DE41409C - Apparat zum Abheben einzelner Karten von einem Blocke an einander liegender Karten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der nachfolgend beschriebene und in der Zeichnung in Fig. 1 bis 6 erläuterte Apparat zum Abheben einzelner Karten von einem Kartenblock wird beim Drucken verwendet, indem die automatisch vom Kartenblock abgetrennte einzelne Karte von Greifern erfafst und zum Drucktisch geführt wird. Das Abhebeverfahren und der Apparat ist nur bei Karten von einer gewissen Elasticität und Steifheit anwendbar, weil es im wesentlichen auf einem Aufbauschen der untersten Karte eines Kartenblockes durch ein rotirendes oder schieberartig bewegtes Messer basirt.

Der Kartenblock, von dem die Karten einzeln abgenommen werden sollen, ruht auf zwei parallelen Flächen oder Kanten so auf, dafs der mittlere Theil der Blockfläche und damit der der untersten Karte frei liegt; durch ein Gewicht kann der Block fest gegen die Auflagekanten geprefst werden.

Wird nun ein Messer parallel der Kartenebene gegen die eine freistehende Kante der untersten Karte des Blockes bewegt, so wird das Messer diese Kartenkante erfassen und die . in der Mitte frei liegende Karte nach der dem Block entgegengesetzten Seite aufbauschen, und zwar so lange, bis die unterste Karte von der einen Kante, auf der sie mit dem Block auf-' ruht, frei geworden ist. Das Kartenblatt klappt dann einseitig ab, während es auf der anderen Seite noch von der Auflagekante gehalten wird; in dieser Stellung kann' es von den Greifern gefafst und zum Drucksatz geführt werden.

Naturgemäfs darf das Messer, um stets nur eine Karte zu erfassen, nicht stärker sein wie eine Kartendicke, da es sonst mehrere Karten zugleich fassen und aufbauseben würde.

Fig. ι bis 2 zeigen die zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung, bei welcher ein rotirendes Messer angewendet ist, welches vor einem geradlinig hin- und zurückbewegten oder einem oscillirend bewegten Messer den Vortheil gröfserer Einfachheit, besserer Einstellbarkeit und besserer Wirkungsweise hat. Fig. 3 bis 4 zeigen das rotirende Messer in vergröfsertem Mafsstabe.

k ist der Kartenblock, welcher, beschwert vom Gewicht g, sich dicht auf die beiden parallelen Wellen ν und w auflegt. Der Kartenblock ruht aufserdem auf dem Winkeirc, w ist die rotirende Welle, welche das um die Papierstärke vorstehende Längsmesser m trägt.

Wie Fig. 3 zeigt, ist die Welle w getheilt, und wird durch Schräubchen s das Messer m festgeklemmt, h, Fig. 1 und 2, sind die Halterfedern für das vom Kartenblock abgeklappte Kartenblättchen.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende :

Die durch Kettenrädchen r angetriebene rotirende Welle w trifft mit ihrem vorstehenden: Messer ni unter einem spitzen Winkel gegen das unterste Kartenblatt, die Kante des Kartenblattes legt sich in den vom vorstehenden Messer und dem Walzenumfang gebildeten Winkel ein und bewegt sich mit der drehenden Welle in der Pfeilrichtung, wobei

sich zugleich die Karte aufbauscht, wie in Fig. ι dargestellt ist. Sowie die Karte am weitesten aufgebauscht ist, wird sie nach aufsen springen und sich flach zwischen Messerwelle w und Haltefedern h legen, aus welcher Lage sie dann durch die in bekannter Weise wirkenden Greifer entnommen und zum Druckapparat geführt wird.

Wie ersichtlich, wird bei jeder Umdrehung der Messerwelle eine Karte vom Block abgetrennt; der Block gleitet nach Fortnahme dieser Karte durch die Greifer auf dem Schenkel η nach und liegt die nächste Karte auf den beiden Wellen ν n> auf.

Das Messer m ist nachstellbar in der Messerwelle je nach der Kartenstärke. An Stelle eines Messers kann natürlich auch eine vorstehende Längskante der Welle w oder einzelne Spitzen zur Aufbauschung der'Karten benutzt werden.

Um bei weniger steifem Papiere eine ge-' nügend sichere Abtheilung der' einzelnen Blätter zu erzielen, kann man die freien Unterseiten des Blockes noch durch eine oder mehrere Stützen gegen Ausbiegen sichern und gewissermafsen versteifen. Nöthig ist nur, dafs unterhalb der oberen frei liegenden Kante der Papier- oder^; Kartenblock frei ist, damit das obere Messer bezw. die obere Welle diesen ihr zunächst liegenden Theil ausbauschen kann. An Stelle eines rotirenden Messers kann, wie in Fig. 5 bis 6 dargestellt, ein oscillirendes oder sich schieberartig bewegtes Messer w^l angewendet werden, welches in gleicher Weise wie das rotirende Messer beim Vorgang eine Karte aufbauscht und abtrennt.

Claims (2)

1. Patent-AnSprüche:

   ι. Ein Apparat zum Abheben einzelner Karten von einem an seiner Hochkante am Aus-" weichen verhinderten und auf seiner Aufsenfläche theilweis frei liegenden Kartenblocke (Papierblocke), bei welchem das der Kartenstärke entsprechende Messer während seiner Vorbewegung die äufserste Karte aufbauscht , bis sie, von dem Messer abgleitend, sich vom Kartenblocke abtrennt.
2. 2. Bei der unter 1. angegebenen Anordnung die Anwendung eines rotirenden Messers in Verbindung mit einer schräg gestellten Gegenlage für den Papierblock zu dem Zwecke, um eine regelmäfsige Lagerung der einzelnen Blätter zu sichern und den Antrieb des Apparates zu vereinfachen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.