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Hebetisch für Walzwerke. Zusatz zum Patent 3906151. Die Erfindung
bezweckt, den Gegenstand des Hauptpatents 3go6i5 weiter auszubilden und zu vereinfachen.
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Eine wesentliche Vereinfachung wird dadurch erzielt, daB das Heben
und Senken des den Walzen abgekehrten Endes des Hebetisches sowie des den Walzen
zugekehrten Ende des Senktisches vermittels Kurbelstangen von derselben mehrfach
gekröpften Antriebswelle ,bewirkt wird, welche auch das *) Früheres Zusatzpatent
39252q..
den Walzen zugekehrte Ende des Hebetisches in bekannter
Weise hebt und senkt, und zwar unter Vermittlung eines Rollenpaares, das an einem
um einen Festpunkt unterhalb des Tisches schwingenden Lenker gelagert ist, und unter
Vermittlung eines gleichfalls unter dem Tische befindlichen, auf den R_ ollen laufenden
Führungsstückes.
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Nach dein Hauptpatent wird das hintere Ende des Hebetisches im ersten
Teil des Hubes durch Aufrichten eines um einen Festpunkt schwingenden Lenkers vermittels
eines mit ihm verbundenen, am hinteren Tischende angelenkten anderen Lenkers gehoben,
der mit denn den Walzen abgekehrten Lenker des bekannten Kniehebelpaares am Walzenrahmen
in dem Tischgelenk verbunden ist, im letzten Teil des Hubes dagegen wird es durch
Zuhilfenahme eines dieses Kniehebelpaar sperrenden Anschlages dadurch gehoben, daß
der Tisch mit dem am Walzenrahmen ortsfest gelagerten schwingenden Lenker ein um
den Drehpunkt schwingendes Werk bildet.
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Nach der Erfindung wird das hintere Tischende unmittelbar durch zwei
gleichliegende ls@urbeln der gekröpften Antriebswelle vermittels zweier Kurbelstangen
gehoben und gesenkt. Neben dieser Vereinfachung ergeben sich weit günstigere Bewegungsverhältnisse
des Tisches als bisher, wolche es ermöglichen.. das hintere Tischende zu Beginn
des Hubes mit Verzögerung zu heben und im weiteren Verlauf den Tisch längere Zeit
in nahezu wagerechter Lage zu belassen, während die Erzeugung der Schräglage. desselben
erst kurz vor Erreichung der Hochlage mit einer gewissen hTacheilung erfolgt. Der
Rückschub und Vorschub wird durch das wechselseitige Durchknicken des unterhalb
des Tisches befindlichen Kniehebelpaares erzeugt, wobei genannte Kurbelstangen als
Lenker dienen. Das Hebeltis,chge%vicht ist .in bekannter Weise durch umlaufende
Gegengewichte ausgeglichen.
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Beim Senktisch, dessen hinteres Ende nicht gehoben zu werden braucht,
wird der Vorschub und Rückschub in vereinfachter Weise dadurch erzeugt, daß die
Hubstange zur Erzielung einer kreisbogenähnlichen Bewegung des vorderen Tischendes
durch zwei in verschiedener Höhe ortsfest gelagerte, um wagerechte Mittellagen schwingende,
gegenläufige Lenker (d. h. die festen Drehpunkte liegen zu beiden Seiten der Stange)
geführt wird, von denen der untere, den kürzeren Schenkel eines Winkelhebels bildend,
in seiner Verlängerung über den Drehpunkt hinaus in bekannter Weise ein Gegengewicht
zum Ausgleich des Tischgewichtes trägt und am unteren Ende der Hubstange angreift,
während der obere entgegengesetzt schwingende etwa in der Mitte der Stange angelenkt
ist. Dadurch, daß bis zur Erreichung der Mittellage der Lenker der mittlere Gelenkpunkt
der Stange eine den Walzen abgekehrte, der untere Gelenkpunkt dagegen eine den Walzen
zugekehrte Bewegung erhält, wird ein erhöhter Rückschub in der Mittellage des Tisches
erzeugt, ohne daß der mittlere Gelenkpunkt zwecks Erzielung einer größeren Übersetzung
zu tief verlegt zu werden braucht, wobei eine größere Stabilität des Tisches erreicht
wird. Der längere Schenkel des genannten Winkelhebels ist an seinem freien Ende
mit einer Schubstange verbunden, die von einer Kurbel der genannten mehrfach gekröpften
Welle hin und her bewegt wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist mit einfachen Linien in der Zeichnung
veranschaulicht. Abb. t zeigt das Hebelwerk in der Seitenansicht, Abb. a die gekröpfte
Antriebswelle von oben gesehen.
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Von den Kurbeln der mehrfach gekröpften Antriebswelle L werden die
Kurbelstan g ,en B, H und O angetrieben, von denen i B -an dem hintere. Gelenkpunkt
S des Hei hetisches A, an dem auch der den Walzen abgekehrte Lenker D des Kniehebelpaares
C und D, angreift, angelenkt ist und zum Heben und Senken des den Walzen abgekehrten
Hebetischendes dient, während H in bereits bekannter Weise das auf einer Achse in
den -am Walzenrahmen ortsfest gelagerten Lenkern C befindliche Rollenpaar E in schwingende
Bewegung versetzt, wodurch: der vordere Tischteil durch Vermittlung des unterhalb
des'-! selben angebrachten Führungsstückes gehoben und gesenkt und der Rückschub
und Vorschub durch das Kniehebelpaar C, Z) er,-zeugt wird.
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Die Kurbelstange O greift an dem längeren Schenkel des an seinem Scheitelpunkt
festgelagerten Winkelhebels, I( an und versetzt diesen in schwingende Bewegung,
die durch den kürzeren, am unteren Gelenkpunkt der Stange P angreifenden Schenkel
auf das vorde.re Ende des Senktisches Q übertragen wird, dessen den Walzen abgekehrtes
Ende nicht gehoben wird. Der an der Walzengrundplatte ortsfest oberhalb des Winkelhebels
I( gelage,rte Lenker R ist an einem etwa in der Mitte der Stange P befindlichen
Gelenkpunkt angeschlossen und erzeugt im Verein mit dem ebenfalls als Lenker dienenden
kürzeren Schenkel des Winkelhebels I( einen starken Rückschub, der in der Mittellage
des Tisches am größten wird, und von da biss zur 'Hoch-1age einen ebensolchen Vorschub.
Dies ergibt sich in einfacher Weise dadurch, daß die Drehpunkte der genannten Lenker
R und I( zu beiden Seiten der Stange P engeordnet sind und somit eine gegenläufige
Bewegung
.ausführen, indem beim Anheben der mittlere Gelenkpunkt
der Stange P eine den Walzen abgekehrte, der untere Gelenkpunkt dagegen eine den
Walzen zugekehrte Bewegung erhält. Der obere Gelenkpunkt der Stange wird auf diese
Weise in erhöhtem Maße von den Walzen wegbewegt, da sich die Wirkungen beider Lenker
ergänzen.
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Die Eigengewichte der beiden Tische sind durch die umlaufenden Gegengewichte
Gr, die auf der Antriebswelle aufgekeilt sind, und durch das schwingende Gegengewicht
i11 ausgeglichen, wobei sie sich unter Umständen gegenseitig unterstützen.
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Bemerkenswert ist, daß sich bei der dargestellten Anordnung für den
Hebetisch günstige. Hubkurven exgeben, welche erkennen lassen, daß der zu Beginn
des. Hubes nach den hValzen zu geneigte Hebetisch sich zuerst wagerecht stellt,
längere Zeit in dieser Lage verbleibt und erst kurz vor Erreichung der Hochlage
wieder die für das Abgleiten des Walzgutes nötige Neigung nach den Walzen zu einnimmt.
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Mit den genannten Bewegungsverhältnissen des Hebetisches ist noch
der Vorteil verknüpft, daß zu Beginn des. Rückschubes beim Anheben eine nur kurz
auf dem Hebetisch aufliegende Platte infolge ihrer Trägheit bei der ihr erteilten
Beschleunigung nicht leicht zurückgü6ten und herabfallen kann, wenn die Tischneigung
nach den. Walzen zu beim Anheben infolge Zurückbleibens des hinteren Tischendes
sofort abnimmt.
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Ferner ist zu beachten, daß bei Anwendung der Hubkurbeln und umlaufenden
Gegengewichte nicht nur ein statischer, sondern auch ein dynamischer Massenausgleich
ermöglicht wird, was bei Anwendung eines schwingenden Hub- und Gegengewichtshebels
nicht möglich ist, da sowohl die Beschleunigungs- als auch die Verzögerungskräfte
des Tisch- und des Gegengewichtes jeweils gleichsinnige Momiente ergeben, welche
den statischen Gewichtsausgleich stören und bei schnellerer Gangart unangenehme
Schwingungen des Hebelwerks in den Endlagen erzeugen.
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Die beschriebene Hebelanordnung des Ilehetisches ermöglicht auch eine
kleinere Fundamentgrube.