DE464311C

DE464311C - Startvorrichtung fuer Flugzeuge mit einem das Flugzeug aufnehmenden, auf Schienen gefuehrten Startwagen

Info

Publication number: DE464311C
Application number: DEH102483D
Authority: DE
Original assignee: ERNST HEINKEL DR ING
Current assignee: ERNST HEINKEL DR ING
Priority date: 1925-06-28
Filing date: 1925-06-28
Publication date: 1928-08-15

Description

Startvorrichtung für Flugzeuge mit einem das Flugzeug aufnehmenden, auf Schienen geführten Startwagen Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für Flugzeuge, mittels derer es möglich ist, ein Flugzeug von einer kurzen Startbahn ohne Zusatzkräfte, wie sie bei bekannten, mit einem Startwagen arbeitenden Startvorrichtungen erforderlich sind, und ohne Stellung besonderer Anforderungen an den Flugzeugführer starten zu lassen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht. daß die zur Führung der Räder des Startwagens dienenden Schienen so verlegt sind, daß bei Beginn des Startes die Flugzeugtragflächen annähernd horizontal liegen und so geringsten Widerstand bieten, daß aber am Ende des Startes der Anstellwinkel der Tragflächen durch Senken des Flugzeugschwanzes derart zwangläufig vergrößert wird. daß ein möglichst großer Auftrieb erzeugt wird. Es ist an sich bekannt, Flugzeuge bei guter Startbahn zunächst mit kleinem Anstellwinkel zu starten. Die Erfindung besteht in der Anwendung besonderer Mittel, tun zwanglä ufig den zunächst kleinen Anstellwinkel nach bestimmtem Startwege zu vergrößern.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Flugzeug a und den Startwagen b auf der Startbahn c zu Beginn des Startes sowie die Stellung des Startwagens b kurz nach dem Augenblick des Flugzeugstartes. Der besseren Deutlichkeit wegen .ist beim Flugzeug a der linke Schwimmer nicht mit dargestellt.
Abb. z zeigt den Seitenriß und Abb. 3 den Grundriß zu Abb. i.
Abb. .4 zeigt eine Ausführungsform der Räderanordnung eines Startwagens. Es ändert -sich nichts an dem Erfindungsgedanken, wenn der Startwagen zwei, drei, vier oder mehrere Räder oder zwangläufge Führungen hat.
Abb. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen der zwangsweisen Führung der Laufräder d und d' des Startwagens b auf der Startbahn c.
Abb.7 zeigt die Befestigungsmittel des Flugzeuges a am Startwagen h, und zwar in geschlossenem Zustande, Abb. 8 dieselben Befestigungsmittel in offenem Zustande, Abb. g den Keil zum Öffnen der Befestigungsmittel.
Die Wirkungsweise der Startvorrichtung ist folgende: Das Flugzeug a (Abb. i bis 3) 'wird auf dem einen Ende der Startbahn zwangsweise entweder von Hand oder durch Bremsklötze oder mittels irgendeiner anderen Vorrichtung festgehalten. Wenn der Propeller seine maximale Zugkraft auf Stand entwickelt hat, wird auf ein Zeichen des- Flugzeugführers die Festhaltevorrichtung des Flugzeuges gelöst, und das Flugzeug rollt mit dem Startwagen b auf der Startbahn c entlang. Das Flugzeug a kann an mehreren Punkten e auf dem Startwagen aufliegen, ist aber nur an dem Punkt f durch eine Befestigungsvorrichtung mit dem Wagen verbunden.
Die Vorderräder des Startwagens b laufen auf dem Schienenpaar c', die Hinterräder auf dem Schienenpaar c". Beide Schienenpaare liegen am Anfang der Startbahn in einer Ebene, und das Flugzeug ist derart auf dem Startwagen angeordnet, daß es zu Beginn der Vorwärtsbewegung den geringsten Widerstand bietet.
Am Ende der Startbahn ist das Schienenpaar c", auf dem die Hinterräder laufen, heruntergezogen, so daß dieTragflächen des Flugzeuges ohne irgendeine Handhabung des Flugzeugführers zwangläufig unter einem bestimmten Winkel a angestellt werden. Bei diesem Anstellwinkel und der erreichten Geschwindigkeit wird die Auftriebskomponente so groß, daß das Flugzeug sich von der Startbahn abheben kann.
Gleichzeitig wird ein Hebel g (Abb. i) durch Schleifen auf der Schiene h derart verschwenkt, daß er aus der Stellung 1-I in die Stellung II-II kommt. Dadurch wird der Keil k (Abb. g) zwischen die Haltebacken i (Abb. 7) gezogen und dadurch die Verbindung des Flugzeuges a mit dem Startwagen zwanb läufig gelöst (Abb. 8).
Nachdem das Flugzeug sich vom Startwagen abgehoben hat, läuft der mit dem Bremskeil l versehene Wagen in die Bremszange m und wird dort zum Stillstand gebracht.
Die Laufräder des Startwagens b zeigen leicht Neigung, sich von den Führungsschienen abzuheben, und zwar besonders imAugenblick des Abhebens des Flugzeuges vom Startwagen, Dies wird verhindert durch die Anordnung von Gegenrollen, wie es in den Abb. 5 und 6 beispielsweise dargestellt ist. Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 sind das Laufrad d und die Gegenrolle d' innerhalb der U-förmigen Führungsschiene c angeordnet. Beim Abheben des Laufrades d läuft der Startvagen auf der Gegenrolle d' weiter.
Eine andere Ausführungsform ist in Abb. 6 dargestellt. Hier laufen das Laufrad d und die Gegenrolle d' auf der Ober- und Unterseite eines Schienenprofils. Selbstverständlich ist die Ausführung nicht an das dargestellte Schienenprofil gebunden, es kann auch jedes andere Profil verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Startvorrichtung für Flugzeuge mit einem das Flugzeug aufnehmenden, auf Schienen geführten Startwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Führung der Räder des Startwagens dienenden Schienen so verlegt sind, daß zu Beginn des Startes die Tragflächen des Flugzeuges horizontal liegen und somit einen möglichst kleinenLuftwiderstand bieten, daß aber am Ende des Startes der Anstellwinkel der Tragflächen durch Senken des Flugzeugschwanzes derart zwangläufig vergrößert wird, daß ein möglichst großer Auftrieb erzeugt wird.
2. Startvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Startes ein Hebel durch eine Anschlagschiene verstellt wird und dadurch die Befestigungsmittel zwischen Flugzeug und Startwagen löst.
3. Startvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ablösen des Flugzeuges der Startwagen in eine Bremszange hineinläuft und dadurch zum Stillstand gebracht wird.