DE438940C

DE438940C - Verfahren zur Herstellung nachgeahmter Edelfelle (Zobel, Nerz, Marder u. dgl.) aus Kaninfellen

Info

Publication number: DE438940C
Application number: DEE31836D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-01-06
Filing date: 1925-01-06
Publication date: 1926-12-28

Description

Verfahren zur Herstellung nachgeahmter Edelfelle (Zobel, Nerz, Marder u. dgl.) aus Kaninfellen. Bisher wurden Kanin- und sonstige Felle nur glatt geschoren. Durch diese Schur wird ein Fell von ganz gleichmäßiger Haarlänge erzielt, das in dem verarbeiteten Gebrauchsstück ohne Absätze ist. Das Edelfell dagegen (Zobel, Nerz, Marder u. dgl.) hebt sich im verarbeiteten Pelzstück Fell für Fell dadurch ab, daß die natürlichen (ungeschorenen) Felle das längste Haar auf dem Rücken haben und nach den Seiten zu der kürzeren Haarlänge wegen ab- bzw. einfallen.
Bei der Veredelung von geringwertigen Pelzfellen war bisher nur die Veredelung von Lammfellen zu Persianer- und Breitschwanznachahmung bekannt, ferner die Schur von Balkanlammfellen oder Fellen ähnlicher strähniger Wollbeschaffenheit und Farbe, bei der die Haare bis auf die Unterwolle abgeschoren werden. Diese Verfahren erzielen nur glatte Felle und keine Abhebung des einzelnen Felles vom anderen im fertigen. Pelzwerk; bei beiden Veredelungsverfahren fehlt im fertigen Pelzwerk die sogenannte »Grotzenwirküng<c.
Nach dem neuen Verfahren erfolgt gemäß der Erfindung die Schur so, daß das in Streifen von der Breite des KLeinedelfelles zerschnittene geringwertige Fell, insbesondere Kaninfell, in der Haarschlagrichtung quer zum Fellstreifen rund geschoren, d. h. so geschoren wird, daß die Fellhaare nach Art eines Bogens dabei auf dem Rücken länger und nach den Flanken zu abnehmend kürzer gehalten werden, wodurch der Eindruck eines Edelfelles erreicht wird. Je nach Färbung kann das geschorene Fell eine Nachahmung von Zobel, Nerz, Marder u. dgl. darstellen. Die Farbe markiert sich, ebenso wie beim natürlichen Fell, stärker im langen Haar und schwächer an den Flanken, an denen infolge der tiefer herabgehenden Schur die dichte Unterwolle hervortritt, die die Farbe heller annimmt. Nach dem neuen Verfahren wird ohne besondere Grotzenfärbung höchste Grotzenwirkung und der volle Eindruck des Kl.einedelfelles erreicht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung nachgeahmter Edelfelle (Zobel, Nerz, Marder u. dgl.) aus Kaninfellen, dadurch gekennzeichnet, daß Kaninfellstreifen in der Haarschlagrichtung und quer zu den Fellstreifen rund geschoren, d. h. so geschoren werden, daß die Haare in der Mitte der Streifen am längsten sind und nach den Rändern zu an Länge abnehmen, so daß sie einen Haarflorquerschnitt mit oberer-Begrenzung nach Art eines Bogens ergeben.