DE428446C - Schutzvorrichtung fuer elektrische Stromerzeuger - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
5. MAI 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21c GRUPPE

(A 44823 VIIIJ2ic³J

Firma Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*).

Schutzvorrichtung für elektrische Stromerzeuger.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. April 1925 ab.

Zum Schütze von elektrischen Anlagen wer- J den diese häufig mit einem Differentialschutzsystem oder einer Maximalschutzeinrichtung oder mit" beiden Einrichtungen versehen. Der Differentialschutz soll ansprechen, wenn innerhalb des geschützten Anlageteiles Störungen auftreten. In vielen Fällen wird der Differentialschutz so rasch ansprechen, daß der zu schützende Anlageteil rechtzeitig abgeschaltet

ίο wird. Es kann aber bei elektrischen Stromerzeugern der Fall auftreten, daß ein plötzlicher Kurzschluß zwischen den Wicklungen und dem zwischen Stromerzeuger und Netz liegenden ölschalter entsteht. Dann spricht der Differentialsdhutz zwar an und schaltet den Ölschalter aus, ist aber wirkungslos, weil an der Kurzschlußstelle die Stromzuführung nicht unterbrochen wird. Wohl wirkt die gleichzeitig einsetzende Feldschwächung gefahrver-

ao mindernd, indem der Kurzschlußstrom infolge Sinkens der Spannung vermindert wird. Der Strom ist aber noch so groß, daß beim Weiterlaufen des Generators die Wicklungen erheblich beschädigt werden können. Man kann also bei der üblichen Schaltung von einem einheitlichen Generatorschutz nicht sprechen. Vielmehr sind die anderen parallel arbeitenden Generatoren geschützt, da sie infolge Abschaltens der kranken Maschine nicht auf die Kurzschlußstelle arbeiten können. Will man aber den kranken Generator selbst vor der Wirkung seines eigenen Kurzschlusses schützen, so muß man auch eine Stromerzeugung in sich selbst unmöglich machen.

Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß beim Ansprechen des Differentialschutzes nicht nur der zwischen Maschine' und Netz liegende Schalter ausgelöst wird, sondern daß gleichzeitig ein besonderer Schalter ausgelöst wird, der in bekannter Weise die drei Wicklungsphasen so voneinander trennt, daß sie sich nur an der Kurzschlußstelle berühren.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Musaffer Daut Canihy in Berlin.

Es muß auch dafür Sorge getragen werden, daß bei betriebsmäßigem Ausschalten, des Generators und auch beim Ansprechen der Maximal- und Rückstromrelais dieser zweite Schalter unbeeinflußt bleibt.

Zur Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung ein Äusführungsbeispiel für eine in Stern geschaltete Dynamomaschine dargestellt, α ist der Generator, b seine Erregermaschine, c ist der zwischen Maschine und Netz d liegende Ölschalter, e ist der besondere Schalter, welcher die Nullpunktsverbindungen des Generators aufhebt. / und £ sind vor und hinter dem Generator liegende Stromwandler.

h ist ein Spannungswandler, i sind Maximalrelais, k ist das Differentialrelais, r ein Rückstromrelais, s ein Zwischenrelais, welches die Feldschwächungseinrichtung sowie die Schalter c und e steuert, t ist ein Hauptschalter zum betriebsmäßigen Ausschalten des Generators.

Beim Ansprechen des Rückstromrelais r oder eines der beiden Maximalrelais i wird die Spule des Zwischenrelais s über den Kontakt des ansprechenden Relais erregt. Dadurch wird der Feldschwächungswiderstand m eingeschaltet und gleichzeitig die Auslösespule des Schalters c über den mittleren Kontakt des Zwischenrelais s erregt, der Feldschwächungswiderstand m eingeschaltet und der Ölschalter c ausgelöst. Gleichzeitig wird aber auch durch den oberen Kontakt des Relais s und den linken Kontakt des Differentialrelais die Auslösespule des Schalters e erregt.

iMan kann die Schaltung auch so anordnen, daß das Differentialrelais nur auf den Nullpunktsölschalter e einwirkt. Wird dieser abgeschaltet, so treten die Rückstromrelais in Tätigkeit, die den Generatorölschalter auslösen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schutzvorrichtung für elektrische Stromerzeuger, die mit einer Differ entialschutzeinrichtung, gegebenenfalls auch mit Maximal- und Rückstromauslösungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem zwischen Stromerzeuger und Netz liegenden Ölschalter noch ein weiterer Schalter vorgesehen ist, der beim Ansprechen die Verkettung der einzelnen Wicklungsphasen des Stromerzeugers aufhebt und der nur beim Ansprechen des Differentialschutzes, nicht aber bei betriebsmäßigem Ausschalten oder beim Ansprechen der Maximal- und Rückstromeinrichtungen ausgelöst wird.