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Fernsprechstelle mit Telephonograph: Die Erfindung betrifft eine Fernsprechstelle,
die mit einem Telephonographen ausgestattet ist, und besteht darin, daß _ mit Hilfe
besonderer Schalter das Telephon des Sprechapparates der mit dem Telephonographen
ausgestatteten Fernsprechstelle zum telephonischen Abhören der auf der Walze aufgenommenen
Gespräche und das Mikrophon zum Besprechen der Walze nutzbar gemacht wird. Infolgedessen
ist zum Abhören des mit dem Telephonographen aufgenommenen Gespräches kein besonderes
Abhörtelephon erforderlich, und die Einrichtung kann auch als telephonischer Diktierapparat
verwendet werden. Um sowohl beim Diktieren als auch beim -Aufnehmen eines Telephongespräches
die Gesprächspausen auf der Walze zu unterdrücken oder von einem Gespräch - Sur
wahlweise gewisse Teile aufzunehmen, wird am Sprechapparat, zweckmäßig am Griff
des Mikrophons, ein Schalter angeordnet, durch den das Antriebswerk für den Telephonographen
eingeschaltet wird. Eine weitere Neuerung besteht darin, daß .der Hörer der Fernsprechstelle
mit Hilfe eines Umschalters mit dem sekundären Stromkreis
des an
sich bekannten Verstärkers für den Schreibelektromagneten des Telephonngraphen verbunden
werden kann, so daß der für die Aufnahmeströme vorgesehene Verstärker (Telephonrelais,
Elektronenröhre o. dgl.) zugleich dazu dienen kann, das Mithören während der Aufnahme
zu verbessern.
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Auf der Zeichnung ist die neue Anordnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar stellt Abb. i die den wesentlichen Teil der Erfindung
bildende Schaltungsanordnung dar, während Abb.2 den mechanischen Zusammenbau der
Sprechstelle mit dem Telephonographen in einem Grundriß erkennen läßt.
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In Abb: i ist der Anschluß der nach dem Fernsprechamt führenden Leitung
mit A, B
bezeichnet. An diese Leitung ist der Wekker i mit vorgeschaltetem
Kondensator 2 (für Ämter mit Zentralbatterie) angeschlossen. Der in. Form eines
Druckknopfes,oder einer Taste ausgebildete, unabhängig für sich einzustellende Schalter
3 dient zur Verbindung des Sprechapparates (Telephon :l und Mikrophon 5) mit der
Amtsleitung, um in. üblicher Weise Gespräche mit dem Amt führen zu können. Die Sprechstelle
ist nach dem Zentralbatteriesystem geschaltet, bei dem der Hörer :1 durch die Induktionsspule
9 mit dem Sprechstromkreis gekuppelt ist. Die Einzelteile des Telephonographen sind
an sich bekannt und der ibersichtlichkeit halber nur schematisch angedeutet. Er
besteht aus der Walze ¢o, die beispielsweise von einem Elektromotor 26 angetrieben
wird, der Aufnahme- oder Schreibdose 6 und der Wiedergabe- oder Abhördose 7. Die
Aufnahmedose 6 besitzt einen Telephonmagneten als Einsatz, der auf den Schreibstift
einwirkt, während die Wiedergabedose 7 zweckmäßig einen Mikrophoneinsatz enthält.
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Zur Erhöhung der Empfindlichkeit ist in bekannter Weise zwischen den
Schreiber 6 und den Sprechstromkreis ein Verstärker eingeschaltet, z. B. eine Glühkathoden-
oder Elektronenröhre 13, an deren Stelle jedoch auch irgendein anderer Verstärker,
z. B. ein Telephonrelais o. dgl.. Verwendung finden kann. Die Verstärkerröhre 13
ist in üblicher Weise geschaltet. Sie ist mit dem Sprechstromkreis durch die Induktionsspule
i q. gekuppelt, die im Ruhezustand des Apparates durch die Schaltfedern 15 kurzgeschlossen
werden kann, um den Verstärkerstromkreis außer Wirkung zu setzen. Zum Einschalten
des Verstärkers dient der Schalter 16, der die Heizbatterie 17 einschaltet und den
Verstärkerstromkreis für den Schreiber 6 schließt. Die Verstärkerröhre 13 besteht
wie üblich aus der Glühkathode i g, dem Gitter i 9 und der mit der Anodenbatterie
21 verbundenen Anode 2o. An das Gitter kann in bekannter Weise eine Batterie 22
angeschaltet sein. Durch den Schalter 8 kann das Telephon q. über die Induktionsspule
9 mit der Wiedergabedose 7 i zusammengeschaltet werden. Durch die Schalter i o,
I I läßt sich das Mikrophon 5 zweckmäßig über :eine Induktionsspule 12 mit
der ! Aufnahmedose 6 verbinden, um die Einrichtung als Diktierapparat verwenden
zu können. Weiter ist ein Schalter 23 vorgesehen, durch den das Telephon ¢ mittels
eines Übertragers 2¢ in den von den verstärkten Sprechströmen durchflossenen Stromkreis
des Schreibers 6 geschaltet werden kann, damit es selbst während der Aufnahme eines
Telephongespräches zum Zwecke einer besseren Verständigung ebenfalls von den verstärkten
Sprechströmen erregt wird. Der Haken- oder Gabelständerschalter 25 für das Mikrotelephon
¢, 5 unterbricht in bekannter Weise den Mikrophonstromkreis. Zum Anschalten des
Antriebsmotors 26 an die Starkstromleitung 27 oder eine andere Stromquelle dient
ein Relais 28 mit den Stromschlußstücken 36, 37. Es wird durch die Schaltfedern
29 eingeschaltet, die mit den Schaltern i o, i i für das Diktieren, dem Schalter
16 für die Schreibaufnahme und dem Schalter 8 für das Abhören oder die Wiedergabe
verbunden oder an jedem dieser Schalter vorgesehen sind. Durch den Kontakt 29 wird
der Stromkreis für das Relais 28 nur vorbereitet. Die Einschaltung erfolgt erst
durch einen Schalter 38, der zur besonderen Vereinfachung der Betriebsweise am Sprechapparat
¢, 5 zweckmäßig im Griff angeordnet ist. Dadurch kann der Antriebsmotor 26 zu beliebiger
Zeit während des Sprechens ,oder Hörens von der das Mikrotelephon haltenden Hand
.ein- und ausgeschaltet werden, so daß bei der Aufnahme nur dann die Walze q.o angetrieben
wird, wenn tatsächlich ein Aufzeichnen des Gespräches erfolgen soll. Bei Gesprächspausen
oder nicht aufzunehmenden Gesprächsteilen dagegen bleibt infolge Loslassens des
Schalters 38 die Walze 40 stehen, so daß auf dieser keine Lücken oder unerwünschte
Sprechkurven entstehen und demnach an Raum gespart wird. Zweckmäßig werden die Schalter
8, 1o, i i und 16 derart gekuppelt, daß der .eine, bereits eingedrückte beim Eindrücken
eines anderen wieder ausgelöst wird. Eine. entsprechende Kupplung für das Ausschalten
kann auch mit dem für das Einschalten in keiner Kupplung mit anderen Schaltern stehenden
Amtsschalter 3 vorgesehen werden. Die Auslösung dieses Schalters kann auch in bekannter
Weise durch den Hakenumschalter 25 stattfinden, damit der Sprechapparat q., 5 durch
Auflegen oder Aufhängen selbsttätig von der Amtsleitung abgeschaltet wird. Für die
im
Schaltungsschema der L?bersichtlichkeit wegen an verschiedenen
Stellen wiederholte Batterie 30 zur Speisung des Mikrophons 5 beim Diktieren,
der Wiedergabedose 7 und des Relais 28 kann auch u. U. die Erreger oder Heizbatterie
17 des Verstärkers 13 benutzt werden.
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Zur Vereinfachung der Bedienung werden zweckmäßig die die Fernsprechstelle
bildenden wesentlichen Bestandteile, wie Telephon, Mikrophon, Wecker, Hakenumschalter
o. dgl., durch Zusammenbau mit dem Telephonographen zu einem Ganzen vereinigt. Eine
derartige Anordnung ist aus Abb. 2 ersichtlich. Auf dem Deckel eines Kastens 31
ist der phonographische Teil 32 in bekannter Weise angeordnet. Mit 33 sind
die obenerwähnten Schalter oder Tasten bezeichnet. Auf der Rückseite des Kastens
ist der Wecker i angeordnet, während auf der Vorderseite der' Gabelständer 34 für
das Mikrotelephon 35 vorgesehen ist, zu dem zweckmäßig das Telephon 4 und das Mikrophon
5 vereinigt sind. In dem Kasten 31 können der Antriebsmotor 26, das Relais 28, der
Versstärker 13 und die sonstigen Hilfsapparate untergebracht sein.
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Die Betriebsweise ist etwa folgende: Wenn der Anruf vom Amt kommt,
der durch den Wecker i angezeigt wird, oder wenn von der Sprechstelle das Amt angerufen
werden soll, so ist der Sprechapparat 4, 5 bzw. das Mikrotelephon 35 vom Haken 25
bzw. von: der Gabel 34 zu nehmen und der Schalter 3 niederzudrücken, worauf der
Stromkreis der Leitungen A, B über die Primärwicklung der Induktionsspule g und
das Mikrophon 5 geschlossen wird. Ist die Aufnahme eines Gesprächs beabsichtigt,
so wird der Schalter 16 niedergedrückt, wodurch gleichzeitig die Schaltfeder I S
den Kurzschluß des Übertragers 14 aufhebt. Der Schalter 16 schaltet die Heizbatterie
17 für die Glühkathode 18 .ein und schließt den Verstärkerstromkreis 21, 20, 18,
16, 6, 11, 24, 21 für die Schreibdose 6. Da durch Umstellen des Schalters 16 der
Stromkreis für das Relais 28 auch an den Federn 29 des mit Schalter 16 gekuppelten
Schalters i i vorbereitet ist, so kann das Anlaufen der Walze 4o durch das Drücken
des Griffschalters 38 jederzeit veranlaßt werden durch Schließen des Stromkreises
Erde, 38, 29, 28, 3o, Erde. Darauf erfolgt das Aufschreiben des Gesprächs, indem
der Schreiber 6 durch die verstärkten Sprechströme erregt wird. Es läßt sich nun
noch der Schalter 23 umlegen, der den Hörer 4. an den übertrager 24 des Verstärkerstromkreises
legt, so daß das Gespräch stärker mitgehört werden kann. Ist die Aufnahme beendet,
so wird der Schalter 16 durch Niederdrücken einer besonderen Taste ausgelöst, die
dabei den Kurzschlußkontakt 15 für den übertrager 14 wieder schließt. Zum Abhören
der Walze 4o ist die Wiedergabedose 7 aufzusetzen und der Schalteroder die Taste
8 niederzudrücken. Alsdann kann das Abhören mit dem Hörer 4 erfolgen, wenn der Antriebsmotor
26 in der beschriebenen Weise durch die Taste 38 eingeschaltet wird. Dabei wird
der Mikrophoneinsatz der Wiedergabedose 7 in einen Stromkreis von Batterie 3o, Schalter
8, Induktionsspule 9 eingeschaltet und durch diese mit dem Telephon 4 gekuppelt.
Die Benutzung als Diktierapparat geschieht mit Hilfe der Schalter i o, i i, die
das Mikrophon 5 über die Induktionsspule 12 mit der Schreibdose 6 zusammenschalten
zu den Stromkreisen Erde, 30, 12, 10, 25, 5, 1o, Erde, 3o seinerseits und
12, 6, 11, 12 anderseits.