DE423089C - Schraubenfoermig um einen stabfoermigen Leiter angeordneter Gluehdraht fuer Vakuumroehren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
J9. DEZEMBER 192S

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JV£ 423089 KLASSE 21 g GRUPPE

(P 47657 VIWj₂Ig)

Firma Phönix Röntgenröhrenfabriken A. G. in Rudolstadt i. Thiir.*).

Schraubenförmig um einen stabförmigen Leiter angeordneter Glühdraht für Vakuumröhren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1924 ab.

In den bekannten Vakuumröhren mit Glühkathode besitzt der Glühkörper eine nur begrenzte Haltbarkeit; der Glühkörper wird beispielsweise um so schneller unbrauchbar, je stärker die Entladungsströme sind, welche durch die Vakuumröhre hindurchgehen. Infolge dieser Abhängigkeit von der Haltbarkeit des Glühkörpers sind unter anderem die Vakuumventilröhren mit Glühkathode in ihrer Lebensdauer in unerwünschtem Maße begrenzt. Wenn nämlich der Glühkörper unbrauchbar geworden ist, so bleibt nichts übrig, als die Vakuumröhre zu öffnen, einen neuen Glühkörper einzusetzen und das Vaku-

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Alfred Ungelenk in Rudolstadt i. Tliür.

um wieder herzustellen, was fast auf eine Neuherstellung der Vakuumröhre hinauskommt.

Die Haltbarkeit der Glühkörper in Vakuumröhren erweist sich als um so geringer, auf je höherer Temperatur der Glühkörper sich während des Betriebes der Vakuumröhre befindet. Um die Lebensdauer des Glühkörpers zu vergrößern, kommt es somit to darauf an, ihn bei möglichst niedriger Glühtemperatur zu betreiben. Um dennoch die gewünschte Menge Elektronen aus dem Glühkörper zu erhalten, kann man die glühende Oberfläche des Glühkörpers vergrößern. Bei Glühkörpern mit großer glühender Oberfläche treten aber Schwierigkeiten dadurch auf, daß die Einwirkungen der Kräfte des elektrischen Feldes, denen sie ausgesetzt sind, den Glühkörper in seiner Form verändern oder zerstören.

Eine in dieser Hinsicht widerstandsfähige Glühkörperbauart von großer glühender Oberfläche des Glühkörpers bildet den Gegenstand der Erfindung, der in einem Ausführungsbeispiel in den Abbildungen, und zwar in Abb. 1 für sich, in Abb. 2 in Verbindung mit einer Vakuumventilröhre, schematisch dargestellt ist.

Auf dem Metallstab α sind in verhältnismäßig kleinem Abstand voneinander eine Anzahl Körper b aus isolierendem Stoff befestigt. Darauf ist der Glühfaden c in Gestalt einer verhältnismäßig langen Schraubenlinie angebracht, der mit seinem einen Ende mit dem Metallstab a, mit seinem anderen Ende mit einem anderen Stromzuleitungsstab d verbunden ist. Der Glühfaden c liegt eng an den isolierenden Körpern b an und wird so durch sie gestützt. Die auf den isolierenden Körpern b aufliegenden Windungen des Glühfadens c kommen nur wenig oder gar nicht zum Glühen, da die isolierenden Körper b ihnen Wärme entziehen. Die glühenden Teile des Glühfadens c zwischen den isolierenden Körpern b sind auf diese Weise genügend befestigt, um vor Formänderungen oder Zerstörung durch die Kräfte des elektrischen Feldes sicher zu sein. Durch die beträchtliche Anzahl von glühenden Glühfadenabschnitten erhält man so einen Glühkörper von großer Oberfläche und zugleich von großer Festigkeit.

Man kann von Punkten zwischen den Enden des Glühfadens c Abzweigungen e nach außen führen, so daß es selbst beim Unbrauchbarwerden einzelner Teile des Glühfadens c noch möglich ist, den übrigen Teil des Glühkörpers weiter zu benutzen. Will man den Glühkörper als Kathode in einer Vakuumröhre f verwenden, so kann die Anode, wie z. B. Abb. 2 zeigt, durch einen gleichachsig mit dem Glühfaden c angeordneten Metallzylinder g oder auch durch Platten oder Drähte gebildet sein, die um die Glühkathode herum angeordnet sind. 6g

Wie bekannt, werden bei den hohen Temperaturen, welche hier in Frage kommen, die für die isolierenden Körper in Betracht kommenden Stoffe, z. B. Quarz, merklich elektrolytisch leitend. Wollte man daher, wie es ebenfalls bekannt ist, den schraubenlinienförmig ausgebildeten Glühkörper auf der ganzen Länge der Schraubenlinie, also durch einen zusammenhängenden stabförmigen, isolierenden Körper stützen, so würde zwisehen den Enden des isolierenden Körpers im wesentlichen der zwischen den Enden des Glühdrahtes auftretende Potentialunterschied vorhanden sein und infolgedessen durch den isolierenden Körper hindurch ein merklicher Strom fließen, durch welchen wegen der ihn begleitenden elektrolytischen Zersetzungsvorgänge am Isolator leicht' Gasentwickelung und infolgedessen Verminderung des in der Röhre herrschenden Vakuums herbeigeführt würde. Dadurch, daß einzelne isolierende Körper, die in Abständen voneinander angebracht sind, verwendet werden, sind bei dem neuen Glühkörper die an den einzelnen Isolierkörpern auftretenden Potentialunterschiede auf ein unschädliches Mindestmaß gebracht, so daß sie Gasentwicklung aus den Isolierkörpern nicht bewirken können. Außerdem ist bei dem neuen Glühkörper mit seinen einzeln und in Abständen angeordneten Isolierstücken die erforderliche Menge des an sich in Hochvakuumröhren als notwendiges Übel anzusehenden Isolierstoffes (Quarz o. dgl.) vermindert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schraubenförmig um einen stabförmigen Leiter angeordneter Glühdraht für Vakuumröhren, der mit seinem einen Ende mit dem stabförmigen Leiter und mit seinem anderen Ende mit einer anderen Zuleitung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem stabförmigen Leiter eine Anzahl von isolierenden Körpern in Abständen voneinander angeordnet sind, welche der Glühdraht fest umfaßt, so daß er durch sie in gewissen Abständen abgestützt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.