DE749019C - Geraet zum Ermitteln der Entfernung von Luftzielen - Google Patents

Description

Gegenstand des Hauptpatents ist ein, Gerät zum Ermitteln der Entfernung von Luftzieleh unter Verwendung einer Visiervorrichtung und eines dem aus Kartenentfernung und schräger Entfernung des zu bestimmenden Zieles gebildeten wirklichen Entfernungsdreiecks ähnlichen, mittels Höhen- und Entfernungsskala dargestellten Meßdreiecks, bei dem eine als Lineal ausgebildete Visiervorrichtung, die mit ihrem einen Endpunkt auf einer Vertikalschiene der Höhe nach einstellbar und um denselben Punkt in der Vertikalebene drehbar ist.

Bei diesem Gerät besteht die eigentliche Meßanordnung aus einem Bandmaß, das in der Zielstellung an einer an der Höhenskaleneinstellung der Visierschiene angebrachten Teilung, die außerhalb des Blickfeldes der Zielrichtung liegt, abgelesen werden muß, so daß das Ziel beim Ablesen der eingestellten Entfernung nicht im Auge behalten werden kann. Ferner ist hierbei der Gebrauch eines losen Bandmaßes noch nachteilig, das leicht zu Störungen und Ungenauigkeiten der Messung Anlaß geben kann.

Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der angegebenen Mängel und darüber hinaus eine weitere Verbesserung des Meßgerätes sowohl hinsichtlich seiner Bedienung als auch seiner Brauchbarkeit. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß an dem zum Einstellen der Visierschiene in die Zielstellung dienenden verschiebbaren Visierschienenführungs- , stück sowohl ein zweckmäßig mit einer Lupe kombinierter Ablesespiegel als auch eine Zeitmeßvorrichtung vorgesehen ist, und das in der gleichen Blickrichtung angeordnete Visierkreuz mit einer Skala versehen ist, so daß sämtliche Werte für die Bestimmung der Zielentfernung und der Zielgeschwindigkeit beim Anvisieren des Zieles in der Blickrichtung leicht ablesbar sind.

Durch diese Ausbildung des Gerätes kommt die Verwendung eines losen Bandmaßes, das sich selbsttätig aufrollen muß, in Fortfall, da die durch den Spiegel ablesbare Entfernung^-

skala mit gegen den Zielpunkt hin zunehmenden Skalenwerten jetzt unmittelbar auf der Zielschiene angebracht ist. Das Gerät wird hierdurch nicht nur baulich wesentlich vereinfacht, sondern ist durch die'in der Zielrichtung liegende Ablesbarkeit der für das Zielen wichtigen Daten auch in rein funktioneller Hinsicht beträchtlich verbessert, da diese ablesbar sind, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.

Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung erläutert, und zwar zeigt

Fig. ι die Gesamtansicht des Gerätes, *5 Fig. 2 die Führung der Yisierschiene am Einstellhebel mit Ablesespiegel in vergrößerter Teilansicht von der Seite gesehen,

Fig. 3 die Ansicht dieser Teile in der Zielrichtung gesehen nach Schnittlinie A-A der Vier ■->

Fig. 4 die Draufsicht der mit der Entfernungsskala versehenen Visierschiene und

Fig. 5 die Seitenansicht dieser Schiene mit den Zielhilfsmitteln.

In der Zeichnung sind für die sich entsprechenden Teile übereinstimmend mit dem Hauptpatent die gleichen Bezugszeichen verwendet worden.

Die Visierschiene io, mittels der das Luftziel durch die Zielhilfsmittel 21 und 22 anvisiert wird, ist an ihrem hinteren Ende in einem Gelenk 14 drehbar gelagert und an der Höhenskala 13 auf die mit 2500 m angenommene Zielhöhe eingestellt. Die Einstellung i.lt-r Schiene 10 erfolgt mittels des in Pfeilrichtung hin und her schiebbaren Führungsstückes 9, an dem die Visierschiene durch das Drehgelenk 16 in der Höhe des Nullpunktes der Vertikalskala 13 gehalten ist, so daß sie je nach Verschieben des Führungsstückes 9 in jede dem zu verfolgenden Ziel entsprechende Winkelstellung gebracht werden kann. Die auf einem Lagerzapfen 39 des Hebels 9 angebrachte Führungslasche 17 weist zwei Seitenwangen 40 und 41 auf. Diese beiden Wangen sind durch eine Walzenrolle 42 verbunden, auf der die Schiene 10 aufliegt und beim Einstellen darüber hinweggleitet. Auf der Oberseite ist die Visierschiene 10 durch zwei ebenfalls in den Wangen 40 und 41 gelagerte Rollen 43 und 44 geführt. Seitlich an den Wangen 40 und 41 ist ferner ein der Visierschiene 10, die unmittelbar die Entfernungsskala 40 trägt, zugeneigter Ablesespiegel 45 befestigt, welcher der das Gerät bedienenden Person den am Meßpunkt durch die Marke 47 angezeigten Skalenwert der Zielentfernung in der Blickrichtung des Zieles zur Anzeige bringt. Die abgelesene Meßstelle liegt dabei dem Meßprinzip des Gerätes entsprechend jeweils im Schnittpunkt der Visierschiene mit der durch den Nullpunkt der Höhenskala gelegten Horizontalen. 48 ist ein auf dem Arm 49 einstellbares Vergrößerungsglas, das die vom Visierpunkt aus, also mit gewisser Ent- G5 fernung vorzunehmende Ablesung der"Einstellung erleichtert.

Um mit dem Gerät auch zugleich eine möglichst rasche Bestimmung der Geschwindigkeit des verfolgten Luftzieles zu ermöglichen, ist das dem Zielpunkt zugekehrte Visier 22 im Kreuz mit einer Skala versehen, die so einen genau definierten Zielweg festzuhalten gestattet. Zu diesem Zweck ist ferner eine an der Seitenwange 40 montierte Stoppuhr 50 vorgesehen, die, gleichfalls in der Blickrichtung des Zieles ablesbar, dem Ablesespiegel 45 zugeordnet ist und mittels eines Schaltknopfes 51 am Handgriff 23 des Führungshebels 9 über die Verbindung 52 bedient werden kann.

Die Geschwindigkeitsermittlung geht nun in der Weise vor sich, daß zunächst das Ziel im Mittelpunkt des Visierkreuzes 22 erfaßt wird, was durch Einrichten der Visierschiene durch die Zielhilfsmittel 21 und 22 erfolgt. In diesem Augenblick wird dann die Stoppuhr 50 durch Drücken des Schaltknopfes 51 in Gang gesetzt. Es wird nun bei unveränderter Zielstellung der Visierschiene beobachtet, bis das Luftziel in seiner Bewegung einen bestimmten Skalenwert des Kreuzvisiers überstrichen hat bzw. die Ringlinie des Kreuzkorns verläßt. Sobald dies eintritt, wird die Stoppuhr durch abermaliges Drücken des ^9S Schaltknopfes 51 arretiert. Aus einer dem Gerät beigegebenen tabellarischen Zusammenstellung kann nun von einer bei der Messung gegenwärtigen zweiten Person, welcher der Beobachter die am Spiegel 45 abgelesene er- ^lo° mittelte Zielentfernung, den Visierskalenwert und die dem entsprechende gestoppte Zeit zuruft, sofort die Geschwindigkeit des Luftzieles entnommen werden.

Fig. 3 veranschaulicht, wie unmittelbar ¹⁰S neben dem Skalenspiegel 45, der die Entfernung des anvisierten Zieles angibt, die Zeitablesung an der Stoppuhr 50 erfolgen kann, und zwar in der Blickrichtung des Zielvisiers 22. Gerade die hierdurch geschaffene äugen- ^no blickliche Ermittlungsmöglichkeit der zur Luftzielbestimmung erforderlichen Größen bedeutet bei der heutigen Geschwindigkeit der Flugzeuge zu deren Abwehr einen erheblichen Fortschritt, zumal das neue Gerät äußerst einfach und rasch einstellbar ist.

In den Fig. 4 und 5 ist die Visierschiene 10, die am rechten Ende die Visierkimme 2X und am anderen Ende das als Korn dienende, schon oben beschriebene Visierkreuz 22 trägt, nochmals besonders dargestellt. Die Zielrichtung ist dann richtig eingestellt, wenn der

Zielpunkt, der Visierkreuzmittelpunkt und die Kimmenspitze in einer durch das Auge des Beobachters verlaufenden Geraden liegen. Die Visierschiene io ist in ihrem mittleren Teil etwas verbreitert und hier mit der Entfernungsskala46 versehen, die, wie oben erläutert, unterhalb des Spiegels^ entlang geführt wird (Fig. ι bis 3) und durch ihn in der das Ziel anvisierenden Blickrichtung ablesbar ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Gerät zum Ermitteln der Entfernung von Luftzielen, bei dem durch eine an einer Vertikalskala auf die Zielhöhe einstellbaren Anvisierschiene und eine Entfernungsskala in der Zielstellung ein dem wirklichen Zieldreieck ähnliches Meßdreieck gebildet wird nach Patent 706 464, dadurch gekennzeichnet, daß an den zum ao Einstellen der Visierschiene (10) in die Zielstellung dienenden verschiebbaren Visierschienenführungsstück (9) sowohl ein zweckmäßig mit einer Lupe (48) kombinierter Ablesespiegel (45) als auch eine Zeitmeßvorrichtung (50) vorgesehen ist, und das in der gleichen Blickrichtung angeordnete Visierkreuz (22) mit einer Skala versehen ist, so daß sämtliche Werte für die Bestimmung der Zielentfernung und der Zielgeschwindigkeit beim Anvisieren des Zieles in der Blickrichtung leicht ablesbar sind.

   Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegen-Standes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen