DE507811C - Elektrischer Schalter mit Moment-Ein- und -Ausschaltung - Google Patents

Description

Bei Schaltern, die zum Schließen und Öffnen von elektrischen Stromkreisen dienen, ist es wünschenswert, daß sie nicht nur eine Moment-Ausschaltung, sondern auch eine Moment-Einschaltung besitzen. Zwar sind solche Schalteranordnungen bereits bekannt geworden, aber die nachstehend erläuterte Erfindung zeigt eine besonders einfache und zweckmäßige Ausführungsform. Hierbei wird

ίο als Betätigungsorgan ein Druckknopf oder ein ähnliches Schaltmittel verwendet. Zur Bewegung des Schaltkontaktes dient in bekannter Weise ein Kniehebel, dessen einer äußerer Drehpunkt fest gelagert ist, während der andere äußere Drehpunkt an dem Schaltkontakthebel abgestützt ist, wobei in diesem Punkt eine für das Abschalten erforderliche Zugfeder angreift. Die Antriebskraft wirkt auf den Gelenkpunkt des Kniehebels. Erfindungsgemäß wird nun die Antriebskraft über eine durch die Druckknöpfbewegung zusammenpreßbare Druckfeder auf das Kniegelenk übertragen. Zweckmäßig ist diese Feder durch eine Stange geführt, die in dem Gelenkpunkt des Kniehebels verschiebbar gehalten und deren Endpunkt im Druckorgan drehbar gelagert ist. Die durch die Stange geführte Druckfeder bildet mit dem einen um den festen Punkt drehbaren Kniehebelteil einen zweiten Kniehebel, der in der Ausschaltstellung nahezu gestreckt ist und auf den im Gelenkpunkt die Kraft der Ausschaltfeder wirkt. Wird bei der Betätigung die Druckfeder zusammengepreßt, so wächst das durch die Druckfeder erzeugte Moment gegenüber dem durch die Ausschaltfeder erzeugten, vorläufig noch stärkeren und nahezu konstanten Moment langsam an, bis es gegenüber dem letzteren überwiegt. In diesem Augenblick erfolgt ein momentanes Umkippen; denn das durch die Druckfeder erzeugte Moment wächst schnell durch das Größerwerden seines Hebelarmes, während der Hebelarm des anderen Momentes sich verkleinert, wodurch die Moment-Einschaltung hervorgerufen wird. Wird bei dieser Bewegung der erste Kniehebel über seine Totpunktlage gestreckt, so ist die Einschaltstellung eine Dauerstellung. Wird dagegen der erste Kniehebel auf Grund der konstrukth'en Ausführung nur annähernd gestreckt, so wird beim Loslassen des Druckknopfes nach einer gewissen Entspannung der Druckfeder ein momentanes Ausschalten in umgekehrter Weise erfolgen, da das durch die Ausschaltfeder erzeugte Moment zunimmt und das durch die Druckfeder bewirkte abnimmt. Bleibt aber nach Loslassen des Druckknopfes die Einschaltstellung aufrechterhal-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Leonhard Haag in Frankfurt a. M.

ten, so kann durch ein besonderes Ausschaltorgan von Hand oder automatisch die Abschaltung herbeigeführt werden.

Eine der möglichen Ausführungsformen ist in den Abbildungen dargestellt. Sie zeigen einen Druckknopfschalter^ bei dem eine Kontaktgabe nur bei niedergedrücktem Druckknopf besteht, α ist der Schaltkontakt, der durch den Kniehebel b, c bewegt wird. Auf

ίο den Gelenkpunkt d dieses Kniehebels wirkt die Druckfeder e, die durch die Bewegung des Druckknopfes f zusammengedrückt wird. Geführt ist die Druckfeder e durch die Stange g, die sich im Gelenkpunkt d verschiebbar hält.

t5 In dem Angriffspunkt des Kniehebelarmes b an dem Schaltkontakt α greift die Ausschaltfeder h an. Die Momentschaltung wird durch die Wechselwirkung zweier Kniehebelpaare, dem Kniehebel b, c und dem Kniehebel c, g bewirkt, deren Hebelarme mit χ und y bezeichnet sind. Die Arbeitsweise ist die folgende : Wird beim Drücken des Knopfes / (Abb. i) die Druckfeder e unter Verkürzung des durch die Stange g gebildeten Kniehebels zusammengedrückt, so bleibt diese Betätigung so lange ohne Wirkung auf den Schalter, als das durch die Kraft der Ausschaltfeder h erzeugte Moment größer ist als das der Feder e. Abb. 2 zeigt die Stellung des Schalters, in der sich die Drehmomente das Gleichgewicht halten. Der geringste Druck auf den Knopf / genügt, um ein Umkippen der Kniehebel und damit Einschalten des Schalters zu bewirken; denn wird der Punkt d durch die Kraft der Feder e bewegt, so vergrößert sich der Hebelarm y des Kniehebels C₁ g, während sich der Hebelarm χ des Kniehebels b, c \^rerkleinert, also das Moment der Einschaltfeder wächst, während das der Ausschaltfeder geringer wird, und zwar bei gleichbleibender Federkraft nur auf Grund der Änderung der Länge der Hebelarme χ und y. Das Umkippen der Kniehebel erfolgt schlagartig und damit das Einschalten des Kontaktes α (Abb. 3). Beim Ausschalten durch Loslassen des Druckknopfes / ist die Wirkung umgekehrt. Ist der Druck der Feder e so stark verringert, daß der Druck der Ausschaltfeder h überwiegt, so wird durch die geringste Verschiebung des Punktes d der Hebelarm χ größer, der Hebelarm y kleiner. Die Folge ist eine selbsttätige Momentabschaltung.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elektrischer Schalter mit Moment-Ein- und Ausschaltung, bei dem zur Bewegung des unter der Einwirkung einer Ausschaltfeder stehenden Kontakthebels ein Kniehebel verwendet wird, der in der Einschaltstellung gestreckt ist und in dessen Gelenkpunkt die Antriebskraft angreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb über eine Druckfeder erfolgt, zu deren Führung eine in dem Gelenkpunkt des Kniehebels angreifende Schubstange dient, die mit dem fest gelagerten Kniehebelglied einen zweiten, in der Ausschaltstellung nahezu gestreckten Kniehebel bildet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen