch der Nitrogruppe und den Halogenen die gleiche Eigenschaft zu - bedeutend in seiner Austauschfiihigkeit erhöht wird, konnte festgestellt werden, daß auch die unsubstituierten cc-Halogenpyridine mit reaktionsträgeren Halogenatomen unter geeigneten Bedingungen leicht mit Anthranilsäure reagieren unter unmittelbarer Bildung von Pyracridon. Es ist selbstverständlich, daß das mit 2-Chlorpyridin durchgeführte Verfahren auch mit den reaktionsfähigeren 2-Brom- und -Jodpyridinen leicht ausführbar ist. -Bei der Durchführung des Verfahrens ist die Einhaltung der Reaktionsbedingungen von größter Wichtigkeit. So wurde gefunden, daß die Temperatur zwischen 15o bis 16o° gehalten werden muß, weil sonst aus der intermediär gebildeten a-Pyridylamino-o-benzoesäure unter Kohlensäureabspaltung 3-Pyridylphenylamin entsteht.
• Die nach dem Verfahren gewonnene Verbindung soll als solche oder als Ausgangsstoff für die Gewinnung therapeutisch wertvoller Verbindungen dienen. Beispiel 121 g Anthranilsäure und 1 o 1 g frisch .destilliertes 2-Chlorpyridin werden im ölbad langsam erhitzt. Bei einer Temperatur von 15o', die genau innezuhalten ist, verflüssigt sich der Kolbeninhalt und gerät allmählich unter Kohlensäureentwicklung ins Sieden. Nach 2 Stunden erstarrt die Flüssigkeit zu einer rotgelben Masse, die noch 1/2 Stunde auf der gleichen Temperatur gehalten wird. lach dem Erkalten wird das Reaktionsprodukt in konzentrierter Salzsäure aufgenommen und das entstandene Pyracridon durch Zusatz von Alkali ausgefällt. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit ammoniakhaltigem Wasser gut ausgewaschen. Durch Umkristallisieren des Rückstandes aus Methylalkohol wird die gesuchte Verbindung von dein als.Nebenprodukt entstandenen:-a-Anilidopyriäin getrennt. Man erhält so das Pyracridon in hellgelben anthrachinonähnlichen Nadeln vom Schmelzpunkt 2 i o° in einer Ausbeute von etwa q.o @*o der Theorie. Die gleiche Ausbeute erhält man bei Verwendung von :!-Brom- bzw. 2-Jodpyridin.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Pyracridon, dadurch gekennzeichnet, daß man Anthranilsäure mit a - Halogenpyridinen bei einer Temperatur von i 5o bis 16o' behandelt.