DE494085C

DE494085C - Verfahren zum Stueckigmachen von bituminoesen Brennstoffen

Info

Publication number: DE494085C
Application number: DEH107869D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-09-03
Filing date: 1926-09-03
Publication date: 1930-03-18

Description

Verfahren zum Stückigmachen von bituminösen Brennstoffen Um Feinkohle und anderes Brikettiergut stückig zu machen, wurde dem Brikettiergut bisher ein Bindemittel zugesetzt. Als Bindemittel kamen Teer, Pech oder andere bituminöse Stoffe in fein vermahlenem oder zerstäubtem Zustande zur Anwendung. Die Zuführung dieser Stoffe erfolgte durch besondere Zublaseeinrichtungen.
Es ist auch bekannt, das Brikettiergut zu erwärmen und hierdurch zur Abscheidung seiner bituminösen Bestandteile zu veranlassen, so claß ein besonderer Zusatz eines Bindemittels unnötig wird. Es genügt in diesem Falle, das erwärmte Brikettiergut in einer geeigneten Preßvorrichtung zu verdichten und zu verformen. Die Erwärmung selbst erfolgt unter Anwendung beliebiger Wärmequellen, wie Dampfheizung, elektrische Heizung u. dgl. Ein :Dachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß beispielsweise Steinkohle zwar kurz vor ihrer Verkokungstemperatur die bituminösen Bestandteile abscheidet, daß aber der zur Verdichtung oder Verformung erforderliche Druck ein sehr großer ist.
Die Erfindung besteht darin, daß dem erwärmten Brikettiergut während oder nach der Erwärmung wie auch vor oder während der Verdichtung Wasserstoff zugeführt wird. Durch diese Wasserstoffzuführung wird das Ausschwitzen der bituminösen Bestandteile erleichtert und erhöht. Auch kann dadurch die Stückigmachung unter niedrigerem Druck als bisher durchgeführt werden. Wohl ist es bekannt, daß durch Zuführung von Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und unter Druck eine Hydrierung der Kohle stattfindet und sich hierbei dünnflüssige Kohlenwasserstoffe bilden. Beim vorliegenden Verfahren jedoch wird durch geeignete Einstellung von Temperatur und Druck erreicht, daß nur ein bestimmter Teil der Kohle in pechartige Stoffe umgewandelt wird, die sodann das Bindemittel für die Brikettierun.g bilden. Die Zuführung des Wasserstoffes wird sofort eingestellt, sobald ein genügender Teil der Kohle, der als Bindemittel für die Brikettierung ausreichend ist, in pechartige Masse umgewandelt ist. Das Pressen und Verformen des Brikettiergutes kann sofort vorgenommen werden.
Da bei diesem Verfahren sich Knallgase bilden, werden die dadurch bedingten Explosionsgefahren dadurch ausgeschaltet, daß das Brikettiergut, bevor es mit dein Wasserstoff in Berührung kommt, einen mit einem Schutzgas, beispielsweise Stickstoff, gefüllten Behälter durchwandert oder daß über dem Brikettiergut oder an sonst geeigneter Stelle eine Stickstoffatmosphäre angeordnet wird. Auch kann das Brikettierg it, ehe es mit dein Wasserstoff in Berührung kommt, zunächst eine Einrichtung durchwandern, durch welche der Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt ausgetrieben wird. Die Abgase dieser Ofeneinrichtung können unmittelbar zur Erwärmung . derselben nutzbar gemacht werden.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens erforderliche Ofeneinrichtung kann aus einer feststehenden Heiz- oder Schweltrommel mit geeigneter Transportvorrichtung bestehen, unter welcher eine sich drehende Heiz- oder Schweltrommel mit Transportvorrichtung angeordnet ist. Von dieser Ofeneinrichtung aus gelangt dann das Brikettiergut entweder unmittelbar in den Verdichtungsraum, in welchem die Zuführung des Wasserstoffs bei geeigneter Heizung erfolgt, oder unter Zwischenschaltung einer Einrichtung, in welcher das erwähnte Schutzgas, beispielsweise Stickstoff, zur Einwirkung auf das Brikettiergut gebracht wird, so daß das Brikettiergut, bevor es mit Wasserstoff behandelt wird, erst immunisiert wird.
Der Gegenstand der Erfindung ist durch das vorstehend erläuterte Verfahren zur Stückigmachung von Brikettiergut durch Wasserstoffbehandlung desselben nicht erschöpft, sondern umfaßt auch hiervon abgeänderte Verfahren, welche auf dem gleichen Grundsatze der Erfindung beruhen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Stückigmachung von bituminösen Brennstoffen durch Behandeln mit Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung der Kohle so geleitet wird, daß nicht dünnflüssige Kohlenwasser stoffe entstehen, sondern daß in dem Augenblick, in dem ein Teil der Kohle, der als Bindemittel für die Brikettierung ausreichend ist, in pechartige Masse umgewandelt ist, die Wasserstoffzuführung eingestellt wird, worauf das Brikettiergut in bekannter Weise v erpreßt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Brikettiergut oder an geeigneter Stelle zur Verhütung von Explosionsgefahr ein geeignetes Schutzgaspolster o. dgl. angeordnet ist, um den Luftzutritt fernzuhalten. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß das Brikettiergut vor seiner Behandlung mit Wasserstoff eine geeignete Ofeneinrichtung o. dgl. durchwandert, in welcher u. a. Kohlensäure und Sauerstoff aus ihm ausgeschieden werden, daher der Brikettierungsstelle, an welcher die Wasserstoffbehandlung stattfindet, eine Ofenanlage vorgeschaltet ist. . Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Brikettiergut, nachdem es die Ofenanlage, in welcher u. a. Kohlensäure- und Sauerstoffausscheidung stattfindet, durchwandert hat, durch das Schutzgas.polster geleitet wird und erst dann in den Raum, in welchem die Wasserstoffbehandlung vor sich geht, eintritt. '