DE414476C - Steuergetriebe fuer Flugzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM29.MAI 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

-M 4144J6 ~

KLASSE ^ARUPPE -# /S.

(S 60297

Firma Segelflugzeugwerke G. m. b. H. in Baden-Baden.

Steuergetriebe für Flugzeuge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1922 ab.

Bei Flugzeugen ist es bekannt, mehrere Steuer gemeinsam an einen Steuerknüppel anzuschließen, der kreuzgelenkig gelagert ist, so daß er beim Ausschlagen nach verschiedenen Richtungen hin verschiedene Steuerwellen bewegt.

Die Erfindung besteht darin, daß der Steuerknüppel durch schräg auseinanderlaufende Stoßstangen mit zwei Schwinghebeln verbunden ist, an denen die Steuerzüge angreifen. Die dreiecksähnliche Stoßstangenanordnung ergibt dabei in" sehr einfacher und betriebssicherer Weise eine Handhabung verschiedener Steuerungen durch den einen

Steuerknüppel, indem dieser beim Vorwärts- und Rückwärtsscliwingen die beiden Schwinghebel der Steuerzüge gleichartig, dagegen bei Querschwingungen ungleichartig bewegt und dadurch jede Kombination der Steuerbewegungen ermöglicht.

Eine besonders wertvolle Ausgestaltung ist noch gegeben durch Ausbildung der Schwinghebel zu Sektoren, an denen eine größere ίο Zahl von Steuerzügen Platz findet. Hierdurch kann dann 'beispielsweise, eine Reihe¹ von Verwindungskabeln teils nachgelassen und teils angezogen werden, so daß eine vorzüglich gleichförmige Verwindung von Quersteuerflächen erreicht werden kann. Durch die Kombinierung mit den Stoßstangen und dem kugelbeweglichen Knüppel können dann die Quersteuer gleichzeitig als Höhensteuer benutzt werden und auch die Seitensteuerwirkung ergeben.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiele, und zwar ist

Abb. ι eine Oberansicht und Abb. 2 eine schaubildliche Darstellung.

In einem Kugelgelenk 1 ist ein Steuerknüppel 2 gelagert, der mittels Handgriffs 3 in allen Richtungen geschwenkt werden kann. An zwei Querarmen 4 dieses Steuerknüppels sind durch Kugelgelenke 5 Stoßstangen 6 angelenkt, und diese Stoßstangen greifen mit Kugelgelenken 7 an Schwinghebern 8 an, die um Lager 9 schwenkbar sind. Sektorartige Teile 10 der Schwinghebel 8 dienen zum¹ Ansetzen der Verwindungskabel oder Steuerkabel 11, 12.

Die Lagerachsen 9 der Schwinghebel 8, ι ο können beliebige Richtung besitzen, dergestalt, "daß die Steuerzüge 11, 12 auf kürzestern und geradestem Wege zu den Steuern hin verlaufen. Beispielsweise sind die Steuerzüge gemäß Abb. 2 geeignet, unmittelbar in eine V-förmige Tragfläche hinein und zu deren Verwindungsklappen oder -flächenteilen zu verlaufen. An Stelle der Drahtseile können gerade infolge der Anpassungsfähigkeit des Steuergetriebes auch starre Steuerstangen Verwendung finden.

Die dargestellte Anordnung der Stoßstangen 6 unter einem Winkel von etwa 6o° gegeneinander ist besonders günstig, weil sie Quer- und Längsschwingungen des Steuerknüppels 2 in angenähert gleichem Maßstabe auf die Schwinghebel 8 überträgt; je nach der Lage der Schwinghebelgelenke 9 und den Raumverhältnissen ändert sich zweckmäßig der Stoßstangenwinkel.

Die Wirkung ergibt sich wie folgt: Bei Bewegung des Steuerknüppels in Richtung des ausgezogenen Pfeiles ergeben sich für die Steuerzüge die Bewegungen der an ihnen angeschriebenen, ausgezogenen Pfeile; das bedeutet beispielsweise Tiefensteuerung. Die umgekehrte Bewegung des Steuerknüppels ergibt auch umgekehrte Bewegungen der Steuerzüge und dementsprechend Höhensteuerung. Eine Steuerknüppelbewegung gemäß dem gestrichelten Pfeil ergibt die durch gestrichelte Pfeile angedeuteten Bewegungen der Steuerzüge; diese sind für beide seitlich liegenden Steuerklappen dem Sinne nach entgegengesetzt, und das bedeutet entgegengesetzte Verwindung, also Querstabilisierung und Seitensteuerwirkung.

Sind noch gesonderte Steuerflächen vorhanden, beispielsweise am Schwanz befindliche Höhen- und Seitensteuerflächen, so können diese durch Steuerzüge mit an den Steuerknüppel oder die Schwinghebel angeschlossen werden und dadurch gleichzeitig ordnungsmäßig mit gehandhabt werden.

Claims (2)

P ATENT- AN SPRÜCHE:

1. Steuergetriebe für Flugzeuge mit allseitig beweglichem Steuerknüppel, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerknüppel durch schräg auseinanderlaufende" Stoßstangen mit zwei Schwinghebeln verbunden ist, an denen die Steuerzüge angreifen.

2. Steuergetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinghebel sektorartig so ausgebildet sind, daß au ihnen eine größere Zahl von Steuerzügen Platz findet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.