DE441471C

DE441471C - Drehbarer Zementierofen

Info

Publication number: DE441471C
Application number: DEM88425D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-02-21
Filing date: 1925-02-15
Publication date: 1927-03-04

Description

Drehbarer Zementierofen. Die Erfindung betrifft einen drehbaren Zementierofen, mit welchem bei kleinen Werktücken eine unbedingt gleichmäßige Härtung erzielbar ist.
Da man bekanntlich bei der massenweisen Gernentation von kleinen Werkstücken in feststehenden größeren Kästen keine gleichmäßig tief zementierten Stücke erhalten kann, weil die in der Nähe der Wände liegenden Stücke eher die Behandlungstemperatur erreichen als die in der :Mitte befindlichen, ist man bereits zu drehbaren Muffelöfen übergegangen, bei denen ein Rohr in der Heizkammer umläuft.
Derartige Vorrichtungen haben jedoch, wenn eine selbsttätige Beschickung, ein selbsttätiger Durchgang durch die Muffel sowie eine selbsttätige Entleerung der Muffel wegen- der erreichbaren zu geringen Aufkohlungstief.e nicht in Frage kommt, bei der Zementierung kleiner Werkstücke den Nachteil, daß sowohl die Beschickung des umlaufenden Rohres als auch seine Entleerung nach erfolgter Härtung der Teile mit großem Zeitaufwand verbunden ist.
Zweck der Erfindung ist, einen drehbaren Zementierofen zu schaffen, dessen Beschickung auch mit kleinen Werkstücken einfach und schnell vor sich geht, ohne daß das umlaufende Rohr wesentlich an Temperatur verliert. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in das umlaufende Rohr eine zylindrische, durch einen Deckel verschließbare Büchse derart eingesetzt wird, däß sie mit-dem Rohr umläuft. Die mit zwei gegenüberliegenden Rillen versehene Büchse wird 'mit dem umlaufenden Rohr dadurch verbunden, daß sie mit den Rillen in entsprechende Längsnuten an der Innenoberfläche der drehbaren Muffel eingeschoben wird. Eine Stirnfläche der zylindrischen Büchse wird zweckdienlich mit einem der Länge nach durchbohrten Griff versehen, durch dessen Bohrung ein Pyrometer zur Messung der Temperatur eingeschoben werden kann. Über den Griff der Büchse wird zum Abschluß des umlaufenden Rohres ein feuer- und gassicherer Verschlußpfropfenaufgeschoben. Der Deckel der zylindrischen Büchse ist seginentartig ausgeschnitten. .
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Drehofens nach der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den Ofen, Abb. 2 einen Längsschnitt durch den Zeinentierkasten, Abb. 3 eine Aufsicht auf diesen, Abb.4 einen Schnitt durch die Linie 4-4 in der Abb. 2, Abb. 5 einen Schnitt durch das äußere Rohr nach der Linie 5-5 in der Abb. i.
In der Zeichnung stellt A das Glührohr mit dem Schneckenantrieb B, C dar. Der Antrieb kann natürlich in beliebiger Weise erfolgen.
Das Rohr A ruht auf einem doppelten Rollensatz d bezw. d. Der mittlere Teil des Rohres wird durch einen Ofen E, der, falls er mit Gas betrieben wird, einen Brenner F erhält, oder durch irgendeine andere Wärmequelle beheizt.
An dem Rohr ist eine Wand G angegossen. Der nach dem Antrieb zu offene Teil des Rohres wird mit einer feuerfesten Wärmeschut.zmasse ausgefüllt.
Der zylindrische Zementierkasten H wird auf der Seite, an welcher der Griff h. angebracht ist, durch einen über den Griff schiebbaren, abnehmbaren Verschlußstopfen aus feuerfestem Material, wie z. B. Asbest u. dgl., gegen Verlust an Wärme durch Wärmestrahlung geschützt.
Eine in dem Griff 7z vorgesehene Bohrung 1i gestattet das Einbringen des Pyrometers. In seinem oberen Teil ist der Kasten H segmentartig ausgeschnitten, um das Einsetzen bzw. Herausnehmen der Teile zu ermöglichen.
Um den Kasten während der Drehung des Glührohres A mit diesem starr zu verbinden, wird derselbe mittels zweier gegenüberliegenden Rillen J in entsprechende Nuten K an der Innenwand des Glührohres eingeschoben.
Es genügt, das in Bewegung befindliche Rohr in einer bestimmten Stellung stillzusetzen, damit man durch Herausnahme des Kastens alle behandelten Teile gleichzeitig herausnehmen kann. Hierauf kann man dieselben sofort ablöschen, um den Einsatzkasten im heißen Zustand von neuem zu füllen und das Rohr wieder zu beschicken.
Man erzielt eine gleichmäßige Zementierung aller in dem Kasten enthaltenen kleinen Teile, da alle Teile dem Einfluß der Hitze gleichmäßig ausgesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE'.: i. Drehbarer Zementierofen mit einem in der Heizkammer umlaufenden Rohr, dadurch gekennzeichnet, daß in das umlaufende Rohr (A) eine zylindrische, durch einen Deckel (i) verschließbare Büchse (H) derart einsetzbar ist, daß sie mit dem Rohr umläuft.
2. Drehofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .die Außenwand der Büchse (H) gegenüberliegende Längsrillen (I) besitzt, die in entsprechende Nuten (K) der Innenwandung des umlaufenden Rohres (A) passen.
3. Drehofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seitenwand der zylindrischen Büchse (H) mit einem der Länge nach durchbohrten Griff (h) versehen ist, durch dessen Bohrung (7%) ein PyrometeT einsteckbar ist. . q..
Drehofen nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß über den Griff (h) der Büchse ein feuer- und gasdichter Verschlußpfropfen aufgeschoben ist.
5. Drehofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel der zylindrischen Büchse (H) ein ausgeschnittenes Zylindersegment (i) darstellt.