DE4331711C2 - Lösung zur Perfusion, Konservierung und Re-Perfusion von Organen - Google Patents
Lösung zur Perfusion, Konservierung und Re-Perfusion von OrganenInfo
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Description
Die beschriebene Erfindung bezieht sich auf Lösungen zur Perfusion,
Konservierung (oder Einlagerung) und Reperfusion von Organen,
einschließlich ihrer Anwendung bei Herztransplantationen. Sie bezieht sich
ebenso auf die Anwendung dieser Lösung in unterschiedlichen Phasen einer
Organtransplantation.
Einer der Hauptgründe für das Scheitern von Herztransplantationen rührt von
den Gefahren einer Schädigung, bis hin zur Nekrose, des Transplantates her.
Die Schädigungen manifestieren sich nach der Reoxygenisierung des
transplantierten Organes, und sind mit einer im allgemeinen verlängerten
Ischämie zwischen dem Beginn der Explantation beim Spender und dem Ende
der Implantation beim Empfänger eng verknüpt.
Zum Beispiel gilt für die Herztransplantation, daß eine Ischämie von vier bis
fünf Stunden die höchste noch tolerable Grenze darstellt und zahlreiche
unerwartete Ereignisse nicht ausschließt.
Um dieses Risiko zu begrenzen, haben zahlreiche Autoren protektive
Lösungen vorgeschlagen, die teilweise im Handel erhältlich sind. Dies gilt
sowohl für die Perfusion von Organen, die entnommen werden sollen, als
auch für ihre Konservierung in Hypothermie und ihre Reperfusion
anschließend an die Transplantation.
Diese Lösungen zeigen jedoch nur in begrenztem Maße Vorzüge und bieten
höchstens nur einen partiellen Schutz vor den Gefahren, die nach der
Reperfusion auftreten, und die zum Teil der metabolischen Entstehung von
freien Sauerstoffradikalen in überschüssigen Mengen zugeschrieben werden,
insbesondere anläßlich der Reoxygenisierung des ischämischen Organes.
Die Gefahr der oxidativen Schädigung von Zellen und Membranen, die von
der Produktion dieser Radikale herrührt, ist Thema mehrerer Studien im
Bereich des Myokardschutzes durch Kardioplegie. Diese verschiedenen
Arbeiten befürworteten die Einführung antioxydativer Substanzen in die
benutzten protektiven Lösungen. Unterschiedliche Zusätze sind vorgeschlagen
worden. Solche Zusätze, wie z. B. Deferoxamine, Allopurinol, Katalase,
Peroxydase, können der Produktion von freien Radikalen entgegenwirken,
während andere, wie z. B. die Superoxyd-Dismutase, die Radikale zerstören
können, und wieder andere, wie z. B. das Vitamin E oder seine Äquivalente
(Trolox), können die freien Radikale "neutralisieren".
Den letztgenannten Zusätzen gehören ebenso die Moleküle an, die Träger von
Thiol-Gruppen sind, wie z. B. das N-Azetylcystein oder das Glutathion in
seiner reduzierten Form, welches als Fänger (F: piégeur, E: scavenger) von
freien Radikalen bezeichnet wurde. Die Meinungen in der Literatur in bezug
auf die Bedeutung des Glutathion erscheinen gespalten. Siehe folgende
Veröffentlichungen:
- - G. W. Standeven et al.: "Cold-Blood potassium cardioplegia", J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 1979, 78, 893-907
- - M. Bernier et al.: "Reperfusion-induced Arrhythmias and Oxygen derived Free Radicals", Circulation Research, Vol. 58, no. 3, März 1986, 331-340,
- - J. C. Chatham et al.: "Depletion of Myocardial Glutathione: Its effects on heart function and metabolism during ischaemia and reperfusion", Cardiovascular Research, 1988, 22, 833-839,
- - A. Blaustein et al.: "Myocardial Glutathione Depletion Impairs Recovery After Short Periods of Ischaemia", Circulation, Vol. 80, no. 5, November 1979,
- - A. Singh et al.: "Relation Between Myocardial Glutathione Content and Extent of Ischaemia - Reperfusion Injury", Circulation, Vol. 80, No. 6, Dezember 1989, 1795-1803,
- - W. N. Wicomb et al.: "Role of Glutathione in 24-hour Heart Storage by Microperfusion Using a New Polyethylene Glycol Solution", J. Mol. Cell. Cardiol., 1990, 22 (Supplement V), p. 82,
- - V. Kantamnoni et al. "Extented Preservation of Canine Myocardium Using UW Solution", J. Mol. Cell. Cardiol., 1990 (Suppl. V), 22: 22, (Abair).
Das Hinzufügen von N-Acetylcystein wurde von M. B. Forman untersucht in:
"Glutathione Redox Pathway and Reperfusion Injury", Circulation, Vol. 78,
no. 1, Juli 1988, 202-213. Er weist darauf hin, daß eine Behandlung mit N
Acetylcystein (NAC) vor der Reperfusion die postischämische Erholung
verbessern kann.
Im Rahmen des kardioplegischen Schutzes erscheint die Anwendung von
Substanzen interessant, die der Produktion oder der Wirkung von freien
Radikalen im Myokard entgegenwirken. Die Wahl der Substanz und die
Modalitäten der Anwendung liegen nicht offen zutage, und der Zusatz dieser
Substanzen, einschließlich des Glutathions, zu den Perfusionslösungen und zu
den Lösungen zur myokardialen Reperfusion führten in der täglichen
klinischen Anwendung nicht zu klaren Ergebnissen.
Ph. Menasché et al. schlußfolgern jedoch in ihrem Artikel ("Piégeurs de
Radicaux Libres dans la Protection Myocardique en Chirurgie Cardiaque",
Ann. Cardiol. Angéiol, 1986, 35 (No. 7 bis), 747-452), daß der Erhalt der
linken Ventrikulärfunktion durch eine kardioplegische Lösung postischämisch
signifikant verbessert werden konnte, wenn der Lösung Antioxydantien
hinzugefügt wurden, die die Bildung von freien Radikalen verhindern oder
diese zerstören oder neutralisieren. Andererseits konnte keine
herausstechende Wahl für das effektivste Antioxydans unter den zahlreichen
Kandidaten, darunter Superoxyd-Dismutase (SOD), Peroxydase und
reduziertes Glutathion, getroffen werden, ganz zu schweigen von den
Sekundäreffekten und möglicherweise toxischen Effekten. Dies ist um so
mehr der Fall, bewegt man sich von dem Gebiet der Kardioplegie, bei der nur
eine relativ kurze Ischämiedauer zulässig ist, in den Bereich der
Transplantationen. Hier bot die Literatur keinen realistischerweise nutzbaren
Hinweis auf die Wahl und die Bedingungen einer Anwendung
realistischerweise wirksamer, schützender Lösungen.
Ph. Menaché et al. beschrieben schließlich in ihrem Antrag für ein belgisches
Patent Lösungen zur Perfusion und zur Konservierung und/oder zur
Reperfusion von Organen, das Herz eingeschlossen, die zum einen durch die
Zugabe von mindestens einem Antioxydans charakterisiert werden. Dies
können insbesondere Fänger von freien Sauerstoffradikalen sein, z. B. das
Glutathion in seiner reduzierten Form, oder ein Analogon, wie etwa das N-
Acetylcystein. Zum zweiten werden die Lösungen dadurch charakterisiert, daß
der Sauerstoffpartialdruck Null ist oder stark abgesenkt ist, und daß dieser bis
zum Einsatz präzise im Bereich des abgesenkten Wertes gehalten wird.
Im wesentlichen den gleichen Ansatz macht die deutsche Offenlegungsschrift
DE 41 38 040 A1. Auch hier werden antioxidierende Substanzen, wie
Glutathion in reduzierter Form und N-Acetylcystein als Radikalfänger,
eingesetzt, wobei die Wirkung durch eine Minimierung des
Sauerstoffpartialdrucks unterstützt wird. Jedoch werden auch hier
unterschiedlich optimierte Lösungen für die unterschiedlichen Aufgaben der
Perfusion und Aufbewahrung einerseits und der Reperfusion andererseits
benötigt.
Alle bekannten Lösungen eignen sich daher nur schlecht für den
gleichzeitigen Gebrauch für die Perfusion bzw. Aufbewahrung und für die
Reperfusion, so daß die chirurgischen Teams in der Praxis gezwungen sind,
zumindest zwei verschiedene Lösungen zu verwenden, eine für die Perfusion
und die anschließende Einlagerung des explantierten Organs, und die andere
für die Reperfusion des Organs im Verlauf der Implantation.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, diese Probleme zu lösen, und eine
protektive Lösung zur Verfügung zu stellen, die in bezug auf die
chirurgischen Maßnahmen und insbesondere in bezug auf die Transplantation
für den Erhalt des Organes bemerkenswert effektiv ist. Die in Betracht
gezogenen Organe umfassen das Herz genauso wie die anderen Organe,
insbesondere die Leber, die Lunge und die Nieren.
Die vorliegende Erfindung hat somit als Ziel, eine einzige Lösung für die
Perfusion, Einlagerung und Reperfusion zur Verfügung zu stellen. Die Lösung
hat im Detail die folgende Zusammensetzung:
Diese Lösung kann in jeder der Transplantationsphasen verwendet werden,
z. B. in der Eigenschaft einer kardioplegischen Lösung, um die Herztätigkeit
des Spenderherzens zu stoppen, in der Eigenschaft einer Lösung zur
Einlagerung des Organes für den Transport und zur hypothermischen
Aufbewahrung des Organes während der Reimplantation. Sie kann in Form
einer kolloidalen Lösung als auch in einer mit Blut verdünnten Form benutzt
werden, sofern dies bevorzugt wird.
In dieser Lösung wird eine Überladung der Zellen mit Calcium durch folgende
Mechanismen verhindert: Erstens wird Glutamat zugesetzt, das die
Aktivierung von ATP unter anaeroben Bedingungen ermöglicht, zweitens
reduziert die niedrige Ca-Konzentration den Calciumaustausch, der auf
passiver Diffusion beruht, drittens begrenzt die erhöhte Na-Konzentration den
Austausch von Natrium gegen Calcium, viertens begrenzt die niedrige
Kaliumkonzentration sowie der Gehalt von Magnesium den Calciumtransport
durch die Kanäle, abhängig vom elektrischen Pontential. Diese ionische
Zusammensetzung nach der Art der extrazellulären Flüssigkeit wird erst durch
die gleichzeitige Anwesenheit wirksamer zellwandundurchlässiger Substanzen
möglich. Das Mannitol besitzt die duale Fähigkeit, sich wie ein osmotisches
Agens zu verhalten, und als Fänger freier Radikale zu dienen. Das
Lactobionat gewährleistet eine wirksamere Vorbeugung vor zellulärer
Anschwellung als das Mannitol allein und die Gesamtkonzentration der
undurchlässigen Substanzen entspricht der der intrazellulären Proteine und
nicht austauschbaren Anionen, die einen Druck von außen gegenüber dem
Inneren der Zellen aufbauen. Lactobionat ist ein Salz der Lactobion-Säure,
welches die 4-(β,D-Galactosido)-D-Glucon-Säure ist.
Der pH-Wert wird bevorzugt schwach sauer gehalten (7,20-7,40), da sich
herausgestellt hat, daß dieser Wert ebenfalls die Verhinderung einer
zellulären Calciumüberfrachtung begünstigt, und zudem noch, im Gegensatz
zu mehr alkalischen Werten, er den Schutz der Zellen während der
hypothermen Ischämiephase begünstigt. Es ist von Vorteil, die Lösung mit
Histidin zu puffern, da sich herausgestellt hat, daß im Vergleich zu den beim
Menschen eingesetzten Puffern Histidin der einzige ist, der tatsächlich bei
niedrigen Temperaturen effektiv wirkt.
Selbstverständlich können die verschiedenen Komponenten der Lösung durch
Äquivalente ersetzt werden unter der Bedingung, daß diese praktisch die
gleichen Funktionen gewährleisten.
Zu den Äquivalenten des Glutathions im reduzierten Zustand zählt man die
Vorstufen oder verwandte Substanzen, seine Analoga, insbesondere den
Glutathion-Monoester und das N-Acetylcystein. Es können hingegen auch
andere Zusätze mit Thiolgruppeneigenschaften verwendet werden, sofern
diese die gleichen Eigenschaften aufweisen.
Die Lösungen, die dieser Erfindung entsprechen, können gelagert werden,
sofern ein eindeutiger und für die Anwendung bereiter Ansatz befolgt wird
und in der Lösung sämtliche Komponenten der Lösung gleichzeitig enthalten
sind.
In diesem Fall und entsprechend dieser Erfindung können diese Lösungen
hergestellt und unter Luftsauerstoffabschluß konserviert werden. Sie können
z. B. in einer entgasten Lösung angesetzt werden, bevorzugt in einer rein
stickstoffhaltigen Umgebung. Die Einlagerung und Konservierung der
Lösungen erfolgt nach der Erfindung in luftundurchlässigen Behältnissen, wie
etwa in Flaschen oder bevorzugterweise in Beuteln aus luftundurchlässigem
Plastik, z. B. Plastikbeutel mit geschichtetem Aufbau, wie sie an und für sich
gebräuchlich sind.
In einer anderen Form der Umsetzung der Erfindung hingegen kann die
Lösung nach der Erfindung in Form zweier getrennter Lösungen aufbewahrt
werden, nämlich die eine Lösung enthält das reduzierte Glutathion und wurde
unter Sauerstoffausschluß zubereitet und konserviert, z. B. in einer Spritze,
und die andere Lösung enthält die anderen Komponenten, sie braucht
hingegen nicht notwendigerweise unter Sauerstoffabschluß konserviert zu
werden und kann in den gebräuchlichen Beuteln enthalten sein.
Für die Lösung, die das reduzierte Glutathion enthält, wird folgende
Zusammensetzung bevorzugt (für einen Liter):
In dieser Variante wird die Lösung vorzugsweise in Form eines Kits
angeboten, der sich wie folgt zusammensetzt:
- - eine Lösung enthält die verschiedenen Anionen und Kationen, das Mannitol, das Lactobionat, Glutamat und bevorzugt auch Histidin in einem Beutel oder einem anderen Behältnis, z. B. in einem Beutel zu zwei Litern,
- - eine Lösung, die in einem luftsauerstoffundurchlässigen Behältnis enthalten ist, bevorzugt eine Injektionsspritze, und die das reduzierte Glutathion oder ein Analogon enthält, und vorzugsweise zusätzlich Histidin in der gleichen Konzentration enthält,
wobei zur Zeit der Anwendung die Lösungen zu mischen sind bzw. die das
reduzierte Glutathion enthaltende Lösung in die die anderen Komponenten
enthaltende Lösung zu injizieren ist.
In diesem letzten Fall, d. h. falls die Lösung, die die anderen Komponenten
enthält, nicht selbst einen niedrigen oder fehlenden Sauerstoffpartialdruck
aufweist, muß ein Hinweis klarlegen, daß die endgültige Lösung, die jetzt für
die Anwendung zur Verfügung steht, spätestens nach einer kurzen
Zeitverzögerung von wenigen Stunden (z. B. drei bis vier Stunden) verwendet
werden muß.
Es ist vorteilhaft, daß die Lösungen entsprechend dieser Erfindung neben dem
reduzierten Glutathion noch einen weiteren Zusatz mitführen können, der der
Bildung von Radikalen entgegenwirken soll, so wie etwa die Chelatbildner für
Metalle, insbesondere das Deforoxamin (DCI).
Unter einer reduzierten Sauerstoffkonzentration nach der Erfindung versteht
man bevorzugt eine maximale Sauerstoffkonzentration, die sich unterhalb von
0,1 ppm befindet.
Als beispielhaften Ansatz einer Lösung nach dieser Erfindung bereite man in
einer wäßrigen, pyrogenfreien und sterilen Umgebung, bevorzugt entgast, eine
Zusammensetzung, die die folgende Zusammensetzung aufweist:
In einer wässrigen, pyrogenfreien, sterilen entgasten Lösung und unter
Sauerstoffabschluß setzt man eine Lösung mit folgender Zusammensetzung an
(für einen Liter):
Diese Lösung wird in den Spritzen unter Ausschluß von Luftsauerstoff
bereitet und enthält 10 ml Lösung für einen Beutel mit zwei Litern Inhalt oder
5 ml für einen 1 l-Beutel.
Diese Komponenten können auch als Gesamtheit in Form eines Kits
angeboten werden, der zum einen eine Lösung in einem 2 l-Beutel und zum
zweiten eine Spritze mit 10 ml Inhalt umfaßt.
Für die Anwendung injiziert man den Inhalt der Spritze in den Beutel, so daß
der Spritzeninhalt in dem Beutel verdünnt wird und man eine Konzentration
reduzierten Glutathions in der Größenordnung von 3 mmol/l erhält.
Wird die Lösung derart vorbereitet, kann sie schnell verwendet werden, um
die Perfusion der zu explantierenden Organe sicherzustellen, um den
Herzstillstand einzuleiten. Für die Konservierung des Organes wird eine
ausreichende Menge der gleichen Lösung, die auf die gleiche Art und Weise
angerichtet wurde, verwendet.
Zum Zeitpunkt der Implantation bedient man sich für die Schritte der
Reperfusion wieder der gleichen Lösung, wobei die Lösung günstigenfalls mit
dem Blut des Patienten vermischt wird.
Claims (7)
1. Lösung zur Perfusion, Aufbewahrung und Reperfusion, enthaltend
weiter enthaltend reduziertes Glutathion oder ein Äquivalent in einer Konzentration von 0,5 bis 10 mmol/l, wobei das reduzierte Glutathion oder sein Äquivalent bei niedrigem oder verschwindendem Sauerstoff-Partialdruck der Lösung zugegeben wird und wobei dieser Wert bis zur Verwendung präzise beibehalten wird, weiter enthaltend K+, Chloride, Mannitol und Wasser, gekennzeichnet durch
die folgenden Konzentrationen:
und weiter dadurch, daß enthalten ist:
zusätzlich Wasser in ausreichender Menge zur Einstellung von pH 7,3 ± 0,1 bei 20°C und einer theoretischen Osmolarität von 360 mOsm/kg.
weiter enthaltend reduziertes Glutathion oder ein Äquivalent in einer Konzentration von 0,5 bis 10 mmol/l, wobei das reduzierte Glutathion oder sein Äquivalent bei niedrigem oder verschwindendem Sauerstoff-Partialdruck der Lösung zugegeben wird und wobei dieser Wert bis zur Verwendung präzise beibehalten wird, weiter enthaltend K+, Chloride, Mannitol und Wasser, gekennzeichnet durch
die folgenden Konzentrationen:
und weiter dadurch, daß enthalten ist:
zusätzlich Wasser in ausreichender Menge zur Einstellung von pH 7,3 ± 0,1 bei 20°C und einer theoretischen Osmolarität von 360 mOsm/kg.
2. Lösung nach Anspruch 1 in Form einer Zubereitung, die bereit für den Einsatz zur
Verfügung steht und alle Komponenten enthält, sowie unter Luftsauerstoffabschluß
vorbereitet und konserviert wurde und in luftundurchlässigen Behältnissen,
vorzugsweise Flaschen oder luftundurchlässigen Plastikbeuteln, gehalten wird.
3. Lösung nach Anspruch 1, die in Form von zwei getrennten Zubereitungen angesetzt
und abgefüllt werden, nämlich eine Lösung, die das reduzierte Glutathion enthält
und unter Luftsauerstoffabschluß angesetzt und abgeschlossen wurde, und eine
Lösung, die andere Komponenten in Lösung enthält.
4. Lösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das reduzierte
Glutathion enthaltende Lösung dieses in folgender Zusammensetzung aufweist (für
einen Liter):
reduziertes Glutathion 185,4 g/l 600 ± 10% mmol/l
Histidin 4,650 g/l 30 ± 10% mmol/l.
reduziertes Glutathion 185,4 g/l 600 ± 10% mmol/l
Histidin 4,650 g/l 30 ± 10% mmol/l.
5. Lösung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ansatz, der das reduzierte Glutathion enthält, in einer luftundurchlässigen Spritze
gehalten wird, insbesondere mit 10 ml Inhalt.
6. Lösung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form eines Kits
vorliegt, das sich wie folgt zusammensetzt:
- - eine Lösung, die in einem Beutel die verschiedenen Anionen und Kationen, das Mannitol, das Lactobionat, das Glutamat und das Histidin enthält,
- - eine Lösung, die in einer luftsauerstoffundurchlässigen Spritze gehalten wird und das reduzierte Glutathion oder ein Analogon sowie das Histidin enthält,
7. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben
dem reduzierten Glutathion einen Zusatz enthält, der der Bildung von Radikalen
entgegenwirkt, vorzugsweise Chelatbildner für Metalle und insbesondere
Deferoxamin (DCI).
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