DE453411C

DE453411C - Verfahren zum Signalisieren ueber mit Verstaerkern ausgeruestete Fernleitungen

Info

Publication number: DE453411C
Application number: DES57481D
Authority: DE
Inventors: Bruno Pohlmann
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Priority date: 1921-09-06
Filing date: 1921-09-06
Publication date: 1927-12-10

Description

Verfahren zum Signalisieren über mit Verstärkern ausgerüstete Fernleitungen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Signalisieren über eine mit Verstärkern ,ausgerüstete Fernsprechleitung.
Zum Durchrufen durch mit Verstärkern ausgerüstete Fernleitungen ist es erforderlich, höherperiodigen Rufstrom zu benutzen, und zwar zweckmäßig Rufstrom von einer in das Gebiet der Sprechfrequenzen fallenden Frequenz, wenn man die Verstärker nicht durch besondere Rufübertragungen umgehen will.
Die Verwendung von Rufstrom mit einer Frequenz, welche in dem Gebiet der Sprechfrequenzen liegt, führt aber zu ziemlich komplizierten Schaltungsanordnungen an den Empfangs- und Sendestellen, um zu verhindern, daß die Rufeinrichtungen nicht auch auf die Fernsprechströme ansprechen.
Mit der Erfindung wird nun bezweckt, diese wenig zuverlässigen und komplizierten Schaltungsanordnungen zu vermeiden und die bekannten und zuverlässigen Niederfrequenzempfangsschaltungen benutzen zu können, ohne aber der Vorteile, welche das Durchrufen mittels Rufströme von Sprechfrequenz bietet, verlustig zu gehen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in an sich bekannter Weise die niederfrequenten Rufströme einer Trägerfrequenz aufgedrückt werden, welche eine Mittelfrequenz besitzt, die in das Gebiet der Sprechfrequenzen fällt, so daß sie ohne große Energieverluste durch die Verstärker gehen kann, worauf nach Rückmoduliezung in Niederfrequenz an der Empfangs-Station ein niederfrequenter Signalempfänger betätigt wird.
Die Rückmodulierung in Niederfrequenz kann in an sich bekannter Weise, z. B. durch ein Audion oder Richtverstärker, erfolgen. Bei einer derartigen Schaltung ist jede Gefahr, daß das Rufrelais durch die Sprechströme betätigt wird, vermieden.
Das Verfahren läßt sich in einfacher Weise durch Anordnung eines Schwingungserzeugers an jeder Sendestelle durchführen, der Wechselstrom von einer Frequenz liefert, die durch die in der Leitung liegenden Verstärker gut verstärkt wird. Dieser Wechselstrom, dessen Frequenz also im Gebiete der Sprechfrequenzen liegt, wird mittels einer niederperiodigen Stromquelle, z. B. der vorhandenen - Rufstromquelle, moduliert. Der modulierte Trägerfrequenzstrom wird als Rufstrom in die Fernleitung geschickt. An der Empfangsstelle erfolgt die Rückmodulierung. Der dadurch erhaltene niederfrequente Strom wird einem niederfrequenten Rufempfänger zugeführt.
Damit eine anrufende Stelle sich nicht selbst anruft, können die an den beiden Stationen benutzten Trägerfrequenzen verschieden sein. Man kann aber auch die Einrichtung, wie üblich, so treffen, daß bei Rufen von einer Station der dieser zugeordnete Rufempfänger abgeschaltet wird. In diesem Falle können beide Stationen mit derselben Trägerfrequenz rufen.
Bei Anlagen, in welchen die Signaleinizchtungen nicht dauernd benutzt werden, kann die Anordnung so getroffen werden, daß die Erzeuger der Träger- und Niederfrequenz erst bei Betätigung des Signalschlüssels eingeschaltet werden.
Selbstverständlich kann man dieses für das Durchrufen beschriebene Verfahren ohne weiteres auch für andere Signalisierungszwecke, z. B. das Zünden und Löschen der Verstärkerröhren auf den verschiedenen Verstärkerämtern, das Anrufen von Verstärkerämtern usw., benutzen. Hierin liegt ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, weil für die einzelnen Signalisierungszwecke nicht grundsätzlich verschiedene Einrichtungen, sondern nur verschiedene Trägerfrequenzen oder Modulierfrequenzen notwendig sind. Es sei noch darauf hingewiesen, daß beim Signalisieren der verschiedenen Arten über eine größere Anzahl von Leitungen entweder für jede Signalisierungsart (Trägerfrequenz) ein Schwingungserzeuger vorhanden sein kann, der für sämtliche Leitungen verwendet wird, oder aber für jede Leitung ein Schwingungserzeuger, -der durch geeignete Schaltmittel für die verschiedenen Signalisierungsarten nutzbar gemacht werden kann.
Die Erfindung läßt sich ohne Schwierigkeit schaltungstechnisch durchführen auf Grund der aus der Hochfrequenztelephonie und -telegraphie bekannten Anordnungen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren ztim Signalisieren über mit Verstärkern ausgerüstete Leitungen für gewöhnlichen Fernsprechbetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägerstrom von Sprechfrequenz am abgehenden Ende in die Leitung gesandt wird, dem der niederfrequente Signalstrom in an sich bekannter Weise überlagert wird und von dem er in gleichfalls bekannter Weise an der Empfangsstelle durch Rückmodulierung getrennt wird, um @ niederfrequente Signalempfänger verwenden zu können.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die verschiedenen Signalisierungszwecke (z. B. Anrufen, Steuern von Verstärkeranordnungen usw.) verschiedene Trägerfrequenzen oder Modulierfrequenzen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für sämtliche Leitungen je ein Schwingungserzeuger für jede Signalisierangsart vorgesehen wird. q.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Leitung ein Schwingungserzeuger zugeordnet wird, der durch bekannte Schaltmittel auf verschiedene Trägerfrequenzen eingestellt werden kann.