DE723142C - Vorrichtung zum Bestimmen von Zielgeschwindigkeiten, insbesondere von Flugzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Bestimmen von Zielgeschwindigkeiten, insbesondere von FlugzeugenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für das Feststellen der Geschwindigkeit
des Zieles, insbesondere von Flugzeugen, die sich in horizontaler Ebene bewegen.
Dia bekannten für diese Zwecke zur Verwendung gelangenden Vorrichtungen sind, wenn sie genaue Meßergebnisse liefern, kostspielig und kompliziert. Gewöhnlich sind zu ihrer· Bedienung mehrere Personen nötig, vvodurch die Verwendbarkeit der Geräte z. B. an der Front erschwert wird.
Dia bekannten für diese Zwecke zur Verwendung gelangenden Vorrichtungen sind, wenn sie genaue Meßergebnisse liefern, kostspielig und kompliziert. Gewöhnlich sind zu ihrer· Bedienung mehrere Personen nötig, vvodurch die Verwendbarkeit der Geräte z. B. an der Front erschwert wird.
Man hat beispielsweise vorgeschlagen, zur Messung der Fluggeschwindigkeit einen optischen
Geschwindigkeitsmesser anzuwenden, bei dem durch eine verschiebbare Optik ein veränderlicher Meßkreis entsprechend der
Entfernung des Zieles vergrößert oder verkleinert in das Gesichtsfeld des Fernrohres
hineinprojiziert wird. Die Größe des Meß-
20. kreises wird dabei nach der jeweiligen Entfernung
gesteuert. Um die Zielgeschwindigkeit ermitteln zu können, ist es notwendig, den Meßkreis genau einzustellen, was nur
unter Aufwand von Zeit und Mühe möglich ist. Außerdem sind verschiedene optische
Teile, wie Prismen und Fernrohre, nötig, um die Messung vornehmen zu können. Da die
Größe des Meßkreises nur in Abhängigkeit von der Zielentfernung eingestellt werden
kann, ist die Meßgenauigkeit gering, denn die Entfernung wechselt sehr rasch. Dadurch
wird aber leicht ein fehlerhaftes Ergebnis erhalten.
Der Erfindung ist die Aufgabe zugrunde gelegt, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zu beseitigen und für das Feststellen der Fluggeschwindigkeit ein einfaches, leicht
aufstellbares und einfach bedienbares Gerät zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe
wurde die Erfahrungstatsache zugrunde gelegt, daß die Flughöhe des Zieles während
des Messens wenig veränderlich ist, während sich die Entfernung rasch ändern kann. Deshalb wird als Meßgrundlage nicht die Ent-
fernung, sondern die Höhe des Zieles über
der Horizontalebene gewählt. Die Zielentfernung kann ganz beliebig sein.
Die Vorrichtung der Erfindung zum Be-S stimmen von Zielgeschwindigkeiten, insbesondere von Flugzeugen, bei der in bekannter
Weise ein Kreiskorn unmittelbar durch ein Diopter beobachtbar ist und beide gemeinsam
seitlich und dem Erhöhungswinkel nach ausschwenkbar sind, ist so gestaltet, daß der
Mittelpunkt des Kreisdornes einen festen Abstand vom Diopter hat und beider gemeinsame
Verschwenkung dem Erhöhungswinkel nach über Sinuskurvenscheibe und Fühlstiftauf eine an sich bekannte Rechenvorrichtung
nach Art eines Kreisrechenschiebers übertragbar gemacht ist, in welchen als zweite
Rechengröße die anderweitig ermittelte Höhe des Zieles von Hand einführbar ist. Das
ao Kreiskorn der Vorrichtung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß die Hälften des
Kreises auf beiden Seiten der Drehungsachse des Kornes gegeneinander um die Dicke des
Materials versetzt sind, so daß die Kreiskanten, die sich auf dem Diopter projizieren,
in einer Ebene liegen. Die Vorrichtung kann auch auf dem Flugzeug angeordnet werden
zur Bestimmung der Flugzeughöhe über Grund. Die Vorrichtung kann als Visiermittel
mit einem Visierfernrohr versehen sein, das am Fernrohrstativ angebracht ist, wobei zusätzlich eine Steuerkurve vorgesehen
ist, durch die eine das Kreiskorn ersetzende bewegliche Alarke im Fernrohr in Abhängigkeit
vom Neigungswinkel des Fernrohres einstellbar ist.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist danach mit Visiermitteln versehen, auf denen
das auf eine konstante Meßbahn projizierte Ziel verfolgt wird. Die Zielgeschwindigkeit
wird dadurch meßbar, daß die Länge der Meßbahn in einem bestimmten Verhältnis zur
augenblicklichen Entfernung des Zieles von dem Beobachter steht.
Die Visiermittel bestehen aus dem in waagerechter Lage gehaltenen Kreiskorn, das
auf einem Ende eines drehbar gelagerten doppelarmigen Hebels sitzt. Auf dem anderen
Ende des Hebels ist ein Diopter ange-5ü
ordnet. Beim Visieren durch Diopter und Kornmitte verfolgt man das Ziel längs des
Kornkreishalbmessers, der als Meßbahn dient. Die Länge der zu messenden Flugstrecke
steht im gleichen Verhältnis zur Zielentfernüng wie der Kornkreishalbmesser zur Entfernung
der Mitte des Kornes vom Diopter. Das Verhältnis der Meßbahn zur Zielentfernung ist demnach immer das gleiche.
Um die Meßbahn s zu beobachten, ist der Kreiskorn und Diopter tragende Hebel drehbai
auf dem horizontalen Zapfen der Vorrichtung gelagert und kann beim Visieren in der Elevationsebene geneigt werden. Daran
angelenkte Steuermittel übertragen die Elevationsbewegung auf die Skala einer Rechenvorrichtung,
die so gesteuert wird, daß sich die Länge der Meßbahn entsprechend der einstellbaren
Höhe nach der Gleichung s = k --—
ergibt, worin α der Neigungswinkel, Ii die
Flughöhe und k eine Konstante ist, die das Verhältnis des Kornhalbmessers zu der Entfernung
der Kornmitte vom Diopter angibt. Die Berechnung der angegebenen Gleichung geschieht durch die Rechen vorrichtung selbsttätig,
indem auf einem Kreisrechenschieber die logarithmischen Entfernungs- und Winkelwerte
aufgetragen sind und der eine Kreis durch eine Steuerkurve in Abhängigkeit von dem Neigungswinkel gesteuert, der zwei et
von Hand auf die ermittelte Flughöhe eingestellt wird.
Unabhängig von dem Einstellen der Flughöhe auf dem einen Kreis der Rechenvorrichtung
wird durch Visieren über Diopter und Kornkreis auf das Ziel der zweite Kreis der
Rechenvorrichtung in die der AIeßbahn s ent sprechende Einstellung gebracht. Aus der gemessenen
Zeit, die das Flugzeug zum Durchfliegen der Meßbahn braucht, wird dann die ^0
Flugzeuggeschwindigkeit auf der Skala der Rechenvorrichtung gegenüber einer die gemessene
Zeit kennzeichnenden Zahl abgelesen. Man erhält das Meßergebnis schnell ohne mathematische Rechenarbeit, wodurch die erwähnten
Vorteile der einfachen Bedienung und der kurzen zum Feststellen der Geschwindigkeit
nötigen Gesamtzeit erreicht werden. Das Gerät der Erfindung kann auch auf dem Verdeck eines Flugzeuges benutzt werden,
und zwar entweder zur Bestimmung der Flugzeuggeschwindigkeit oder, falls die Fluggeschwindigkeit
bekannt ist, zum Feststeilen der Flughöhe über dem Boden.
Die Abbildungen der Zeichnungen erläu- »05
tern die Erfindung.
Abb. ι veranschaulicht im Diagramm den Vorgang zur Bestimmung der Flugzeuggeschwindigkeit
mit dem Gerät der Erfindung.
Abb. 2 veranschaulicht eine Ausführung der Vorrichtung in Seitenansicht,
Abb. 3 dieselbe im Längsschnitt. In den Abb. 4 und S ist das kreisförmige
Korn der Visiereinrichtung im Querschnitt und in. der Draufsicht veranschaulicht.
In Abb. 6 ist die Ansicht der Skalen der Rechenvorrichtung dargestellt.
In den Abb. 7 und 8 ist im Längsschnitt und in Vorderansicht die Vorrichtung veranschaulicht,
wenn damit die Flughöhe über iso dem Boden von dem Verdeck des Flugzeuges
aus festgestellt werden soll.
Abb. 9 veranschaulicht im Diagramm den
Meßvorgang bei der nach Abb. 7 und 8 angeordneten Vorrichtung.
In der Abb. 1 bedeutet L das Flugzeug, das sich mit der Geschwindigkeit ν in horizontaler
Ebene, die über den Standort 0 des Beobachters um die Höhe h erhöht ist, bewegt. Die Höhe/i ist als bekannt vorausgesetzt.
Zu ihrer Feststellung dient eine der bekannten Vorrichtungen.
Die Geschwindigkeit ν des sich bewegenden Zieles, z. B. Flugzeuges, wird durch das
Aufstellen der bestimmten Bahn s, der sogenannten Meßbahn, und durch das Abmessen
der Zeit t, in der das Flugzeug den Weg j zurücklegt, festgestellt. Die Mittelgeschwin-
digkeit ν ist dann durch das Verhältnis —
gegeben.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird die Meßbahn s durch Projektion der
Flugbahn auf die horizontale Abszisse aufgestellt, wobei der Ausgangspunkt Q flas Auge
des Beobachters bzw. das Diopter vorstellt.
Als Projizierungsabszisse wird z. B. der
Halbmesser r des horizontal gelegten Kornkreises gewählt, der in einem bestimmten, bekannten
Verhältnis zu der Entfernung des Mittelpunktes M des Kreises von der Projektionsmitte
0 steht, nämlich r : d = k. In dem dargestellten Beispiel ist r = 1, d = 10,
r : d = ι : 10, also k — 0,1.
Aus der Ähnlichkeit der Dreiecke OMB und OLL' geht hervor, daß das Verhältnis
der wirklichen Flugbahn des Flugzeuges zu seiner wirklichen Entfernung D das gleiche
' ist wie der Halbmesser des Kreises f zu der
Entfernung d des Mittelpunktes M des Kreises von dem Punkt 0,
s :D = r :
Das Verhältnis r : d ist mit k bezeichnet (z. B-.
0,1), demnach ist s = kD.
Um mittels der Meßbahii J allein die Fluggeschwindigkeit
feststellen zu können, würde es genügen, die Entfernung D des Flugzeuges von dem Standpunkte des Beobachters zum
Beginn oder während des Messens zu bestimmen. Aus der Abb. 1 ist ersichtlich, daß
D =
sin a
ist, wobei α der Neigungswinkel
ist, der von der Visiergeraden OL und der horizontalen Ebene eingeschlossen wird, h ist
die Höhe des Flugzeuges. Die Gleichung wird auf der Vorrichtung gemäß der Erfindung
iür verschiedene Lagewinkel α mechanisch gelöst, indem man die Logarithmen subtrahiert
nach der Beziehung, die durch das Logarithmieren der vorigen Gleichung entsteht,
nämlich
log D == log h — log sin ct.
Aus der bekannten Bahn s und der gemessenen Zeit t, die das Flugzeug zum Durchfliegen
benötigte, wird die Geschwindigkeit
v = —- festgestellt, wobei auf der Rechenvorrichtung
die Berechnung der Geschwindigkeit gleichfalls logarithmisch nach der Gleichung
log V — log i· — log t
geschieht.
Ein Beispiel der konstruktiven Ausführung der Vorrichtung ist in den Abb. 2 bis 6 veranschaulicht.
ι bezeichnet das zylindrische Gehäuse des
Geräts, das auf der Grundplatte 2 mittels des Zapfens i' drehbar befestigt ist. Die Grundplatte
2 wird auf einen Ständer (in der Zeichnung nicht dargestellt) aufgesetzt. Zum Einstellen
des Gehäuses in die senkrechte Lage dient die Dosenlibelle 4, die in der Grundplatte
2 eingelassen ist.
Das Gehäuse 1 ist am oberen Teile des Umfanges mit zwei ösen 5 (Abb. 2, 3) versehen,
zwischen denen der zweiarmige Hebel 7 auf dem drehbaren horizontalen Zapfen 6 gelagert
ist. An dem einen Arm des Hebels 7 sitzt das Diopter 9, auf dem andern ist das unveränderliche
Kreiskorn 10 (Abb. 5) drehbar angelenkt. Es ist mit einem Fadenkreuz versehen
und wird mittels einer der bekannten Vorrichtungen, die beispielsweise aus dem Parallelogramm
besteht, das durch zwei miteinander gelenkig verbundene Hebel 11 und 12
gebildet wird, stets in horizontaler Lage gehalten. Der Hebel 11 ist mit dem Zapfen des
Kreises 10 verbunden und der Hebel 12 durch den Zapfen 13 an die Öse S angelenkt. Die
Länge des Halbmessers r des Kreiskornes 10 ist das ο, ι fache der Entfernung d des
Diopters von der Mitte des Kreises 10 (Abb. 2, 5). Der zweiarmige Hebel 7 ist mit
der Nocke 8 und ihrer Steuerfläche 8' verbunden; die Nocke 8 ist im Zapfen 6 drehbar gelagert.
Die Krümmung ρ der Steuerfläche 8' ist in Abhängigkeit von dem Neigungswinkel
α nach der Gleichung
ρ — k -f k2 · log sin <Jt
als Sinuskurvenscheibe ausgebildet; in der Gleichung sind ρ die Polarkoordinate und k
und k2 Konstante. Die Spitze des Stäbchens
15, das lotrecht in den Lagern 16, 16' des Gehäuses
ι (Abb. 2, 3) gelagert ist, berührt die Steuerfläche 8'. Sie wird durch die Druckfeder
14 an die Steuerfläche 8' der Nocke 8 angedrückt. Das untere Ende des Stäbchens
ist abgeflacht und zu dem Zahnkamm 17 verlängert, der in das Ritzel 20 eingreift. Den
Eingriff des Ritzels 20 mit dem Kamm 17 sichert die Flachfeder 18. Das Ritzel 20 ist
a,uf der horizontalen Welle 22 aufgekeilt,
die in den Lagern 21, 21' in der Achse des
zylindrischen Gehäuses 1 gelagert ist. Die Welle 22 ist vierkantig abgestuft. Auf dem
Vierkantende sitzt ein Scheibenrad 23 mit der die Geschwindigkeit z. B. in m/Sek. und
die Länge der Meßbahn ί im Räume angebenden Skala 23. Auf dem Umfange des
Scheibenrades 23 liegt der in dem Gehäuse 1 drehbar gelagerte Ring 25 auf. Die Stirnflächen
des Scheibenrades 23 und des Ringes 25 bilden eine Ebene. Auf dem Ring 25 ist eine die Einteilung für Höhe des Flugzeuges
und gemessene Zeit in Sekunden angebende Skala eingraviert; davor ist der Zeiger 28
angeordnet, der am Gehäuse 1 befestigt ist. Der Ring 25 ist auf der Rückseite mit einem
Zahnkranz 25' (Abb. 2, 3) versehen, in welchem das Ritzel 26 eingreift, das auf der
Welle 22 aufgekeilt ist. Die Weile 22 geht ao durch die Zylinderwand des Gehäuses 1 und
ist mit einem von Hand drehbaren, geriffelten Knopf 27 (Abb. 2) versehen. Der Ring 25 ist
in seinem Lager mittels eines Deckels 30 gesichert, der auf dem Gehäuse 1 angeschraubt
ist. In den Deckel kann gegebenenfalls das Fenster 31 eingesetzt werden, das die Skala
vor Staub und Witterungseinflüssen schützt. Damit das Bild des auf das Kreiskorn projizierten
Zieles nicht durch die Materialdicke verzeichnet wird, ist das Korn besonders nach den Abb. 4 und S ausgebildet. Den
Kreis 10 bildet ein schmaler Ring, dessen eine Hälfte gegen die andere um die Materialdicke
versetzt ist, so daß die durch das Diopter anvisierten Kreiskanten in einer einzigen
Ebene X-X liegen. Den Kreismittelpunkt kennzeichnet der Mittelpunkt des Fadenkreuzes.
Der Vorgang während des Feststellens der Fluggeschwindigkeit ν mittels der Vorrichtung
nach der Erfindung ist folgender:
Nach dem Einstellen der Vorrichtung in die senkrechte Lage mittels der Libelle 4 wird
durch Diopter 9 und Kreiskorn 10 das Flugzeug anvisiert. Dabei dreht man das ganze
Gerät um den senkrechten Zapfen 1' und neigt die Visiereinrichtung, wobei sich der
Hebel 7 und der Zapfen 6 in der Elevationsebene dreht. Das in beliebiger Richtung zum
Beobachter fliegende Flugzeug projiziert sich in die Mitte des Fadenkreuzes. Während
der Verfolgung des Flugzeuges wird der Hebel 7 mit der Nocke δ in der Elevationsebene
so bewegt, daß er den Neigungswinkel <x bildet.
Im Augenblick des Erreichens der Visierstellung wird die Vorrichtung festgestellt,
z. B. an der den festen Teil der Vorrichtung mit dem Hebel 7 verbindenden Kupplung
oder mit einer anderen Feststellvorrichtung. Von diesem Augenblick an wird z. B. mit
einer Stoppuhr mit der Messung der Zeit begonnen, die das Flugzeug benötigt, um die
dem Halbmesser r des Kornes 10 entsprechende Bahn LL' zu durchfliegen. Wenn das
Flugzeug während der ununterbrochenen Beobachtung durch das Diopter den Kreis-'
umfang erreicht hat, ist die Stoppuhr anzuhalten.
Die Erhöhung der Meßbahn s gegen die Horizontalebene wird nach der Gleichung
s = k —— auf eine Rechenvorrichtung übertragen, die nach Art eines kreisförmigen
Rechenschiebers ausgebildet ist und je eine auf der Scheibe 23 und dem Ring 25 eingravierte
Skala aufweist. Die Flughöhe /;, die durch ein selbständiges Gerät bekannter
Konstruktion bestimmbar ist, wird auf der Skala des Ringes 25 eingestellt, der mit der
Hand am Knopf 27 so gedreht wird, daß die die Flughöhe h bezeichnende Zahl unter dem
Zeiger 28 kommt.
Bei dem Neigen des Hebels 7 wird die Bewegung der Steuerfläche 8 auf das Stäbchen
15 übertragen und durch dieses dann mittels des Zahnkammes 17 auf das Ritzel 20, die
Welle 22 und die Scheibe 23. Die Scheibe 23 dreht sich daher in Abhängigkeit des Neigungswinkels
so, daß die gegenseitige Lage der logarithmischen Skalen die gesuchte Länge der Meßbahn s angibt. Diese Zahlen
erscheinen auf der Skala der Scheibe 23 gegenüber dem Ring 25.
Die Geschwindigkeit ν des Flugzeuges er-
gibt sich aus der Gleichung ν = — und wird
auf der zweiten, die Geschwindigkeit ange- ' benden Skala 23 abgelesen gegenüber der auf
der anderen Skala 25 zu suchenden, die gemessene Zeit t bezeichnenden Zahl. Da bei
logarithmischen Dividieren die Logarithmen subtrahiert werden, ist die Zeit in der umgekehrten
Richtung zur Flugbahn 5 aufgetragen.
Zu dem Ausführungsbeispiel der Rechenvorrichtung, deren Skalen in der Abb. 6 veranschaulicht
sind, werden vorteilhaft die logarithmischen Werte der in Hektometern (hm) ausgedrückten Höhen und die dazugehörige
Zeit in Sekundenzahlen auf dem äußeren Ring 25, die Werte der Flugbahn j
in Metern und entsprechende Zahlen für die Flugzeuggeschwindigkeit in m/Sek. auf der
Scheibe 23 aufgetragen.
Auf den Skalen nach Fig. 6 wurde folgender angenommene Fall veranschaulicht:
Die Flugzeughöhe sei h = 1000 m, daher
wird der Ring 25 durch den Knopf 27 so gedreht, daß die Zahl 10 seiner Skala unter den
Zeiger 28 kommt. Nach dem Einvisieren auf das Flugzeug wird die Zeit gemessen, die die
Projektion des Flugzeugs zum Durchwandern
des Kreiskornhalbmessers gebraucht hat; es sind t = 4 Sek. angenommen. Unter der
Zahl 4 der Skala des Ringes 25 wird auf der Geschwindigkeitsskala 23 der Scheibe 29 nunmehr
die Flugzeuggeschwindigkeit κ = 50 m in der Sekunde abgelesen.
Die Handhabung der Vorrichtung ist einfach, und die zur Bestimmung der Flugzeuggeschwindigkeit
nötige Gesamtzeit ist kaum größer als die zum Abstoppen der Flugzeugprojektion auf dem Kornhalbmesser benötigte.
Ein weiterer großer Vorteil der Vorrichtung der Erfindung besteht darin, daß es nicht notwendig ist, vor der Messung die
Flughöhe zu bestimmen; dies kann mittels eines selbständigen Höhenmessers erfolgen,
während gleichzeitig am Gerät der Erfindung die Zeit der Bewegung der Flugzeugprojek-
ao tion über den Kreiskornhalbmesser gemessen
wird. Die gemessene Höhe kann auch nachträglich auf der Vorrichtung eingestellt werden.
Der Meßvorgang kann dadurch beschleunigt werden. Die Zeitersparnis hat
besondere Bedeutung, wenn die Vorrichtung zur Bestimmung der Schieß elemente für Flugabwehrwaffen
benutzt wird.
Das Gerät nimmt nicht viel Platz ein, ist überall aufzustellen und enthält keine empfindlichen
Bestandteile, durch deren Beschädigung das Messen unmöglich oder die Ergebnisse ungenau werden könnten.
Die Visiermittel der Vorrichtung können selbstverständlich auch auf andere Art ausgebildet
werden. Statt des Kreiskorns und des Diopters kann man insbesondere zum erleichterten
Verfolgen der Visierlinie ein Fernrohr benutzen, wobei die Begrenzung der Meßbahn durch den horizontalen Kreis oder
durch gleichwertige, im Blickfeld des Fernrohrs angeordnete Mittel erfolgen kann. Die
Entfernung der Meßbahn vom Standpunkt muß dabei lediglich in bestimmtem Verhältnis
zur Zielentfernung stehen.
Es ist möglich, das Prinzip der Erfindung für andere Zwecke zu benutzen, wofür als ein
Beispiel das Messen der Flughöhe über dem Boden vom Flugzeugverdeck aus angeführt
sei. Eine derartige Anordnung ist in der Abb. 9 veranschaulicht.
Das Flugzeug bewegt sich mit bekannter Geschwindigkeit ν geradlinig in der horizontalen
Ebene in unbekannter Höhe h oberhalb des Bodens. Mittels der Vorrichtung, deren
Grundfläche im Flugzeug horizontal gehalten wird, zielt man auf irgendeinen Punkt C des
Bodens derart, daß sich der Punkt C in die Mitte des Kreiskornes projiziert. Die Visierlinie
schließt mit der Horizontalebene den Neigungswinkel α ein. In diesem Augenblick
wird der Hebel der Visiervorrichtung fixiert, und es beginnt die Zeitmessung, in welcher das Flugzeug eine Bahn durchfliegt,
die der Projektion des anvisierten Punktes C auf dem Kornkreishalbmesser entspricht.
Am Anfang des Messens befand sich z. B. das Flugzeug im Punkt A (Fig. 9), und
während des Messens erreichte es den Punkt B und hat dabei die Bahn durchflogen,
die dem Produkt aus Zeit und Geschwindigkeit gleich ist, s = ν · t.
Aus der Ähnlichkeit der Dreiecke MLA und ABC ist ersichtlich, daß sich die Bahn .v
aus dem Produkt aus k und der Entfernung des Punktes C von der Anfangslage A des
Flugzeuges ergibt, wobei durch k wieder das Verhältnis des Kornkreishalbmessers zu der
Entfernung der Mitte des Kornes vom Diopter ausgedrückt ist. Es gilt also D = -,
lij ν · t
und weil h = D · sin « ist, kann man aus der gemessenen Zeit t der bekannten Geschwindigkeit
ν und dem Neigungswinkel α die
Flughöhe nach h = -, :—bestimmen.
A, ν-f. sin α
Das Rechenergebnis kann auf Grund der Einstellvorgänge auf der Rechenvorrichtung
abgelesen werden.
Ein besonderer Fall liegt dann vor, wenn der anvisierte Bodenpunkt C in der, durch
die Achse des Flugzeuges gelegten vertikalen Ebene liegt. In diesem Falle genügt für das
Festlegen der Bahn 4· ein kleiner Abschnitt des Kornkreises, dessen Projektion eine
Ellipse ergibt, auf deren kleiner Achse sich dann die Projektion des Punktes C entlang '
bewegt.
In der Abb. 7 und 8 ist ein Gerät veranschaulicht, das für diese Messungsart ausgebildet ist; darin wird ein Zielfernrohr be-
nutzt und der volle Visierkreis durch einen Teilabschnitt desselben ersetzt.
Das mit dem Fadenkreuz 36 versehene Fernrohr 35 ist mittels der Hülse 37 und des
Zapfens 41 drehbar auf den Ösen 39 gelagert, die auf dem Vorrichtungsgehäuse sitzen.
Der Kreisabschnitt 42 ist auf das verschiebbare Stäbchen 43 aufgesetzt und in senkrechter
Richtung zur optischen Achse des Fernrohres beweglich. Das Stäbchen 43 ist mit- no
te] s der Feder 44 an die auf der Öse 39 im Zapfen 41 gelagerten Führungskurve 40 angedrückt.
Die Krümmung des Kreisabschnittes 42 entspricht der Ellipse, die durch Projektion
des entsprechenden Kreises entstehen würde. Die Hülse 37, womit das Fernrohr befestigt ist, trägt die Fläche 38, deren Krümmung
von dem log sin <x abhängt. An die Fläche 38 wird durch eine Feder das Stäbchen
45 angedrückt; es ist mit der Rechenvorrichtung verbunden, ähnlich wie bei den
Abb. 2, 3.
Wenn man das Fernrohr 35 zum Anvisieren des Punktes C auf dem Erdboden
neigt, ändert sich die Entfernung des Kreisabschnittes 42 von der Mitte des Fadenkreuzes
36 in Abhängigkeit von der Kurve 40. Die Kurve 40 ist nach dem Gesetz ausgebildet,
daß sich die Entfernung r' (Abb. 9) des Kreisabschnittes 42 von der Mitte des Fadenkreuzes
so ändert, daß ihre Projektion in die horizontale Ebene bei jedem Neigungswinkel
α und bei Einrechnung der Vergröße rung des Fernrohres gleich dem Ergebnis
von k mal der Entfernung D bleibt. Obwohl zum Bestimmen der Meßbalin gegenüber den
Abb. 2 und 3 andere Mittel dienen, bleibt die Voraussetzung bestehen, daß die Meßbahn 5
unmittelbar der Entfernung D verhältnisgleich ist.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Bestimmen von Zielgeschwindigkeiten, insbesondere von Flugzeugen, bei welcher ein Kreiskorn unmittelbar durch ein Diopter beobachtbar ist und beide gemeinsam seitlich und dem Erhöhuugswinkel· nach ausschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelpunkt des Kreiskorns einen festen Abstand vom Diopter hat und beider gemeinsame Verschwenkung dem Erhöhungswinkel nach über Sinuskurvenscheibe und Fühlstift auf eine an sich bekannte Rechenvorrichtung nach Art eines Kreisrechenschiebeis übertragbar gemacht ist, in welchen als zweite Rechengröße die anderweitig ermittelte Höhe des Ziels von Hand einführbar ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreiskorn so ausgebildet ist, daß die Hälften des Kreises auf den beiden Seiten der Drehungsachse des Kornes gegeneinander um die Dicke des Materials versetzt sind, so daß die Kreiskanten, die sich aus dem Diopter projizieren, in einer Ebene liegen.
- 3. Anordnung der Vorrichtung nach Anspruch 1 auf dem Flugzeugverdeck zur Bestimmung der Flugzeughöhe über Grund.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 5" und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der bekannten Verwendung eines Visierfernrohrs als Visiermittel am Fernrohrstativ zusätzlich eine Steuerkurve angebracht ist, durch welche eine das Kreiskorn ersetzende bewegliche Marke im Fernrohr in Abhängigkeit vom Neigungswinkel des Fernrohrs einstellbar ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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