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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, eine Einrichtung zu schaffen, die als Zusatz an jeden Fernsprechapparat angeschlossen werden kann, ohne dass dessen Innenschalung geändert werden müsste. Dadurch wird es dem Teilnehmer ermöglicht, die-einlangenden Gespräche verstärkt abzuhören, ohne dass während des verstärkten Hörens der gleichzeitige Wechselverkehr zwischen den beiden miteinander verbundenen Sprechapparaten verhindert ist.
Es sind bereits Endverstärker bekannt, bei welchen der beim Teilnehmerapparat einlangende Sprechstrom verstärkt wird. Behufs Verhinderung der bekannten, zwischen Mikrophon und Hörer entstehenden Wechselwirkung, die sich durch lautes Tönen störend fühlbar machen würde, wird hierbei der Verstärker in die Diagonale einer Wheatstone'schen Brücke geschaltet, wobei die Zweige derselben einerseits die genau abgeglichenen Hälften der sekundären Wicklung der Induktionsspule des Teilnehmerapparates bilden, während andrerseits die angeschlossene Fernleitung mit einem künstlichen, sogenannten Scheinwiderstand von 600 bis 800 Ohm abgeglichen ist. Infolge dieser Zweiteilung der Sekundärwicklung der Induktionsspule war aber bisher ein Umbau des Teilnehmerapparates notwendig.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dass an Stelle der Zweiteilung der genannten Sekundärwicklung eine Zweiteilung der Primärwicklung des Vor- übertragers bei der Verstärkereinrichtung selbst tritt. Dadurch wird der wesentliche Vorteil erreicht, dass die hier beschriebene Endverstärkereinrichtung an jeden Fernsprechapparat beliebiger Bauart angeschaltet werden kann, ohne dass an der Inneneinrichtung oder-schaltung des Teilnehmerapparates eine Umänderung vorgenommen zu werden braucht. Insbesondere bleibt der Rufstromkreis in jedem Falle unverändert. Da der ohnehin vorhandene Hörer des Fernsprechers sowohl für das unverstärkte wie für das verstärkte Gespräch benutzt. wird, hat der Teilnehmer lediglich den Verstärker selbst ein-oder auszuschalten, wodurch die Handhabung denkbar vereinfacht ist.
Ferner werden einfache Massnahmen beschrieben, um das Tönen (Pfeifen) im Hörer auszuschliessen.
Die Fig. i zeigt die Prinzipschaltung der vorliegenden Erfindung. Fig. 2 erläutert die Ausführungsform und gleichzeitig den Anschluss an einen Sprechapparat für Ortsbatteriebetrieb, während Fig. 3 die Prinzipschaltung für Zentralbatteriebetrieb in solcher Anordnung darstellt, dass sich der Anschluss eines solchen Teilnehmerapparates an den Verstärker nach der vorliegenden Erfindung gemäss Fig. 2 ohne weiteres ergibt. In den beiden Figuren ist blos der hier allein in Betracht kommende Sprechstromkreis schematisch dargestellt.
Hierbei kann der ohnehin vorhandene Hörer des Teilnehmerapparates auch für den einlangenden verstärkten Strom benutzt werden.
Das Tönen wird, wie der Erfinder gefunden hat, erschwert, wenn die Herausführung des Anfangstranbformators F an einen Pol, z. B. dem negativen, der Heizbatterie angeschlossen wird. Schliesslich wird das Tönen dadurch noch weiter bekämpft, dass über einen Teil der Primärwicklung des Vorübertragers ein schwacher Gleichstrom aus der Heizbatterie fliesst.
In Fig. i ist der Erfindungsgegenstand in der Verstärkerschaltung gezeichnet. Wird
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während der Nebenschlusswiderstand R bei D abgeschaltet ist. In diesem unverstärkten Zustand fliesst der einlangende Sprechstrom somit wie folgt : La-E-Lm-5-D-Lb, wobei normalerweise das Telephon T in den Stromkreis zwischen E und F gelegt ist, während der hinausgehende Sprechstrom, der vom Mikrophon M in der Batterie B hervorgerufen wird und durch die Primärwicklung P auf die Sekundärwicklung 5 einwirkt,
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gelangt. Die Umschaltungen die sich ergeben, um aus der normalen in die Verstärkerstellung, überzugehen, sind der Einfachheit wegen in der Fig. i nicht dargelegt, sondern in Fig. 2.
Ist jedoch der Verstärker im Betriebe, dann wirkt der einlangende Sprechstrom einerseits über La-E und andrerseits über Lb-D-5-Lm-F auf die eine Hälfte der Primärwicklung des Anfangsübertragers Pi ein und zugleich im Nebenschluss über D-R-G auf die zweite Hälfte dieser Wicklung, also im gleichen Sinne. Somit beeinflusst der einlangende Sprechstrom voll die Sekundärwicklung des Aufnahmeübertragers 51 und solcherart in an sich bekannter Weise den Verstärker zwischen der gitterförmigen Hilfselektrode H und der Glühkathode K, welch letztere über den Eisenwiderstand in Wasserstoffgas Z und den Vorschaltwiderstand W an die Heizstromquelle B1 der Glühkathode K angeschaltet ist.
Der verstärkte Strom fliesst gleichfalls in an sich bekannter Weise von der Anode über den Endübertrager U-Batterie B-Glühkathode K und wird im Telephon T abgehört.
Der vom Mikrophon 111 ausgehende Sprechstrom hingegen fliesst über S-F in die Primärwicklung PI des Anfangsübertrages einerseits über E nach La und andrerseits über F-G, also in entgegengesetzter Richtung über R-D- und Lb und wirkt sohin dann nicht oder nur wenig über die Sekundärwicklung 51 dieses Übertragers auf das Gitter H des Verstärkers ein, wenn, wie vorausgesetzt, der Scheinwiderstand der Fernleitung etwa so gross ist, wie der Widerstand R. Die Scheinwiderstände der gewöhnlichen Fernleitungen haben etwa 600 bis 800 Ohm, weshalb der Widerstand R auch zweckmässig von dieser Grössenordnung gewählt wird.
In welcher Weise der Anschluss an die bestehenden staatlichen Apparate erfolgt, zeigen die Fig. 2 und 3. Wird keine Verstärkungseinrichtung angeschaltet, dann ist im
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endverstärker laut vorliegender Erfindung angeschaltet, so fliesst laut Fig. 2 im unverstärkten Zustand der Sprechstrom über J-La-Feder 3 des Flachhebelschalters (Kippers)-SehFeder -Ti-Zi durch das nämliche Telephon T und über Za-T2-Federn 5 und 6-Lm- über die Sekundärwicklung S des Übertragers J in die Fernleitung B,
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über A-La-Federn 3 und 9 und über E auf den Anfangsübertrager und ebenso der über B einlangende Sprechstrom einerseits über D-S-Lm-Federn 6 und 10 auf die
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punkt D-Lb-Federn 7 und 8 und Widerstand R im gleichen Sinne auf ? t,
so dass der in der Sekundärwicklung Si höher gespannte Sprechstrom auf die Hilfselektrode H und die
Glühkathode K über den Eisenwiderstand Z geschaltet ist. Der verstärkte Sprechstrom fliesst über die Anode A und Primärwicklung Pu des Endübertragers, über die Stromquelle B-Bi-Glühkathode K zurück, wird in S3 herabtransformiert und wirkt über Federn 11, 13, 4 und Ti-Zi auf das nämliche Telephon wie in der unverstärkten Stellung ein, indem sich dieser Stromkreis über Z2-Tz und Federn 5, 14 und 12 schliesst.
Gleichzeitig werden die Federn 1 und 2 geschlossen, wodurch die Glühkathode K Strom und die Gitterelektrode H über Widerstand TV die geeignete Spannung erhält, ausserdem fliesst ein schwacher Gleichstrom über die Federn 2 und 1 in die Wicklung F-E von Pi über die Drosselspule D von zweckmässig 1000 Ohm Widerstand aus der Heizbatterie B, der nicht nur das Tönen verhindert, sondern auch das schwache Nebengeräusch der Kathodenstrahlenverstärker, das sich wie ein regelmässiger Regen anhört. In vielen Fällen genügt es aber auch schon, wenn blos ein Pol der Heizbatterie Bi an einen Punkt der Primärwicklung des Vorübertragers, z. B. bei F, angeschlossen ist.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, werden also lediglich die Klemmen Lb, La und Lm sowie Tl, T2, Lm der Endverstärkereinrichtung nach der vorliegenden Erfindung mit den zugehörigen Endklemmen des Fernsprechapparates verbunden, um die erstere in Betrieb zu setzen.
Die vorliegende Erfindung soll, da sie bei jedem Sprechapparat beliebiger Bauart und Betriebsweise ohne weiteres angewendet werden kann, dazu berufen sein, dem Teilnehmer selbst unabhängig von den allgemeinen Massnahmen zur Verbesserung des Sprechverkehrs
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das lautere Anhören von Ferngesprächen zu ermöglichen, was auch die Ermüdung verhindert. Vermittelst dieser Erfindung kommen auch Ferngespräche zustande, selbst dann, wenn der normal anlangende Sprechstrom bereits unhörbar ist.
Bei Tischapparaten kann diese Zusatzeinrichtung vorteilhaft in den Sockel eingebaut werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Zusatzendverstärkereinrichtung für Kathodenstrahlenverstärker, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstärkereinrichtung mit einem Teilnehmerapparat beliebiger Betriebsart derart verbunden wird, dass die Innenschalung des letzteren nicht abgeändert zu werden braucht, indem zugleich der einlangende, zu verstärkende Strom auf die eine Hälfte der Primärseite des Vorübertragers unmittelbar, und auf die andere Hälfte dieses Übertragers über einen geeigneten Ausgleichswiderstand, und zwar in gleichem Sinne einwirkt, während der hinausgehende Sprechstrom diese beiden Wicklungshälften im entgegengesetzten Sinne durchfliesst und wobei der gleiche Fernhörer sowohl zum Abhören des normalen, wie auch des verstärkten Gespräches dienen kann.