DE47015C - Malz-Entkeimungs-und Polirmaschine - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

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KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. August 1888 ab.

Es werden in der-Brau-Industrie verschiedene Arten Malzreinigungs- und Entkeimungsmaschinen angewendet, welche theils mit rauhen, theils mit glatten Arbeitstheilen arbeiten, hierbei jedoch schlagende oder gar zerreifsende Wirkung haben, so dafs sie wohl eine mehr oder minder gute Reinigung, aber auch ein Brechen oder Verletzen des Malzkornes herbeiführen.

Diese . Nachtheile zu beseitigen und eine systematische Entkeimung und Entfernung der rauhen Hülse des Malzkornes durch Reibung der Körner unter sich selbst mit sofortiger Entfernung der losgelösten Keime, Hülsen und Staubtheilchen vermittelst constant wirkenden Saugwindstromes durchzuführen, ist der Zweck vorliegender Maschine. Sie ist in Fig. 1 im Verticalschnitt gezeichnet, während die folgen-■ den Figuren die auf der Zeichnung aufgeschriebenen einzelnen Detaileinrichtungen kennzeichnen. Der Verticalschnitt, Fig. 12, zeigt eine Maschine, die hauptsächlich zur Bearbeitung von Getreide construirt ist und gegen die Maschine von Fig. ι nur eine Etage mehr und aufserdem unten noch einen Ventilator hat.

Diese Maschine, aufrechtstehend gebaut, besteht aus folgenden Haupttheilen: dem Saugwindventilator B, dem Separator mit Windregulirung C, der Entkeimungsabtheilung D, der Entkeimungs- und Enthülsungsabtheilung E und der Polirabtheilung JF. Sämmtliche beweglichen Maschinentheile können von einer Verticalwelle A betrieben werden.

Die Maschine ist auf einer Grundplatte G vermittelst hohler Säulen montirt. Diese Säulen bestehen jede aus einzelnen kleineren Säulen, welche bei jedem Stofs die Zwischenwände der verschiedenen Abtheilungen tragen und am Obertheil durch die durchgehende Längenschraube verbunden sind.

Der Saugventilator bekannter Construction B hat den Zweck, während des Arbeitens sowohl die Keime und Hülsen als auch Staubtheilchen sofort in die Staubkammer abzuführen. Der unter dem Ventilator liegende sogenannte Separator C besteht aus zwei in einander verschiebbaren Cylindern, von welchen der obere mittelst des Hebels c¹ gehoben oder gesenkt werden kann. Diese Anordnung hat den Zweck, den äufseren Windstrom zwischen dem perforirten Stahlmantel α und dem äufseren Staubmantel h reguliren zu können, und zwar so, dafs Keime und sonstige Abfälle getrennt und abgeführt werden können.

Aufser dieser Regulirung ist noch ein Schieber c² auf dem Boden" des Separators angebracht, mittelst welches man die in die unten liegenden weiteren Abtheilungen führenden Oeffnungen vergröfsern oder verkleinern und damit die Staub- etc. Abführung auf das Genaueste reguliren kann. In solcher Weise kann man gröbere Keime und Hülsen durch die oben beschriebene Regulirung des Windstromes von den feineren Abfällen und Staubtheilchen trennen.

Das zu entkeimende und zu reinigende Malz läuft durch den regulirbaren Einlauf b in die erste Entkeimungstrommel. Der Mantel λ derselben wird durch perforirtes Blech mit Lochungen von ca. 1Y₄ mm Weite gebildet. Innen rotirt ein Flügelsystem X)¹, das nach dem Centrum zu mit einem aus perforirtem Blech hergestellten Mantel D² versehen ist.

Die Schläger oder Flügel Z)³ haben, wie aus dem Grundrifs der Entkeimungstrommel ersichtlich ist, verschiedene veränderbare Stellung und sind durchbrochen. Dieselbe Construction hat die zweite Entkeimungs- (Enthülsungs-) Abtheilung, jedoch ist die Perforirung der Blechbespannung eine feinere. Beide Etagen stehen durch Oeffnungen i mit einander in Verbindung, die gegen einander versetzt sind und die Gröfse des Einlaufes haben.

Solche Oeffnungen verbinden auch die zweite Abtheilung mit dersogenannten Polirabtheilungi% deren innerer Mantel ebenfalls aus möglichst fein perforirtem Stahlblech hergestellt ist. In diesem rotirt die Polirtrommel, welche, wie aus dem Grundrifs ersichtlich, aus einzelnen Porcellansegmentstücken besteht, mit Zwischenräumen /, Fig. 5, die mit fein perforirtem Stahlblech geschlossen sind. Ferner sind an der Trommel noch Flügel m angeordnet, die, wie aus dem Verticalschnitt, Fig. 12, und aus den einzelnen Details der vorhergehenden Figuren zu ersehen, nicht die ganze Höhe der Trommel einnehmen und einmal unten, das andere Mal oben stehen. Die Flügel können auch mit Aussparungen versehen sein.

Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende: Der Einlauf regulirt die Zufuhr des Materials zu der ersten Entkeimungsabtheilung derart, dafs der Zwischenraum zwischen der Trommel und dem Mantel α ganz gefüllt wird. Durch die grofse Geschwindigkeit der Trommel (ca. 600 Touren pro Minute) und durch die durchbrochenen Reib- und Treibflügel D- findet ein gegenseitiges Pressen und Reiben der Körner unter sich und an dem Mantel statt, ohne Verletzung derselben. Die gröberen Keime und Abfälle werden dabei durch die Perforirung am äufseren Mantel ausgetrieben und entweder durch den durch die verschiebbaren Cylinder c regulirten Windstrom nach oben geführt oder fallen nach unten. Die feineren Theile werden durch die innere Bespannung vermittelst des Saugwindes abgeführt. Die Arbeitsweise in der zweiten Abtheilung, in welche die entkeimten Körner durch die Oeffnungen i gelangen, ist dieselbe, wie eben beschrieben. Das Entfernen von losgetrennten Theilen, wie Hülsen, Staubtheilchen, geschieht ebenfalls durch den Saugwind. Was an Staub etc. noch den Körnern anhaftet, scheidet die Polirabtheilung F aus. Die Porcellansegmente reiben die feineren Hülsen und Fasern ab, wobei diese feineren Abfälle durch die mit fein perforirtem Blech bespannten Zwischenräume / sowohl, als auch durch den äufseren Mantel abgesaugt werden, so dafs das Malz vollständig entkeimt und gereinigt durch den Auslauf c die Maschine verläfst.

Die einzelnen Etagen können natürlich in entsprechender Weise vermehrt werden, wie z.B. in Fig. 12 gezeigt, welche Construction sich alsdann, wie schon eingangs bemerkt, zur Getreidereinigung eignet.

Den Ventilatoren giebt man eventuell eine andere Geschwindigkeit als den einzelnen Trommeln.

Ferner kann man die Hülsenabfälle nach ihrer Schwere getrennt abführen, indem z. B. die Abläufe η n^l angeordnet werden u. s. w.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Malz-Entkeimungs- und Polirmaschine, bei welcher das Material zunächst durch die horizontal rotirenden, mit durchbrochenen Flügeln D² versehenen perforirten Trommeln D¹, dann darauf folgend durch eine aus Porcellansegmenten k mit dazwischenliegenden perforirten Stahlblechstücken / und oben und unten versetzt angebrachten Flügeln m bestehenden Polirtrommel in einzelnen etagenförmig über einander stehenden, durch Zwischenböden von einander getrennten, mit entsprechend perforirten Blechen bespannten Cylindern α bearbeitet wird, wobei ein durch die in dem sogenannten Separator C angeordneten verschiebbaren Röhren c zu regulirender Windstrom die Trommeln der verschiedenen Etagen sowohl aufserhalb zwischen dem Cylindermantel α und dem Mantel h, als innerhalb der Trommelwandungen durchstreicht und dadurch die leichten und schweren Abfälle getrennt abführt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.