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Pumpe. Gegenstand der Erfindung ist eine Rotationspumpe mit mehreren
Kolben, die hauptsächlich sum Saugen und Drücken von dicken Flüssigkeiten mit syrupartiger
Konsistenz bestimmt ist, wie sie z. B. die Viskose aufweist, welche bei der Herstellung
der künstlichen Seide verwendet wird.
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Die bekannten Pumpen, von denen die am meisten verbreiteten zum Drücken
oder För-(lern der Viskose in die Siebe dienen, besitzen einen den Pumpenkörper
bildenden Rotor, der in einem Gehäuse angeordnet ist, Tauchkolben, von denen jeder
in einer Bohrung des Rotors sich verschiebt, die im Verlauf jeder Drehung des letzteren
abwechselnd mit einem Saug- und Druckraum in Verbindung tritt, wobei die Achsen
der Kolben exzentrisch aber parallel in bezug auf die Drehachse des Rotors sintd,
sowie eine Hubscheibe, die durch den Rotor angetrieben wird und die Hin- und Herbewegung
sowie die Hublänge der Kolben bestimmt.
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Zu dieser Art von Pumpen gehört die Pumpe nach der Erfindung; sie
unterscheidet sich von ihnen dadurch, daß die durch die Tauchkolben angesaugte und
geförderte Flüssigkeit dem obenerwähnten Saugraum durch die Kammer hindurch, die
die Hubscheibe für die Kolben umschließt, zugeführt wird, damit die Flüssigkeit
in der Pumpe selbst einer kräftigen Durcharbeitung unter Wirkung der beweglichen
Teile der genannten Hubscheibe unterworfen und gleichzeitig in ununterbrochener
Weise die Schmierung der beweglichen Teile der Pumpe gesichert wird.
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Infolge dieser Einrichtung weist die Pumpe nach der Erfindung gegenüber
allen bekannten Pumpen derselben Art wichtige Vorteile auf, und zwar insofern, als
die Visköse, die einer vorherigen Durcharbeitung unterworfen wird, in homogenem
und völlig reinem Zustand in die Siebe eintritt, da sie selbst als Schmiermittel
dient, und so die Verwendung von Öl oder Fett vermieden wird, das sich durch Infiltration
unvermeidlich mit der Viskose vermischen und verbinden würde, wobei dann die
erforderlichen
physikalischen und chemischen Eigenschaften der letzteren geändert werden würden.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung.
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Abb. i zeigt die Pumpe teilweise im Längsschnitt, teilweise in Ansicht,
und Abb. 2 ist ein Schnitt, der zur Hälfte nach A-B, zur Hälfte nach C-D der Abb.
i geführt ist.
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Die dargestellte Pumpe dient zum Ansaugen und Fördern von Viskose
und besteht aus einem Gehäuse i, in das ein den Rotor bildender Zylinder 2 drehbar
eingepaßt ist. Dieser Zylinder 2 wird durch ein Zahnrad 3 angetrieben und weist
vier Bohrungen auf, in deren jede ein Tauchkolben 4 eingefügt ist. Diese Kolben
sind parallel, aber exzentrisch in bezug auf die Drehachse des Rotors 2. In dem
Boden jeder Bohrung ist eine seitliche Öffnung 5 vorgesehen, die bei jeder Drehung,des
Rotors abwechselnd mit einem Saugrauen 6 und einem Druckraum 7 in Verbindung kommt.
Diese Räume sind in dem Gehäuse i symmetrisch beiderseits des Rotors angeordnet
und weisen einen halbmondförmigen Querschnitt auf. Der Saugraum 6 steht durch einen
Kanal 8 des Gehäuses i mit einer Kammer 9 in Verbindung, die in dem Gehäuse i zwischen
dessen Deckel io und dem Rotor 2 vorgesehen ist. In die Kammer 9 mündet bei i i'
eine Rohrleitung i i, durch welche die Viskose eintritt. Der Druckraum 7 ist durch
die Öffnung 12 mit einer Rohrleitung 13 verbunden, durch die die Viskose nach dem
Sieb gedrückt wird.
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In dein Rotor ist eine Achse 14 befestigt, die durch Vermittlung eines
Universalgelenks 15 mit einem Drehzapfen 16 verbunden ist, der in ein sphärisches
Segment 17 eingepaßt ist, welches einen Kopf 18 trägt, der in eine Ausnehmung i9
des Deckels io des Gehäuses i eiilgreift. Das Segment 17 stützt sich mittels eines
sphärischen Teiles auf eine entsprechende sphärische Fläche ,des Deckels io, derart,
daß das Segment auf dieser Fläche gleiten und sich mehr oder weniger schräg gegenüber
der Drehachse des Rotors einstellen kann, wobei die Mitte des sphärischen Segments
mit dem Drehmittelpunkt des Universalgelenkes 15 zusamrnenfällt. Das Segment 17
wird durch zwei Schrauben 2o, 21 gehalten, die in den Deckel io eingeschraubt sind
und das Einstellen des Segments in ;die erforderliche Schräglage ermöglichen.
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Auf den Drehzapfen 16 ist die Scheibe 22 aufgekeilt, die sich mit
ihrer hinteren Fläche gegen eine ebene Fläche des Segmentes 17
stützt. In
der vorderen Fläche der Scheibe 22 sind mittels Kugelgelenke und eines Ringes 23
vier Schubstangen 24 beweglich gelagert, deren jede durch ein Kugelgelenk mit einem
der vier Kolben 4 verbunden ist. Die Scheibe 22, die auf dem Drehzapfen 16 befestigt
ist, nimmt notwendigerweise .die Schräglage ein, die dem Segment 17 gegeben wird
und nimmt des weiteren an der Drehbewegung des Rotors 2 teil. Hieraus ergibt sich,
daß .die Scheibe 22 den Kolben 4 eine Hin- und Herbewegung erteilt und ihre Hublänge
bestimmt, wobei diese letztere um so größer wird, je mehr die Scheibe 22 in bezug
auf die Drehachse des Rotors geneigt ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Pumpe ist die folgende: Die Viskose
tritt durch die Rohrleitung i i. unter einem Druck von etwa 2 Atm. in die Kammer
9 ein, die gänzlich gefüllt wird. Durch die Wirkung der beweglichen Organe der Hubscheibe,
die eine schnelle Drehbewegung erhält, wird die Viskose in der Kammer9 einer kräftigen
Durcharbeitung unterworfen, wodurch sie vollkommen homogen wird. Zu derselben Zeit
sichert die Viskose die Schmierung des Rotors, der Kolben sowie aller anderen beweglichen
Organe des Pumpenmechanismus. Aus der Kammer 9 gelangt die Viskose durch den Kanal
8 in den Saugrauen 6. Von hier wird sie durch die Tauchkolben 4. des Rotors durch
die Öffnungen 5 angesaugt und sodann durch diese letzteren in ,den Druckraum 7 und
durch die Öffnung 12 in die mit dem Sieb verbundene Rohrleitung 13gedrückt. Die
Viskose befindet sich also in der Pumpe in ständigem Umlauf, sobald diese in Betrieb
ist. Dennoch kann man die Pumpe völlig leeren, d. h. die Viskose heraustreiben,
um zu verhindern, daß dieselbe in den Umlaufräumen verbleibt und die Pumpenorgane
zerstört, wenn die Pumpe außer Betrieb ist. Zu diesem Zweck ist es nur nötig, die
Rohrleitung i i mittels eines Hahnes (nicht dargestellt) während des Arbeitens der
Pumpe zu schließen.