DE408417C

DE408417C - Verfahren zur Herstellung von als Spaltmittel fuer Fette und OEle verwendbaren Sulfosaeuren

Info

Publication number: DE408417C
Application number: DEP45114D
Authority: DE
Original assignee: Prices Patent Candles Ltd
Current assignee: Prices Patent Candles Ltd
Priority date: 1921-12-20
Filing date: 1922-10-22
Publication date: 1925-01-16

Description

Verfahren zur Herstellung von als Spaltmittel für Fette und Öle verwendbaren Sulfosäuren. Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Fett- und Ölsulfosäuren, die als Mittel zur Spaltung von Fetten und ölen dienen sollen. Zweck der Erfindung ist die Herstellung derartiger Mittel aus solchen Stoffen, die irn gewöhnlichen Betriebe von Fettspaltungsanlagen erhalten werden.
Die Fettspaltungsmittel gemäß der Erfindung sind Sulfosäuren, die, selbst wenn sie in geringen Mengen benutzt werden, unter geeigneten Bedingungen die Fähigkeit haben, Fette schnell zti hydrolvsieren.
Bei den bisher üblichen Verfahren zum Spalten von Fetten, bei denen die Hydrolyse durch katalytische -.,%Zetigeii von Sulfosäuren bewirkt wird, «-erden die gewöhnlich benutzten Stilfosäuren aus Rohstoffen hergestellt, die im allgemeinen den Fettspaltungsbetrieben fremd sind, beispielsweise aus aromatischen holilenwasserstoffen, die zur Herstellung von fettaromatischen Sulfosäuren erforderlich sind, und auch aus sauren Schlämmen von -der Raffinierung roher Mineralöle, wie sie erforderlich sind, tun eine andere Gruppe von fettspaltenden Säuren herzustellen.
Die neuen Fettspaltungsmittel gemäß der Erfindung «-erden aus Abfallprodukten hergestellt, die bei der Reinigung irgendwelcher Fettsäuren durcliDestillation erhalten werden, und diese Mittel können benutzt werden, um weitere Mengen der öle oder Fette zu spalten, aus denen die Abfallprodukte erhalten worden sind.
Bei dein Destillationsvorgang sammeln sich die geringen Mengen unv erseifter Fettstoffe und nicht verseifbarer Alkohole, wie Cholesterol u. dgl., in der Destillierblase an, und unter den gegebenen Bedingungen werden die Alkohole und die höher ungesättigten Säuren in weitem Maße zersetzt; die ungesättigten Fettsäuren, wie ülsätire, wirken auf die unveränderten Glvzeride und bilden eine Art von ungesättigten, polymerisierten Säuren, die sich in der Blase ansammeln, bis im Endstadium der Destillation, wenn die Masse bis auf Pech abdestilliert ist, ein sehr dunkles zähflüssiges Destillat erhalten wird, das aus einem komplexen Gemisch von Kohlenwasserstoffen, Oxvkohlenwasserstoffen und polymerisierten Säuren besteht.
Bisher war es üblich, zur Verwertung dieser Stoffe diese dunklen Rückstände, die tio Prozent oder mehr an nicht verseifbaren Stoffen enthalten können, von neuem zu destillieren und das Destillat mit dem Olein zu mischen, das durch Abpressen der Flüssigkeit aus den festen Säuren iii dein Destillat besserer Beschaffenheit abgeschieelen "vircl, obwohl infolge der schlechten Farbe und des holten Gehalts an nicht verseifbaren Stoffen hierdurch notwendigerweise der Wert des Produktes herabgesetzt wird. Gemäß der Erfindung «erden aus den dunklen Rückständen durch eine Behandlung mit Schwefelsäure neue fettspaltende Sulfosäuren hergestellt. Obwohl die unverseifbaren Anteile und die aus polymerisierter Säure bestehenden Anteile der dunklen Rückstände getrennt werden können und bei einer solchen Behandlung fettspaltende Sulfosäuren ergeben, so liefert doch im allgemeinen ein Geinisch daraus bessere Ergebnisse.
Trotz der dunklen Farbe der Rückstände erhält män mittels des neuen Produkts farblose Fettsäuren. Außerdem haben die neuen Spaltmittel den Vorzug, daß in das bei der Spaltung der Fette und Öle entstehende Glyzerin wesentlich weniger Sulfosäuren iibergehen als bei Benutzung der bisher üblichen Spaltmittel. Beispielsweise erhalten die Rückstände der Destillation des rohen Glyzerins bei Anwendung des üblichen Twitchell'schen Reagens aus Sulfoölsäure und Naphthalin reichliche Mengen von Sulfosätiren, die sich aus der wäßrigen Lösung abscheiden. Bei Benutzung des Spaltmittels gemäß der Erfindung enthalten die entsprechenden Rückstände des rohen Glyzerins nur % bis 1J., soviel Sulfosäuren, und es findet selbst beim Abkühlen keine Ausscheidung statt.
Beispiel i.
Dunkle Rückstände, die beispielsweise 6o bis 30 Prozent freie Fettsäure, als Ölsäure berechnet, enthalten, werden mit ihrem doppelten Gewicht an Vitriolöl (95 Prozent H2 S04) eine Stunde lang bei einer Temperatur von vorzugsweise etwa 79° C kräftig durchgerührt und dann in eine kleine Menge Wasser laufen gelassen, mit dem durch Umrühren gut vermischt wird.
Die komplexe Mischung von Sulfosäuren, die. zur Oberfläche des stark sauren Wassers aufsteigt, scheidet sich beim Stehen leicht ab.
Diese komplexe Mischung hat ein hohes Spaltvermögen und kann dann benutzt werden, um irgendein 01 oder Fett zu spalten, dessen überführung in Fettsäuren und Glyzerin vor der Reinigung der Fettsäuren durch Destillation erforderlich ist. Beispiel e. Das zu spaltende 01 oder Fett wird erforderlichenfalls durch Durchrühren mit beispielsweise i bis :2 Prozent Schwefelsäure (8o Prozent H2 S04) bei etwa 71 bis 79° C gereinigt und dann mit Wasser zum Sieden erhitzt, das i bis a Prozent H2 S04 und etwa i bis a Prozent, auf das Fett berechnet, des komplexen Gemisches der nach Beispiel i erhaltenen Spaltungsmittel enthält. Die Hydrolyse tritt schnell ein und man erhält Fettsäuren, die zur Destillation fertig sind, und ein Glyzerinwasser, das, nachdem es in üb- licher Weise neutralisiert und konzentriert worden ist, ein sehr reines Glyzerin ergibt.
Die Hydrolyse kann anstatt durch Kochen mit Wasser in irgendeiner anderen Weise ausgeführt werden, wie sie bei Benutzung von Spaltungsmitteln vom Typus der Sulfosäuren üblich sind, beispielsweise durch Durchrühren mit Luft.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von als Spaltmittel für Fette und Öle verwendbaren Sulfosäuren, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Reinigung von Fettsäuren durch Destillation erhaltenen dunklen Rückstände mit Schwefelsäure behandelt werden.