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Einrichtung zur Aussteuerungsmessung eines Telephoniesenders mittels
Glimmlampe Während des Telephonievorganges eines drahtlosen Senders ändert sich
im Tonrhythmus bekanntlich die Amplitude der hochfrequenten Schwingungen. Um Verzerrungsfreiheit
zu gewährleisten, dürfen die Amplitudenänderungen der hochfrequenten Schwingungen,
von den Mittelwerten aus gerechnet, ein gewisses prozentuales Maß nicht übersteigen.
Zur Kontrolle dessen können mit Vorteil Glimmlampen verwendet werden.
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Koppelt man mit der Antenne auf beliebige Weise eine Glimmlampe, so
läßt sich der Kopplungsgrad so bemessen, daß beim sogenannten Telephoniemittelw
ert, d. h. wenn der Sender nicht besprochen wird, an den Klemmen der Glimmlampe,
deren Zündspannung nicht erreicht wird, die Glimmlampe also nicht angeht. Steigt
jedoch die Amplitude der hochfrequenten Schwingung in der Senderantenne beim Besprechen
des .Senders, so kann die Ankopplung der Glimmlampe gerade so bemessen sein, daß
bei einer bestimmten Amplitudensteigerung die Zündspannung der Glimmlampe gerade
erreicht wird und die Glimmlampe deshalb aufleuchtet. Es wäre demnach zu erwarten,
daß während der Besprechung des Senders die Glimmlampe immer in denjenigen Momenten,
in denen ihre Zündspannung erreicht wird, gerade angeht und wieder verlöscht, wenn
auf Grund des Sinkens der Schwingungsamplitude des Senders die Zündspannung an der
Glimmlampe unterschritten wird. Versuche haben jedoch ergeben, daß auf Grund einer
Hysteresiserscheinung bei den Glimmlampen das Verlöschen der Glimmlampen, wenn sie
einmal angegangen sind, nicht mit genügender Genauigkeit erfolgt, wenn ihre Klemmenspannung
unter den Wert der Zündspannung herabsinkt. Die Ungenauigkeit des Vorganges ist
sogar auch abhängig von der Zeitdauer, während welcher die Zündspannung überschritten
war, d. h. von dem niederfrequenten Rhythmus, in welchem die Amplitudenänderung
der Hochfrequenzschwingung erfolgte.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird deshalb für die Anzeige bei Lbersteuerung
eines Senders, d. h. bei prozentual zu großer Änderung der Amplitude der Hochfrequenzschwingung,
nur das Angehen der Glimmlampe benutzt und nicht auch das Verlöschen, durch das
erkannt werden sollte, wenn der t`bersteuerungszustand nicht mehr vorhanden ist.
Es läßt sich dies dadurch erzielen, daß man die auf die Glimmlampe wirkende Spannung
in einem Rhythmus ändert, der gering ist im Verhältnis zur tiefsten in Frage kommenden
Tonfrequenz und unabhängig von den Modulationsfrequenzen ist. Erreichen läßt sich
das praktisch auf die verschiedensten Arten. Schaltet man z. B. die Glimm-. Lampe
an einen abgestimmten Kreis, der mit der Antenne gekoppelt ist, so treten an den
Klemmen der Glimmlampe Spannungen auf, die proportional den hochfrequenten Amplitudenänderungen
in der Antenne verlaufen. Verändert man aber etwa mit mechanischen
Hilfsmitteln
die Abstimmung des Kreises, an den die Glimmlampe angeschaltet ist, in einem bestimmten
Rhythmus und in entsprechend hohem Maße, so werden den von der Antenne herrührenden
Spannungsänderungen an der Glimmlampe unabhängig von diesen weitere Spannungsänderungen,
in Abhängigkeit von der rhythmisch erfolgenden Verstimmung des Kreises, überlagert.
Diese letzteren Spannungsveränderungen können mit Sicherheit so hoch bemessen werden,
daß die Glimmlampen unter allen Umständen beim Spannungsminimum verlöschen: Angehen
werden sie beim Spannungsmaximum, d. h. wenn der Kreis immer gerade auf die Hochfrequenzschwingung
abgestimmt ist, unter der Voraussetzung, daß dann die Amplitude der hochfrequenten
Schwingung in der Antenne das bestimmte Maß erreicht.
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Die Anordnung ist schematisch in der beiliegenden Abbildung dargestellt.
i sei die Senderantenne; mit ihr ist ein Kreis gekoppelt, zu dem parallel die Glimmlampe
2 geschaltet ist. Die rhythmische Veränderung des Abstimmungszustandes des Kreises
ist beispielsweise gedacht durch mechanische Veränderung des Kapazitätswertes des
Kreiskondensators 3. Der Kreiskondensator 3 könnte ein Plattendrehkondensator sein,
der feststehende und drehbar angeordnete Platten hat, wobei die drehbar angeordneten
Platten durch einen Motor ¢ bewegt werden könnten. Selbstverständlich kann die Verstimmung
des Kreises auch durch rhythmische Veränderung der Selbstinduktion hervorgerufen
werden, oder man könnte auch einfach die Zuleitung zur Glimmlampe durch irgendeinen
mechanischen Unterbrecher in dem gewollten Rhythmus öffnen und schließen.
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Mit Hilfe einer solchen Einrichtung ließe sich während des Betriebes
erkennen, wenn eine bestimmte, z. B. die maximal zulässige Telephonieaussteuerung
des Senders gerade überschritten wurde. Dann würde nämlich die Glimmlampe zu glimmen
bzw. zu flackern beginnen. Es ist aber nicht nur erwünscht, zu erkennen, ob der
Telephoniesender übersteuert wird, sondern es ist auch erwünscht, zu erkennen, ob
bzw. in welchem Maße der Telephoniesender während des normalen Betriebes moduliert
wird. Dieses gewünschte Ergebnis läßt sich dadurch erreichen, daß man mehrere solcher
Einrichtungen, d. h. mehrere abgestimmte Kreise mit zugehörigen Glimmlampen, benutzt,
die entsprechend fest mit der Antenne gekoppelt sind, oder einfacher, indem man
an einen Kreis, galvanisch mehr oder weniger fest angekoppelt, mehrere Glimmlampen
anschließt.
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Eine solche Anordnung ist in Abb.2 gezeigt. Es sind , die Antenne,
6 der abgestimmte Kreis und z. B. 7, 8 und 9 drei Glimmlampen, von denen die eine
an der ganzen Selbstinduktion, die zweite und dritte an entsprechend geringeren
Windungszahlen der Selbstinduktion angeschlossen sind. Die Gesamtanordnung läßt
sich nun sehr leicht so dimensionieren, daß z. B., wenn die zulässige Aussteuerung
des Senders 6o% beträgt, die Glimmlampe 9 gerade angeht, daß bei ¢oprozentiger Aussteuerung
die Glimmlampe 8 schon angeht und bei 2oprozentiger Aussteuerung die Glimmlampe
schon zündet. Zahlenmäßig würde das das Folgende bedeuten: Ist der Antennenstrommittelwert
eines Senders im urbesprochenen Zustand io Ampere, so würde, wenn sich der hochfrequente
Antennenstrom bei Erreichung der niederfrequenten Amplituden auf i2 Ampere erhöht,
der Sender um 2o% ausgesteuert sein; die Glimmlampe 9 würde in diesem Falle gerade
angehen. Erhöht sich der hochfrequente Antennenstrom auf 12 Ampere, so würde die
Glimmlampe 9 leuchten und Glimmlampe 8 gerade angehen. Erhöht sich der Antennenstrom
auf 16 Ampere, so würden die Glimmlampen 9 und 8 leuchten und die Glimmlampe 7 gerade
angehen.
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Die dargestellte Ankopplungsart der Glimmlampe mit Hilfe eines abgestimmten
Kreises ist nur eine beispielsweise mögliche Ausführungsart. Selbstverständlich
könnten die Glimmlampen auch direkt mit der Antenne galvanisch gekoppelt sein oder
z. B. auch induktiv aperiodisch.