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Elektrischer Doppelzünder Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
des im Patent 486942 angegebenen elektrischen Zünders, der dort in Ausbildung als
Zeitzünder oder als Aufschlagzünder mit Rohrsicherung zwei mit Mitteln zur Spannungsänderung
ihrer Speicherenergie gegeneinander versehene Kondensatoren enthält, deren zwisdhen
ihren gleichnamigen Polen erst nach einer gewissen Zeit auf Zündspannungsgröße anwachsende
Spannungsdifferenz zur Entzündung des Zündmittels dient. - -Aufbauend .auf dieser
Kondensatoranordnung schafft die Erfindung einen einfachen, rein elektrischen Doppelzünder
mit rohrsicherer Aufschlagzündung, indem danach die. durch ungleichmäßige Entladung
der beiden Kondensatoren zwischen ihren gleichnamigen Polen entstehende Spannungsdifferenz
sawohl zur Zeitzündung als auch zur Aufschlagzün; dunb verwendet wird. Hierbei wird
in die die gleidhnami;gen Pole der beiden Kondensatoren über ein Zündmittel verbindende
Leitung einelektrisch wirkendes Relais, e.t<va eine Funkenstrecke oder -ein hochohmiger
Widerstand, gelegt, und die Funkenstrecke oder der Widerstand ist durch einen Aufschlagschließkontakt
kurzschließbar gemacht. Oder man, verwendet nach einer anderen Ausf"uhru:nigsform
der Erfindung die durch die ungleichmäßige Entladung der beiden Kondensatoren zwischen:
ihren gleichnamigen Polenentstehende Spannungsdifferenz nur zur Aufschlagzündung,
dagegen den Entladestrom eines der beiden Kandensatoren zur Zeitzündung. Zu diesem
Zweck ist in den Ausgleichszündstromkreis zwischen den gleichnamigen Polen der beiden
Kondensatoren ein Au;fsclilagzündkontakt eingeschaltet und einer der beiden Kondensatoren
ist zum Geben der Zeitzündung über einen Regelwiderstand und das Zündmittel geschlossen.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. r bis 7 die Schaltbilder
mehrerer Ausführungsformen von Doppelzündern nach der Erfindung.
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Die Zünder sämtlicher Ausführungsformen enthalten je zwei Kondensatoren
c und. d mit den Belegungen c1, c. und dl, d_ Die zwei Kondensatoren c und d eines
Zünders werden jeweils auf gleiche Spannung aufgeladen. Dies kann entweder mittels
einer mit dem Ge;-sc:hoß fest verbundenen. oder von einer vam Gesc:hoß getrenm:ten
Stromquelle aus .erfolgen, wie letzteres beim Doppelzünder nach Abb. i
gezeigt
ist. Hierzu sind außen am Geschoßmantel drei gegeneinander und gegen die Geschoßwandung
isolierte Konitakte x1, x2, x3 angebracht. Der Kontakt x, ist mit den Belegungen
cl und d; der beiden Kondensatoren:, x, mit der Belegung c. des Kondensators c und
x. mit der -Belegung d2 des Kondensators d leitend verbunden. Der Kontakt x1 ist
beispielsweise an den Pluspol, nie Konr takte x2 und x3 sind an den Minuspol der
hier nicht gezeichneten, vom Geschoß getrennten Stromquelle anschließbar.
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Die beiden Belegungen dl, d2 des einen Kondensators d sind über den
hochahmi:gen Widerstand q geschlossen. Die beiden gleichnamig aufgeladenen Belegungen4
des Kondensators d und c. des. Kondensators c sind über einen normalerweise offenen
Aufsdhlagschlie.ßko.ntakt p, die Leitung o und einen ebnen Heizdräht enthaltenden
Brückenglühzünder m miteinander verbunden. Außerdem ist zwischen die Belegung cl
des zweiten Kondensators c und das Zündmittel nz ein hochohmiger Rege1-ividerstand
t geschaltet.
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d2, p, o, m, c. ist der Aufsc:hlagzünids!tromkreis; cl,
i, in, c2 der Zeitzündstromkreis. Zweckmäßig ist in den Zeiitzün,dstromkretiis
ein hier nicht gezeichneter Schalter gelegt, der diesen Stromkreis bis. nach dem
Aufladen der Kondensatoren und Abnehmen der Stromquelle von. letzteren geäffniet
hält und in Ausbildung als Trägheits- oder Fliehkraftschalter erst nach dem Gesichoßabschuß
selbsttätig schließt.
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Nach dem Abfeuern des Geschosses entlädt sich der eine Kondensator
d über den Widerstand g, so d@aß allmählich zwisclhen den. gleichnamig aufgeladenen
Belegungen d2 und c. der beiden Kondensatoren eine spaunungsdifferenz anwächst.
Der Widerstand g ist so bemessen, daß zwischen den Beleggungend. und c2 eine .zur
sofortigen, Entzündung des Zündmittels m ausreichende Spannung erst dann entsteht,
nachdem das Geschoß das Geschützrohr schon, verlassen hat und sich in gehöriger
Entfernung davon befindet, so daß bei einem vorzeitigen Schließen des Aufschlagkontakts
p eine sofortige Entzündung des Zündmittels eintreten, kann. Die Aufschlagzündeinrichtung
ist demnach rohrsicher; erst nach Verstreichen dieser Sicllerheitszei.tspanne tritt
bei einem nunmehrigen Schließen des Aufschlagkontakts p eine augenblickliche Zündung
ein.
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Zugleich entlädt sich der zweite Kondensator c über den Regelwiderstand
t und das Zündmittel m. je nachdem ain. Widerstand t eine größere oder kleinere
Widerstandsgröße eingestellt ist, geht die Entladung des Kondensators C langsamer
oder rascher vonstatten, der Heizdraht des Zündmittels m wird nach kürzerer oder
längerer Zeit auf die zur Entzündung der Zündmasse erforderliche Temperatur ,alwfbeheizt
und man erhält einen 'früheren oder späteren Zündzeitpunkt.
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Die Widerstandsgröße des konstanten Widerstands g im Entladestromkreis
des einen Kondensators d ist kleiner bemessen als die am Widerstand t im Entladestromkreis
des zweiten Kondensators c kleinst einstellbare Widers.tanidsgröße. Damit wird sich
der Kondensator d stets rascher entladen als der die Zeitzündung bewirkende Kondensator
c und es wächst stets vor Eintreten der Zeitzündung zwischen den gleichnamigen Polen
c2 und d2 der beiden. Kondensatoren c und d :eine bei vorherigem Schließen des Aufschlagkontakts
p für eine sofortige Aufschlagzündung hinreichende Spannungsdifferenz am. Nach ,einem
Versagen der Zeitzündung und Auftreffen des Geschosses auf den Boden tritt, da inzwischen
beide Kondensatoren spannungslos geworden sind, eine Aufschlab ündung nicht mehr
ein, was namentlich bei der Flugzeugbekämpfung im eigenen Lande vorteilhaft ist.
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Mitunter, so insbesondere beim Beschießen oder Überschießen von feindbesetztem
Gelände, ist es jedoch wünschenswert, daß nach Versagen der Zeitzündung das Geschoß
beim nachherigen Auftreffen auf den Erdboden detoniert. Das Schaltbild eines derart
wirkenden Doppelzünders ist in Abb. 2 dargestellt.- Die allgemeine Schaltung der
Zünderkondensatoren entspricht der des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels nach
Abb. i. Jedoch ist in Abb. 2 der eine Kondensator d nicht über einen besonderen
Widerstand, sondern auch über den Regelwiderstand t geschlossen. Hierbei ist die
konstante Widerstandsgröße im Entladestromkneis des Kondensators d stets größer
als die beliebig .einstellbare Widerstandsgröße im Zeitzündstromkreis .c1,
t, in, c@. Es besteht also ,auch mach Verssagen der Zeitzündung zwischen
den beiden Kondensatoren c und d eine zur Auis:chlagzündung hinreichende Spannungsdifferenz.
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Die vorerwähnten Zündverhältnisise, daß nämlich schon vor Eintreten
der Zeitzündung und nach deren. Versagen beim nachherigen Auftreffen des Geschosses
auf -ein Ziel .eine Aufschlagzündung entweder gar nicht oder nur .noch lcu.rze Zeit
nach clean eingestellten Zündzeitpunkt oder überhaupt bei jedem nachherigen, auch
späteren Auftreffen dies Gaschosseseintritt, kann an Stelle durch das vorbeschrlebene
verschiedene Abstimmen; der Widerstände t und g in den Entlaidestromkreisen der
beiden Kondensatoren c und d auch durch verschiedene Bemessung der Kapazitäten der
beiden Kondensatoren erzielt werden.
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Die Schaltbilder der Ausführungsbeispiele
nach den
Abb.3 und q. entsprechen in der allgemeinen Anordnung und Wirkungsweise denen nach
den Abb. i und z, _jedoch mit der Abänderung, daß in den Aufschlagzündstromkreist12,
p. o, c, und in den Zeitzündstromkreiscl, t, e2 je ein besonderes
Zündmittelml bzw. tn., geschaltet ist. Das Zündmittelm. im ZeitzliridstYOmkreiS
ist ein Brückenglühzünder mit Heizdraht, das Zündmittel ml im Aufschlagzündsitromkreis
kann entweder ein Brückenglühzünder oder in vorteilhafterWeise ein Funkanzünder
sein.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 sind die. gleichnamigen Pole
d2 und c. der beiden Kondensatoren c und d über den Aufschlagkontakt p, die Leitung
o und das Zündmittel m, einen Brückenglühzünder, miteinander verbunden. Außerdem
ist der Kondensator c durch den hochöhmigen Regelwiderstand t über das Zündmittel
m geschlossen. Nach dem Abfeuern des G:eschasses entlädt sich der Kondensator c
j e nach der bei t eingestellten Widerstandsgröße über das Zündmittel m rascher
oder langsamer und man erhält einen früheren oder späteren Zündzeitpunkt. Der Kondensator
d verliert durch Eigenentladung nur wenig von seiner Spannung. Bei geeigneter Bemessung
der Kapazität der beiden Kondensatoren c und d, ihrer Ladespannung und- des Widerstands
t läßt sich erreichen, daß schon kurz nach dem Ahsehuß, d. h. nach Verlauf der zur
Rohrsicherheit des Zünders notwendigen Sicherheitszeitspanne, zwischen. den gleichnamigen
Polen c" und d. poch vor Eintreten des für Zeitzündung eingestellten Zündzeitpunkts
eine Spannung angewachsen ist, die bei einem nunmehrigen Schließen des Aufschlagkoütaktsp
beim Auftreffen des Geschosseis auf ein Ziel die sofortige Entzündung des Zündmittels
m bewirkt. Auch nach einem Versagen der Zeitzündung ist Aufschlagzündung möglich,
da der Kondensator d durch Eigenentladung nur wenig von seiner Spannung verloren
bat und sich bei einem Schließen; des Aufschlagkontakts p nunmehr über das Zündmittel
m zum Kondensator c entlädt.
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Beim Ausfiihrungsbeispitl nach Abb.6 ist der Kondensator c durch einen
konstanten Widerstand t über das Zündmittel m geschlossen. Die Tempierung
der Zeitzündeinrichtung erfolgt hierbei durch verschiedene Bemessung der den Kondensator
c und d aufgedrückten: Ladespannung. Bei höherer Ladespannung fließt im Entladestromkrenscl,t,m,c,
des einen Kondensators c ein Strom größerer Stärke, hei kleinerer Ladespannung ein
solcher geringerer Stärke, so daß ein früherer oder späterer Zündzeitpunkt erzielt
wird. Wie der vorbeschriebene Zünder nach Abb. 5 ist der Doppelzünder nach Abb.6
rohrsicher; eine Aufschlagzündung ist möglich sowahl vor Eintreten der Zeitzündung
als auch bei deren Versagen nachher.
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Beim Doppelzünder nach Abb. 7 sind die gleichnamig aufgeladenen Belegungen
c2, & der beiden Kondensatoren c und d durch die Leitung o über eine Funkenstrecke
a und ein Zündmittel m, das ein Funkanzünder oder Brückenglühzünder sein: kann,
miteinander verbunden. Die Fwnkenstreckeu ist durch einen Aufschlagkontakt p kurzschließbar.
Die beiden Belegungarn eines- der beiden Kondensatoren, z. B. die des Kondensiators,
d, sind durch den hochohmigen Widerstand g miteinander verbunden. Hierbei dient
die durch die Entladung des einen Kondensators d zwischen den gleichnamigen Polen
t12, c2 der beiden Kondensatoren d und c nach dem Abfeuern des Geschosses allmählichanwachsen.de
Spannungsdifferenz sowohl zur Zeitzündung als auch ,zur Aufschlagzündung.
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d2, u, m, c2 ist der ZeitzündstromkreIs:;. d2, p, o, m,
e2 ist der Aufschlagzündstromkreis. Die Tempierung der Zeitzündein.richtung erfolgt
durch verschiedene Bemessung der den beiden Kondensatoren c und d auf -gedrückt@en
Ladespannung. Je nach der Größe der Ladespannung entlädt sich der eine Kondensator
d über den Widerstand g rascher oder langsamer und es entsteht früher oder später
zwischen den gleichnamigen Polen d2 und c2 der beiden Kondensatoren eine zum Durchschlagen
der Funkenstrecke u hinreichende Spannung und damit ein die Entzündung des Zündmittels
bewirkender Stromfluß durch dieses. Beim Auftreffen des Geschosses auf ein Ziel
wird die Funkenstrecke u kurzgeschlos.s,en. Erfolgt dies vor Eintreten der eingestellten
Zeitzündung, so genügt die inzwischen zwischen den beiden Kondensatoren angewachsene
Spannungsdifferenz, um über das Zündmittel m einen zu dessen sofortiger Entzündung
hinreichenden Strom zu schicken.