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DE421081C - Zieleinrichtung zum Einstellen der Visierlinie beim Geschossabwurf aus Luftfahrzeugen - Google Patents

Zieleinrichtung zum Einstellen der Visierlinie beim Geschossabwurf aus Luftfahrzeugen

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Publication number
DE421081C
DE421081C DEK54505D DEK0054505D DE421081C DE 421081 C DE421081 C DE 421081C DE K54505 D DEK54505 D DE K54505D DE K0054505 D DEK0054505 D DE K0054505D DE 421081 C DE421081 C DE 421081C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
line
sight
lead
aircraft
target
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK54505D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Zeiss SMT GmbH
Original Assignee
Carl Zeiss SMT GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Carl Zeiss SMT GmbH filed Critical Carl Zeiss SMT GmbH
Priority to DEK54505D priority Critical patent/DE421081C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE421081C publication Critical patent/DE421081C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G3/00Aiming or laying means
    • F41G3/22Aiming or laying means for vehicle-borne armament, e.g. on aircraft
    • F41G3/24Bombsights

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Indicating Or Recording The Presence, Absence, Or Direction Of Movement (AREA)

Description

  • Zieleinrichtung zum Einstellen der Visierlinie beim Geschoßabwurf aus Luftfahrzeugen. Das bisher geübte Zielverfahren beim Geschoßabwurf aus Luftfahrzeugen beruht allgemein darauf, daß vom Lotpunkt der Zielstelle aus in Richtung des Zieles um einen der Wurfweite entsprechenden Betrag vorgehalten wird. Dieses Verfahren kann den Einfluß des Windes kaum in befriedigender Weise berücksichtigen, da die genaue Ermittlung des mit dem Winde veränderlichen Vorhaltewertes und der Vorhalterichtung theoretisch und praktisch auf Schwierigkeiten stößt. Die nachfolgend erläuterte Erfindung besteht in einer Einrichtung, bei der -zunächst auf einen gegen den Lotpunkt der Zielstelle in Mittschiffsrichtung des Luftfahrzeugs verschobenen, ideellen Hilfspunkt zurückgehalten und erst von diesem Hilfspunkt aus in Richtung des Ziels vorgehalten wird. Die neue Einrichtung läßt eine theoretisch einwandfreie Berücksich. tigung des Windeinflusses zu, ohne daß es nötig wäre, Windstärke und Richtung für sich zu ermitteln oder das Ziel in der Windrichtung anzusteuern. Außerdem lassen sich die Zurück- und Vorhaltestrecke unter jeglicher Vermeidung einer geistigen Tätigkeit ermitteln und mittels einer Zieleinrichtung in einfacher '@ÄTeise mechanisch einstellen. Die Begründung hierfür ergibt sich aus Folgendem: Man betrachte die Bewegung des Luftfahrzeugs und des fallenden Geschosses von einem Koordinatensystem mit senkrechter Z-Achse aus, das sich mit der Luftströmung im Raume fortbewegen und dessen X-Achse die, horizontale Richtung der Eigenbewegung des Fahrzeugs gegen die Luft haben möge. Im Augenblick des Abwurfes sei das Fahrzeug auf der Z-Achse in der Höhe H angenommen. Alsdann stellt sich der Fall odes Geschosses nach Abb. i als eine Kurve I( in der X-Z-Ebene dar, deren Verlauf nur von der mit der Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs übereinstimmenden, horizontal gerichteten Anfangsgeschwindigkeit V, und der Bombenform abhängt. Die auf der X-Achse liegende, von der Höhe H abhängige Wurfstrecke P-C sei gleich R. Verfolgt man nunmehr die Bewegung des genannten Koordinatensystems vom Ziel aus, so findet man, daß sich das System und folglich auch der Endpunkt C der Strecke R, entsprechend der am Ziel wahrnehmbaren Windgeschwindigkeit W und Windrichtung, gegen das Ziel fortbewegt. Damit also letzteres überhaupt von dem Fallgeschoß :erreicht werden kann, muß der Ruftreffpunkt C zu Beginn des Falles entgegen der Windrichtung um eine Strecke vom Ziel entfernt sein, die gleich dem Weg des Windes bzw. der Verschiebung des Koordinatensyst:ms während der Fallzeit t, also gleich dem Ausdruck W . t ist. Demnach muß beim Zielen von der auf der Z-Achse in der Höhe H befindlichen Zielstelle O aus nach einem Punkte Z der X-Y-Ebene visiert werden, dessen Lage durch die Komponente P-C = ,Z auf der X-Achse und C-Z =W # t in Richtung des scheinbaren Windes am Ziel festgelegt ist. Die aus Abb. i ersichtliche Projektion dieser Visierlinie 0-Z ist die Linie P-Z. Die unmittelbare Einstellung dieser Visierrichtung und des Vorhaltebetrages P-Z mittels einer Zieleinrichtung würde, wie anfangs schon angedeutet, auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen. Hier setzt nun die Erfindung :ein, indem sie vorschreibt, nicht von dem Lotpunkte P der Zielstelle O, sondern von dem in Mittschiffsrichtung rückwärts liegenden Hilfspunkt D aus nach dem Ziel Z vorzuhalten. Die Lage des Punktes D ergibt sich dabei aus folgender Betrachtung.
  • Die horizontale Bewegung der Abwurfstelle Ö gegen das Ziel Z ist die Resultierende V aus der Eigengeschwindigkeit V" des Fahrzeugs und der Windgeschwindigkeit W (Abb. i). Die Richtung von V weist von Z aus nach rückwärts auf den Punkt D) der X-Achse. Diesem Punkte muß sich das Ziel beim Ansteuern scheinbar entgegenbewegen, wenn es überhaupt getroffen werden soll.
  • Die Längen der Zurückhaltestrecke P-D = T und Vorhaltestrecke D-Z = S ergeben sich durch Vergleich des Zieldreiecks D-C-Z mit dem aus Vo, W und V gebildeten Fahrtdreieck: Beide Dreiecke sind, wie sich aus der Parallelität ihrer Seiten ergibt, ähnlich; ihre linearen Abmessungen stehen im Verhältnis t: i. Es folgt für die Zurückhaltestrecke T der Wert Vot-R und für die Vorhaltestrecke S der Wert V # t. Aus diesen Ableitungen ergibt sich ohne weiteres, daß die Lage des Hilfspunktes D- aur von der Eigengeschwindigkeit V, einerseits und der Wurfweite R bzw. Fallzeit t, d. h. von der Höhe H, anderseits abhängig ist, nicht aber von Stärke und Richtung des Windes.
  • Fallen Abwurf- und Zielstelle, z. B. bei einem Luftschiff mit mehreren Gondeln, nicht zusammen, so muß die Visierlinie im Augenblick des Abwurfs nach Abb. i nicht von der Abwurfstelle O nach Z, sondern von der Zielstelle O' nach Z verlaufen. Dem wird entsprochen, wenn die bezeichnete Zürückhaltestrecke T um den Abstand 0-0' = M der Ziel-und Abwurfstelle vergrößert oder verkleinert wird, je nachdem, ob erstere vor oder hinter der letzteren liegt. Daraus ergibt sich für die Zurückhaltestrecke jetzt der Wert T'-Va#t-R ± M. Die Vorhaltestrecke bleibt dagegen gleich S. Die Zieleinrichtung besitzt demgemäß eine stets horizontale Hilfsebene, auf der die nach Abb. i projizierten Zurück- und Vorhaltestrecken B bzw. B' und A, eingestellt werden. Diese Strecken sind so gewählt, daß sie bei ihrer Betrachtung vom Punkt O bzw. O' aus auf der Erdoberfläche die oben abgeleiteten, richtigen Strecken T bzw. T' und S abschneiden-. Bezeichnet L den Abstand der Hilfsebene von O, so gilt für die projizierte Zurückhaltestrecke und für die projizierte Vorhaltestrecke Die nähere Einrichtung ist nun in den Abb. a bis 5 und 7 dargestellt.
  • In Abb. q. ist a eine durchsichtige Platte aus Glas o. dgl., deren untere Fläche mit der obenerwähnten Hilfsebene identisch ist. Um diese Fläche stets parallel zur Horizontalebene zu erhalten, ist der Rahmen d der Platte a mittels des Kardanringes e in dem Ring f pendelnd aufgehängt; der Rahmen d wird durch ein Pendelgewicht oder andere :Mittel in gleichbleibender Lage zur Horizontalen gehalten. Der Ring f und somit auch der Rahmen ,cl nebst Glasplatte a sind in dem Sockel g drehbar, so daß ein auf der unteren Glasfläche eingeritzter Längsstrich X aus der in Abb. ¢ gezeichneten Mittellage - Längsrichtung des. Flugzeugs - beliebig seitlich herausgeschwenkt werden kann (Abb. 5). Die Glasplatte a ist außerdem in der Richtung des Längsstriches mittels der Schraube m verschiebbar; :eine auf der Glasplatte eingeritzte Vorhaltemarke y kann infolgedessen auf den Vorhalteabstand A vom Drehmittelpunkt O eingestellt werden.
  • Die Glasplatte a und mit ihr der Längsstrich x und die Vorhaltemarke y werden gleichzeitig mit der Erdoberfläche durch das oberhalb der Glasplatte im Abstand L angeordnete Diopter hindurch betrachtet. Das Diopter ist am festen Sockel g angebracht. Es läßt sich mittels der Schraube g in Längsrichtung des Fahrzeugs verschieben und an einer Skala auf den Zurückhaltewert B' einstellen, so daß der Drehmittelpunkt O der Glasplatte a eine Horizontalverschiebung von gleichem Betrage nach rückwärts geben die Diopteröffnung erfährt. Die Visierlinie ist nunmehr durch den Mittelpunkt des Diopters und die Vorhaltemarke y festgelegt. Das Ziel ist auf dem Längsstrich anzusteuern; der Abwurf erfolgt, sobald das Ziel die Vorhaltemarke anschneidet.
  • Zum Einstellen des Zurückhaltewertes an der Diopterskala müssen außer den Konstanten L und M die Werte H, Va, t und I2 bekannt sein. Die Höhe H wird am Barometer abgelesen. Die Eigengeschwindigkeit V, kann für das betreffende Luftfahrzeug als bekannt gelten. In der Regel wird V, bei horizontaler Fahrt und ein und derselben Schraubenumdrehungszahl nahezu konstant sein. Ein konstantes Va vorausgesetzt, sind die noch übrigbleibenden Größen t und R reine Funktionen von H, und daher kann für den praktischen Gebrauch der ganze Zurückhaltewert B' als Funktion von H aufgefaßt werden. Er läßt sich mithin nach Ablesung des Barometers an der zweckmäßig nach Höhen eingeteilten Skala des Diopters in einfachster Weise einstellen. Bei etwaiger Änderung der Eigengeschwindigkeit V, kann die Skala gegen eine andere ausgewechselt werden. Bezüglich des Vorhaltewertes können auf Grund des oben Gesagten L, H und t als bekannt gelten. Es wäre also noch die Relativgeschwindigkeit V zwischen Ziel und Abwurfstelle zu bestimmen. Statt dessen wird jedoch mittels der unten näher behandelten Wandermarken die scheinbare Relativgeschwindigkeit ermittelt und in den obigen Ausdruck eingeführt. Letzteres geschieht in der Weise, daß der Wert L # A gemäß Abb. 3 auf die eine, vertikale Seite 0-J' und der Wert auf die andere, horizontale Seite J'-G' eines rechtwinkeligen Dreiecks O-J'-G' übertragen wird. Der so gebildete Vorhaltewinkel a zwischen dem Vorhaltearm b und der Vertikalen bedingt in dem Dreieck O-J-G mit einer vertikalen Kathete 0-J von der konstanten Länge L .eine horizontale Kathete J-G von der Länge L # tga womit die richtige Vorhaltestrecke A dargestellt ist. Denkt man sich nun durch den Vorhaltearm b längs der zuletzt genannten horizontalen Kathete J-G die Glasplatte a verschoben, so erkennt man, daß diese mit der Vorhaltemarke y die richtige Vorhaltestellung erreicht hat. Das behandelte Vorhaltedreieck braucht in der Zieleinrichtung nicht, wie eben beschrieben, vertikal zu stehen, sondern kann auch z. B. in die Horizontale umgeklappt werden (Abb. q. und 7).
  • Wie oben beschrieben, nimmt das Diopter in dem Ausführungsbeispiel an der Pendelbeweg ung nicht teil. Um trotzdem etwaige Fehler infolge Neigung des Fahrzeugs und des Diopters gegen die stets horizontale Hilfsebene zu vermeiden, ist das Diopter in der Nähe des Pendelaufhängepunktes o angebracht. Alsdann können nach Abb.6 infolge des stets verhältnismäßig kleinen Abstandes B' des Diopters p vom Aufhängepunkt o nur geringe, unschädliche Abweichungen E von der richtigen Visierlinie entstehen. Die Einrichtung kann jedoch auch so getroffen werden, daß das Diopter an der Pendelbewegung teilnimmt, nur muß dann dafür Sorge getragen werden, daß es von der Drehung des Rahmens d und der Glasplatte a unabhängig bleibt.
  • Es ist bereits ausgeführt worden, daß bei der Ermittlung des Vorhaltewin Fels nicht die wahre, sondern die scheinbare Relativgeschwindigkeit gemessen wird. Hierzu dienen beispielsweise Wandermarken j (Abb. ¢), die sich in bekannter Weise mit regelbarer Geschwindigkeit parallel zum Längsstrich x der Glasscheibe a durch das Gesichtsfeld bewegen. In Abb. z sind diese Marken auf dem Film c zu denken, der sich über Rollen i und k unmittelbar unter der Glasscheibe bewegt. Die Marken befinden sich mithin in derselben Hilfsebene wie die Vorhaltemarke y. Beim Zielen werden die Marken j durch Regeln der Filmgeschwindigkeit so eingestellt, daß sie relativ zu den durch das Gesichtsfeld wandernden Gegenständen der Erdoberfläche stillstehen; ihre Geschwindigkeit entspricht dann dem genannten Ausdruck Die Übertragung dieses Geschwindigkeitsmaßes auf die horizontale Seite J'-G' des Vorhaltedreiecks (Abb.3) ergibt, abgesehen von der einfachen Einstellung der senkrechten Kathete 0-J' nach der Höhenskala, ohne weiteres in der entsprechenden Verschiebung der Vorhaltemarke y den Vor. haltewert A.
  • Diese Ermittelung und übertragu g des Geschwindigkeitsmaßes geschieht rein mechanisch durch die in Abb. 7 dargestellte Einrichtung. In dieser Abbildung stellt r eine von einem Uhrwerk oder einer anderen, möglichst gleichmäßig wirkenden Vorrichtung angetriebene Planscheibe dar, von der ein auf seiner Achse in Längsrichtung verschiebbares Reibrad s mitgenommen wird. Die Umlaufgeschwindigkeit des letzteren wird um so größer, je mehr .es mit Hilfe der Schraube t und des Rändelrades m vom Mittelpunkt der Planscheibe r entfernt wird. Die Reibrolle s überträgt ihre Drehung auf die IVEtnehmerrolle i und bewegt dadurch den Film mit entsprechender Geschwindigkeit. Durch die Drehung der Schraubenspindel t wird zugleich mittels einer Kegelradübertragung o. dgl. die Schraubenspindel u gedreht. Diese verschiebt wiederum den Schlitten v und gibt dadurch dem Vorhaltearm b eine der Filmgeschwindigkeit entsprechende Auslage. Der früher erwähnten Abhängigkeit des Vorhaltearms von der barometrischen Höhe wird durch Querverschiebung des Anlenkungspunktes E mittels des Querschlittens w und der Schraube L Rechnung getragen. Von dem Vorhaltearm b wird die bei F im Abstande L vom Drehpunkte angelenkte Glasscheibe a mitgenommen.
  • Die Handhabung der beschriebenen Zielvorrichtung beim Zielvorgang beschränkt sich auf folgende einfachen Tätigkeiten: r. Ablesen der Flughöhe am Barometer und Einstellen des Diopters und der einen Seite 0-J' des Vorhalt:edreiecks nach ihren Höhenskalen mittels der Schrauben g und L; a. Drehen der Glasscheibe a beim Ansteuern des Ziels nach dem Längsstrich x und Einstellen der Wandermarken auf relative Ruhe im Gesichtsfelde mit Hilfe der Schraube m; 3. Abwerfen des Geschosses, sobald das auf dem Längsstrich x anwandernde Ziel die Vorhaltemarke y anschneidet.
  • Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung können das Einstellen des Diopters und der Seite 0-J' des Vorhaltedreiecks durch Kuppeln der Einstellschrauben g und L miteinander vereinigt werden. Das Einstellen beider Werte geschieht alsdann nach einer und derselben Skala mit einem :einzigen Handgriff. Schließlich läßt sich auch das Barometer so anbringen, daß sein Zeiger über der gleichen Skala spielt. Dann :erübrigt sich zum Einstellen des Diopters und der vertikalen Seite des Vorhaltedreiecks das Ablesen der Skala ganz, und es braucht nur die Einstellmarke der Skala mit dem Barometerzeiger zur Deckung gebracht zu werden. Diese Einrichtung gestattet also, bei der Handhabung der Zielvorrichtung im Luftfahrzeug ohne jede Ablesung einer Skala oder Übertragung irgendeiner Zahl auszukommen.
  • Die Ermittlung der Relativgeschwindigkeit V' H braucht auch nicht durch Wandermarken zu geschehen, sondern :es können hierzu unter anderem die bekannten Vorrichtungen dienen, welche auf einer Messung der zum Durchlaufen des Ziels durch :ein Parallelfadensystem erforderlichen Zeit beruhen. Oder es kann zum gleichen Zwecke :ein Zielfaden dem Ziel während eines bestimmten Zeitabschnittes nachgeschoben und die Verschiebung auf die Seite J'-G' des Vorhaltedreiecks übertragen werden o. dgl. Auch läßt sich die Vorrichtung so einrichten, daß an Stelle des Diopters und Fadenkreuzes eine Fernrohrvisiereinrichtung tritt. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen ist in den Abb. 8 und 9 dargestellt.
  • Diese Einrichtung ist aus der beschriebenen Dioptervorrichtung dadurch entstanden, daß ein Fernrohr mit seiner Achse in die durch Diopteröffnung und Wandermarke gebildete Linie gebracht ist. Zu diesem Zweck ist das Fernrohr in einem oberen Punkte O seiner Achse und in einem unteren Punkte E beweglich mit - einem durch ein Pendelgewicht o. dgl. stets in die gleiche Lage eingestellten Körper z verbunden. Der obere Anlenkungspunkt O ist in gleicher Weise wie früher das Diopter p in Längsrichtung des Fahrzeugs verschiebbar. Der untere Anlenkungspunkt L' läßt sich in gleicher Weise wie früher die Glasplatte a mit der Vorhaltemarke y und dem Wandermarkensystem j um eine Vertikalachse schwenken und außerdem radial verschieben. Die durch einen regelbaren selbsttätigen Antrieb bewirkte Radialverschiebung ermöglicht es, das Ziel im Gesichtsfeld dauernd in relativer Ruhe zu einem Fadenkreuz a zu halten. An dem ebenfalls an dem pendelnden Körper i angelenkten, von der Fernrohrbewegung jedoch unabhängigen Vorhaltearrn 3 ist die Vorhaltemarke q. angeordnet; sie ragt von außen in die Fadenkreuzebene des Fernrohrs hinein und erscheint im Gesichtsfelde gleichzeitig mit dem betrachteten Gegenstande. Der in einem Schlitz 16 des Fernrohrgehäuses 17 geführte Punkt E, dessen horizontale Verschiebegeschwindigkeit wiederum als Maß für die scheinbare Relativgeschwindigkeit des mit dem Fernrohr anvisierten Erdzieles dient, wird mittels einer Klemmvorrichtung 5 o. dgl. mit dem endlosen Stahlband 6 o. dgl. gekuppelt und von letzterem mitgenommen. Der Antrieb und die Geschwindigkeitsregelung des Stahlbandes erfolgt in der gleichen Weise wie bei dem Film c in Abb. 7 durch eine von dem Reibradgetriebe io, i i bewegte MitnehmertrOmmel 7. Ein Zahnrad 8 und eine mit dessen Achse verbundene Schraubenspindel g verschieben zugleich die Reibrolle io auf der Planscheibe i i und den Schlitten 12. Das Geschwindigkeitsmaß der Fernrohrbewegung wird mithin bei seiner Einstellung gleichzeitig auf den Schlitten und auf den in einem Schlitz des Vorhaltearms 3 gleitenden Zapfen 13 als horizontale Verschiebung übertragen. Der Zapfen 13 kann außerdem mit Hilfe des durch eine Schraube i q. verstellbaren Schlittens 15 nach einer Skala in senkrechter Richtung verschoben werden. Durch das Zusammenwirken der horizontalen und vertikalen Verschiebung des Zapfens 13 erhalten der Vorhaltearm 3 und die Vorhaltemarke q. die durch das früher behandelte Vorhaltedreieck angegebene Vorhaltestellung. Hat man das Ziel mit dem Fernrohr aus größerer Entfernung aufgesucht, das Fernrohr mit dem Stahlband gekuppelt und die Geschwindigkeit des letzteren so geregelt, daß das Ziel im Gesichtsfeld in relativer Ruhe zum Fadenkreuz verbleibt, so erscheint die Vorhaltemarke nach längerer oder kürzerer Zeit am unteren Rande des Gesichtsfeldes und wandert am Längsfaden entlang dem Ziel entgegen. Sobald Ziel und Vorhaltemarke sich treffen, ist die richtige Ab-«-urfstellung erreicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Zieleinrichtung zum Einstellen der Visierlinie beim Geschoßabwurf aus Luftfahrzeugen unter Berücksichtigung von Wind, gekennzeichnet durch eine Einstellvorrichtung (g, p, Abb. 5), welche die Visierlinie (0-Z, Abb. i), von der Lotrechten (0-P) ausgehend, in der Mittelebene (X-Z) des Flugzeugs um einen von der Flughöhe, Eigengeschwindigkeit des Flugzeugs und Bombenform abhängigen Winkel (P-O-D), den Zurückhaltewinkel, verschwenkt, und durch eine zweite Einstellvorrichtung (b, m, L in Abb. q. und 7), welche die Visierlinie aus der durch die erstgenannte Einstellvorrichtung festgelegten - Lage (0-D) in Richtung (D-Z) der absoluten Fahrzeugbewegung um einen von der absoluten Fahrzeuggeschwindigkeit und der Fallzeit der Bombe abhängigen Winkel (D-O-Z), den Vorhaltewinkel, auf das Ziel (Z) zu schwenkt. z. Zieleinrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Gleitschienendreieck (O-P-Q' in Abb. 3) mit beweglichem, die Vorhaltemarke (y) einstellenden Diagonalarm (b), dessen eine Gleitschiene (0-P) entsprechend der Höhe eingestellt wird und dessen andere Gleitschiene (P-G') im Zusammenhang mit der an sich bekannten Geschwindigkeitsregelung von wandernden Vergleichsmarken im Gesichtsfeld in ihrer Länge verändert werden kann. 3. Zieleinrichtung nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, .daß ein in zwei Punkten (O und E in Abb. 8) seiner Achse auf Geraden geführtes Fernrohr (i7) in einem Punkte (E) auf einer schwenkbaren Geraden von ,einem Uhrwerk durch einen regelbaren Antrieb (6, 7, 10# i i) radial bewegt wird, während die vom Fernrohrgehäuse (17) unabhängige Vorhaltemark@e (q.) mittels eines Vorhaltearmes (3) im Gesichtsfeld des Fernrohrs verschoben wird.
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