Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beeinflussung des Ein
rückvorgangs einer durch ein Druckmittel betätigten Fahrzeugkupplung
nach den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Durch ein zu schnelles Einkuppeln, d. h. Lösen der Fahrzeugkupplung,
wird der gesamte Antriebsstrang, d. h. das Schaltgetriebe, die An
triebswellen und die Antriebsgelenke mit einem überhöhten Drehmoment
beaufschlagt, das größer ist als das im normalen Fahrbetrieb auftre
tende Drehmoment. Ein schnelles Einkuppeln kann weiter zu einem Durch
drehen (Schlupf) der Antriebsräder führen, verbunden mit einem hohen
Reifenverschleiß. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Antriebs
strang zur Übertragung dieser Spitzenbelastung entsprechend zu dimen
sionieren, was dazu führt, daß bezogen auf alle übrigen Antriebszu
stände der Antriebsstrang überdimensioniert ist.
Aus der DE-PS 695 921 ist
ein Drosselventil bekannt, das einerseits ein schnelles
Auskuppeln zuläßt, aber andererseits ein verzögertes Einkuppeln der
Fahrzeugkupplung bewirkt. Das Drosselventil ermöglicht zum Einkuppeln
einen ungehinderten Druckmittelfluß vom Geberzylinder zum Nehmerzylin
der, dagegen ist bei einer Druckmittelfluß-Umkehr das Drosselventil
geschlossen wodurch das Druckmittel ausschließlich durch eine Drossel
bohrung verzögert in Richtung des Geberzylinders strömen kann, und ein
verlangsamtes Einkuppeln erreicht wird. Das bekannte Drosselventil
setzt eine aufwendige Einzelteilfertigung voraus, verbunden mit einer
kostenintensiven Montage. Im Drosselventil ist ein Kegelsitz vorgese
hen, der eine hohe Fertigungsgüte erfordert und damit die Herstell
kosten erhöht. Außerdem besitzt der mit dem Kegelsitzventil verbundene
Ventilschaft nur endseitig gegenüber dem Kegelsitz eine Führung.
Dieser Aufbau kann dazu führen, daß bei auftretenden Druckschwankungen
der Kegelsitz oder der Ventilschaft verkantet, wodurch die Funktion
des Drosselventils behindert ist.
Weiterhin ist aus der DE 37 36 584 A1 ein massiv als Gussteil ausgebildetes Kolbenventil
bekannt.
Die DE 43 34 551 A1 offenbart den gattungsbildenden Stand der Technik mit einem dort
als Schließorgan bezeichneten, becherförmig ausgestalteten Kolbenventil.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein funktionssicheres, einbauneu
trales und kostengünstig herstellbares Drosselventil zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Danach bildet die käfigartig geformte Wandung weit
voneinander beabstandete Führungselemente, zwischen denen sich bis
zum Boden erstreckende schlitzartige Aussparungen vorgese
hen sind.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Drosselventils ermöglicht außerdem
eine einbauneutrale Anordnung zwischen dem Geberzylinder und dem
Nehmerzylinder. Weder die Einbaulage noch der Einbauort nehmen Einfluß
auf die Funktion des erfindungsgemäßen Drosselventils. Somit ist das
erfindungsgemäße Drosselventil sowohl einstückig mit dem Geberzylinder
oder dem Nehmerzylinder kombinierbar oder auch innerhalb der Verbin
dungsleitung zwischen dem Geber- und Nehmerzylinder einsetzbar. Durch
die Verwendung eines Kolbenventils, das eine weite axiale Führung
aufweist, wird die Funktionssicherheit des Drosselventils erhöht, da
dieser Aufbau ein Verkanten des Kolbenventils ausschließt.
Nach Anspruch 2 umfaßt die Wandung vier kreuzartig zueinander angeordnete
Führungselemente. Zur Bildung einer Käfigform ist beispielsweise
vorgesehen, aus einem Blechstreifen ein der Abwicklungskontur des
Kolbenventils entsprechendes Profil zu stanzen. Das Kolbenventil kann
danach gebildet werden, indem die mit dem Boden verbundenen einzelnen
Elemente rechtwinklig in eine Richtung zeigend abgekantet werden und
dabei eine Umfangskontur des Kolbenventils bilden.
Die vielfältige Gestaltungsmöglichkeit unterstreichend ist nach An
spruch 3 ein aus Kunststoff gefertigtes Kolbenventil einsetzbar.
Alternativ kann ebenfalls ein wie im Anspruch 4 beanspruchtes Kolbenventil
aus Blech verwendet werden. Weiterhin sind ebenfalls Kolbenven
tile aus einem Metallguß einsetzbar.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist gemäß
Anspruch 5 das erfindungsgemäße Drosselventil an der statisch höchsten
Stelle der Kupplungshydraulik angeordnet. Diese Einbaulage eignet sich
vorteilhaft dazu, daß Drosselventil mit einem Entlüftungsventil zu
kombinieren, mit dem die gesamte Hydraulikeinheit im eingebauten
Zustand manuell wirksam entlüftet werden kann. Damit stellt sich ein
weiterer Kostenvorteil ein, da sich sowohl die Anzahl der Ventile als
auch der erforderliche Montageaufwand verringert.
Weitere Merkmale der Erfindung sind der Figurenbeschreibung zu entneh
men, in der zwei Ausführungsbeispiele den Erfindungsgedanken weiter
verdeutlichen.
Es zeigen:
Fig. 1 in einem Längsschnitt ein erfindungsgemäßes Drossel
ventil;
Fig. 2 eine Variante zu dem in Fig. 1 abgebildeten Drossel
ventil;
Fig. 3 in einer Einzelteilzeichnung das in Fig. 2 eingesetzte
Kolbenventil.
Der Aufbau eines erfindungsgemäßen Drosselventils wird zunächst anhand
der Fig. 1 erläutert. Das Drosselventil 1 umfaßt ein massives Gehäuse
2, das an einem Ende ein Außengewinde 3 aufweist und gegenüberliegend
mit einem Innengewinde 4 versehen ist. Ein Mittenabschnitt 5, der
außenseitig als Sechskant gestaltet ist, weist zentrisch in Richtung
einer Symmetrieachse 6 verlaufend einen zylindrischen Ventilraum 7
auf, der an einem Ende radial nach innen versetzt zum Innengewinde 4
verläuft und an dem gegenüberliegenden Ende mit einer Längsbohrung 8
verbunden ist, die radial nach innen zum Ventilraum 7 angeordnet ist.
Im Ventilraum 7, an einer Wandung 9 ist ein Kolbenventil 10 geführt,
das kraftbeaufschlagt durch eine Druckfeder 11 an einem Paßstopfen 12
anliegt. Dabei bilden ein Boden 18 des Kolbenventils 10 mit dem Paß
stopfen 12 einen Dichtsitz 13. Der Paßstopfen 12 ist in einem Über
gangsbereich zwischen dem Ventilraum 7 und dem Innengewinde 4 im
Gehäuse 2 unlösbar befestigt, z. B. eingepaßt oder eingeschrumpft.
Eine im Paßstopfen 12 eingebrachte Bohrung 14 besitzt zur Vermeidung
eines Durchströmwiderstandes einen mit der Längsbohrung 8 überein
stimmenden Querschnitt. Das Kolbenventil 10 ist topfartig ausgebildet,
wobei dessen umlaufende Wandung 16 mit gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordneten Aussparungen 15 versehen ist, die bis in den
Boden 18 reichen. Die Anzahl und die Dimensionierung der Aussparungen
15 sind so gewählt, daß es bei axial verschobenem, geöffnetem Kolben
ventil 10 nicht zu einer Querschnittsverengung im Vergleich zum Strö
mungsquerschnitt der Längsbohrung 8 bzw. der Bohrung 14 kommt. Die
topfartige Ausbildung des Kolbenventils 10 bewirkt einen mechanischen
Anschlag des Kolbenventils 10 im Ventilraum 7 an der vom Paßstopfen 12
entgegengesetzten Seite. Damit wird die Druckfeder 11 auch bei einem
maximalen Öffnungshub nicht auf "Block" gedrückt, was zu einer Feder
schädigung führen kann. Das Kolbenventil 10 ist weiter mit einer
zentrisch im Boden 18 eingebrachten Drosselbohrung 17 versehen.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) eines erfindungsgemäßen
Drosselventils sind die mit dem ersten Ausführungsbeispiel überein
stimmenden Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen, so daß be
züglich deren Beschreibung auf die Ausführung zum ersten Ausführungs
beispiel verwiesen werden kann.
Das in Fig. 2 gezeigte Drosselventil 21 besitzt ein Gehäuse 22, das
lediglich im Bereich des Außengewindes 3 abgesetzt ist. Der Dichtsitz
33 wird vom Paßstopfen 32 und dem Boden 38 des Kolbenventils 30 gebil
det. Der Paßstopfen 32 ist im Gegensatz zu dem in Fig. 1 abgebildeten
Paßstopfen 12 über seine konische Mantelfläche im Übergangsbereich
zwischen dem Innengewinde 4 und der Wandung 9 des Ventilraums 27
eingepreßt. Das Kolbenventil 30 ist mit 90° zueinander versetzt an
geordneten Führungsarmen, die gemeinsam die Wandung 36 bilden, im
Ventilraum 27 geführt.
In Fig. 3 ist das Kolbenventil 30 als Einzelteil abgebildet. Die
Abbildung verdeutlicht die Größe der Aussparung 35, die sich zwischen
der Außenkontur des Bodens 38 und der strichpunktiert eingezeichneten
Umfangskontur 39 der Wandung 36 ergibt. Aus der Summierung der Flächen
aller Aussparungen 35 und der Drosselbohrung 37 ergibt sich ein Durch
strömquerschnitt am Kolbenventil 30, der größer ist als der Quer
schnitt der Bohrung 14 oder der Längsbohrung 8. Weiterhin zeigt die
Fig. 3 den vorteilhaft einfachen Aufbau des Kolbenventils 30. Dieses
umfaßt den kreisförmigen Boden 30, an dem vier kreuzförmig angeordnete
Blechstreifen befestigt sind, siehe gestrichelte Darstellung. Die
Blechstreifen werden jeweils am Übergang zum Boden 38 in eine Richtung
um 90° so abgekantet, daß deren Außenkontur innerhalb der Umfangskon
tur 39 liegt. Gemeinsam bilden die Blechstreifen die Wandung 36, über
die das Kolbenventil 13 gegen ein Verkanten im Ventilraum 27 gesichert
ist.
Wirkungsweise des Drosselventils 1
Durch eine Betätigung des Geberzylinders, d. h. Auslösen eines Auskup
pelvorgangs mittels eines Pedals, kommt es zu einer Druckmittelströ
mung am Drosselventil 1 in Pfeilrichtung "A", die ein Abheben des
Kolbenventils 10 vom Dichtsitz 13 bewirkt. Bedingt durch die Ausspa
rungen 15 in der Wandung 16 des Kolbenventils 10 kann das Druckmittel
ohne eine Querschnittsverengung das Kolbenventil 10 passieren. Der
Druckaufbau im Druckmittel kann so ungehindert auf den Nehmerzylinder
übertragen werden, wozu eine Leitung am Anschlußgewinde 3 des Drossel
ventils 1 angeschlossen ist. Der Einkuppelvorgang wird ausgelöst durch
Rückstellung des Pedals und einer damit verbundenen Verlagerung des
Geberzylinders in die Ausgangsposition, d. h. in die Neutralstellung.
Damit verbunden kommt es zu einer Strömungsumkehr des Druckmittels in
Richtung des Pfeiles "B". Das Kolbenventil 10 nimmt dabei die in Fig.
1 gezeigte Stellung ein, d. h. der Boden 18 liegt stirnseitig am
Paßstopfen 12 an. In dieser Stellung des Kolbenventils 10 kommt es zu
einer gewünschten gedrosselten Druckmittelrückströmung durch die
Drosselbohrung 17. Synchron dazu ergibt sich ein gewünschtes verzöger
tes Einkuppeln der Fahrzeugkupplung.
Bezugszahlenliste
1
Drosselventil
2
Gehäuse
3
Außengewinde
4
Innengewinde
5
Mittenabschnitt
6
Symmetrieachse
7
Ventilraum
8
Längsbohrung
9
Wandung
10
Kolbenventil
11
Druckfeder
12
Paßstopfen
13
Dichtsitz
14
Bohrung
15
Aussparung
16
Wandung
17
Drosselbohrung
18
Boden
21
Drosselventil
22
Gehäuse
27
Ventilraum
30
Kolbenventil
32
Paßstopfen
33
Dichtsitz
35
Aussparung
36
Wandung
37
Drosselbohrung
38
Boden
39
Umfangskontur