DE456539C - Werkstoffvorschubvorrichtung - Google Patents

Description

Bei Schrauben- und Formdrehbänken wird bekanntlich von einer langen Werkstoffstange abgearbeitet, und die Drehbank ist für diesen Zweck mit einer Vorschubvorrichtung versehen, durch die die Werkstoffstange jedesmal um ein bestimmtes Stück vorgezogen wird. Hierbei ist es natürlich von größter Wichtigkeit, daß diese Vorschubvorrichtung nicht nur ganz genau zufaßt, sondern auch die Werkstoffstange sehr fest hält, und daß dabei keinerlei ungünstige Spannungen und Drucke auf den Werkstoff ausgeübt werden. Bisher erfolgte nun gewöhnlich das Festklemmen der Werkstoffstange durch doppelarmige Hebel, die mit dem kurzen Arm auf der Werkstoffstange angepaßte Klemmbacken einwirkten, während ihr langer Arm entweder durch einen achsial verschiebbaren Kegel oder durch kleine Zwischenstücke bewegt wurde, die eine gelenkige Verbindung zwischen den langen Armen und einer achsial verschiebbaren Stange herstellten. Mit dieser Einrichtung war aber weder die erforderliche Genauigkeit noch der namentlich bei stärkerem Angriff der Drehstähle erforderliche starke Klemmdruck mit Sicherheit zu erreichen, so daß es häufig vorkam, daß der Werkstoff nicht genügend festgehalten wurde, wodurch dann viele Unzuträglichkeiten entstanden. Dazu kommt ferner, daß bei den bekannten Einrichtungen der hier in Betracht kommenden Art vielfach die Einstellung beim Arbeitswechsel sehr unbequem und schwierig war und eine äußerst sorgfältige Handhabung erforderte. Alle diese Mißstände werden nun gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt, daß die beiden Klemmhebel, durch die der Werkstoff festgeklemmt wird, als einarmige Hebel ausgebildet sind, die mit ihrem einen Ende in festen Punkten drehbar gelagert und derart gebogen sind, daß sie sich scherenartig kreuzen, wobei an ihrem anderen Ende ein Lenker angreift, der mit dem in bekannter Weise durch die Steuernockenwelle bewegten Antriebshebel gelenkig verbunden ist. Hierdurch kann, da die ganze Einrichtung in ihrer Bewegungsebene rechtwinklig zur.Achse der Werkstoffstange liegt, ein beliebig hohes Übersetzungsverhältnis und damit ein sehr scharfes und genaues An- 5" greifen der Klemmbacken erzielt werden, wobei die ganze Einstellung einfach und leicht auszuführen ist.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar in: Abb. ι für runden Werkstoff und in
Abb. 2 für kantigen Werkstoff. Die
Abb. 3 und 4 sind Querschnitte, und zwar Abb. 3 passend zu Abb. 2, und Abb. 4 bei Einsatz einer besonderen Spannhülse.

α ist die Steuerwelle der Drehbank, die mittels des Nockens b und des einstellbaren Stößels c den Hebel d bewegt, der in dem Zapfen η drehbar gelagert ist. Dieser Hebel d greift nun mit den Lenkern e an den scherenartigen Klemmhebeln / an, die in den Zapfen g gelagert sind. Diese Hebel f tragen Spannbacken h (Abb. 2) oder i (Abb. 1). Die Spannbacken h dienen für kantigen Werkstoff und greifen diesen nicht unmittelbar an, son-

dem unter Vermittlung der beiden Spannringe I, die durch die Spannbacken h gegen- j einander verspannt werden und dadurch in ihrem mittleren Ausschnitt m von entsprechender Form die Werkstoffstange festklemmen.

Soll runder Werkstoff bearbeitet werden, so werden die Spannbacken h nach Abb. 2 und 3 ausgewechselt und an ihre Stelle treten

ίο die Spannbacken i nach Abb. i, die den Werkstoff zwischen sich unmittelbar erfassen und die gegeneinander in ihrer Entfernung derart einstellbar sind, daß sie Werkstoffstangen der verschiedensten Durchmesser festhalten können.

In manchen Fällen empfiehlt es sich, auch runde Werkstoffstangen nicht unmittelbar zu erfassen, und alsdann werden auch diese, wie in Abb. 4 dargestellt, mit einer geschlitzten Spannhülse k eingespannt, die in die Spannbacken h paßt und die sich so weit zusammendrückt, daß die Werkstoffstange auch | hierin einwandfrei festgehalten wird. !

Claims (1)

1. Patentanspruch: ₂,

   Werkstoffvorschubivorrichtung für Schrauben- und Formdrehbänke, bei der die Werkstoffstange durch ein Kurbelgetriebe mittels auswechselbarer, gegebenenfalls der Form der Werkstoffstange angepaßter Klemmbacken festgehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmhebel (f) als einarmige, winkelförmig gebogene Hebel ausgebildet sind, die mit ihrem einen Ende in festen Drehpunkten (g) drehbar gelagert sind und sich derart scherenartig kreuzen, daß sie durch an ihrem anderen Ende angreifende Lenker (e), die mit dem Antriebshebel (d) gelenkig verbunden sind, derart bewegt werden, daß die auf den Klemmhebeln {/) in der Nähe ihrer Drehpunkte (g) einstellbar befestigten Klemmbacken (h) unmittelbar oder unter Vermittlung entsprechender Zwischenstücke (fe oder Z) die Werkstoffstange festhalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.