DE46902C - Waschmaschine für Gerste - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

RUD. A. BAUMGARTNER in ROSENHEIM. Waschmaschine für Gerste.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 28. September 1888 ab.

Für Brauzwecke wird die Gerste bekanntlich auf trockenem Wege von fremdartigen Beimischungen durch verschiedene Maschinen gereinigt. Jedoch gelang es bisher nicht, den an dem Gerstenkorne festsitzenden feinen Staub, Sand, anklebende Schmutztheilchen und besonders den in der Spalte befindlichen Unrath zu entfernen, ohne die Keimfähigkeit des Gerstenkornes zu beeinträchtigen.

Beiliegende Zeichnung stellt eine Waschmaschine für Gerste dar, welche den eben angeführten Uebelstand beseitigt. Die Maschine wird in einen entsprechenden Wasserbehälter A¹ gestellt und besteht aus folgenden Haupttheilen: der Antriebswelle A, einer Riemenrolle, Lagerständern und konischen Rädern, der ersten Etage B mit den beiden Zuführungsbürsten b¹ und dem Einlauf b² mit Schieber, der Etage C und D mit der Bürstentrommel c und der Mantelbürste c\ der hohlen, aufrechten Welle E mit dem darin befindlichen Wasserzuführungsrohre a, den Zweigröhren a¹ und den äufseren Wasserzuleitungsröhren α².

Die Maschine wird auf der Grundplatte d¹ vermittelst in einander gekuppelter Säulen cP aufgebaut und durch die Fachwände d in drei Etagen getheilt. Die Etage B mit den beiden Zuführungsbürsten b¹ besteht aus einem cylindrischen Raum, in welchem sich die zwei Zuführungsbürsten b¹ horizontal bewegen, die Gerste im Wasser leicht bebürsten und durch die Oeffnunge¹ der Etage C zuführen. DieEtagenC und D bestehen jede aus der an der hohlen, aufrechten Welle festsitzenden Bürstentrommel c und der Mantelbürste c¹. Die Bürstentrommel wird von vier Armen a¹ getragen, welche zugleich die oben angeführten Wasserzuleitungsrohre bilden, an der hohlen Welle eingeschraubt und an der eigentlichen Trommel mit Flantschen verbunden sind, über welche die auf Kupferband eingezogene Bürste gespannt wird. Die Trommelarme a¹ lassen das Wasser von den in der hohlen Welle E eingeführten Wasserzuführungsrohren α nach dem zwischen Trommel c und Bürstenmantel c^l befindlichen Arbeitsfeld zufliefsen. Der äufsere Bürstenmantel c¹ besteht aus einem Kupferband mit eingezogenen, 20 mm langen Bürstenfasern wie die der Trommelbürste, ungefähr 30 mm Arbeitsraum zwischen dieser und dem ersteren freilassend. Neben den Bürstenfasern ist der Mantel mit kleinen Schlitzen versehen, durch welche das verunreinigte Wasser verdrängt wird, so dafs stets reines Wasser die Gerste während der Abbürstung bespült. Auch wird durch den Mantel von der Aufsenseite durch die Rohre a² reines Wasser zugeleitet. Von der Etage C fällt die Gerste durch die entgegengesetzt angebrachte Oeffnung e auf die Etage D. In dieser befindet sich der Auslauf E\ darunter eine Transportschnecke oder ein Paternosterwerk zur Fortschaffung der gereinigten Gerste in die Einweichbehälter. Am Boden des Wasserbehälters befindet sich ein Abflufshahn für das verunreinigte Wasser.

Die Reinigung der Gerste findet wie folgt statt: Durch den regulirbaren Einlauf b² gelangt sie in die Etage B, wird durch die beiden stehenden Bürsten b¹ in dem mit reinem Wasser gefüllten Raum leicht bebürstet, um den anhaftenden Unrath zu erweichen; alsdann fällt sie durch die Oeffnung e¹ in die Etage C,

Claims (1)

1. wo zwischen der rotirenden Trommel c und der Mantelbürste c¹ in dem Zwischenraum das Waschen und Bürsten der Gerste unter fortwährendem Zuflufs reinen Wassers durch die Rohre α¹ und α² vollzogen und das verunreinigte Wasser durch die Mantelschlitze entfernt wird. Diese Arbeit wiederholt sich in der Etage D, bis die gereinigte Gerste durch den Auslauf E¹ zur weiteren Verwendung in die Transportschnecke gelangt.

   Patenτ-Anspruch:

   Waschmaschine für Gerste, aus einer rotirenden Bürstentrommel c und einem perforirten, von Wasser umgebenen, ebenfalls mit Bürsten belegten und zwischen ihr und ihren Bürstenenden einen schmalen Arbeitsraum freilassenden Mantel c¹ mit Etagen BCD bestehend, in welchen das zu reinigende Material in der Weise bearbeitet wird, dafs es, durch den Regulirschieber b² einlaufend, zunächst auf der ersten Etage B durch die horizontal bewegte Bürste b¹ vorbereitet und dann von dieser Etage auf die zweite und dann, dritte fallend, zwischen Trommel und Mantel abgebürstet und gereinigt und dann durch einen Transporteur aus dem Apparat gebracht wird, wobei durch die Rohre α α¹ α² beständig Wasser zwischen die Bürsten geführt und das schmutzige Wasser durch die Perforirung des Mantels c¹ hinausgedrückt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.