DE409375C

DE409375C - Verfahren zum UEberziehen von Metall mit Emaille

Info

Publication number: DE409375C
Application number: DEP45741D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-02-17
Filing date: 1923-02-17
Publication date: 1925-09-02

Description

Verfahren züm Überziehen von Iffetall mit Emaille.

Der E, rfindungsgegenstand gehört zur

Klasse der Verfahren, Metall mit Ernaille

zu überziehen, bei welchen die Emailledeck-

schicht auf den zu emaillierenden Gegenstand

nicht durch Tauchen aufgebracht und durch

Einsetzen in einen Trockenofen nachgebrannt

wird, sondern aufgestrichen oder aufge-

spritzt wird und an Ort und Stelle mittels

vorübergeführter Heizflamme eingebrannt

wird. Diese bekannten Verfahren sind vor-

geschlagen worden, um feststehende Eisen-

bauten in einfacher wirtschaftlicher Weise

mit solchen Überzügen zu versehen. Die

bekannten Verfahren sind aber besonders

bei großen, unter Druck und Zug stehenden

Eisenkonstruktionen praktisch nicht durch-

führbar. Bei ihnen muß nämlich das Metall

durchglüht werden, bei manchen Verfahrens-

weisen von cler Rückseite der zu überziehen-

den Fläche her. Dieses starke Durchglühen

führt zu einer Veränderung der Struktur

und des Kohlenstoffgehaltes des Eisens, was

bei stark beanspruchten Stellen der Kon-

#;truktion zu sehr bedenklichen Deforma-

tionen und Nebenspannungen Anlaß gibt.

Das Wesen des neuen Verfahrens, welches

(las starke Durchglühen zu vermeiden er-

mil)glicht, besteht darin, daß eine Roheinaille-

riasse, welche leicht schmelzbar sein muß,

uni mit geringsten Erhitzungen der zu über-

aus7tIkominen, bei

verhältnismäßig niedriger Temperatur auf-

ge - brannt wird. Eine solche ist wie folgt zu-

sammengesetzt:

1:2 Teile Menliige,

4 - Borax,

4 - Feuerstein (SiO.)

oder

12 Teile Mennige,

R Borax,

3 Feuerstein.

Um den überzu- fester zu machen, setzt

man je nach dem Untergrund einige Prozent

inftisorienerde (je mehr Infusorienerde, je

schwerer schmelzbar) und etwa % Prozent

Kobaltoxyd hinzu. Bei Gußeisen kann noch

Glasmehl beigefügt werden. je mehr man

Glasinehl zusetzt, je leichter schmilzt die

Masse. Kobaltoxyd kann auch mit Braun-

stein gemischt werden, etwa o,oS Prozent

Kobaltoxyd und i Prozent Braunstein der

Rohinasse.

Der Rohemaillemasse wird etwa bis

io Prozent gut vorgearbeiteter und ausge-

wählter Ton und % Prozent Wasserglas-

lösung zugemischt und die Mischung dann auf

cler Mühle mit 30 bis -jo Prozent Wasser

sorgfältig naß gemahlen.

Dies Rolieinaille wird dann kalt mit

Spritzpistolen, die genügend große Bohrung haben, aufgetragen.

Nachdem der Auftrag angetrocknet ist, beginnt (las Brennen mit Gebläseheizquellen. Lim (las eingangs als schädlich geschilderte Durchglühen des Eisens zu vermeiden, werden die aufzutragenden Massen in der Zusammensetzung so gewählt, daß die Temperatur Dunkelrot, also etwa 700' C, nicht übersteigt. Hierbei wird noch keine Änderung des Metalls hervorgerufen; auch ist es nicht nötig, daß das Metall in seiner ganzen Stärke durchglüht wird, sondern es wird nur so weit erhitzt, daß die aufgetragene Masse gut mit dem Untergrund verbunden wird, was beim Arbeitsgang durch den geübten Arbeiter leicht beobachtet werden kann.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zum Überziehen von .Metall mit Emaille, bei welchem die Emaille auf die Metalloberfläche kalt durch Spritzen oder Streichen aufgetragen wird und durch eine vorübergeführte Heizflamme eingebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach chemischer und inechanischer Reinigung der Metalloberfläche auf diese eine Robemaillernasse von niedrigem Schmelzpunkt, welche unter Zusatz von Wasser zerkleinert worden ist, nach dem Spritz- oder Streichverfahren aufgetragen und durch vorübergeführte Heizflamme bei niedriger Temperatur (bis maximal 700' C) eingebrannt wird.