DE467716C - Verfahren zur Herstellung poroeser Massen durch Beimengung von in Gegenwart von Wasser gasentwickelnden Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung poröser Massen durch Beimengung von in Gegenwart von Wasser gasentwickelnden Stoffen Es besteht vielfach das Bedürfnis, künstliche Poren oder Hohlräume in breiigen Stoffen zu erzeugen, damit letztere dann beim Trocknen oder Erhärten eine Gewichtserleichterung oder Ersparnis an Masse ergeben. So hat man zu Betonmischungen Calciumcarbid zugesetzt, um porösen Leichtbeton zu erzielen und anderes mehr. Ohne besondere Vorsichtsmaßregeln entwickelt das Carbid beim Feuchtwerden aber so schnell und unter solcher Erwärmung Acetylengas, daß dasselbe bis zur Erhärtung des Betons größtenteils entwichen ist, daß weiter sehr unregelmäßige, meist zu große Hohlräume entstehen, die die Festigkeit der Betongegenstände ungünstig beeinflussen. und daß schließlich die starke Erwärmung das Abbinden des Zements beeinträchtigt. So macht auch der Zusatz von Seifen beim Zement zur Schaumerzeugung oder von ölen beim Preßcarbid 'den Zement brüchig.
• Es hat sich nun gezeigt, daß alle solche Nachteile zu vermeiden sind, wenn die Gasentwicklungsstofe eine jeweils passende Verkleidung in entsprechender Stärke erhalten, die sich langsam löst und geeignete unschädliche Verbindungen eingeht oder durch Aufquellen oder Schmelzen dem Lösungsmittel Zutritt verschafft und die Zersetzungswärme absorbiert.
• Beispielsweise wird eine bestimmte Calciumcarbidkörnung mit einem Cberzug von wasserfreiem Leim oder von Gelatine versehen. Beim Einrühren solchen Carbids in feuchte Betonmischung bleibt es von Wasser lange Zeit unberührt und beginnt erst nach Stunden oder anderen jeweils berechneten Zeiten mit der Gasentwicklung im Beton. Je nach der Hautstärke und Festigkeit der Umkleidung hat man einen genauen Einfuß auf die Zeit der Gasentwicklung, auf die Gleichmäßigkeit der Porenverteilung und auf die Absorption der Zersetzungswärme, indem gegebenenfalls Leim, Gelatine, Wasserglas, Paraffin. «'achs usw. schmelzen.
• Weiter bewirkt z. B. die Verkleidung von Calci .mcarbid unter geeigneten Bedingungen mit einer Haut von geschmolzenem Wasserglas, daß sich bei Zutritt von Wasser unter sehr langsamer Gasentwicklung und Wärmeabsorption ein Calciumdoppelsalz bildet, was die Festigkeit von Beton noch erhöht.
• So lassen sich mit den genannten Zusätzen poröse Tonmischungen anrühren, die beim Brand feste Leichtsteine ergeben. So läßt sich mit Iiieselgur eine feuerfeste, stark poröse Isolierung herstellen. In gleicher Weise kann tnan Ma gnesit, Gips und andere Stoffe porös binden. Ferner kann tnan Glas-und Schlackenwolle porös einlagern und binden, nicht nur zu Isolierzwecken, sondern auch ztt durchscheinenden Formplatten und anderem mehr.
• Was für Calciumcarbid gilt, kann in geschilderter Weise auch für Calciumhydrid Anwendung finden, um eine langsame Wasserstoffentwicklung ztt erzeugen. Weiter kämen von Gasentwicklern auch Fer rosilicitim in Frage. das mit geschmolzenem Witznatron oder Kali umkleidet, 'Wasserstoff unter gewünschter Verzögerung abgibt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung poröser Massen durch Beimengung von in Gegenwart von Wasser gasentwickelnden Stoffen, wie Calciumcarbid, Calciumhydrid u. dgl., zur Grundmasse, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zuschläge vor ihrer Verwendung zur Verzögerung der Gasentwicklung mit wasserfreien geschmolzenen-Substanzen umkleidet werden.